Der Untergang der Atocha am 5.9.1622
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/Ns6b2FibHDk
Die Atocha sank am 6. September 1622. Damals befand sich das
spanische Königreich auf dem Gipfel seiner Macht. Spanien hatte große Kolonien
in Amerika, und zwischen der Heimat und der Neuen Welt herrschte reger
Schiffsverkehr. Die Schiffe brachten Nahrung, Waffen, Werkzeug und Hausrat in
die Kolonien und kamen mit Edelmetallen und Edelsteinen aus den Minen der
er¬oberten Länder zurück.
DIE ABREISE
Die Atocha gehörte zur Tierra-Firma-Flotte, die am 24. Juli
1622 in Cartagena aufbrach und Havanna am 24. August erreichte. In Cartagena
wurden die Schiffe mit einer typischen Fracht beladen: Gold und Silber aus
Peru, Kolumbien, Ecuador und Venezuela. Den größten Teil der Fracht übernahmen
die Atocha und die Santa IH
Margarita. Am 4. September verließen die Atocha und 27 andere
Schiffe den Hafen von Havanna. Am nächsten Tag kam es zur Katastrophe. Ein
Hurrikan wälzte sich übers Meer, wirbelte riesige Wellenberge auf und löste
sintflutartigen Regen aus.
VERLOREN AUF DEM MEER
Die spanischen Schiffe wurden auf die Key Inseln vor Florida
zugetrieben, und die Santa Margarita strandete im flachen Wasser der Küste auf
einer Sandbank. In-
zwischen kämpfte die Besatzung der Atocha gegen ein
schlimmeres Schicksal. Die Wellen hoben die große Galeone
hoch, schmetterten sie auf ein Riff, schlugen ein Loch in den Rumpf und trieben
sie aufs Meer hinaus, wo sie sank. 260 Menschen versanken mit der Galeone, und
die Flotte verlor insgesamt 550 Mann. Fünf Menschen (drei Matrosen und zwei
Sklaven) überlebten, indem sie sich an den Mast der Atocha klammerten.
Später überschattete die verlorene Ladung aus Gold und
Silber —rund zwei Millionen Pesos — die menschliche Tragödie. Erst in der
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Wrack gefunden, und bis heute hat
man Schätze für mehr als 60 Millionen Dollar ge-borgen.
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