Sonntag, 2. August 2015

Pocken-Epedemie bei den Indianern im 17.Jhd.


Pocken-Epedemie bei den Indianern im 17.Jhd.

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/K4SiAN_aTyc

DIE FAST VÖLLIGE VERNICHTUNG DER INDIANISCHEN KULTUR NORDAMERIKAS ZWISCHEN DEM FRÜHEN 17. UND DEM FRÜHEN 20. JAHRHUNDERT IST EIN SCHANDFLECK IN DER NORDAMERIKANISCHEN GESCHICHTE.

Zwar wurden Tausende von Indianern durch Militäraktionen und Umsiedlung getötet, aber Krankheiten hatten bei weitem die schlimmsten Folgen. Vor allem die Pocken spielten dabei eine ver-hängnisvolle Rolle.

BEVÖLKERUNGSRÜCKGÄNGE

Pocken sind eine Infektionskrankheit mit einer Sterberate von bis zu 30 Prozent. Anfang der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts waren sie in den USA ausgerottet, aber in früheren Jahrhunderten hatten sie schwere gesellschaftliche Auswirkungen. Man nimmt an, dass die Pocken Ende des 15. Jahrhunderts nach Mittel- und Süd¬amerika sowie in die Karibik eingeschleppt wurden. Die Folgen waren schon damals verheerend. Die eingeborene Bevölkerung Mexikos schrumpfte beispielsweise bis 1520 von 25 auf unter 7 Millionen, und zwei Drittel aller Eingeborenen Puerto Ricos

starben um 1515 an der Seuche. Ein Jahrhundert später erreichten

die Pocken die Nordostküste der späteren USA und lösten dort eine Katastrophe aus.

EINE MILLION OPFER

Die britische und französische Kolonisierung Nordamerikas begann um 1580. Die Neuankömmlinge brachten nicht nur große Hoff-nungen, sondern auch die Pocken mit. Gegen diese Krankheit hat¬ten die Indianer nie eine Immunität entwickelt. Von 1617 bis 1619 tötete die erste Pockenepidemie 90 Prozent der Massachusetts- und Algonquin-Indianer und reduzierte ihre Bevölkerung von etwa 30 000 auf unter 500. Dann breitete sich die Seuche nach Westen und Süden aus und dezimierte Stämme wie die Huronen und Irokesen an den Großen Seen.

So ging es auch in den nächsten zwei Jahrhunderten weiter. (Tau-sende von Kolonisten starben ebenfalls an Pocken, und in Europa gab es im 18. Jahrhundert jährlich 400 000 Tote.) Die Pocken wa¬ren zwar nicht die einzige Krankheit, unter der die Indianer litten, aber im Jahr 1800 waren etwa zwei Drittel der Prärieindianer daran gestorben. Anfang des 20. Jahrhunderts hatte sie etwa eine Million Indianer umgebracht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.