Mittwoch, 5. August 2015

Der Brand im Asch-Building New York am 25.3.1911


Der Brand im Asch-Building New York am 25.3.1911

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/TZSP3vZt2Y4

DIE KATASTROPHE IM MÄRZ 1911 IM NEW YORKER ASCH BUILDING WAR EINER DER SCHWERSTEN UNFÄLLE IN DER GESCHICHTE DER AMERIKANISCHEN INDUSTRIE. NACH-LÄSSIGKEIT UND AUSBEUTUNG VERSCHLIMMERTEN DIE TRAGÖDIE.

Die Textilarbeiterinnen und Maschinenführer, die meisten noch keine 20 Jahre alt, erhielten fast alle äußerst niedrige Löhne. In der Fabrik war es heiß, das Gebäude schlecht durchlüftet und fataler¬weise gab es nur eine desolate Feuertreppe nach draußen.

FEUER IM 8. STOCK

Am 25. März 1911 brach in der 8. Etage des zehnstöckigen Ge¬bäudes Feuer aus. Wahrscheinlich hatte jemand eine Zigarette auf ölgetränkte Teppiche geworfen. Der 32 m2 große 8. Stock war mit Stoffen, Teppichen und Vorhängen gefüllt, und das Feuer breitete sich blitzschnell aus. Bald brannte das ganze Gebäude, und-die Flammen schlugen bis zum 9. Stock empor, wo entsetzte Mädchen entweder verbrannten oder verzweifelt versuchten, dem Feuer im Aufzug oder über die Feuertreppe zu entkommen. Wer vom 10. Stock aufs Als der Brand gelöscht war, fand man mehr als 30 Leichen auf den

Gehwegen. Zum Glück wurden die Menschen auf dem Dach von Arbeitern aus anderen Büros und Fabriken gerettet, die mit Leitern zu Hilfe eilten. Im 9. Stock sprangen Menschen sogar in die Auf-zugsschächte, um auf den Dächern der nach unten fahrenden Auf-züge zu landen, die jedoch bald ausfielen. Schließlich brach auch die Feuertreppe zusammen.

EIN ÖFFENTLICHER AUFSCHREI

Als die Feuerwehr da war, hatte sie den Brand schon nach 18 Minu-ten im Griff — aber 145 Menschen waren bereits tot. Die Männer sahen verkohlte Leichen von Mädchen, die verbrannt waren, wo sie gestanden hatten, gelähmt vom Schrecken. Die Öffentlichkeit war empört, und die Eigentümer der Firma, Isaac Harris und Max Blanck, wurden wegen Totschlags angeklagt. Der Staatsanwalt wies vor allem darauf hin, dass eine Haupttür im 9. Stock nach Aussage vieler Zeugen geschlossen war, angeblich weil Harris und Blanck unbedingt Diebstähle verhindern wollten. Nach einer achtmona-tigen Verhandlung sprach das Gericht die beiden jedoch frei. Aller-dings wurden 23 Zivilklagen gegen sie eingereicht. Am 11. März 1913 schlossen sie einen Vergleich und zahlten 75 Dollar für jeden Toten.

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