Die Florida-Keys
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/1NoPgoDOGao
Eigentlich dürften sie gar nicht da sein, diese Keys.
Korallen-Inseln so weit nördlich - ein Ding der Unmöglichkeit warme Golfstrom
aber hat dieses Natur-wunder doch möglich gemacht: Er schuf das einzige große
Korallenriff der USA. Wie Perlen an einer Schnur liegen die Florida Keys
aufgereiht im Türkis des Meeres. 200 Kilometer lang vom Fest¬land bis zum
Endpunkt. Key Largo, die größte Insel, ist Miami und dem „Ameri-can Way of
Life" noch am nächsten: mit unzähligen Fast-Food-Läden und einem
Strandabschnitt, über den PS-Fans mit ihren Geländewagen heizen dürfen. Dann
werden die Keys von Insel zu Insel karibischer. Key West an der Spitze ist
Havanna näher als Miami. Wir lassen uns einfach treiben. Vorbei an Anglern, ne-ben
denen die weißgrauen Pelikane wie Haustiere hocken. Vorbei an strohge-deckten
Raststätten, die tropische Cock¬tails anbieten und Schildern, die vor
Krokodilen auf der Fahrbahn warnen. Üppig blühende Bougainvilleen von Pink bis
Purple umhüllen weiße Villen. Auf ihren Terrassen drehen sich träge die
Ventilatoren. In der Hängematte neben dem Haus liegt ein dicker Roman.
Die schönste Straße der Welt
Über 70 Brücken musst du geh'n: Sie verbinden 45 Inselchen
(von 882 des gesamten Archipels); die längste nennt sich
„Siebenmeilenbrücke", was genau 34 Meter übertrieben ist.
Der exzentrische Millionär Henry Flagler hatte einst die
Idee, seine Eisenbahn-linie von Miami bis Key West zu verlän¬gern. 1912 wurde
die Strecke einge¬weiht, 1935 von einem Monster-Orkan zerstört. Stattdessen
wurde auf der Tras¬se die US 1 gebaut - ein Highway über
dem Ozean, eine der spektakulärsten Straßen der Welt.
Unterwegs halten wir immer wieder an: entdecken auf Big Pine
Key den einzigen Kiefernwald der Inseln. Hier leben die Weißwedelhirsche - eine
Art Hobbits. Sie sind viel kleiner als ihre Artgenossen. Auf Looe Key geraten
wir in einen Far¬benrausch: Wir schnorcheln im kristall¬klaren Wasser, sehen
leuchtend grüne Sternkorallen, goldgelbe Fische und di¬cke Seegurken. Das
Korallenriff der Flo¬rida Keys ist das drittgrößte der Erde und steht unter
Naturschutz.
Auf Key West wandeln wir auf den Spu-ren von Ernest
Hemingway, Schriftsteller und Literatur-Nobelpreisträger. In sei-nem Haus an
der Whitehead Street schrieb er zwischen 1931 und 1939 u. a. „Haben und
Nichthaben" und „Wem die
Stunde schlägt". Sein Arbeitszimmer ir--term Dach war
durch eine Seilbrücke erreichen - bei seinem Rum-Konsu7 eine ziemliche
Geschicklichkeitsprobe
An jedem Tag ist Karneval
Dass wir schweißüberströmt das Ha verlassen, ist Paulines
Schuld. Hemir: ways Ehefrau ließ die Ventilatoren er-fernen und durch prächtige
Leuchte-ersetzen. Key West liegt auf demselbe-Breitengrad wie Mekka - es kann
rec- heiß werden. Zum Glück ist der Stran: nicht weit: Am Mallory Pier wird
jede-Abend die Sonne mit einem verrückte-Karneval verabschiedet: mit
FeuerschIL-ckern, Gauklern, Gurus und Musikerr Wenn die übergroße Feuerkugel
orange im Meer versinkt, klatschen alle. ApplaLi, für ein (Natur-)Wunder.
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