Mittwoch, 5. August 2015

Die Irische Kartoffel-Hungersnot anno 1845 bis 1851


Die Irische Kartoffel-Hungersnot anno 1845 bis 1851

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/qGGpwjpqaYE

DIE IRISCHE KARTOFFEL-HUNGERSNOT VON 1845 BIS 1849 WAR EINE SCHANDE FÜR GROSSBRITANNIEN, OBWOHL SIE NATÜRLICHE URSACHEN HATTE.

Im 19. Jahrhundert war die Kartoffel für die Hälfte der Iren das wichtigste Nahrungsmittel, von dem ihr Leben abhing. Ein Teil des Problems lag darin, dass die britische Regierung den meisten Bauern nur etwa 2 Hektar Land erlaubte und Kartoffeln auf dieser kleinen Fläche mehr Ertrag brachten als Getreide.

ENTEAUSFÄLLE

Während der Ernte des Jahres 1845 wurden die Kartoffeln von einem Pilz namens Phytophtora infestans, der die Kraut- und Knollen-seuche bei Kartoffeln auslöst, befallen. Er beschleunigte den Ver¬derb der Knollen so sehr, dass sie schon nach wenigen Tagen schwarz, faulig, schleimig und völlig ungenießbar wurden. Der Pilz vernich¬tete 1845 die halbe und 1846 fast die ganze Ernte, und die Armen in Irland mussten hungern.

Die Hungersnot hatte biblische Ausmaße. Insgesamt starben An-fang der fünfziger Jahre des 19. Jahrhunderts etwa 1,5 Millionen »-->

Menschen am Hunger oder an Krankheiten. Bis zum Skelett ab-gemagerte Waisenkinder bettelten vergeblich um Nahrung, und Leichen wurden in riesigen Massengräbern bestattet.

UNZUREICHENDE HILFE

Die Reaktion der britischen Regierung war beschämend. An¬fangs importierte Sir Robert Peels konservatives Kabinett Mehl aus Indien, aber viele Hungernde konnten es sich nicht leisten 1847 wurden Suppenküchen eingerichtet, doch sie reichten nicht aus und wurden bald wieder geschlossen, weil die Regie¬rung mit einer besseren Ernte rechnete. In der Tat verbesserte sich 1847 der Ertrag pro Hektar, aber weil weniger Land bebaut worden war, blieb der Hunger und verschlimmerte sich nach dem fast vollständigen Ernteausfall im Jahr 1848. Viele Menschen wur¬den in Arbeitshäuser gesteckt, damit sie ihren Lebensunterhalt ver¬dienten; doch dort waren die Zustände derart schlimm, dass fast 200 000 Menschen starben.

Die irische Kartoffel-Hungersnot hatte zwei wichtige gesell-schaftliche Folgen. Erstens förderte sie die Massenauswanderung —zwischen 1845 und 1870 flohen rund 3 Millionen Iren in die USA —, und zweitens begünstigte sie den irischen Nationalismus und beförderte die politische Gewalt, die bis heute andauert.

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