Kaurischnecke Author D.Selzer-McKenzie Die Filmbilder hat der Author auf den Sunda-Inseln gedreht Kaurischnecken (Cypraeidae) oder Porzellanschnecken sind überwiegend tropische Meeresschnecken, von denen bisher etwa 200 Arten bekannt sind. Die ältesten Vertreter der Familie erscheinen in der Unter-Kreide. Früher wurde die Familie in die jetzt nicht mehr geführte Ordnung Mittelschnecken (Mesogastropoda) gestellt. Die in der populären Literatur verbreitete Bezeichnung „Kaurimuschel“ ist biologisch nicht korrekt. Die Gehäuse der Kaurischnecken sind überwiegend rechts gewunden (sehr selten links gewunden) und konvolut aufgerollt, d.h. die Höhe der Mündung entspricht auch der Gehäusehöhe. Die Öffnung ist häufig durch eine Faltung der Außenlippe verengt und oben und unten ausgezogen. Sie erreichen eine Adultgröße von 1 bis 19 cm (Mittel: 2-8 cm). Der Mantel bedeckt das Gehäuse vollständig, daher ist es meist glatt und nie von anderen Organismen bewachsen. Die Schale ist durch Auflagerung von Material durch den außen auflagernden Mantel stark verdickt. Die Schalenverdickung durch außen aufgelagertes Material kann einer Schalenresorption im Innern des Gehäuse gegenüber stehen, im Adultstadium wird jedoch auch meist im Innern Schalenmaterial abgelagert. In vielen Arten wurde ein Sexualdimorphismus beobachtet, wobei die Männchen kleiner als die Weibchen sind. Alle Arten der Kaurischnecken leben im marinen Bereich und sind epibenthonische Flachwasserbewohner des tropischen und subtropischen Bereichs. Nur wenige Formen sind bis zum 35. Breitengrad auf der Nord- und Südhalbkugel vorgedrungen. Die meisten Arten leben in der Nähe von Korallenriffen. Die Wassertemperatur darf nicht unter 15°C betragen (mit ganz wenigen Ausnahmen). Die größte nachgewiesene Tiefe ist 800 m. Die meisten Formen sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber in Spalten und Kleinhöhlen. In kryptischen und dunklen Bereichen sind sie aber auch tagsüber anzutreffen. Es sind Weidegänger und Allesfresser (Algen, Foraminiferen, Schwämme, Bryozoen, Hydrozoen und Diatomeen). Manche Formen legen sogar größere Strecken von ihrem Versteck bis zu den Weidegründen zurück. Einige Arten, wie z. B. Cypraea moneta galten in der Vergangenheit in Afrika, in Ost- und Südasien und in der Südsee als Zahlungsmittel („Kaurigeld“).[1] In Südostasien, Südindien und Ostafrika werden Kaurischnecken als Spielsteine in verschiedenen Mancala-Varianten verwendet, darunter z. B. Bao La Kiswahili und Congkak. Im Indopazifik kommt häufig die Tigerschnecke (Cypraea tigris) vor. Einige Arten wie Cypraea tigris und Cypraea pantherina gelangten in der römischen Kaiserzeit und im Frühmittelalter in größerer Zahl nach Europa, wo sie von Frauen als Amulett getragen wurden und nach dem Tod auch als Grabbeigabe in die Gräber gelangten. Auch im Zusammenhang mit Voodoo spielen die Gehäuse der Schnecken eine Rolle als Kultgegenstand.
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