Sonntag, 2. August 2015

Der Brand von London anno 1666


Der Brand von London anno 1666

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/SwHgaKBCoWM

Der starke, trockene Südostwind, der häufig in London weht, ver¬größerte die Gefahr noch, und dieser Sommer war besonders heiß gewesen, so dass das Holzwerk leicht entflammbar und der Wasser¬stand in den Flüssen und Teichen niedrig war.

 

DAS FEUER BRICHT AUS

Dass in London die Gefahr einer Feuersbrunst bestand, war vielen

klar. Selbst König Karl II. hatte seine Sorge ausgedrückt. Doch alle Warnungen waren vergeblich, und in den ersten Stunden des 2. September 1666 weckte Brandgeruch den Bäcker des Königs, Thomas Farynor, in seinem Haus in der Pudding Lane (bei der London Bridge). Im Erdgeschoss war ein Feuer ausgebrochen, das sich rasch im ganzen Haus ausbreitete und die Familie zwang, über das Dach zu fliehen. Eine Magd blieb unten und verbrannte.

Das Feuer griff schnell auf die benachbarten Häuser über. Die London Bridge konnte es nicht über¬queren, aber es wütete in der City. Am späten Morgen standen riesige Teile von Zentrallondon in »+Flammen. Der König befahl Sir Thomas Bloodworth, dem Bürger¬meister, Häuser abzureißen, um Brandschneisen zu schlagen. Aber diese Maßnahmen blieben wirkungslos, weil das Feuer teilweise mehr als 32 m übersprang.

INFERNO

Einen Tag später hatte das Feuer auf einige der bevölkerungsreichs-ten Stadtviertel übergegriffen, zum Beispiel auf die Gracechurch und auf die Cheapside Street sowie auf die Umgebung der Börse. Die St.-Paul's-Kathedrale wurde nicht verschont; sogar ihr Bleidach schmolz. Der aufsteigende Rauch war noch in Oxford zu sehen. Das Feuer breitete sich bis zum 5. September weiter aus; dann wurde der Wind schwächer und wechselte die Richtung. Außerdem be¬gannen die Schneisen zu wirken, und allmählich ging dem Feuer die Nahrung aus. Die Schäden waren verheerend. 150 Hektar der Stadt waren abgebrannt und mehr als 13 000 Häuser zerstört. Nur vier Tote wurden registriert, aber viele moderne Historiker sind der Meinung, dass weit mehr Menschen ums Leben kamen (vielleicht Tausende), da die Hitze der Flammen die Leichen zu Asche ver¬brannte. Augenzeugen berichten in der Tat, es habe überall nach verbranntem Fleisch gerochen. Viele Londoner beschuldigten Ausländer der Brandstiftung, aber dafür gibt es keine Beweise

 

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