Die Hungersnot in China anno 1876
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/W2FKl4E7-pQ
Im 16. Jahrhundert hatte das riesige Land rund 150 Millionen
Einwohner, doch 1850 waren es schon 450 Millionen. Viele von ihnen lebten an
großen Flüssen, zum Beispiel am Gelben Fluss und am Jangtse, denn sie brauchten
Wasser für die Landwirtschaft. Millionen arme Chinesen litten unter
Überschwemmungen und Dürren und führten ein unsicheres Leben in einem Land mit
ge¬ringer Infrastruktur.
TROCKENHEIT UND HUNGER
Zwischen 1876 und 1879 wurden alle fünf Provinzen Nordchinas
von einer der längsten Dürreperioden der Geschichte schwer ge-troffen. Man
schätzt, dass in dieser Zeit 13 Millionen Menschen verhungerten.
Dafür gab es drei Gründe: erstens den Wassermangel, der
aller-dings nicht die Hauptursache war; zweitens die Hungersnot wegen der
Ernteausfälle; und drittens Epidemien, ausgelöst von ver-schmutztem Wasser,
gefährlichen Nahrungsmitteln (Gras, mitLehm gemischt, wurde häufig gegessen und
ver¬ursachte Durchfälle), Immunschwäche und Tausenden von Leichen (die man
einfach in offene Gräben warf).
Es war eine entsetzliche Zeit. Euro¬päische Reisende sahen
Dutzende von Skeletten an den Straßenrändern liegen — fette Wölfe hatten die
Toten gefressen. Ein englischer Missionar berichtete: »Menschen¬fleisch wird
regelmäßig verzehrt«, und es gab sogar Berichte über
Menschenfleisch auf Märkten. Hilfs¬maßnahmen wurden durch
den jäm¬merlichen Zustand der Straßen behindert, aber westliche Organisationen,
vor allem aus Großbritannien und den USA, konnten die Not dennoch lindern. Um
1880 wurden die Ernten wieder
besser
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