Otter Riesenotter Animals Tiere Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Die Otter (Lutrinae) sind eine amphibisch lebende Unterfamilie der Marder (Mustelidae). Es gibt 13 Arten in sechs Gattungen.
Alle Mitglieder dieser Unterfamilie haben einen lang gestreckten Körper, kurze Beine mit Schwimmhäuten zwischen den Zehen, einen langen, kräftigen Schwanz und einen runden Kopf mit stumpfer Schnauze. Bei den Ottern findet man mit circa einem Meter Länge und 22 bis 45 kg die größten Vertreter dieser Familie (Riesenotter und Seeotter). Wie bei allen Mardern sind die Männchen etwa ein Viertel größer als die Weibchen. Ihr Fell ist entweder gleichmäßig braun-grau, manchmal leicht gesprenkelt und häufig etwas heller am „Kragen“ und/oder am Bauch. Sie besitzen mit mehr als 1000 Haaren pro mm² eines der dichtesten Felle im Tierreich. Durch den Aufbau des Fells – lange Fellhaare schützen das dichte, weiche Unterfell – können sie auch bei längerem Aufenthalt im Wasser eine isolierende Luftschicht um den Körper halten. Sie können ihre kleinen Ohren und Nasenlöcher schließen, wenn sie im Wasser sind.
Verbreitung und Lebensraum [Bearbeiten]
Otter sind nahezu weltweit verbreitet, sie fehlen lediglich in Australien und auf entlegenen Inseln. Sie leben hauptsächlich am Wasser. Sie sind exzellente Schwimmer und Taucher und haben alle Sorten von Binnengewässern und sogar felsige Seeküsten besiedelt. In der Regel findet man sie nie weiter als 500 m von Gewässern entfernt. Sie verstecken sich zwar manchmal in verlassenen Bauen anderer Tiere oder unter Steinen, haben aber zumindest einen festen Bau außerhalb des Wassers. Der Eingang kann unter Wasser liegen, der Bau selbst aber immer oberhalb der Wasserlinie. Einige Arten legen sogar mehrere Kammern an.
Otter leben territorial. Das Territorium eines Männchens ist in der Regel größer als das der Weibchen, kann aber mit deren Territorium überlappen. Artgenossen des gleichen Geschlechts werden meistens vertrieben.
Lebensweise [Bearbeiten]
Der Seeotter ist bestens an das Leben im Meer angepasst
Otter schwimmen durch Bewegungen der Hinterbeine und des Schwanzes. Sie können bis zu acht Minuten unter Wasser bleiben. An Land bewegen sie sich häufig in einer Kombination von Rennen und Schlittern. Sie bevorzugen zwar als Lebensraum das Wasser, können aber, sollte es nötig sein, größere Strecken über Land zurücklegen, beispielsweise wenn sie im Winter eisfreies Wasser suchen müssen. An Land können sie Geschwindigkeiten von bis zu 29 km/h erreichen. Otter können tag– oder nachtaktiv sein, meist sind sie aber mehr nachtaktiv.
Wie der Rest ihrer Familie sind Otter Raubtiere. Ihre Nahrung beziehen sie in der Regel aus dem Wasser; sie setzt sich aus Fischen, Fröschen, Krabben und anderen Wirbellosen zusammen. Otter haben einen sehr hohen Stoffwechsel, so muss der Fischotter beispielsweise 15 % seines Körpergewichts pro Tag fressen, ein Seeotter gar 20 bis 25 %, abhängig von der Wassertemperatur. In 10 °C kaltem Wasser müssen sie circa 100 g Fisch pro Stunde fangen, um überleben zu können. Die meisten Arten jagen drei bis fünf Stunden täglich, säugende Weibchen bis zu acht Stunden.
Otter besitzen gut ausgebildete Analdrüsen. Sie markieren die Grenzen ihres Territoriums und „kommunizieren“ so wahrscheinlich zu Stärke und Paarungsbereitschaft (Östrus). Während die Männchen in der Regel solitär leben, bilden die Weibchen mit ihren Jungen bis zur nächsten Trächtigkeit häufig einen Familienverband. Die Paarung findet meist im späten Winter oder frühen Frühjahr statt und die Geburt der ein bis fünf Jungen von April bis Mai. Die Jungen wiegen bei der Geburt circa 130 Gramm und öffnen ihre Augen nach etwa einem Monat. Mit ungefähr zwei Monaten beginnen sie mit dem Schwimmunterricht. Mit rund einem Jahr verlassen sie ihre Mutter und sind mit dem zweiten bis dritten Lebensjahr geschlechtsreif.
Gefährdung [Bearbeiten]
Zwergotter
Als Gruppe leiden die Otter unter der Zerstörung ihres Lebensraums, der Wasserverschmutzung, der erhöhten Konzentration an Insektiziden, Jagd und der Überfischung. Außerdem werden sie noch immer als Nahrungskonkurrenten des Menschen gesehen und - häufig trotz Verbots - gejagt.
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