Germanwings Flugzeug
Crash 24.3.2015 Was passierte wirklich?
Ich möchte heute etwas
zu dem Flugzeugabsturz sagen, nachdem ja neueste Erkenntnisse erbracht haben
sollen, dass es ein persönlicher Selbstmordversuch des Copiloten gewesen sein
soll. Möglich ist natürlich hier alles, aber ich bin der Meinung, man sollte da
etwas vorsichtiger sein, weil es natürlich genauso gut auch möglich sein kann,
dass hier widrige Umstände dazu geführt haben, dass es so aussieht, es sei ein
Selbstmordversuch des Copiloten gewesen.
Ich habe selbst eine
Fluglizenz und bin mit einer Boeing 737 oft genug im gleichen Flughöhen
geflogen. Natürlich kann es sein, dass bei diesem Crash ein Selbstmordversuch
des Copiloten vorliegt. Und man sollte auch nicht hier an moralischen Dingen
anknüpfen, denn grundsätzlich ist es einem Selbstmörder völlig egal, was
passiert, wenn er sein Vorhaben durchführt. Dass er keine Rücksicht auf die
anderen 149 Passagiere genommen hat, ist ja gar nicht verwunderlich,
vorausgesetzt, es war wirklich ein Selbstmord.
Sehen Sie nur bei den
so genannten Geisterfahrern auf der Autobahn, denen ist es auch völlig egal, ob
in dem entgegenkommenden Fahrzeugen Kinder sitzen oder sonst was, weil sie ja
gar nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden können.
Aber ich muss hierzu
diesem Flugunfall vorab noch etwas anderes sagen: es ist für mich nicht
verständlich, dass der Chefpilot während des Fluges aus dem Cockpit gegangen
ist, weil er wahrscheinlich mal pinkeln musste. Bei einem Flug von Frankfurt
nach Sidney mit 24 Stunden Flugzeit wäre das sicherlich normal, aber dieser
Flug von Barcelona nach Düsseldorf dauert nur 90 Minuten, und da kann man
erwarten dass der Chefpilot auch 90 Minuten ununterbrochen im Cockpit sitzt.
Ich habe es grundsätzlich immer so gemacht, dass ich vor dem Flug zum pinkeln
gegangen bin, egal ob ich pinkeln musste oder nicht. Meines Erachtens gehört so
etwas für einen verantwortungsvollen Piloten zum Briefing, zumal er nur 90
Minuten Flugzeit hat. In den USA ist es gesetzliche Pflicht, das niemals im
Cockpit eine einzige Person sitzen darf, zu keiner Minute, und wenn der Pilot
pinkeln muss, dann muss er eben in die Flasche pinkeln, aber er muss im Cockpit
bleiben.
Aber es ist müßig,
darüber jetzt zu diskutieren, etwas anderes verwundert mich doch sehr, weshalb
ich glaube, dass es auch anders gewesen sein könnte. Die französische
Staatsanwaltsschaft hat ja den Stimmenrekorder gefunden und sagt, dass der
Flugkapitän bei seinem zurückkommen schon quasi an die Tür gebollert hat, damit
die Tür endlich geöffnet wird. Aus dem Stimmenrekorder geht aber hervor, dass
der Copilot, der alleine im Cockpit saß, eine ganz normale Atmung gehabt haben
soll, aber nicht geantwortet hat. Das kann natürlich auch auf etwas ganz
anderes hindeuten. Es hat sich ja gezeigt, dass die Maschine von etwa 30.000
Fuß auf 6000 Fuß abgesunken ist, was zu einem ganz enormen Druckabfall fürt. Es
kann genauso gut sein, dass der Copilot durch den Druckabfall sein Bewusstsein
verloren hat und deshalb nicht antworten konnte. Die normale langsamer Atmung
deutet darauf hin, denn man müsse davon ausgehen, wenn er Selbstmord machen
wollte, dann hätte er bestimmt dem Kapitän irgendetwas aus dem Cockpit
zugerufen. Natürlich spricht auch noch dagegen, dass der Copilot das
Zwangsöffnen der Tür gesperrt haben soll. Aber das weiß man ja gar nicht genau,
das kann man erst nur dann feststellen wenn die Flugzeugteile gefunden worden
sind. Ich könnte mir denken, dass es hier noch ganz andere Erkenntnisse geben
könnte, denn alles das, was bis jetzt veröffentlicht wurde bezeichne ich als
Spekulation.
Ich halte es von der
Presse auch absurd, jetzt im Pilot psychologische Probleme unterschieben zu
wollen. Es ist in Deutschland gang und gebe, immer gleich mit der Psychokeule
zu hantieren, obwohl nichts, aber auch gar nichts für diesen Psycho Quatsch
spricht. Ein Mensch, der aus irgendwelchen Gründen Selbstmord begehen will, ist
nicht psychisch krank, sondern dem es einfach alles scheißegal. Aber ich bin
der Meinung, es muss erst noch geklärt werden, was hier tatsächlich passiert
ist. Ich halte die Erkenntnisse, die die französische Staatsanwaltschaft
verbreitet hat, schlicht gesagt auch etwas für voreilig. Man hätte warten
sollen, bis der Flugschreiber gefunden worden ist. Im Sekunden genauen Vergleich
zwischen dem Stimmenrekorder und dem Flugschreiber kann man exakt feststellen,
wie der Ablauf tatsächlich gewesen ist.
Es gibt ja ein Beispiel
aus den 1990 er Jahren in Marokko. Dort ist ein Pilot ebenfalls 28 Jahre alt
abgeflogen, und seine Freundin, die kurz zuvor verlassen hatte saß mit in der
Maschine. Auf 25.000 Fußhöhe, erklärt an der Pilot, er werde jetzt die Maschine
zum Absturz bringen, weil er sich und seine Freundin töten wolle. Dies ist dann
auch so passiert, und es sind bei diesem Flugunfall 30 Personen ums Leben
gekommen. Bei dem Flugunfall am 24.3.2015 wäre es nahe liegend gewesen, dass
der Copilot auch irgend einen Hinweis gegeben hätte. Dass er überhaupt nichts
gesagt hat kann tatsächlich daran liegen, dass durch den Druckabfall und durch den
Sturzflug der Pilot bewusstlos gewesen ist. Natürlich ist ein Fehler gemacht
worden, denn wie kann es passieren, dass die Maschine von 30.000 Fuß auf 6000
Fuß innerhalb weniger Minuten absackt. Das könnte auf einen Pilotenfehler
hindeuten. Aber das ist es ja gerade, weshalb ich es überhaupt nicht verstehe,
dass der Flugkapitän, also die zweite Person, während eines 90 Minuten liegen
Kurzfluges zum pinkeln gehen muss. Hätte er das nicht gemacht, wäre das Unglück
sicherlich überhaupt nicht geschehen, denn die Ursachen liegen meines Erachtens
immer noch total im dunklen.
Und damit bin ich auch
bei einer Rücktrittsforderung, ich fordere den Lufthansa-Chef und auch den
Germanwings Chef zum sofortigen Rücktritt auf. Natürlich haben sie nichts
gemacht, aber man muss eben Verantwortung übernehmen, das gebietet sich schon
gegenüber den 150 Opfer. Ich bin der Meinung, dass die Lufthansa ihren Laden
nicht richtig im Griff hat, denn so etwas, das ein Pilot aus dem Cockpit
während eines Kurzfluges gehen kann, ist für mich unverzeihlich. Die Lufthansa
behauptet immer die sicherste Fluglinie der Welt zu sein, aber das sind meines
Erachtens nur selbst Beweihräucherungen. Ich erinnere nur an das Jahr 1974, als
in Kenia ein so genannter Jumbo Jet Boeing 747 der Deutschen Lufthansa
abgestürzt ist, und damals war es ganz genauso, man hat sich als sicherste
Fluggesellschaft der Welt bezeichnet, und der Schuldige soll der getötete
Copilot gewesen sein.
Ich halte es für einen
ganz gravierenden Fehler, dass die Lufthansa das nicht unterbunden hat, obwohl
man aus den USA von der dortigen Sicherheitsflugbehörden immer wieder darauf
hingewiesen worden ist, dass ständig und ohne 1 Minute Unterbrechung immer zwei
Personen im Cockpit sitzen müssen. Aber das hat man eben ignoriert, weil meines
Erachtens diese beiden Chefs von der Lufthansa und der Germanwings nur als
Frühstücksdirektor figurieren und ein Monatsgehalt von sage und schreibe
450.000 € im Monat kassiert. Und so etwas macht eben nachlässig, und deshalb
fordere ich, diese beiden Chefs sollten aus Anstand sofort zum Rücktritt
gezwungen werden.
Sie werden sicherlich
in den nächsten Tagen in der Presse noch genügend Gruselgeschichten von
Sensation Journalisten hören, dir schon am Ball sind, um den Copiloten nunmehr
schon eine psychologische Behandlung unterzuschieben und ihn zum Kranken zu
erklären. Ich kann nichts dazu sagen, weil ich auch nur auf die Presseberichte
angewiesen bin, aber ich glaube das nicht, viel zu schnell wird in Deutschland
immer wieder mit der Psychokeule hantiert. Natürlich ist es möglich, dass es
vorsätzlich geschehen ist, aber es kann auch völlig anders sein. Und die Fakten
sprechen erstmal dafür, dass hier eigentlich noch überhaupt nichts nach zwei
Tagen nach dem Unglück geklärt sein könnte.
Selzer-McKenzie
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.