Flughunde Author D.Selzer-McKenzie Die Filmbilder hat der Author auf den Sunda-Inseln gedreht Die Flughunde (Pteropodidae) sind eine Säugetierfamilie aus der Ordnung der Fledertiere (Chiroptera). Sie bilden die einzige Familie der Unterordnung Megachiroptera und stehen damit den Fledermäusen (Microchiroptera) gegenüber. Die Familie umfasst rund 40 Gattungen mit knapp 200 Arten. Flughunde sind in tropischen und subtropischen Regionen in Afrika (einschließlich Madagaskar und den Seychellen), dem südlichen Asien, Australien und dem westlichen Ozeanien verbreitet. In Europa fehlen diese Tiere mit Ausnahme des Nilflughundes auf Zypern, wenn man denn Zypern zu Europa rechnet. Flughunde stellen die größten Fledertierarten, der Kalong erreicht eine Flügelspannweite von bis zu 170 Zentimetern, manche Arten haben eine Kopfrumpflänge von bis 40 Zentimetern. Allerdings sind viele Arten kleiner, die größten Fledermäuse sind deutlich größer als die kleinsten Flughunde. Im Körperbau entsprechen die Flughunde den übrigen Fledertieren, die Flugmembran wird von den verlängerten zweiten bis fünften Fingern gespannt und reicht bis zu den Fußgelenken. Allerdings haben die meisten Flughunde (mit Ausnahme des Langschwanzflughundes (Notopteris)) keinen oder nur einen sehr kurzen Schwanz. Auch das Uropatagium (die Schwanzflughaut) ist nur ein schmaler Streifen entlang der Hinterbeine. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zu den Fledermäusen ist eine Kralle am zweiten Finger, die bei den meisten Flughundarten vorhanden ist, bei den Fledermäusen jedoch fehlt. Die Gesichter der Flughunde sind einfach gebaut. Die Nasen besitzen keine Nasenblätter und ihre kleinen, ovalen Ohren keinen Tragus. Die Schnauzen sind oft verlängert, was zu dem hundeartige Aussehen und ihrem deutschen Namen geführt hat. Flughunde sind in erster Linie dämmerungs- oder nachtaktiv. Sie legen bei der Nahrungssuche oft weite Strecken zurück, tagsüber schlafen sie kopfunter hängend. Im Gegensatz zu Fledermäusen findet man Flughunde oft auf Bäumen an exponierten Stellen hängend. Ein weiterer Unterschied zu den Fledermäusen ist das Fehlen der Echoortung - außer bei den Rosettenflughunden. Sie haben gut entwickelte Augen und einen ausgezeichneten Geruchssinn. Aufgrund des warmen Klimas in ihrem Verbreitungsgebiet halten sie keinen Winterschlaf. Während die größeren Arten oft in großen Gruppen zusammenleben, und dabei große Kolonien mit bis zu 500.000 Tieren bilden können und ein komplexes soziales Verhalten entwickeln, sind die kleineren Arten eher Einzelgänger. rotz ihrer Größe sind Flughunde völlig ungefährlich, denn sie ernähren sich alle nur pflanzlich, von Nektar, Pollen, Früchten und Blüten. Eine Reihe von Arten ist dadurch für die Vegetation wichtig, da sie beim Verzehr von Früchten Samen transportieren oder auch Blüten bestäuben (Chiropterophilie). Selbst der Geschlechtsakt wird kopfüber durchgeführt. Meistens bringen die Weibchen nur einmal im Jahr ein einzelnes Jungtier zur Welt. Trächtige Weibchen sondern sich oft von den Männchen ab und bilden Wochenstuben, in denen sie den Nachwuchs großziehen. Flughunde sind relativ langlebige Tiere, sie erreichen ein Alter von bis zu 30 Jahren. Viele Flughunde zählen zu den gefährdeten Arten. Der Hauptgrund ist die Zerstörung ihres Lebensraums durch Rodung der Wälder. Viele Arten sind darüber hinaus auf kleinen Inseln endemisch und daher besonders anfällig für Störungen des Ökosystems. Manche Arten werden vom Menschen als Schädlinge betrachtet, weil sie die Früchte in Obstplantagen fressen oder werden ihres Fleisches wegen gejagt. Acht Arten sind laut IUCN ausgestorben, 22 weitere gelten als gefährdet oder stark gefährdet.
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