Dienstag, 10. November 2009

25 Jahre Knast für Kapitalanlagebetrüger

25 Jahre Knast für Kapital-Anlagebetrüger
Author D.Selzer-McKenzie

Werte Trader,
zurück aus den USA Los Angeles, wo ich an den Trauerfeierlichkeiten für den King of Pop Michael Jackson teilgenommen habe, bin ich noch in New Yoirk aus provaten Gründen gewesen und habe Informationen gesammelt. Es gibt noch ein Urteil, aber das Urteil soll nächste Woche von einem New Yorker Strafgericht gesprochen werden gegen einen Kapital-Anlagebetrüger. Aus Insider-Kreisen glaube ich, das es im Urteilsspruch gegen den Kapitalanlagebetrüger zu einer Haftstrafe von 25 Jahren kommen wird.

Der New Yor­ker Anwalt Marc Dreier galt schon an der Universität als schlagfertig und als talen­tierter Schreiber. Jetzt benutzt er diese an den Eliteschmieden Harvard und Yale ge­schärften Talente, um seinen Richter mit Beteuerungen von Einsicht und Reue gnä­dig zu stimmen. „Ich werde immer als Dieb in Erinnerung bleiben. Ich habe mei­ne Vergangenheit und meine Zukunft ver­loren. Und jetzt werde ich auch meine Freiheit verlieren, und das zu Recht", schrieb Dreier an den Richter Jed Rakoff, der am Montag die Haftstrafe für den ge­ständigen Betrüger festsetzen wird.
Dreier hat Profianleger wie Hedge­Fonds fünf Jahre lang mit gefälschten Schuldscheinen um 400 Millionen Dollar geprellt. Obwohl diese Summe neben den 65 Milliarden Dollar verblasst, die Ber­nard „Bernie" Madoff den Kunden seiner fiktiven Vermögensverwaltung vorgegau­kelt hatte, droht Dreier eine ähnlich hohe Strafe wie dem mittlerweile berühmt-be­rüchtigten Börsenmakler. Die Staatsan­waltschaft fordert für Dreier die Höchst­strafe von 145 Jahren Haft.
Madoff, der für den bisher größten Be­trug an der Wall Street verantwortlich ist, wurde kürzlich zu 150 Jahren Gefängnis verurteilt. Dreiers Anwalt Gerald Shar­gel
Shar­gel, der sich einen Namen mit der Vertei­digung von New Yorker Mafiafamilien ge­macht hatte, hält eine Haftstrafe von zehn bis zwölfeinhalb Jahren für angemes­sen. Richter Rakoff wird am kommenden Montag das Strafmaß für Dreier festset­zen. Gut sieht es nicht aus für Dreier. Ra­koff hat bereits gesagt, dass Dreier auf ei­nem Rang mit denen steht, die „einige der ungeheuerlichsten Betrügereien der Geschichte" verübt haben.
Dreier war im vergangenen Dezember in Toronto verhaftet worden — nur wenige Tage bevor der Milliardenbetrug von Ma­doff Schlagzeilen machte und Dreiers Fall etwas in den Hintergrund drängte. Der Grund für Dreiers Kanada-Reise: Er hatte dem großen Hedge-Fonds Fortress Investment Group gefälschte Schuldver­schreibungen für 33 Millionen Dollar an­geboten. Nach Angaben von Dreier wa­ren die Wechsel von der größten kanadi­schen Telefongesellschaft BCE emittiert und vom Lehrer-Pensionsfonds des kana­dischen Bundesstaats Ontario gedeckt. Dreier, der schon seit fünf Jahren gefälsch­te Schuldscheine ausgegeben hatte, be­kam im Fall von Fortress allerdings ein großes .Problem. Ein Manager des Fonds
wollte den Anwalt der Pensionskasse per­sönlich treffen.
Dreier versuchte das Problem auf eine mehrfach erprobte Weise zu lösen: Er gab sich als jemand anderes aus. Dreier traf sich unter einem Vorwand mit dem Syndi­kus des Lehrer-Pensionsfonds, Michael Padfield, und tauschte mit ihm Visitenkar­ten aus. Dann wartete er in der Nähe der Rezeption, bis der Manager von Fortress ankam, und führte ihn auf direktem Weg in einen Konferenzraum. Dreier stellte sich als Syndikus Padfield vor und händig­te ihm die Visitenkarte aus, die er kurz zu­vor von Padfield selbst erhalten hatte.
Der Fortress-Manager schöpfte aller­dings Verdacht. Nach dem Treffen, bei dem Dreier Dokumente mit Padfields Na­men unterzeichnete, fragte er am Emp­fang nach, ob es sich bei seinem Ge­schäftspartner tatsächlich um Padfield ge­handelt habe. Als die Empfangsdame den vermeintlichen Padfield als Besucher identifizierte, wurde die Polizei infor­miert, die Dreier noch am gleichen Tag verhaftete.
Dreier, der bei seiner New Yorker Kanz­lei Dreier LLP zuletzt 250 Anwälte be­schäftigte und einige prominente Klien­ten wie den früheren Football-Star Mi­chael Strahan hatte, legte diese Dreistig­keit nicht zum ersten Mal an den Tag. Die meisten Schuldverschreibungen stellte er auf die Immobilienfirma seines Klienten Sheldon Solow aus. Wenn die Gläubiger mit dem Vorstandschef oder dem Finanz­chef von Solow sprechen wollten, gab er ihnen Telefonnummern, unter denen sich Komplizen von Dreier meldeten. Einer dieser Komplizen war ein Mann, den Drei­er wegen Finanzbetrugs verteidigt hatte.
In einem anderen Fall schaffte es Drei­er, sich mit seinen Mittätern unter einem Vorwand in Solows Büroräume einzu­schleichen und dort eine Besprechung mit einem Fondsmanager abzuhalten. Dreier drehte schließlich ein großes Rad. Er musste die Zinszahlungen in Millionen­höhe für die gefälschten Wechsel bedie­nen und sie bei Fälligkeit zurückzahlen. Fast immer gelang ihm das. Aber die Schlinge zog sich schließlich zu, als ein in­teressierter Käufer unangemeldet bei dem Wirtschaftsprüfer anrief, dessen Name auf den gefälschten Dokumenten von Solow stand. Die Staatsanwaltschaft begann zu ermitteln, noch bevor Dreier in Kanada aufflog.
Als Motiv für die Gründung seiner Fir­ma nannte der jetzt 59 Jahre alte Dreier den Neid, dass Kollegen und Klienten fi­nanziell bessergestellt waren und einen „höheren Status" genossen als er. Die ge­sellschaftliche Anerkennung hatte Dreier in den vergangenen Jahren erreicht. Er war zuletzt für seine Kunstsammlung be­kannt und besaß mehrere Villen und eine Yacht. Ab Montag genießt er den gleichen Status wie Bernie Madoff.

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