Fichtenmarder
Author D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=v8eAShiFZ1I
Der Fichtenmarder (Martes americana) ist eine in Nordamerika verbreitete Raubtierart aus der Gattung der Echten Marder. Er sieht dem europäischen Baummarder sehr ähnlich und wird manchmal als dessen Unterart angesehen.
Wie bei den meisten Mardern ist der Körper des Fichtenmarders langgestreckt und schlank, die Gliedmaßen sind kurz. Das Fell ist überwiegend braun gefärbt, der Kopf ist grau, die Beine und der Schwanz dunkelbraun oder schwarz. Wie der Baummarder hat er einen gelben Kehlfleck, ist aber deutlich kleiner und zierlicher als dieser. Sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 32 bis 45 Zentimeter, der buschige Schwanz wird 14 bis 23 Zentimeter lang und das Gewicht beträgt 0,5 bis 1,3 Kilogramm bei Männchen und 0,3 bis 0,9 Kilogramm bei Weibchen.
Fichtenmarder sind in Nordamerika beheimatet, ihr Verbreitungsgebiet umfasst große Teile Alaskas und Kanadas mit Ausnahme des äußersten Norden. In den USA sind sie im Gebiet der Rocky Mountains, in der Region der Großen Seen und in Neuengland verbreitet. Ihr Lebensraum sind vorwiegend Nadelwälder.
Fichtenmarder sind in erster Linie nachtaktiv. Tagsüber ziehen sie sich in hohle Baumstämme, Felsspalten oder verlassene Baue anderer Tiere zurück, um in der Nacht auf Nahrungssuche zu gehen. Dabei halten sie sich sowohl auf den Bäumen als auch am Boden auf, außerdem können sie sehr gut schwimmen und tauchen. Sie halten keine Winterruhe, wandern aber während der kalten Jahreszeit in südlichere oder tiefergelegene Regionen ab.
Wie die meisten Marder sind sie territorial. Die durchschnittliche Reviergröße beträgt 8,1 Quadratkilometer bei Männchen und 2,3 Quadratkilometer bei Weibchen, kann aber je nach Habitat und Nahrungsangebot deutlich variieren. Sie leben vorwiegend einzelgängerisch, manchmal kann man aber ein Männchen und Weibchen miteinander beobachten.
Fichtenmarder sind Allesfresser, wobei allerdings Kleinsäuger wie Nagetiere den Hauptbestandteil der Nahrung ausmachen. Daneben nehmen sie auch Vögel, Insekten, Aas und auch Früchte zu sich.
Die Paarung erfolgt im Hochsommer zwischen Juni und August, aufgrund einer Keimruhe nistet sich die befruchtete Eizelle aber erst im Februar ein. Die eigentliche Tragzeit dauert rund einen Monat, und im März oder April bringt das Weibchen ein bis fünf (durchschnittlich 2,6) Jungtiere zur Welt. Diese öffnen mit 40 Tagen die Augen, werden mit sechs Wochen entwöhnt und sind mit 3,5 Monaten ausgewachsen. Die Geschlechtsreife tritt im zweiten Lebensjahr ein. Die Lebenserwartung beträgt in freier Natur bis zu zwölf Jahre, in Menschenobhut bis zu 17.
Weil er wegen seines für wertvoll erachteten Fells von Fallenstellern gejagt wurde, ist der Fichtenmardern in weiten Teilen seines Verbreitungsgebiets selten geworden. In Neuengland und in Michigan war er zeitweise ganz ausgerottet, wurde inzwischen aber erfolgreich wieder eingebürgert. Regional ist er heute geschützt, gilt aber wegen seiner Häufigkeit vor allem im wenig besiedelten Norden Kanadas global nicht als bedroht.
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