Mittwoch, 19. August 2015

Isabella von Bayern 1370-1435


Isabella von Bayern  1370-1435

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/WFQHuBV4Vkw

Ein Leben voller Extreme

Isabella von Bayern 1370-1435

 

Es fing alles so romantisch an_ zösische König Karl VI. hatte über Kopf in die Wittelsbacherin la von Bayern verliebt, und

rs        Hochzeit der beiden für einen

ren Zeitpunkt vorgesehen war. Karl auf eine sofortige Eh-: Vier Jahre nach der Hochzeit er seiner Gemahlin einen p

.M.M.Ir0.7.5{egseeteZir,         Einzug in Paris. Und da er

liebte Frau in Ruhe bewundern verkleidete sich der Monarch_ Schwäche für Kostüme hatte_ Feierlichkeiten in den Straßen unerkannt beiwohnen zu kö war stolz auf seine Isabella und freut über die begeisterten seiner Untertanen. Die neue von Frankreich - wo sie nur de Bavire genannt wurde - s

Vorfreude ihrem neuen Leben am Königshof entgegen. 5

schließlich nicht ahnen, welches Schicksal ihr bevorsta-

Die ersten Jahre verliefen ganz nach Isabellas Vors-.= _Argen

Sie zog von einer Residenz zur nächsten, feierte ein dem anderen und genoss den Luxus des französischen hofs. Und mehr wurde auch nicht von ihr verlangt: Sie schön sein, zu offiziellen Anlässen die Pracht der fra Monarchie zur Schau stellen und natürlich der Köni. Valois Erben und Stammhalter schenken. All das tat

 

sechs Jahre lang, bis 1392 ihr Leben eine Wende nahm. 1.14 eines Feldzugs tauchte vor ihrem Gatten in den Wäldern bei Mans plötzlich eine zerlumpte Gestalt auf, rief ihm zu. er 9e1 raten - und verschwand wieder. Karl geriet daraufhin augm-und wütete blind gegen seine gesamte Umgebung. Er e weder Freund noch Feind und ging sogar mit einem Schwert den eigenen Bruder los.     

 

 

Was auf den ersten Blick unerklärlich schien, entpuppte sich bald als verhängnisvolle Krank¬heit: König Karl VI. war geisteskrank. Was man später als eine von starkem Verfolgungswahn ge¬prägte Schizophrenie diagnostiziert hat, trat von nun an immer wieder in Schüben auf. Zwischen¬durch erlebte Karl mitunter lange Perioden von klarem Verstand, in denen er sich seiner aggressi¬ven und zunehmend depressiven Schübe vollauf bewusst war. Darunter litt er selbst am meisten, doch verständlicherweise war das auch für Isa¬bella alles andere als leicht. Karls Krankheit zog einen Identitäts- und Realitätsverlust nach sich, sie hinderte ihn oftmals am Sprechen, Haare und Nägel fielen ihm aus, und schließlich verweigerte er sogar die Nahrung und jegliche Form der Körperpflege. Der König vegetierte im Dreck dahin wie ein Tier.

Angesichts von Karls jämmerlichem und abstoßendem Zustand ist es nachvollziehbar, dass Isabella sich ihrem ehedem so leiden-schaftlich geliebten Gemahl nicht mehr nähern mochte. An ihrer königlichen Pflicht, für Nachkommen zu sor¬gen, änderte das freilich nichts. Zu den bereits gebore¬nen fünf Kindern kamen nach 1392 weitere sieben Kinder hinzu, weil man den König in seinen seltenen Perioden der Klarheit zum Zwecke der Fortpflanzung seiner Frau zuführte. Das waren zweifellos die unangenehmsten Momente in Isabellas Leben. Ansonsten aber ließ sie sich durch die »Unab-kömmlichkeit« ihres Mannes (wie man seine geis¬tige Umnachtung verharmlosend nannte) nicht von den Freuden des königlichen Lebens abbrin¬gen. Sie verbrachte weiterhin viel Zeit auf Festen und lebte sorglos in den Tag hinein; das konnte sie schließlich auch, denn schon wenige Monate nach dem Ausbruch von Karls Krankheit hatte sie sich eine stattliche finanzielle Versorgung durch den Königshof gesichert.

Da Karl infolge seiner Krankheit immer sel¬tener dazu in der Lage war, sich um die fran-

zösische Politik zu kümmern, musste Isabella zunehmend Verantwortung übernehmen. Ab 1403 nannte sie sich nur noch »von Gottes Gnaden Königin von Frankreich« undsuchte die Unterstützung ihres von Orlhans - sowohl politisch als au:-menschlich. Isabella und Ludwig verb a - son keineswegs und traten auch öffern.: - auf. Nachdem Ludwig jedoch ermord geriet Isabella immer mehr in die W:7-, - zösischen Bürgerkriegs. Um eine korr.7 _ und den Untergang Frankreichs zu ve:I - i-r sie sich gegen den mächtigen Widers: -

y.        tischen Gegner für einen Zusammer s -

reichs mit England ein. Das ging vor al.= - ihres Sohnes Karl, den sie von der Erb: - - was diesen jedoch nicht daran hinc; südfranzösischen Exil seine politische. festigen und letztlich doch König zu gleichwohl folgenschwere Entscheidung =II »in Abwesenheit des Königs«, wie es his war sie auf ihren Mann angewiesen. Sie sie ihre gesellschaftliche und politische -

würde halten können, solange Karl am Leben war. mit sprechend viel unternahm sie, um seinen Wahnsinn doch heilen. Sie machte Schenkungen an Klöster, ordnete und legte auch selbst eine außerordentliche Frö Tag. Gesund wurde Karl VI. dadurch nicht mehr. doch trat auch nicht ein; die letzten Jahre seines Lebens •- König vor sich hin.

Die beste Zeit hatte Isabella hinter sich. Sie hatte sich politischen Wirren aufgerieben und wurde selbst krank. Schönheit war sie ohnehin nicht mehr, nachdem sie infokg Schwangerschaften und ihres ungezügelten Appetits sehr worden war und zudem an Fußgicht litt. Sie konnte sich schwer bewegen und bot bald einen beinahe ebenso chen Anblick wie ihr Karl. Isabella von die lange Jahre nicht schön und glanzvoll. dem auch mächtig war, fand sich

im anderen Extrem - Sie endete fettleibig. lich und machtlos.



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