Montag, 17. August 2015

Friedrich I. Barbarossa 1122-1190


Friedrich I. Barbarossa 1122-1190

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/CveaDgUj6CA

Die Deutschen als Ärgernis

Friedrich 1. Barbarossa

um 1122-1190

 

»Wer hat denn die Deutschen zu Richtern über die stellt? Wer hat den plumpen und ungebärdigen Me Einfluss gegeben, dass sie nach Gutdünken den Führte Häupter der Menschensöhne bestimmen?« Diese Klage Deutschen könnte man für eine Quelle aus der Zeit des reichs oder des Nationalsozialismus halten, doch ta dies die Worte des englischen Philosophen und Gesc bers Johannes von Salisbury, der sich 116o in einem Brief Freund über die überhebliche Politik des deutschen rich Barbarossa echauffierte.

Nun war Barbarossa nicht der erste deutsche He den Unmut anderer europäischer Fürsten auf sich zog, ter seiner Ägide wurde eine Idee vom römisch-deu entwickelt, die eine neue Dirne schen Vorrangdenkens darstelkr—als zuvor wurde unter dem tont, dass der deutsche König als hierarchisch über allen anderen rangiere. Barbarossas Kanzler. dar Erzbischof Rainald von Dassel. so weit, alle anderen Könige als (»Königlein«) zu bezeichnen. verbreiteten Grundsatz der e Könige, dass jeder König in seines der Kaiser sei, wollten die nichts wissen - umgekehrt sahen rigen Europäer den deutschen gleichrangig an, der keineswegs ein auf die Kaiserkrone habe.

Die Kaiseridee der Deutschen. seit Karl dem Großen (s. S. 8) en hatte, fußte auf einem He spruch über mehrere Länder; t gemäß bildeten Deutschland. und Italien den Kern des kai Herrschaftsgebiets. Nachdem F

 

Verhältnisse in Deutschland -inet hatte, sicherte er sich die --schaft über Burgund, indem er - die etwa 14-jährige Beatrix, die der Grafschaft Burgund, ehe-Offenbar fand Beatrix Ge-- an dem schlanken, eleganten . auäugigen Kaiser mit seinem :-den Bart, der ihm später bei _,:enern den Beinamen Barba-Rotbart«) einbrachte. Jeden¬_ --.enkte sie ihm zwischen 116o insgesamt zwölf Kinder. '.u-ispruch auf Italien bereite-Staufer den größeren Kum-. n seinen 38 Regierungsjah--7Tachte er immerhin 16 in - das zeugt von dem großen :and. der seinen Kaiser- und :,:en dort entgegenschlug. .7.zug von 1158 begann viel-

_ -       Friedrich bezwang

7 und veranstaltete einen .chstag auf den Feldern

         7.-.alienischen Roncaglia. wochen lang weilten dort d geistliche Lehnsherren des Kaisers aus allen Reichs--.7.:rlich zog eine solche Versammlung auch fahrende anger und Zauberkünstler an, sodass ein buntes Trei-_ -Je. das dem Kaiser gefallen haben muss. Den Mittel-

7         sein großes Ehrenzelt, das er erst ein Jahr zuvor als

englischen König Heinrich II. (s. S. 124) erhalten hat-ein Geschenk, über das sich in Europa wohl allein

_         Herrscher freuen konnte, der traditionsgemäß ohne

ze.-7:2 und immer auf Reisen seine Regierungsgeschäfte Nach dieser prunkvollen, doch für die Norditaliener 7 Zurschaustellung der kaiserlichen Macht wurden :en Gegner: Die lombardischen Städte schlossen -- Bündnis zusammen. Nachdem mehrere Versuche, 7 und zu besiegen, 1176 endgültig gescheitert waren, rDssa einlenken und seine Ansprüche auf Nordita-_ - rauben.

 

 

n         Friedrich I. Barbarossa auf dem Dritten Kreuzzug. Buchmalerei, 1195/96, aus dem Liber ad Honorem Augusti des Petrus de Ebulo. Bern, Bürgerbibliothek  Auch im Süden Italiens hatte er nicht mehr Glück. A Rom und endlich auch Sizilien erobern wollte, schien zunächst aufzugehen — er zog festlich in der Ewigen S- . und ließ seine Gattin zur Kaiserin krönen. Plötzlich az.- 12 chen Überschwemmungen über Rom herein, eine tödliche dezimierte das kaiserliche Heer, und Friedrich musste flie die norditalienischen Fürsten ihm zudem die Überquerung Alpenpässe verweigerten, musste er sich gar als Diener den und seine Frau überstürzt zurücklassen. Vielen erschien Katastrophe von 1167 wie ein Fingerzeig Gottes.

Schließlich bereiteten Friedrich nicht nur widerspenstige italiener und unzeitige Naturkatastrophen Probleme, auch beim Papsttum stieß seine Reichsidee auf heftige wehr, zumal die Nachfolger Petri nach dem Investiturstreit hin sensibilisiert waren, was die deutschen Kaiser anging.

                        DIE HEILIGEN DREI KÖNIGE

Es ist nicht sicher, ob die Gebeine der Heiligen Drei Könige be-eli in Mailand verehrt worden waren, wo sie sich seit dem 4. Jah•-hundert befanden. Nachdem Barbarossa Mailand besiegt hatte schenkte er die Gebeine seinem Kanzler, dem Erzbischof Raireed von Dassel, der sie 1164 in sein Erzbistum Köln überführen lieg Dort wurde ihnen große Verehrung zuteil, und es entstand eir prächtiger Schrein, der noch heute im Kölner Dom zu besichtm ist. Im Spätmittelalter wurde Köln dadurch zum Wallfahrtsort

 

 

             

1. BARBAROSSA

.1116

           

 

 

Friedrichs war das Kaisertum direkt von Gott verliehen 7Lc1t vom Papst, wie in Rom behauptet wurde. Selbstver--': Ih wollte Barbarossa deshalb auch über die Besetzung _±.2en Stuhls bestimmen. Als 1159 ein neuer Papst gesucht nutzte Friedrich die Gelegenheit, mit Viktor IV. »seinen« zusetzen - auch wenn der nur von zwei Kardinälen ge-: rden war, während der Rest für Alexander III. gestimmt Joch brauchte der Kaiser einen Papst, der seinen Anspruch Heiligkeit des Reiches unterstrich. Diese zeigte sich auch rossas Rechtstexten, die »heilige Gesetze« genannt wur-[In fahr 1165 ließ er Karl den Großen heiligsprechen - und dessen Reichsidee, der er so sehr nachhing. Zusätz-=iallZ verliehen seinem Reich die Gebeine der Heiligen die er seinem Kanzler Rainald von Dassel schenkte; .-_-schof ließ sie umgehend von Mailand nach Köln trans-

1--,-.:1,zreisen konnte man Barbarossas Herrscherideen na-nicht zustimmen; vielmehr galt im Kirchenrecht jener P:apst als der »wahre Kaiser«. Papst Alexander III. hatte Ina- die überwältigende Mehrheit der Kardinäle, sondern Könige von England und Frankreich und zahlreiche Fursten auf seiner Seite. Da Alexander bei Amtsantritt 6o Jahre alt war, hoffte Friedrich, dass sich die Kon-:r. mit ihm durch sein Ableben ohnehin bald erledigen Alexanders Pontifikat dauerte ganze 22 Jahre. Es -,1:7.7 1177, als Friedrich entschied, sich ..2-.±7 Herrn zu beugen, und im Frieden söhnten sich die beiden aus.

IZW    Niederlagen war Kaiser Fried-

usc auf dem Höhepunkt seiner ..Triese fand ihren Ausdruck zu-nes :-rr Mainzer Hoffest von 1184, einer _:.-.eraus prunkvollen Veranstal-

         -.er Jahre später im Mainzer es Christi«. Diesen Namen am mlung , weil Fried-Kreuz nahm, um das - s. S. 130) eroberte jeru-:Je Christenheit zurückzu-.-t-7 Der Kaiser führte dann nach herkömmlicher Drrnen Kreuzzug an,

 

doch sollte Friedrich sein Ziel nich: Unter nie geklärten Umständen er:7_ Juni 1190 im südanatolischen Flus- (heute Göksu). Seine sterblichen fanden daraufhin kein würdiges Eingeweide wurden in Tarsus besn-fleischlicher Leib in Antiochia, urn beine hätten nach dem Willen sein Herzog Friedrich von Schwaben. silika des Heiligen Grabes zu Jerusl, letzte Ruhestätte finden sollen. D _ ¬im Tod blieb dem Kaiser die erwüns .. - verwehrt, denn sein Sohn kam nur wo man die Knochen vermutlich bes::,

In deutschen Landen ist Friecl.-barossa wohl der populärste Hem._ - Mittelalters nach Karl dem Großer:

 

nicht zuletzt in der Sage vom Kyffl- _ derspiegelt, einem Bergrücken vollt- wo Barbarossa angeblich seit seine:- - die deutsche Einheit wartete. Im übrigen Europa aber -, - seine felsenfeste Überzeugung vom Anspruch des deut - nigs auf die Macht im Abendland unerträglich, und es sc nicht das letzte Mal sein, dass man sich über die plumpen ungebärdigen Deutschen auslassen musste, die sich als der Welt ansahen.

LEGA NORD Im Zuge des Widerstands gegen die kaiserliche Herrschaft sz-estri, sen sich 1167 die norditalienischen Städte zur Lega Lombarda zusammen, dem bekanntesten Städtebund im mittelalterlicher Italien. Auf diesen Bund gehen die Ursprünge der ebenfalls Lep Lombarda genannten Autonomiebewegung zurück, die sich fang der198oer Jahre gründete. Sie wurde von Umberto Boss geführt, erhielt 1991 mit Lega Nord einen neuen Namen und sich noch heute für die Abspaltung Norditaliens vom wirtschat, lieh schwachen Süden ein.





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