Der Untergang der Sultana am 27.4.1865
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/s5jtX4s_ZXY
IM JAHR 1865 LITTEN DIE VEREINIGTEN STAATEN NOCH UNTER DEN
FOLGEN DES BÜRGERKRIEGS, DER ÜBER 600 000 SOLDATEN DAS LEBEN GEKOSTET HATTE.
Im Süden warteten Tausende von Kriegsgefangenen auf ihre
Rück-kehr in den Norden. Daher schickte man einige Dampfschiffe, um sie nach
Hause zu bringen.
TÖDLICHE REPARATUR
Eines dieser Schiffe war die Sultana; sie war 80 m lang und
konnte 376 Passagiere und Besatzungsmitglieder aufnehmen. Am 21. April 1865
brachen die Sultana und die Luminary von New Orleans nach Vicksburg auf, um
eine Gruppe freigelassener Soldaten abzuholen. Die Sultana musste die Fahrt
jedoch unter¬brechen, weil in einem ihrer Hauptkessel ein Leck war. Es dauerte
36 Stunden, bis der Schaden repariert war. (Später stellte sich heraus, dass es
mit diesem Kessel schon mindestens zweimal Probleme gegeben hatte.)
Am 23. April erreichte die Sultana Vicksburg, wo sie 1866
Sol-daten und 70 andere Passagiere aufnahm — 85 Besatzungsmit- glieder hatte
sie bereits an Bord. Kein Wunder, dass es auf dem Schiff eng, unsauber und
gefährlich war. Am
24. April brach der Dampfer nach Norden auf. Die Sultana war
derart überladen, dass sie fast kenterte, als sie zwischendurch in Helena,
Arkansas, anlegte. Dennoch ging niemand von Bord, denn alle wollten die Reise
beenden.
DIE KESSELEXPLOSION
Am 27. April um 15 Uhr gab es eine gewaltige Detonation: Der
reparierte Kessel des Schiffes barst und tötete Hunderte von Men-schen sofort.
Ein Augenzeuge schrieb, die Explosion sei stark »wie Hunderte von Erdbeben«
gewesen.
Auf dem nun sinkenden Schiff brach Feuer aus, und wer die
Ex-plosion überlebt hatte, wurde in den Mississippi geschleudert, der nach
starkem Regen Hochwasser führte. Da es nur 76 Schwimm-westen und zwei
Rettungsboote gab, ertranken Dutzende von Menschen. Offiziell zählte man 1 238
Tote, aber es dürften eher rund 1 700 gewesen sein. ■
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