Mittwoch, 5. August 2015

Die Hungersnot in China anno 1876


Die Hungersnot in China anno 1876

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/W2FKl4E7-pQ

Im 16. Jahrhundert hatte das riesige Land rund 150 Millionen Einwohner, doch 1850 waren es schon 450 Millionen. Viele von ihnen lebten an großen Flüssen, zum Beispiel am Gelben Fluss und am Jangtse, denn sie brauchten Wasser für die Landwirtschaft. Millionen arme Chinesen litten unter Überschwemmungen und Dürren und führten ein unsicheres Leben in einem Land mit ge¬ringer Infrastruktur.

TROCKENHEIT UND HUNGER

Zwischen 1876 und 1879 wurden alle fünf Provinzen Nordchinas von einer der längsten Dürreperioden der Geschichte schwer ge-troffen. Man schätzt, dass in dieser Zeit 13 Millionen Menschen verhungerten.

Dafür gab es drei Gründe: erstens den Wassermangel, der aller-dings nicht die Hauptursache war; zweitens die Hungersnot wegen der Ernteausfälle; und drittens Epidemien, ausgelöst von ver-schmutztem Wasser, gefährlichen Nahrungsmitteln (Gras, mitLehm gemischt, wurde häufig gegessen und ver¬ursachte Durchfälle), Immunschwäche und Tausenden von Leichen (die man einfach in offene Gräben warf).

Es war eine entsetzliche Zeit. Euro¬päische Reisende sahen Dutzende von Skeletten an den Straßenrändern liegen — fette Wölfe hatten die Toten gefressen. Ein englischer Missionar berichtete: »Menschen¬fleisch wird regelmäßig verzehrt«, und es gab sogar Berichte über

Menschenfleisch auf Märkten. Hilfs¬maßnahmen wurden durch den jäm¬merlichen Zustand der Straßen behindert, aber westliche Organisationen, vor allem aus Großbritannien und den USA, konnten die Not dennoch lindern. Um 1880 wurden die Ernten wieder

 

besser

 

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