Sonntag, 18. April 2010

Bindenwaran Warane Tiere Animals Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Bindenwaran Waran
Author D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=s5HLFDSfSUQ

Die Filmbilder hat der Author Selzer-McKenzie in Bangladesh gedreht
Der Bindenwaran (Varanus salvator) ist eine in Südostasien beheimatete Echsenart aus der Familie der Warane (Varanidae). Er lebt amphibisch, schwimmt sehr gut und kann bis zu zehn Minuten lang tauchen[1]. Mit einer Maximallänge von über 3 Metern gehört der Bindenwaran zu den größten Arten der Gattung und ist eine der größten Echsen überhaupt. Eine Zeit lang wurde er als Lederlieferant stark bejagt; derzeit ist die Jagd auch wegen der CITES-Konvention rückläufig.
Bindenwarane sind langgestreckte, schlanke Warane mit schmalem Kopf, langem Hals und gut entwickelten Extremitäten mit langen, durch kräftige Krallen bewehrten Zehen. Die Hinterbeine sind länger als die Vorderbeine und der Schwanz ist etwa eineinhalb mal so lang wie Kopf und Rumpf. Je dünner ein Bindenwaran ist, desto stärker sind zwei parallele Lateralfalten auf jeder Körperseite ausgeprägt. An der Schnauzenspitze liegen die rundlich ovalen Nasenlöcher. Die größten Bindenwarane sind zwar länger als der Komodowaran, sie sind jedoch schlanker und leichter gebaut, weswegen der Komodowaran als größte rezente Echse gilt. Die Maximallänge liegt bei über drei Meter; die meisten Bindenwarane bleiben jedoch deutlich kleiner.
Die Oberseite des Bindenwarans zeigt auf dunkelgrauem bis grauem Grund weiße bis gelbe quer angeordnete bindenartige Zeichnungselemente, von denen sich der deutsche Name ableitet. Die Kopfzeichnung ist sehr variabel, hier kann die graue Grundfarbe stark überwiegen, doch auch die weißliche Zeichnung. Der Nacken ist meist dunkel. Insgesamt dominiert bei den meisten Tiere die dunkle Grundfarbe das Erscheinungsbild. Die weißliche Unterseite ist dunkel quergebändert.


Bei diesem Bindenwaran ist die Zeichnung gut zu erkennen
Das Schuppenkleid des Bindenwarans mit vielen kleinen, ovalen, glatt aneinandergrenzenden Schuppen sieht auf den ersten Blick sehr gleichförmig aus. Die länglich ovalen, unregelmäßig angeordneten und meist glatten Nackenschuppen gleichen in der Größe meist den Hinterkopfschuppen und den mittleren Dorsalschuppen, oder sind etwas größer. Die Hinterkopfsschuppen können größer sein als die mittleren Dorsalschuppen, sind jedoch nie größer als die Nackenschuppen.
Die glatten Kopfschuppen sind unregelmäßig geformt. Die Überaugenschuppen sind vergrößert und in einer Reihe angeordnet; ihre Zahl ist links und rechts oft unterschiedlich. Die Zahl der Überaugenschilder beträgt zwei bis neun, meist sechs. Die Schuppen auf der Schnauzenspitze sind oft leicht vergrößert, die Kehlschuppen sind sehr klein. Die gekielten Dorsalschuppen sind länglich oval und in Querreihen angeordnet. Die ebenfalls gekielten Ventralschuppen sind länglich rechteckig, in Quer- und Längsreihen angeordnet und größer als die Dorsalschuppen. Bindenwarane häuten sich drei bis vier mal im Jahr.
Der Bindenwaran zeichnet sich durch verhältnismäßig gute Sinnesleistungen aus. So ist das für die Wahrnehmung von Gerüchen genutzte Jacobson-Organ gut ausgebildet. Außerdem können Bindenwarane sehr gut sehen, besser als andere Warane. Sie sehen offenbar bis zu zehn Meter weit scharf.


Verbreitung der Unterarten des Bindenwaranes: Braun = Varanus salvator salvator, Hellblau = V. s. andamensis, Dunkelblau = V. s. marmoratus, Gelb = V. s. togianus, Violett = V. s. cumnigi, Rot = V. s. bivitatus
Der Bindenwaran besiedelt große Teile Südostasiens. Das Verbreitungsgebiet umfasst Südchina, große Teile Indochinas, die Inseln Hainan, Sri Lanka, die Andamanen, die Nikobaren, die Philippinen und viele Inseln des indoaustralischen Archipels bis Sulawesi und Wetar. Dort bewohnt er vielfältige, meist vegetationsreiche Habitate wie Mangroven, Wälder aller Art und Flussufer, gelegentlich jedoch auch steppenartige Gebiete. Bindenwarane wurden in Höhen von bis zu 1100 Metern über dem Meeresspiegel nachgewiesen. Aufgrund ihres Schwimmvermögens waren und sind sie bei der Besiedlung von Inseln sehr erfolgreich. Bindenwarane waren die ersten größeren Wirbeltiere, die auf der durch einen Vulkanausbruch 1883 völlig zerstörten Insel Krakatau nachgewiesen wurden, sie wurden dort bereits wieder 1889 gefunden.[2]
Der Bindenwaran ist ein Einzelgänger; nur an größerem Aas sammeln sich mehrere Bindenwarane.
Meist ist der Bindenwaran nur während der zwölf- bis dreizehnstündigen Helligkeitsphase des Tages aktiv. Auf der Insel Calauit (Unterart V. salvator marmoratus) liegen die Aktivitätshöhepunkte um zehn Uhr und fünfzehn Uhr. Allerdings sind Bindenwarane weniger streng tagaktiv als andere Warane, oft sind sie noch nach Sonnenuntergang oder schon vor Sonnenaufgang aktiv. Meist haben sie während ihrer Aktivitätszeit am Tag kurze Ruhepausen. Sie schlafen oft in Verstecken. Jungtiere scheinen dabei mehr an ein bestimmtes Versteck gebunden zu sein als ausgewachsene Tiere, die ihr Versteck auch häufiger wechseln. Als Versteck dienen meist Bäume. Überdies werden auch Felshöhlen, Wurzelwerk oder Höhlen unter umgefallenen Bäumen genutzt.
Die Nahrung wird vor allem mit dem leistungsfähigen Jacobson-Organ gesucht. Zum Angriff auf lebende Beute wird meist das Gebiss eingesetzt. Sowohl die Fähigkeiten zu schwimmen als auch zu klettern begünstigen den Beuteerwerb des Bindenwarans.
Die Ernährung des Bindenwarans ist je nach Lebensraum sehr variabel. In Mangrovengebieten lebende Bindenwarane erbeuten vor allem die in großen Massen vorhandenen Krebstiere, verschiedene Wasservögel (z. B. Reiher) und kleinere Säugetiere. Aas spielt in den Mangrovenwäldern eher eine geringe Rolle. Die Mangrovenwälder haben durch die Gezeiten ein sehr abwechslungsreiches Nahrungsangebot. In der Trockenzeit verdunstet in den inneren Teilen dieser mit dem Meer verbundenen Wälder während der Ebbe so viel Wasser, dass kleine Resttümpel übrigbleiben, in denen Fische sehr leicht gefangen werden können. Offenbar ist der Mangrovenwald das bevorzugte Habitat von V. salvator marmoratus und sicher auch vieler anderer Unterarten.
An der Küste ist das Nahrungsangebot wesentlich geringer. Hier werden Krabben, seltener Eier und Jungtiere von Meeresschildkröten gefressen. Auf der neu besiedelten Vulkaninsel Krakatau machen zwei Krabbenarten (die Weihnachtsinsel-Krabbe Gecarcoidea natalis und Metasesarma aubryi) den Großteil der Nahrung aus. [3] Mollusken und angespülte Kadaver von Meeressäugern oder Fischen werden von den Waranen ebenfalls vertilgt. Bei Ebbe schwimmen sie manchmal ins Meer hinaus und jagen dort vermutlich Bewohner der durch den Rückgang des Wassers zugänglichen Korallenblöcke. Bisher konnten hierzu keine genaueren Beobachtungen angestellt werden.
In Regenwäldern oder auch in trockeneren Wäldern spielt Aas eine wesentlich größere Rolle. Bindenwarane jagen hier außerdem oft Säugetiere wie Makaken und Hörnchen sowie Reptilien und Vögel.


Bindenwaran auf Java
Nur selten leben Bindenwarane in Grasländern und steppenartigen Gebieten. Dort fressen sie vor allem Aas und Hirsche (Axis sp.). Da oft mehrere Bindenwarane an einem Kadaver eintreffen, finden zur Festlegung der Hierarchie am Kadaver häufig Kommentkämpfe statt. An Süßgewässern werden Krebstiere, Amphibien, Fische und Wasserinsekten erjagt. Manchmal fressen sie Fische aus Netzen oder dringen in Hühnerställe ein. Jungtiere fressen häufig Insekten und Spinnen, die von adulten Bindenwaranen kaum gefressen werden.
Bei der Balz nähert sich ein Weibchen einem Männchen und bezüngelt dessen Kopf- und Halsseiten. Hierauf reagiert es mit einem Zucken des Kopfes, danach entfernt sich das Weibchen ein Stück und bleibt stehen. Das Männchen folgt dem Weibchen und kopuliert mit ihm, worauf sich das Weibchen hinlegt. Eine beobachtete Paarung war nach eineinhalb Minuten beendet.
Die Nistplätze von Bindenwaranen können sehr verschiedenartig sein. Oft werden Termitenhügel als Nistplätze genutzt. Es werden allerdings auch selbst Höhlen mit den Vorderbeinen in sandigem Boden gegraben. Manchmal werden Nebenhöhlen ohne Gelege angelegt, vermutlich um Feinde abzulenken. Eine auffallende Verhaltensweise der Weibchen ist, dass sie sowohl während der Suche nach einem Ablageplatz als auch während des Grabens und der Eiablage den Schwanz hoch über den Rücken heben. Eventuell dient dieses Signal als Warnung, das Weibchen bei der Eiablage nicht zu stören. Untermauert wird diese These dadurch, dass andere Bindenwarane von Weibchen mit einer solchen Schwanzhaltung Abstand halten. Am wahrscheinlichsten scheint jedoch die These, dass das Hochhalten des Schwanzes ein Zeichen von Erregung ist.
Ein Nest, welches auf der Insel Negros Oriental entdeckt wurde, lag in einer steilen Flussböschung mit feuchtem, lehmigen Sandboden. Der Eingang zur Nisthöhle lag 20 Zentimeter unterhalb der Böschungskante; dieser Eingang mit 20 Zentimetern Durchmesser führte 60 Zentimeter weit horizontal in die Böschung, nach innen wurde der Gang breiter. Nach der Ablage der neun bis zwanzig Eier (meist 13) wird das Nest oft wieder verscharrt. Seltener als solche Ablageplätze sind Massenablageplätze in den Nestern von Großfußhühnern. Diese großen Nisthaufen bieten für die Entwicklung der Eier ideale Bedingungen. In einem einzelnen solchen Hügel wurden 70 Eier gefunden, also Eier von vier bis sieben Weibchen. Vermessene Eier waren zum Zeitpunkt der Ablage etwa 30,5 Millimeter breit, 66,5 Millimeter hoch und 33,8 Gramm schwer. Meist sind die Eier von Bindenwaranen sepiafarben, ledrig-weich und glattschalig.
Die Eier benötigen bis zum Schlupf ungefähr 200 bis 330 Tage. Bei Nestern in den Haufen von Großfußhühnern und in Termitenbauten lagen die Nesttemperaturen zwischen 28 und 30°C. Um die Bedingungen in solchen Umgebungen nachzustellen, wurde in einem Versuch ein Gelege mit 14 Eiern des Bindenwarans in ein mit halbfeuchtem Torfmull gefülltes Gefäß zur Inkubation gelegt. Der Behälter wurde mit Drahtnetz und einer Scheibe verschlossen. Bei den Temperaturen zwischen 28 und 32°C schlüpfte das erste Jungtier nach 241 Tagen. Aus drei Eiern schlüpften keine Jungtiere, das letzte der somit elf Jungtiere schlüpfte nach 327 Tagen. Andere Herpetologen gaben für die Zeitigung der Eier 200 bis 290 Tage an. Die geschlüpften Tiere sind etwa 25 bis 40 Zentimeter lang. Ein 32 Zentimeter langes Jungtier wog 55,9 Gramm.
Die Lebenserwartung von Bindenwaranen ist nicht bekannt.
Bindenwarane können von verschiedenen Ektoparasiten befallen sein, hauptsächlich von Zecken. Häufig finden sich Zecken auf Hinterbeinen und Schwanz, seltener an den Vorderbeinen und der Ventralseite. Größere Zecken sitzen meist an der Gularfalte, am Rande des Trommelfells, unter der Schnauze, an den Lateralfalten und an den Halsseiten. Bei einer Untersuchung parasitierten pro Waran im Schnitt 17,2 Zecken, maximal wurden 208 Zecken an einem 1,74 Meter langen Tier festgestellt. Die Warane werden durch Zeckenbefall jedoch kaum geschwächt. An Stellen, wo ständig Zecken parasitieren, bilden sich keine Schuppen mehr. Andere Milben spielen als Parasiten nur eine geringe Rolle. Als Endoparasiten konnten Fadenwürmer festgestellt werden.
Aufgrund ihrer Größe haben ausgewachsene Bindenwarane kaum Feinde. Jungtiere fallen hingegen oft Artgenossen, Pythons, Greifvögeln und Raubsäugern zum Opfer.
Die Aktivitätstemperatur von Bindenwaranen wurde unter anderem kloakal gemessen, wo sie im Schnitt 30,4°C betrug und zwischen 29,5 und 37,3 °C schwankte. Die Thermoregulation schließt beim Bindenwaran auch Kühlen im Wasser ein[4]; hierdurch konnte er auf Sri Lanka bei einer Untersuchung eine Körpertemperatur von 30,4 °C ± 2,1°C halten[5]. Der Bindenwaran bevorzugt Habitate mit konstanten Temperaturen, um selbst tags und nachts eine konstante Körpertemperatur aufrechterhalten zu können. Die Körpertemperatur ist generell niedriger als die von rein bodenbewohnenden Waranen[5]. Oft sonnt er sich auf Ästen, meistens am späteren Morgen[6].


Bindenwaran im Sungei Buloh Wetland Reserve, Singapur
Ursprünglich wurde der Bindenwaran von Robert Mertens um 1942 zusammen mit dem Großwaran (Varanus giganteus), dem Goulds-Waran (Varanus gouldii), dem Mertens-Wasserwaran (Varanus mertensi), dem Spencers Waran (Varanus spenceri), dem Komodowaran (Varanus komodoensis), dem Buntwaran Varanus varius, dem Pazifikwaran (Varanus indicus), dem Sepik-Waran (Varanus jobiensis) (ehemals Varanus karlschmidti) und dem Mitchells Waran Varanus mitchelli in die Untergattung Varanus gestellt. Hieran wird inzwischen verstärkt gezweifelt, da die Untergattung Varanus, die vier bis fünf verschiedene Stammlinien beinhaltet, offenbar nicht monophyletisch ist.
In jüngster Zeit wurden weitere Modelle aufgestellt, die das Mertensche Modell auflösen könnten. Viele der von Mertens um 1942 selektierten Merkmale sind konvergenzanfällig und somit für die Erstellung einer phylogenetischen Systematik eher ungeeignet. Ein besser geeignetes Merkmal könnten die Hemipenes sein, die vielfach Ornamentierungen aufweisen, die keinen ersichtlichen Zweck erfüllen und somit kaum konvergenzanfällig sind. Demnach gehört der Bindenwaran in eine eigene Untergattung, da die Struktur seines Hemipenis keinem anderen Waran ähnelt. Eine Karyotypenuntersuchung stellte den Bindenwaran in eine neue Gruppe, zusammen mit dem Gelbwaran Varanus flavescens, dem Bengalen-Waran Varanus bengalensis und dem Rauhnackenwaran (Varanus rudicollis). Molekularbiologische Untersuchungen ordnen ihn in ein indo-asiatisches Subtaxon zusammen mit V. dumerilii, V. bengalensis, V. olivaceus und V. prasinus[7]. Nach Ziegler & Böhme (1997) und Böhme (2003) gehört der Bindenwaran in die Untergattung Soterosaurus.
Zur Zeit werden sieben Unterarten anerkannt:
• V. s. salvator (Laurenti 1768) – Sri Lanka, Malaiische Halbinsel, Vietnam, Laos, Thailand, Kambodscha, Burma, Bangladesch, Nordostindien, Sumatra, Borneo
• V. s. andamanensis (Dereniyagala 1944) – Andamanen
• V. s. bivittatus (Kuhl 1820) – Bali, Flores, Java, Lombok, Ombai, Sumbawa und Wetar
• V. s. cumingi (Martin 1838) – Basilan, Bohol, Cebu, Leyte, Mindanao und Samar
• V. s. komaini (Nuthpand 1987) – Thailand
• V. s. marmoratus (Wiegmann 1834) – Calamian, Luzon, Mindoro, Palawan und die Inseln des Sulu-Archipels
• V. s. nuchalis (Günther 1872) – Cebu, Guimaras, Masbate, Negros, Panay und Ticao
• V. s. togianus (Peters 1872) – Togian


Bindenwaran auf Kho Rok, Thailand
In Sri Lanka existieren wohl noch die größten Bindenwaranbestände. So sind sie dort schon seit etwa 1930 gesetzlich geschützt, und diese Schutzregeln werden auch akzeptiert. Darüber hinaus hat man hier früh erkannt, dass die Bindenwarane eine effiziente natürliche Schädlingsbekämpfung darstellen. Zudem sind 73 % der Bevölkerung (1983) singhalesische Buddhisten und dürfen aus religiösen Gründen keine Tiere sinnlos töten. Die ebenfalls ansässigen hinduistischen Tamilen stellen den Bindenwaranen ebenfalls nicht nach, weil sie das Fleisch des Bindenwaranes für giftig halten. Allerdings stand es nicht immer so gut um den Bindenwaran in Sri Lanka. So wurde 1931 publiziert: A few years ago they were both[8] abundant, but today are being rapidly thinned out for their hides which find a very profitable market in Europe. (Vor einigen Jahren waren beide noch häufig, aber heute werden sind sie zusehends immer seltener, da für ihre Häute ein sehr profitabler Markt in Europa besteht.)
Für andere Länder liegen kaum bis gar keine Daten über den Bestand vor, allerdings scheint er außerhalb von Sri Lanka rückläufig zu sein. So sind Bindenwarane etwa in Bangladesch, wo sie früher im ganzen Land verbreitet waren, nun hauptsächlich auf die Schutzgebiete Sundarbans beschränkt.
Bindenwarane sind überwiegend an vegetationsreiche Biotope (Mangroven, Wälder etc.) gebunden. Der illegale Holzschlag fördert sowohl den Rückgang des Bestandes als auch dessen Fragmentierung.
Eine weitere Bedrohung für Bindenwarane ist die Jagd. Bisher sind genaue Daten zur Jagd nur von den Philippinen um 1986 bekannt. Die meisten Jäger dort sind einheimische (Aetas und Negritos), jüngere Männer (meist unter 35 Jahren), die in kleinen Gruppen den Waranen nachstellen. Auch bei Gesprächen von Herpetologen und Jägergruppen ist ein Rückgang der Waranbestände zu vermerken. Viele Gruppen erinnerten sich daran, dass sie früher an nur einem Ort bis zu fünf Warane pro Tag fingen; doch zum Zeitpunkt der Studie (1986) fingen sie meist nur noch zwei bis drei Warane pro Tag, wozu sie weitere Wege als früher gehen mussten. Die Warane werden wegen ihres Fleisches und ihrer Haut gejagt, außerdem wegen einiger innerer Organe.
Das Fleisch von Bindenwaranen wird vielfach in der örtlichen Esskultur als Zutat verwendet, auf den Philippinen ist es ein fester Bestandteil der Nahrung für Menschen. Das Fleisch schmeckt ähnlich wie Geflügelfleisch, die noch nicht ablagereifen Eier von tragenden Weibchen werden in Geschmack und Konsistenz oft mit Leberpastete verglichen. Die Gelege von Bindenwaranen werden ebenfalls gegessen, ihr Geschmack ähnelt dem von Meeresschildkröteneiern.
In Indien wird Waranfett ein medizinischer Wert nachgesagt, auf den Philippinen werden einige innere Organe des Bindenwarans medizinisch genutzt.
Ein kleiner Teil der Häute wird zu wurstförmigen, gefüllten Bälgen aus Waranhaut verarbeitet, die keinen ersichtlichen Zweck erfüllen, aber dennoch als Souvenir von Reisenden gekauft werden. Die meisten Häute werden zu Handtaschen und ähnlichen Produkten verarbeitet. Studien belegen, dass die Waranhäute speziell früher intensiv gehandelt wurden. Genaue Daten sind unter anderem von den Jahren 1976 bis 1982 bekannt. 1976 waren offenbar etwa 16.000 Häute im Handel, ein Jahr darauf stieg die Anzahl der Häute auf ungefähr 42.000 bis 43.000, im Folgejahr belief sich die Anzahl gehandelter Bindenwaranhäute auf etwa 96.000 Häute. 1979 waren es offenbar 90.000 bis 105.000 Häute, die international gehandelt wurden. Um 1980 stieg die Zahl auf 250.000 bis 275.000 Häute, und im Jahre 1981 erreichte der internationale Handel in der studierten Zeit mit 865.554 Häuten seinen Höhepunkt. 1982 waren es noch circa 217.000 Häute. Die Hauptproduzentenländer der Häute bei dieser Studie waren Indonesien (28,8 %), Singapur (21,9 %), Thailand (10,9 %), die Philippinen (3,3 %), China (2 %), Malaysia (1 %) und Brunei (0,5 %). Zudem kamen einige weitere Einzelhäute etwa aus Indien. Bei der Erhebung war für 23,1 % der Häute das Ursprungsland nicht bekannt. Die wichtigsten Exporteure und Wiederexporteure waren Singapur (25 %), Großbritannien (20,2 %), Japan (19,3 %) und Thailand (7,5 %). Die wichtigsten Abnehmer waren die USA (48,8 %), Großbritannien (14,7 %) und Japan (7,8 %). Eventuell liegen beziehungsweise lagen die Dunkelziffern noch um einiges höher. So erfassten die Behörden von Bangladesch von Juni 1978 bis Juli 1979 20 exportierte Häute, eine herpetologische Studie zu dieser Zeit jedoch deckte 94.528 exportierte Bindenwaranhäute auf.


Bindenwaran, Lateralansicht
Eines der wichtigsten Schutzabkommen für die Bindenwarane ist das Washingtoner Artenschutzabkommen, kurz CITES (für Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora), das den Handel von Produkten aus geschützten Tieren regelt. Viele Länder, in denen Bindenwarane vorkommen, sind inzwischen Vertragsstaaten und haben das CITES-Abkommen unterzeichnet. Das erste Land, welches das Abkommen unterzeichnete, war um 1976 Indien, zwei Jahre darauf folgte Malaysia. Seit 1979 haben auch Indonesien und Sri Lanka das Abkommen unterzeichnet, um 1981 traten die CITES-Gesetze in Bangladesch in Kraft, ebenso auf den Philippinen. Der Bindenwaran ist in Anhang 2 der CITES gelistet und wird somit als gefährdet angesehen. Wahrscheinlich sind das Einrichten von Naturschutzgebieten und die Untersagung der Jagd die wirkungsvollsten Schutzmaßnahmen. So sind in Bangladesch inzwischen Verordnungen in Kraft, die den Handel mit Bindenwaranhäuten regeln, aber nicht verbieten. Allerdings sind dort Jagdlizenzen vonnöten, die auch der Regierung einen Teil des Gewinns aus der Jagd zusichern.
Ein Problem beim Schutz von Bindenwaranen ist nicht zuletzt die Abneigung der Bevölkerung vor diesen, speziell auf den Philippinen. Inzwischen ist der Bestand gewachsen, und vielfach fordern Stimmen, die Zahl zu dezimieren, da sie angeblich die Bestände anderer Tierarten gefährdet. So wird ihnen nachgesagt, dass sie Großfußhühner und Dschungelhühner gefährden würden. Allerdings haben Vogeleier, Küken und geschwächte Altvögel eher geringe Anteile an der Ernährung des Bindenwarans, außerdem liegen hierzu keine konkreten Zahlen vor. Weiters wird den Bindenwaranen vorgeworfen, die Bestände der Meeresschildkröten zu gefährden, da sie deren Eier fressen. Auch diese These kann eher verneint werden, denn vielfach sind die Nistplätze umzäunt, und auch Reptilieneier spielen keine zentrale Rolle im Nahrungsspektrum von Bindenwaranen. Außerdem wird gesagt, dass sie die Bestände des Inselstachelschweins (Hystrix pumila), des Stinkdachses (Mydaus marchei) und von Schuppentieren gefährden. Diese Tiere gehören jedoch nicht in das Nahrungsspektrum des Bindenwarans. Außerdem sollten sie angeblich Krabbenbestände vermindern. Der wesentliche Grund für die oftmals vorhandene Abneigung der ansässigen Bevölkerung gegenüber dem Bindenwaran ist wohl, dass er in Hühnerställe eindringt. Überdies hat er schon frisch bestattete menschliche Verstorbene gefressen, etwa wenn diese nur in geringen Tiefen begraben wurden. Hauptsächlich frisst er jedoch menschliche Leichen wenn diese auf Bäumen bestattet wurden; dies wird von einigen asiatischen Bevölkerungsgruppen praktiziert[9].
Die weit verbreiteten und großen Bindenwarane sind Gegenstand einiger Geschichten und Mythen. So etwa ist in Assam der Einfluss von Bindenwaranen groß, und die Geschichten unterscheiden sich teils beträchtlich. Publiziert wurde etwa um 1932 eine Erzählung, in der es heißt, Bindenwarane würden Menschen unter Wasser ziehen, ertränken und ihr Blut trinken. Eine andere Geschichte erzählt, dass Bindenwarane Wassergeister seien, die zwar gefährlich sind, doch auch sehr hilfreich seien können, wenn man sich ihnen stellt. Vielfach wird das Fleisch von Waranen und der Biss von Jungtieren fälschlicherweise für giftig gehalten. So werden sie zur Herstellung von diversen "Giften" (wobei der Bindenwaran nicht giftig ist) verwendet. Die Bewohner der Philippinen bezeichnen die Warane als Schädlinge und werten das Eindringen eines Warans in eine Hütte als ein schlechtes Omen.
Angeblich wird das Klettervermögen von Bindenwaranen für Einbrüche genutzt. Die Diebe binden dabei dem Waran einen festen Strick um und lassen ihn eine Mauer erklettern. Nachdem er auf der anderen Seite abgesprungen ist, zieht sich der Dieb am Strick hoch[10].
Aufgrund ihrer Größe sind Bindenwarane nicht als Heimtiere geeignet. Ihre Haltung sollte Zoologischen Gärten vorbehalten bleiben, dort können sie offenbar sehr zahm werden. Die Tiere werden in sehr geräumigen Terrarien mit großen Wasserbecken gehalten, wo die Temperaturen etwa 22 bis 28 °C betragen. Auf einem Sonnenplatz liegen die Temperaturen sehr viel höher. Das Wasser weist in den zoologischen Gärten Temperaturen von etwa 25 bis 28°C auf. Eingerichtet werden die Gehege dort primär mit Kletterästen, einem Versteck und auch Felsen und robusten Pflanzen. Bei Bindenwaranen scheint es wichtig zu sein, dass das rrarium gut zu reinigen ist. Sie werden mit Fisch, Schnecken, Fleischstücken, Küken und
Mäusen gefüttert.

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