Bud Spencer 1929-2016 Schauspieler
Author D. Selzer-McKenzie
Youtube-Video: https://youtu.be/ZilruUzPu1Y
Bud Spencer (bürgerlich Carlo Pedersoli;[geboren am 31. Oktober 1929 in Neapel;gestorben 27. Juni 2016 in Rom[2]) war ein italienischer
Film- und Fernsehschauspieler, Stuntman, Schwimmer und Wasserballer, Sänger,
Komponist, Fabrikant, Drehbuchautor, Modedesigner, Musikproduzent und Erfinder
sowie Gründer der Fluglinie Mistral Air.
Bekannt wurde Carlo Pedersoli vor allem unter seinem
Künstlernamen Bud Spencer an der Seite von Terence Hill als Komikerduo in
zahlreichen Abenteuer- und Western-Komödien mit aufwändig inszenierten
Prügelszenen und einigen ernsteren Italowestern. Er spielte meist den
dickköpfigen, phlegmatischen, aber gutherzigen Charakter, der seine Gegner
„schlagkräftig“ außer Gefecht setzte.
Carlo Pedersoli wurde 1929 in Neapel als Sohn des
Industriellen Alessandro Pedersoli geboren. 1937 begann er in einem örtlichen
Schwimmverein mit dem Schwimmsport. 1940 zog die Familie nach Rom, wo
Pedersoli, nachdem er zwei Schulklassen übersprungen hatte, 1946 ein
Jurastudium an einer römischen Universität begann. Da seine Familie ein Jahr
später nach Südamerika umzog, musste er das Studium jedoch abbrechen. In
Südamerika übernahm er kurzfristig mehrere Arbeiten: Er war Fließbandarbeiter
in Rio de Janeiro, Bibliothekar in Buenos Aires und Sekretär in der
italienischen Botschaft in Uruguay. 1957 schloss er sein Jurastudium nach
frühen sechs Semestern ab. In Italien erhält man den akademischen Grad dottore
bereits mit erfolgreich abgeschlossenem Hochschulstudium. Mitunter wird das
irrtümlich als Promotion wiedergegeben.[3] In der Berliner Pressekonferenz am
14. April 2011 mit seinem Verleger Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag teilte
er mit, er habe Arzt oder Rechtsanwalt werden wollen. Aber dazu sei es wegen seiner
vielen anderen Aktivitäten nicht mehr gekommen.
Schwimmkarriere und erste Filmrollen
Seine Leidenschaft für das Schwimmen blieb erhalten. 1948
kehrte der 19-Jährige nach Italien zurück und schrieb sich als Student der
Rechtswissenschaften ein, betrieb jedoch hauptsächlich das Schwimmen. Spencer
war Mitglied der italienischen Wasserball-Nationalmannschaft. Er wurde
italienischer Meister im Brustschwimmen und über 100 Meter Freistil, die er am
19. September 1950 als erster Italiener unter einer Minute schwamm. Die
italienische Meisterschaft gewann er zehn Jahre in Folge: drei Jahre lang im Brustschwimmen,
sieben Jahre im Freistil.[4]
1950 hatte Pedersoli seine erste (Statisten-)Rolle als
Prätorianer in Kaiser Neros Garde im Monumentalfilm Quo Vadis. Es folgten
weitere Kleinrollen in italienischen Produktionen: Siluri umani (1954,
deutscher Titel: Torpedomänner greifen an), Un Eroe dei nostri tempi (1955,
deutscher Titel: Ein Held unserer Tage), Il Cocco di mamma (1957), In einem
anderen Land (1957).
1951 nahm Pedersoli an den Mittelmeerspielen teil und gewann
mit 59,7 s die Silbermedaille über 100 m.[5] 1952 nahm er an den Olympischen
Spielen in Helsinki teil und wurde bei den Schwimmwettbewerben mit 58,9 s
Fünfter im Vorlauf über 100 m Freistil. Mit der italienischen
4×200-Meter-Freistilstaffel erreichte er nicht das Finale. Er wurde wegen seiner
sportlichen Erfolge mit anderen begabten Sportlern von der Universität Yale
eingeladen und verbrachte einige Monate in den USA. 1956 nahm er an den
Olympischen Spielen in Melbourne teil und erreichte über 100 Meter Freistil den
11. Platz. 1957 beendete er mit 27 Jahren seine Schwimmkarriere und kehrte nach
Südamerika zurück. Er sagte damals selbst: „Denn kommt der Ruhm zu schnell,
steigt er einem leicht zu Kopf. Bei mir war es kurz davor.“
Familiengründung und Wirken in der Musikbranche
Neun Monate arbeitete er als Vorarbeiter im Fuhrpark beim
Bau der Panamericana, anschließend in einer Automobilfabrik in Caracas. 1960
kehrte Pedersoli nach Rom zurück und heiratete die sechs Jahre jüngere Maria
Amato, Tochter von Giuseppe Amato, die er schon 15 Jahre kannte. 1961 wurde ihr
Sohn Giuseppe geboren, ein Jahr später Tochter Christiana. 1972 folgte seine
zweite Tochter Diamante.
1959 wirkte Pedersoli in einer kleinen Rolle im
Monumentalfilm Hannibal mit, in dem auch sein späterer Filmpartner Terence Hill
eine Rolle spielte. Zwischen 1960 und 1964 arbeitete Pedersoli hauptsächlich
als Komponist für die italienische Plattenfirma RCA. Er komponierte
neapolitanische Lieder und Lieder für Schlagersänger wie Rita Pavone. Er tourte
mit selbstkomponierten Liedern auch durch verschiedene Nachtclubs und
begleitete sich dabei auf der Gitarre. 1964 kündigte Pedersoli seinen Vertrag
mit RCA, zudem starb sein Schwiegervater Giuseppe Amato, einer der größten
Filmproduzenten Italiens (Das süße Leben, 1960 von Federico Fellini).
1965 gründete Pedersoli eine eigene Produktionsfirma, die
Tierdokumentarfilme für das italienische RAI-Fernsehen produzierte.
Bud Spencer wird „geboren“
Im Jahre 1967 bekam Pedersoli ein Filmangebot von dem
Regisseur und Bekannten seiner Frau Giuseppe Colizzi für den Italowestern Gott
vergibt… Django nie! (OT: Dio perdona… io no! – wörtliche Übersetzung: „Gott
vergibt… ich nicht!“). Dieser Film war der Beginn des Komikerduos Bud Spencer
und Terence Hill, der als Ersatz für den ursprünglich geplanten Peter Martell
einsprang, der sich am Abend vor dem Drehbeginn den Fuß gebrochen hatte. Bei
„Gott vergibt… Django nie!“ handelt es sich allerdings noch um einen
„ernsthaften“ Western. Er wurde, nachdem die ersten Westernkomödien der beiden
später erfolgreich waren, „recycelt“, indem man ihn neu mit lockeren Sprüchen
„aufgepeppt“ synchronisierte und in Zwei vom Affen gebissen umbenannte. Da
diese Version teilweise immer noch zu brutal war, wurde der Film um rund 13
Minuten gekürzt und bekam eine FSK-16-Freigabe. Auf diese Weise wurde der Film
noch einmal ins Kino gebracht. Der Folgewestern Hügel der blutigen Stiefel
wurde nach diesem Prinzip ebenfalls für die Publikumserwartung „aufgepeppt“ und
als Zwei hau’n auf den Putz nochmals in den Verleih gegeben.
Beide Schauspieler nahmen englische Künstlernamen an, da
Pedersoli seinen bekannten Namen nicht ins Lächerliche ziehen wollte und sich
zur damaligen Zeit diese Künstlernamen besser vermarkten ließen. Sein Kollege
Mario Girotti, den er bereits seit vielen Jahren vor den ersten gemeinsamen
Dreharbeiten aus demselben Schwimmverein in Rom kannte, wählte „Terence Hill“
von einer Liste, Pedersoli erzählt über seinen Künstlernamen: „Ich hatte keine
Liste! Ich hatte eine Flasche Budweiser-Bier – mein Lieblingsbier – vor mir.[6]
Und Spencer Tracy war immer mein Lieblingsschauspieler, also war meine Wahl
ganz einfach!“[7]
Karrierehöhepunkt: 1970er und 1980er Jahre
Die 1970er Jahre entwickelten sich zum Siegeszug für das
erfolgreiche europäische Filmteam. Der Durchbruch kam mit Die rechte und die
linke Hand des Teufels (OT: Lo chiamavano Trinità, 1970) und besonders mit der
Fortsetzung Vier Fäuste für ein Halleluja (… continuavano a chiamarlo Trinità,
1971, in der DDR mit dem Titel Der Kleine und der müde Joe). Das neue Genre der
„Hau-drauf-Komödie“ war geboren. Die Komödien mit lockeren Sprüchen, die in der
deutschen Synchronisation zu einem großen Teil dem Dialogbuchautor Rainer
Brandt zu verdanken sind, und den lustig inszenierten Schlägereien machten das
Duo weltbekannt. Berüchtigt sind hierbei die beidhändige Doppelbackpfeife und
der senkrechte Schlag mit der Faust auf den Kopf, mit denen Bud Spencer seine
Gegner niederstreckte.
Bud Spencer drehte in den 1970er Jahren insgesamt neun Filme
zusammen mit Terence Hill. Ohne Terence Hill war er in dreizehn Filmen zu
sehen, unter anderem in der „Plattfuß“-Reihe, die nach seiner eigenen Idee
gedreht wurde. Für einige seiner Filme wie Sie nannten ihn Mücke (Lo chiamavano
Bulldozer, 1978) und Das Krokodil und sein Nilpferd (Io sto con gli ippopotami,
1979) schrieb Bud Spencer einige Musiktitel. 1979 erhielt Bud Spencer den
Cinema-Jupiter-Preis als Deutschlands beliebtester Star.
Die Beliebtheit des Duos führte Mitte der 1970er Jahre zu
einigen Filmen, die versuchten, das Erfolgsmuster in anderer Besetzung zu
wiederholen. Diese Filme wurden mit ähnlich aussehenden Schauspielern besetzt,
wie etwa Paul L. Smith als Bud-Spencer-Äquivalent in italienischen
Produktionen. Auch die deutsche Titelgebung folgt dem Vorbild, beispielsweise 1975
in Zwei irre Typen mit ihrem tollen Brummi.
Inspiriert durch einige seiner Filme entdeckte Pedersoli
seine Leidenschaft für die Fliegerei und machte 1975 seinen
Helikopter-Pilotenschein und 1977 seinen Flugzeug-Pilotenschein (Brevetto e
licenza di pilota civile 2° grado (Turismo internazionale)). Später erwarb er
auch Fluglizenzen für die Schweiz und die USA. 1981 gründete er die
Fluggesellschaft Mistral Air, die er später verkaufte.
In den 1980er Jahren drehte Bud Spencer weitere Filme, unter
anderem Banana Joe (1982), für den er auch das Drehbuch schrieb. Auch mit
Terence Hill stand er wieder vor der Kamera, wie in Zwei Asse trumpfen auf (Chi
trova un amico, trova un tesoro, 1981), Zwei bärenstarke Typen (Nati con la
camicia, 1983), Vier Fäuste gegen Rio (Double Trouble, 1984) und Die Miami Cops
(Miami Supercops, 1985). 1988 war Bud Spencer zum ersten Mal in einer
Fernsehserie zu sehen: Jack Clementi – Anruf genügt… (Il Professore, 1988–1989),
auch hierfür arbeitete er am Drehbuch mit.
Alterswerk: Seit den 1990er Jahren
In den 1990er Jahren war Bud Spencer im Fernsehen mit der in
Italien erfolgreichen Serie Zwei Supertypen in Miami (Extralarge, 1990–1993) an
der Seite von Philip Michael Thomas aus Miami Vice und später Michael Winslow
aus Police Academy zu sehen. Das Drehbuch hierfür schrieb bereits sein Sohn
Giuseppe. Für den letzten gemeinsamen Film mit Terence Hill stand er 1994 nach
zehnjähriger Pause für Die Troublemaker (Botte di Natale) vor der Kamera. Bud
Spencer und Philip Michael Thomas drehten auch die sechsteilige Serie Zwei
Engel mit vier Fäusten.
Seither übernahm er hauptsächlich kleinere Rollen, die mit
dem „Prügelgenre“ nichts mehr zu tun hatten. „Bud Spencer“ stand nicht mehr so
stark in der Öffentlichkeit. Nach weiteren kleinen und ernsten Rollen folgte
2005 eine Filmrolle im Autorenfilm Padre Speranza – Mit Gottes Segen (Padre
Speranza).
Im März 2003 brachte Carlo Pedersoli seine erste eigene CD
mit neapolitanischen Liedern heraus, die er selbst komponiert und gesungen hat.
Im April 2005 kandidierte Pedersoli bei den italienischen Regionalwahlen für
ein Regierungsamt im Latium, der zentralen Region um Rom. Wie viele andere
Kandidaten der Forza Italia wurde er aufgrund des unerwartet schlechten
Abschneidens der Partei von Silvio Berlusconi nicht gewählt.
Anfang 2006 hat Terence Hill erwähnt, mit seinem
Langzeitpartner Bud Spencer noch einen Film drehen zu wollen. Anfang 2008
bestätigte Pedersoli in einem Exklusiv-Interview mit dem italienischen
Fernsehsender Canale 5 die Filmplanung mit Filmpartner Terence Hill. Bei dem
neuen Film sollte es sich um eine Variante von Dr. Jekyll und Mr. Hyde handeln.
„Die Grundidee ist, dass Terence Hill und ich als Jekyll und Hyde im Gefängnis
sitzen. Ein Arzt erfindet eine Pille für das Gute und eine für das Schlechte.
Doch dem Arzt kommen die Pillen abhanden und unsere Charaktere vermischen sich
…“[8]
Nach fünfjähriger Drehpause kehrte Bud Spencer 2007 aus
finanziellen Gründen an seinem 78. Geburtstag ins Filmgeschäft zurück. In der
deutschen Agentenparodie Mord ist mein Geschäft, Liebling übernahm er an der
Seite von Nora Tschirner, Rick Kavanian und Christian Tramitz eine Rolle. Der
Kinofilm wurde sowohl in Berlin als auch in Italien gedreht. Bei einem
Interview zur Filmpremiere in München gab er an, dass er zwar mit seinen Filmen
in den 1970er und 1980er Jahren viel Geld verdient habe, aber aufgrund privater
Probleme sei davon nichts mehr übrig.[9]
2010 startete die No-Budget-Produktion Sie nannten ihn
Spencer, um das Leben von Bud Spencer zu verfilmen.[10]
Im Mai 2010 startete bei dem italienischen Fernsehsender
Canale 5 die TV-Serie I delitti del cuoco, in der Bud Spencer einen
pensionierten Polizisten spielt, der auf der Insel Ischia ein Restaurant
eröffnet. Die Serie wurde inspiriert von Nero Wolfe, einer bekannten
Detektivfigur von Rex Stout.[11]
Im April 2011 dementierte Spencer, dass es einen weiteren
Film mit Terence Hill geben werde: „Nie wieder. Wir bewegen uns wie alte Männer.“[12]
Spencer hat öfter betont, dass er sich selbst nicht als
professionellen Schauspieler sehe, sondern als einen Darsteller, dessen Typ
beim Publikum gut ankomme. Da er keine schauspielerischen Ambitionen hatte,
habe sich auch nie eine Konkurrenzsituation mit dem ausgebildeten
Profi-Darsteller Terence Hill ergeben.
Mitte April 2011 erschien Bud Spencers Autobiografie Bud
Spencer. Mein Leben, meine Filme auf Deutsch. Die Biografie avancierte
innerhalb weniger Tage zum Bestseller und erklomm sogar Platz 1 der
Spiegel-Bestsellerliste.[13][14] Aufgrund des großen Erfolges wurde ein zweiter
Teil angekündigt, der im März 2012 erschien und ebenso wie der erste Band mit
einer großen Promo-Tour beworben wurde.[15] Das Buch mit dem Titel In achtzig
Jahren um die Welt enthält ein gesondertes Kapitel, in dem Spencer Fragen
beantwortet, die Fans unter www.bud-spencer-interview.de im Vorfeld stellen
konnten.[16]
Vom 19. bis zum 31. August 2011 fand im Berliner Kino
Babylon die erste deutsche Bud-Spencer-Retrospektive statt.[17] Im Rahmen der
Veranstaltungsreihe wurden zahlreiche Spencer-Filme auf der Kinoleinwand
gezeigt. Bud Spencer war bei der Eröffnung persönlich anwesend. Kuratiert wurde
die Reihe von dem deutschen Filmpublizisten Friedemann Beyer.
Am 17. März 2012 wurde der rund 50-minütige Dokumentarfilm
Bud’s Best – Die Welt des Bud Spencer auf dem deutsch-französischen
Kultursender ARTE im Rahmen der Sendereihe „Könige der B-Movies“
erstausgestrahlt. Der Film von Friedemann Beyer und Irene Höfer porträtiert
Spencers Leben und Werk und befasst sich mit seinem Status als popkulturelle
Ikone.[18] Die Uraufführung des Films fand am 6. März 2012 im Berliner
Babylon-Kino in Anwesenheit des Stars statt.[19]
Bud Spencer starb am 27. Juni 2016 im Alter von 86 Jahren in
einem Krankenhaus in Rom.[2]
Wirken als Erfinder
Pedersoli hat als Erfinder mehrere Patente angemeldet, die
jedoch wegen Nichtzahlung der Gebühren inzwischen erloschen sind: 1981 zum
Beispiel ein Jagdgewehr mit drei Läufen[20] und 1990 ein spezielles
Türschloss.[21] Das häufig zu lesende Gerücht, er habe darüber hinaus auch eine
Zahnbürste mit integrierter Zahnpasta erfunden, korrigierte Bud Spencer 1995
bei Wetten, dass..?: Es handelte sich um ein Gebrauchsmuster und kein
Patent.[22]
Namenspatron in Schwäbisch Gmünd
Bud Spencer geriet 2011 zum Gegenstand einer Kontroverse
über die Benennung eines neuen Straßentunnels auf der Bundesstraße 29 in
Schwäbisch Gmünd. Unter der Bezeichnung „Namen für den Gmünder Tunnel“ hielt
die Stadt bis zum 1. Juli 2011 auf ihrer Homepage ein öffentliches Verfahren
zur Einreichung von Namensvorschlägen für den Tunnel Schwäbisch Gmünd ab. Aus
82 vorausgewählten Namensvorschlägen wurde dann bis zum 25. Juli abgestimmt.
Begünstigt durch tausende Mitglieder einer Facebook-Gruppe entfielen die mit
Abstand meisten Stimmen auf den Vorschlag Bud-Spencer-Tunnel.[23] Spencer
selbst zeigte sich über den Zuspruch nach eigenen Worten „zutiefst geehrt“.[24]
Der Gemeinderat der Stadt unter Vorsitz von Oberbürgermeister Richard Arnold
betrachtete das Abstimmungsergebnis jedoch nicht als bindend, so dass der
Vorschlag, das Bauwerk nach Spencer zu benennen, abgelehnt wurde.[25]
Als Alternative beschloss der Schwäbisch Gmünder
Gemeinderat, das städtische Freibad im Schießtal umzubenennen, da Carlo
Pedersoli dort in den 1950er Jahren an einem Schwimmwettbewerb teilgenommen und
im 100-m-Kraul gewonnen hatte. Die Umbenennung des Freibades fand am 2.
Dezember 2011 statt und wurde vom eigens dafür angereisten Bud Spencer
vorgenommen.[26][27]
Deutsche Synchronstimmen
Deutscher Synchronsprecher von Bud Spencer war meist
Wolfgang Hess, der ihm in über 25 Filmen sowie in zwei Serien seine Stimme
lieh. Insbesondere in den Filmen von Rainer Brandt wurde Spencer aber auch
häufig von Arnold Marquis und Martin Hirthe gesprochen. Marquis kam dabei auf
zehn Einsätze, Hirthe auf sieben.
Weitere Sprecher waren unter anderen Alexander Welbat,
Heinz-Theo Branding, Edgar Ott, Hans Dieter Zeidler, Engelbert von Nordhausen
und Manfred Grote, die ihn aber alle nur einmal sprachen. Benno Hoffmann, der
zunächst als Stammsprecher Spencers etabliert werden sollte, musste bereits
nach zwei Filmen krankheitsbedingt ersetzt werden. Dies führte zum ersten
Einsatz für Wolfgang Hess. In der DEFA-Synchronisation von Hügel der blutigen
Stiefel wurde Spencer von Ulrich Voß gesprochen. In der Serie Jack Clementi –
Anruf genügt... synchronisierte Karl-Heinz Krolzyk Bud Spencer.
Zahlreiche Filme mit Bud Spencer wurden mehrfach
synchronisiert. Vor allem die frühen Western erhielten nach Spencers Durchbruch
in den 70er- und 80er-Jahren eine zweite Synchronfassung, die sich aber nicht
mehr am häufig durchaus ernsteren Originaltext orientierten, sondern im Stil
der späteren Filme mit flapsigen Synchronsprüchen angereichert wurden. Die
Filme wurden dazu oftmals auch gekürzt, um den eigentlich ernsten Charakter zu
kaschieren.[28][29] Diese Fassungen mit Schnoddersynchronisation entstanden
häufig unter der Leitung von Karlheinz Brunnemann, Rainer Brandt, Heinz Petruo
und Arne Elsholtz bei der Deutschen Synchron bzw. bei Brandtfilm in Berlin. Einige
wurden aber auch von der MGS-Synchron GmbH in Düsseldorf erstellt. Insbesondere
diese Arbeiten wurden häufig für ihre flachen Witze kritisiert, die nicht an
die Fassungen aus Berlin heranreichten.[30] Von Hügel der blutigen Stiefel und
Sie verkaufen den Tod existieren sogar jeweils drei deutsche Fassungen.
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