Donnerstag, 8. Oktober 2009

Nikon D5000 Camera - von SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Nikon D5000 Camera Test
Author Selzer-McKenzie
Der Author Selzer-McKenzie hat seine umfangreiche Camerausrüstung nun auch noch um die neue Nikon D5000 ergänzt und hier seine Eindrücke:
In der D5000 verbaut Nikon erstmals einen schwenk- und klappbaren Bildschirm in einer Nikon-DSLR. Damit kommen LiveView und Videofunktion erst richtig zur Geltung. Anders als sonst üblich setzt der Mechanismus dabei nicht an der Kameraseite, sondern unten an, was sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt. Doch die DSLR kann noch mit viel mehr punkten wie 12,3 Megapixeln Auflösung, einem hohen Ausstattungsumfang und vielen Individualisierungsmöglichkeiten. Wir haben die Kamera in der Redaktion und im Testlabor genauestens untersucht, die Ergebnisse sind im folgenden Testbericht festgehalten.

Ergonomie und Verarbeitung Ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist das Design der Nikon D5000. Es gibt so recht keine geraden Kanten oder Flächen, alles ist irgendwie "ausgebeult", als hätte jemand die Kamera mit Druckluft gefüllt. Man sollte meinen, dadurch würde sich die Kamera besser in die Hand schmiegen, dazu ist aber der Griff etwas zu klein ausgefallen. Die Finger stoßen früher an, als man es sich wünschen würde. Das sollte aber gerade kleinen Frauenhänden entgegen kommen. Die Verarbeitung des Gehäuses ist hingegen tadellos. Das Gehäusematerial hinterlässt zwar einen "Plastikeindruck", der Kunststoff scheint aber robust genug zu sein, um den fotografischen Alltag zu verkraften.

Das Akkufach bzw. der Deckel an der Kameraunterseite ist solide, der recht kleine Akku mit 7,2 V und 1.080 mAh EN-EL9a reicht für gut 510 Fotos nach CIPA-Standard und ist bei Nikon schon etwas länger im Einsatz, womit die Ersatzbeschaffung kein Problem darstellen sollte. Das Fach sitzt praktischerweise so weit an der Seite, dass eine Stativplatte den Zugang nicht behindert; die Versorgung mit Netzteilstrom erfolgt per Akkudummy. Nicht die schönste, aber eine praktikable Lösung, die eine Spannungsversorgungsbuchse spart – das Kabel wird durch eine Aussparung nach außen geführt. Auf der linken Kameraseite verdeckt eine biegsame und nicht so schöne Plastikklappe, die an einer Gummilasche hängt, drei Schnittstellen: den kombinierten USB- und AV-Anschluss, HDMI für hoch auflösende Diashows an Flachbild-Fernsehern und, man höre und staune, eine GPS-Schnittstelle. Das passende GPS ist freilich nicht besonders günstig und baumelt am Kabel lästig an der Kamera, findige Zubehörhersteller haben aber entsprechende Lösungen, etwa per Bluetooth, im Angebot (siehe weiterführende Links). Wer ein Fernauslösekabel anschließen möchte, tut dies ebenfalls an der mit GPS bezeichneten Schnittstelle. Rechts im Handgriff befindet sich das SD-Speicherkartenfach, die D5000 ist auch kompatibel zu SDHC-Karten, wobei man zu den schnelleren Modellen (ab 120x respektive 15 MBytes/s bzw. Class 6, besser Class 10) greifen sollte, um die Kamera nicht unnötig auszubremsen.
Das herausstechendste Merkmal der D5000 ist der 2,7" (6,9 cm) große und 230.000 Bildpunkte (ca. 320 x 240 Pixel) auflösende Bildschirm, der über ein Gelenk an der Unterseite klapp- und schwenkbar ist. Üblicherweise sitzt dieses Gelenk bei anderen Kameras an der Seite. Die Nikon-Lösung wirkt vor allem bei bodennahen oder Überkopf-Perspektiven eleganter, da der Monitor nicht seitlich der Kamera ist. Bei Stativverwendung wird der Bewegungsradius allerdings unweigerlich eingeschränkt, sofern man ihn da überhaupt in dem Umfang benötigt. Der Mechanismus selbst wirkt solide und hat alle 90° eine Rastung, praktischerweise kann der Bildschirm zum Schutz auch rückwärts an die Kamera angeklappt werden. Das größte Problem des Monitors ist seine stark spiegelnde Schutzscheibe und die bei Sonnenlicht schlechte Ablesbarkeit, was den Spaß an der LiveView-Funktion etwas verdirbt.
Für solche Fälle hat die D5000 als waschechte DSLR einen optischen TTL-Sucher, dessen Bild mittels Pentaspiegelkonstruktion zum Auge des Betrachters gelenkt wird. Dass der Sucher aber qualitativ keine Priorität hatte, merkt man ihm an. Mit einer Vergrößerung von nur 0,78fach gehört er zu den kleineren, sein Sichtfeld ist mit 95 % hingegen in Ordnung. Weniger schön ist die recht knappe Dioptrienkorrektur mit einem Bereich von lediglich -1,7 bis 0,7. Im Sucher werden nicht nur die Autofokuspunkte eingeblendet, sondern auch zahlreiche Informationen in einer Informationsleiste unterhalb des Sucherbildes.
Ein "klassisches" Statusdisplay hat die D5000 hingegen nicht. Stattdessen wird der Monitor verwendet. Mangels Näherungssensor wirkt das bei der Benutzung des Suchers manchmal etwas lästig. Die dargestellte Informationsvielfalt ist enorm, die einzelnen Parameter können nach einem Druck auf die Infotaste auf der Kamerarückseite sogar direkt geändert werden. Da wirkt es etwas verwirrend, dass die Kameraoberseite auch eine Info-Taste besitzt, die die Infoanzeige aber nur an- und abschaltet, zum Ändern der Parameter muss die hintere Infotaste benutzt werden. Für Einsteiger in die Fotografie hat Nikon eine Hilfefunktion eingebaut, die jederzeit Informationen zu Warnungen, Einstellungen und Menüpunkten liefert.
Auch die restliche Vielfalt an Einstellknöpfen, dem Programmwählrad mit 19 Motivprogrammen, Kreativprogrammen und Einfach-Automatik, der 4-Wege-Wippe und dem Einstellrad sind vorbildlich für eine Kamera dieser Klasse. Einige der Knöpfe lassen sich individuell belegen, und im Menü findet man sogar Möglichkeiten, die aktuellen Einstellungen abzuspeichern und wieder aufzurufen. Die umfangreichen Menüs sind zwar gut lesbar, überfordern einen aber manchmal vom Umfang her, zumal nicht immer klar ist, warum bestimmte Funktionen ausgegraut, also nicht anwählbar, sind. Besonders der Vollautomatikmodus zeigt besonders viele nicht wählbare Menüfunktionen, was der Übersichtlichkeit für Anfänger nicht unbedingt dienlich ist.





Ausstattung Nikon hat praktisch alles in diese Kamera gesteckt, was man als Einsteiger und Fortgeschrittener so gebrauchen kann: angefangen bei Automatiken über Bildbearbeitung in der Kamera bis hin zu weitreichenden manuellen Einstellungen. Die Vielfalt zeigt sich schon auf dem Infobildschirm, in dem man direkt navigieren kann. Noch umfangreicher sind die Menüs, die Nikon aber in Anbetracht der Vielfalt noch recht übersichtlich hinbekommen hat – auch optisch sind sie ansprechend und modern.
Der Blitz kann je nach Programm sowohl automatisch aufspringen als auch per Knopfdruck hochgeklappt werden. Hält man den Blitzknopf gedrückt, kann man mit dem Daumenrad gleich die Blitzfunktion beeinflussen. Vom erzwungenen Blitz (Aufhellblitz), einem Vorblitz zur Reduzierung roter Augen bei Personenaufnahmen, einer Langzeitsynchronisation und einer Synchronisation auf den zweiten Verschlussvorhang bietet der Blitz alles, was das Herz begehrt. Zusätzlich kann man eine Blitzbelichtungskorrektur eingeben, um den Blitzlichtanteil im Bild stärker oder schwächer zu betonen. Der Einstellbereich reicht von -3 bis +1 EV. Über den Systemblitzschuh kann man Zubehörblitze verwenden, vorzugsweise solche, die mit Nikons i-TTL kompatibel sind. Eine drahtlose Blitzsteuerung ist allerdings nicht mit dem internen Blitz möglich, dazu muss man schon einen Externen aufstecken oder wenigstens ein passendes Steuergerät.
Vor allem wer gerne individuelle JPEG-Bilder gleich in der Kamera erzeugen will, kommt auf seine Kosten. Das fängt an bei Aufnahmeprofilen wie Standard, Schwarzweiß, Brillant oder Porträt und geht vor allem mit weitreichenden Bearbeitungsmöglichkeiten in der Kamera. Photoshop Light ist sozusagen eingebaut. Auch RAW-Bilder können direkt entwickelt und als JPEG gespeichert werden. Der Bearbeitung hat Nikon ein eigenes Menü mit 16 Funktionen spendiert. Dazu gehören Farbfiltereffekte, Bildmontagen, das Herausrechnen von Verzeichnungen, der digitale Blitz "D-Lightning" zum Aufhellen von dunklen Bildpartien oder der Möglichkeit, Stop-Motion-Filme direkt in der Kamera zu erzeugen.
Für die Aufnahme gibt es vor allem im LiveView-Betrieb Hilfseinstellungen wie eine Gesichtserkennung, Live-Histogramm oder einblendbare Gitternetzlinien. Besonders ausgereift ist Nikons Belichtungsmessung, vor allem im konventionellen DSLR-Betrieb. Ein RGB-Belichtungsmesssensor berücksichtigt nicht nur die Bildhelligkeit, sondern auch Farbanteile und zusätzlich die Aufnahmeentfernung, um quasi mit einer 3D-Messung zu einer sicheren Belichtung zu gelangen. Damit gehört die D5000 zu den Kameras mit der ausgewogensten Belichtung, die sich kaum aus dem Tritt bringen lässt.
Für sichere, verwackelungsfreie Aufnahmen bei wechselnden Lichtverhältnissen kann man sich die ISO-Automatik zu Hilfe nehmen und individuell konfigurieren. Nicht nur der Einstellbereich der Automatik, sondern auch die längste tolerierbare Belichtungszeit kann eingestellt werden. Der Regelbereich reicht dabei in 1/3 EV-Schritten von ISO 200 bis 3.200, mit den Erweiterungen "Lo" und "Hi" werden Empfindlichkeitsäquivalente von ISO 100 bzw. 6.400 erreicht.
Der Serienbildmodus der D5000 erreicht knapp 4 Bilder/s (siehe Messwerte in der Tabelle links), vor allem bei JPEG hält die Kamera das für über 20 Aufnahmen durch, danach bricht die Geschwindigkeit ein. Der Bildpuffer der Kamera scheint zwar recht klein, aber für eine Kamera dieser Klasse angemessen. Schneller geht es da quasi im Videomodus zu. In HD-Auflösung erreicht die Kamera 24 Bilder/s und zeichnet dabei auch den Mono-Ton auf. Das Video wird als AVI Motion-JPEG gespeichert. Das ist gut für leistungsarme Computer und den so einfacheren und verlustfreien Videoschnitt. Allerdings muss man während der Filmaufnahme manuell fokussieren, das Zoom bleibt – weil bei DSLRs sowieso mechanisch – weiterhin aktiv. Dass man mit einer DSLR anspruchsvolle Filme, vor allem aufgrund der Möglichkeit, mit der Schärfe und Unschärfe zu spielen, drehen kann, zeigen zahlreiche Produktionen für Werbe- und Musikvideos, aber auch gut gemachte Amateuraufnahmen im Internet.
Objektiv Als Systemkamera bietet die D5000 eine riesige Auswahl an anschließbaren Objektiven. Sie verfügt über das Nikon F-Bajonett, das seit 1977 mechanisch unverändert ist. Bei der Objektivkompatibilität ergeben sich allerdings ein paar Einschränkungen, z. B. hat die Kamera keinen eingebauten Fokusmotor, d. h., wenn das Objektiv auch keinen hat, ist manuelles Fokussieren angesagt. Der Platz in der Kamera wird statt für einen Fokusmotor für das Air-Flow- System benötigt. Diese speziellen Lüftungsschlitze sollen dafür sorgen, dass der vom Spiegelschlag verursachte Luftstrom in der Kamera beim Auslösen nicht in Richtung Sensor gelenkt wird. So soll auch weniger Staub auf diesen gelangen. Setzt sich doch mal welcher fest, hilft das Reinigungssystem, das den Staub vom Sensor schütteln soll. Etwas ungewöhnlich am Nikon-Bajonett ist, dass man das Objektiv zum Abnehmen im Urzeigersinn drehen muss – also genau in "falscher" Richtung und anders herum als bei anderen Kameraherstellern.
Zum Test stand das Setobjektiv AF-S Nikkor 18-55mm 1:3,5-5,6 G DX VR zur Verfügung. Das DX im Namen gibt an, dass das Objektiv für APS-C-Sensoren ausgelegt ist, wie er in der D5000 zum Einsatz kommt. In der Diagonale ist der Sensor etwa 1,5-mal kleiner als ein klassischer Kleinbildfilm, um denselben Faktor muss man die Brennweite verlängern, um auf die vom Kleinbild gewohnten Brennweiten zu kommen. Dementsprechend ist das 18-55 mm etwa mit einem 28-85mm Kleinbildobjektiv gleichzusetzen. Von Weitwinkel bis leichtem Tele bzw. Porträtbrennweite ist also alles abgedeckt.
Mechanisch macht das Objektiv einen weniger guten Eindruck. Besonders auffällig ist das Kunststoffbajonett, das man auch als Sollbruchstelle betrachten könnte. Sollte das Objektiv bei einem Sturz abbrechen, wäre das das günstigste zu ersetzende Teil. Mit seiner hinten dicken und vorne schmalen Form sieht das Objektiv schon etwas komisch aus. Das tut der Funktion keinen Abbruch, die mitdrehende Frontlinse schon. Sie ist ärgerlich, wenn man Verlaufs- oder Polfilter einsetzen möchte. Auch das manuelle Fokussieren ist nicht nur aufgrund des schmalen Fokusrings fast unmöglich, sondern auch weil eine achtel Umdrehung reicht, um es von Unendlich auf die Naheinstellgrenze von 28 cm (gemessen ab Sensorebene, die an der Kamera oberhalb des Daumenrads markiert ist) zu verstellen.
Die Umstellung von manuellem auf den Autofokus erfolgt per Schalter am Objektiv. Automatisch fokussiert es dank Ultraschallmotor recht leise, allerdings nicht besonders schnell. 0,55 bis 0,74 s wurden im Labortest gemessen. Das ist allenfalls Kompaktkameraniveau und geht mit besseren Objektiven wesentlich schneller. Zum Einstieg ist das 18-55 mm aber trotzdem nicht so übel, zumal man sich so an die bevorzugten Brennweiten herantasten und das 18-55 mm später durch bessere Objektive ergänzen kann. Dass solche schnell den Kamerapreis erreichen, sollte einen nicht verwundern. Immerhin hat das 18-55 mm noch einen kleinen Trumpf in Petto: Einen eingebauten optischen Bildstabilisator, der am Objektiv an- und ausgeschaltet werden kann. Er gleicht Verwackelungen effektiv aus und sorgt auch für ein ruhiges Sucherbild, was sogar dem Autofokus zu gute kommt. Dieser arbeitet auch bei geringem Licht gut, sollte es aber mal zu dunkel werden, kann die Kamera ein weißes AF-Hilfslicht zuschalten, das in der Kamera verbaut ist. Es ist recht grell und wenig diskret, lässt sich aber per Menü auch deaktivieren. Jedenfalls ist positiv anzumerken, dass kein "Blitzlichtgewitter" als AF-Hilfsleuchte zum Einsatz kommt wie bei manchem Wettbewerber.
Ebenfalls im Menü "versteckt" ist der kontinuierliche Autofokus, der Motive verfolgt und stets den Schärfepunkt nachführt. Dazu wählt man am besten die automatische Fokuspunktwahl, denn zusammen mit dem Belichtungsmesser kann die Kamera recht gut erkennen, wohin sich das Hauptmotiv bewegt. Es ist aber auch möglich, jeden der elf Messpunkte manuell anzuwählen.
Bildqualität Um die Leistungsfähigkeit der Kamera in Sachen Foto-Bildqualität zu messen, haben wir nicht nur im Alltag Aufnahmen gemacht (siehe Beispielbildgalerie in den weiterführenden Links), sondern sie auch ins renommierte DCTau-Testlabor geschickt. Neben dem 18-55mm-Setobjektiv wurde dort auch das 60 mm Makro vermessen. Gerade die optisch sehr guten Makroobjektive sind eine gute Basis für den Leistungsvergleich verschiedener Kameras. Wer sich für die Labortests in aller Ausführlichkeit mit Diagrammen, Testnoten und Kommentar des Testingenieurs interessiert, kann diese für 1,40 EUR im Einzelabruf kaufen. Inhaber einer Labortest-Flatrate werden nicht extra zur Kasse gebeten, sie haben im gebuchten Zeitraum unbeschränkten Zugriff auf alle unsere derzeit 1.012 Labortests.
Mit 12,3 Megapixeln verwendet Nikon einen sehr guten Kompromiss aus hoher Auflösung und Pixeldichte. Der Sensor ist in CMOS-Technologie gebaut, die nicht nur Strom sparender als CCD ist, sondern im Falle von DSLRs auch in der Lage, ein Livebild zu erzeugen, das auch für Videoaufnahmen verwendet wird. Wenn Nikon schon auf "nur" 12 Megapixel setzt, würde man erwarten, dass diese auch gut ausgenutzt werden. Dem ist aber leider nicht so. Nur rund 60 % der möglichen Auflösung werden erreicht, was nicht nur am recht billigen Setobjektiv liegt. Das zeigt durch die generell eher niedrige Auflösung einen recht geringen Randabfall. Blendet man etwas ab, steigt die Auflösung insgesamt leicht, der Randabfall bleibt praktisch unverändert.
Was gering auflöst, kann in der Regel auch nur geringe Artefakte an feinen Strukturen erzeugen. Dementsprechend ist die D5000 hier geradezu vorbildlich gut. Auch die Scharfzeichnung ist sehr zurückhaltend, was insbesondere denjenigen gefallen dürfte, die die Bilder gerne am Computer weiter bearbeiten möchten. Unnötig starke Scharfzeichnung würde hier die Voraussetzungen eher verschlechtern. Unterstrichen wird diese ausgezeichnete Abstimmung noch dadurch, dass die Schärfung in den Mittentönen etwas stärker ausfällt, was vor allem den visuell-subjektiven Schärfeeindruck erhöht.
Erstaunlich linear ist auch die Tonwertkurve bei der Ausgangsdynamik. Sie ist nahezu linear und damit nicht nur sehr neutral, sondern ebenfalls bildbearbeitungsfreundlich. Lediglich die Schatten sind etwas weich, die Kamera erreicht kein tiefes Schwarz. Für Bildbearbeiter ist das ein Klick in der Histogrammkorrektur, eine automatische Kontrastoptimierung hilft als Alternative. Die Eingangsdynamik, also die Fähigkeit, kontrastreiche Motive mit hellen Lichtern und tiefen Schatten wiederzugeben, ist eher mittelmäßig. Dafür ist sie aber auch bei höheren Empfindlichkeiten auf diesem Niveau, so dass man von ISO 100 (8,8 Blendenstufen) bis 1.600 (8,6 Blendenstufen) mit keinen Einschränkungen rechnen muss. Erst bei ISO 3.200 geht die Dynamik leicht nach unten, bei ISO 6.400 werden immer noch 7,6 Blendenstufen erreicht.
Auch das Rauschen ist über einen weiten Empfindlichkeitsbereich kaum sichtbar. Bis ISO 3.200 ist es auf einem konstant niedrigen Niveau, auch bei ISO 6.400 ist es so gering, dass es hier nichts zu bemängeln gibt. Andere Bildqualitätsmängel rühren vom Objektiv her wie etwa die Verzeichnung, die vor allem im Weitwinkel 2,7 % Tonnenform erreicht und somit beispielsweise schlechte Voraussetzungen für Architekturaufnahmen bietet. Bei mittlerer und langer Brennweite hingegen ist die Verzeichnung vernachlässigbar. Das gilt auch für die Vignettierung, wenn man etwas abgeblendet hat. Bei Offenblende hingegen sind zwar Randabdunklungen sichtbar, die bei Weitwinkel noch am stärksten ausfallen, sie sind aber insgesamt nicht zu stark und haben einen weichen und damit unauffälligen Verlauf.
Bei der Komprimierung empfehlen sich nur die mittlere und hohe Qualität. Bei niedriger komprimiert die Nikon so stark, dass deutliche Kompressionsartefakte sichtbar werden. In der normalen Einstellung tauchen fast keine auf, und die höchste Qualität ist visuell verlustfrei. Auch die Praxiserfahrungen wie die sehr zuverlässige Belichtung (egal ob mit oder ohne Blitz) und der meist sehr gute Weißabgleich geben kaum Anlass zur Kritik an der D5000. Lediglich Glühlampenlicht führt zu einem leichten warmtönigen Farbstich. Wer neutrale Bilder unter solchen Lichtbedingungen wünscht, sollte auf die entsprechende Voreinstellung oder den manuellen Abgleich zurück greifen.
Fazit Mit der D5000 hat Nikon ein stimmiges Gesamtpaket geschnürt. Es ist eine Einsteiger- bis Amateurspiegelreflexkamera mit wenigen Schwächen, dafür vielen Stärken. Dazu zählt die ausgewogene Bildqualität mit zwar etwas niedriger Auflösung, aber auch geringem Rauschen in der gesamten Empfindlichkeitsbandbreite. Der schwenk- und klappbare Bildschirm, die schnelle Verarbeitungsgeschwindigkeit und der hohe Ausstattungsumfang inkl. Videofunktion eignen sich für eine Motivvielfalt wie kaum eine andere DSLR.

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