Mittwoch, 5. August 2015

Die Masern-Epedemie auf den Fidschi-Inseln anno 1874


Die Masern-Epedemie auf den Fidschi-Inseln  anno 1874

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/C_HTgBZXKas

ZWISCHEN DEM 15. UND 19. JAHRHUNDERT VERÄNDERTE DIE WELT IHR GESICHT. KOLONIEN WURDEN GEGRÜNDET, UND DANK BESSERER SCHIFFE UND MODERNER NAVIGA-TIONSMETHODEN NAHM DER REISEVERKEHR ZU.

Der Kontakt mit Ausländern führte jedoch zu einigen der größten Epidemien in der Geschichte, wie auch 1875 auf den Fidschi-Inseln zu sehen war.

IMPORTIERTE KRANKHEITEN

Der Handel zwischen Europa und den Fidschi-Inseln begann An-fang des 19. Jahrhunderts. Die Inseln verkauften Sandelholz und Seegurken und führten westliche Waffen ein, die bei Stammes-kriegen und sozialen Unruhen zum Einsatz kamen. Mitte des 19. Jahrhundert ließen sich englische Missionare und Händler auf den Inseln nieder, und am 10. Oktober 1874 wurden die Fidschis eine britische Kronkolonie. Vor 1875 kannte man die in Europa verbreiteten Masern auf den Inseln nicht. Dann besuchte der König Australien, um sich auf die offizielle Übergabe der Fidschis an Großbritannien vorzubereiten, und er nahm seinen kleinen Sohn 3->

mit. Dieser steckte sich ebenso wie ein Diener mit Masern an, und die beiden schleppten die Krankheit in ihre Heimat ein.

Wahrscheinlich war auch der König infiziert, denn nach seiner Rückkehr berief er eine Ver¬sammlung aller Stammesführer ein, und diese brachten die Masern anschließend in jeden Winkel der Inseln.

 

FEHLENDE IMMUNITÄT

Die Folgen waren verheerend. Ungehindert brei¬teten sich die Masern auf den Inseln aus, und sie waren

oft tödlich, weil die Eingeborenen nicht gegen sie immun waren. Bald gab es mehr Kranke und Sterbende als Gesunde, und darum sank die Zahl derer, die Gegenmaßnahmen einleiten konn¬ten. (147 Eingeborene beim britischen Militär erkrankten ebenfalls, und dank medizinischer Betreuung starben nur 6 Prozent von ihnen, während die Quote beim Rest der Bevölkerung 26 Prozent betrug.) Ein Drittel der 150000 Einwohner starb an Masern, und das wirtschaftliche und soziale Wachstum der Inseln stagnierte jahrzehntelang.

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