Sonntag, 2. August 2015

Das Erdbeben von Lissabon am 26.1.1531


Das Erdbeben von Lissabon am 26.1.1531

Author D.Selzer-McKenzie

Video http://youtu.be/xpfK1QgWR38

Forscher sind neuerdings dabei, das komplexe Wechselspiel zwi-schen den tektonischen Platten der Region zu enthüllen. Die afri-kanische Platte schiebt sich jedes Jahr etwa 4mm auf die iberische zu. Es handelt sich eher um eine zunehmende Spannung als um eine kontinuierliche Bewegung, und wenn die Platte dann auf ein¬mal rutscht, ist ein starkes Erdbeben die Folge.

DIE ERDE BEBT

Das war wahrscheinlich die Ursache des verheerenden Bebens im Jahr 1531. Damals genoss Lissabon dank Portugals kolonialer Expansion in Afrika, im Fernen Osten und in Amerika eine Periode großen Reichtums. Erdbeben hatten die Stadt schon früher heimgesucht. 1344 zerstörte ein Beben der Stärke 7 große Teile der Infrastruktur und beschädigte viele berühmte Bauwerke schwer. Fast 200 Jahre später, am 26. Januar 1531, richtete ein weiteres Erdbeben große Verwüstungen an. Es hatte etwa die Stärke 8 auf der modifizierten Mercalliskala, die bis zur Stärke 12 reicht. Ein si Beben der Stärke 8 wird so beschrieben: »Häuser, die nicht

verbolzt sind, können sich auf ihrem Fundament ver- schieben. Große Gebäude wie Türme und Schornsteine können sich drehen und umstürzen. Gut gebaute Häuser werden leicht, schlecht gebaute schwer be-schädigt.« Das sagt jedoch nicht viel über das schreckliche Ereignis.

EINE VERWÜSTETE STADT

Das Beben zerstörte innerhalb von Sekunden 1 500 Häu- ser, die etwa 30 000 Menschen unter sich begruben. Wahr-scheinlich lag das Epizentrum im Meer, denn eine Flutwelle ver-wüstete die portugiesische Küste und erhöhte die Zahl der Toten auf insgesamt 70000. Es dauerte Jahre, bis Lissabon wieder aufge-baut war und im alten Glanz strahlte.

Im Jahr 1755 litten Lissabon und Portugal erneut unter einem katastrophalen Erdbeben und einer Flutwelle. Die Stadt wurde fast ausgelöscht, und mehr als 60 000 Menschen kamen ums Leben
. Da zwischen den Katastrophen 200 Jahre lagen, fürchten viele, dass die großartige Stadt bald wieder von Erdbeben heimgesucht wird.

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