Leopard Tiere Wildness Wildlife Animals SelMckenzie Selzer-McKenzie
Leopard Tiere Wildness Wildlife Animals SelMckenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Der Leopard (Panthera pardus) ist eine Art innerhalb der Familie der Katzen, die in Afrika und Asien verbreitet ist. Im Kaukasus kommt sie darüber hinaus auch am äußersten Rande Europas vor. Der Leopard ist nach Tiger, Löwe und Jaguar die viertgrößte Großkatze.
Auf der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN sind Leoparden in der Vorwarnliste als „Near Threatened“ klassifiziert.[1]
Maße und Gewicht des Leoparden sind innerhalb des großen Verbreitungsgebietes sehr unterschiedlich. Generell sind waldbewohnende Leoparden meist kleiner und gedrungener, die der offenen Lebensräume in der Regel schlanker und größer. Der Leopard wird 90–190 cm lang, den 60–110 cm langen Schwanz nicht mitgerechnet. Männliche Leoparden wiegen etwa 40–90 kg und haben eine Schulterhöhe von 70–80 cm. Weibchen sind etwa halb so groß und wiegen nur etwa 30–60 kg. Kleine Weibchen messen nur 45 cm an der Schulter. In der Kapregion in Südafrika wiegen Leoparden oft nur 20–30 kg.
Fellzeichnung „„
Die Fellzeichnung ist je nach Unterart oft sehr verschieden, aber auch innerhalb eines Gebietes treten individuelle Unterschiede auf. Fast immer zeigt das Fell Rosetten, die besonders in Längsrichtung des Rückens reihenförmig angeordnet sind. An der Brust und am unteren Hals findet man häufig statt nebeneinander stehender Rosetten Erdbeerflecken, die in einer Richtung angeordnet sind und wie Halsbänder wirken. An der Oberseite des langen Schwanzes setzen sich die Rosetten entlang der Mittellinie fort. Zum Schwanzende werden die Rosetten immer weniger ausgeprägt, können aber manchmal noch zu mehreren Querringen verschmelzen. Die Schwanzunterseite ist allerdings zum Ende hin sehr hell bis weiß. Der Bauch und die oberen Beininnenseiten sind ebenfalls frei von Rosetten und weiß, gelblich-weiß oder in grau übergehend gefärbt. Weiter zu den Pranken hin sind Vollflecken zu finden, die nach unten zu immer kleiner werden. Am Kopf und oberen Hals und Nacken sind ebenfalls nur schwarze Vollflecken vorhanden. Waldleoparden sind im Allgemeinen intensiver gefärbt als Leoparden offener Landschaften.
Schwarze Panther „„
In großen Höhenlagen und im Regenwald findet man gar nicht allzu selten Schwärzlinge, die auch Schwarzer Panther genannt werden. Die Ausprägung des schwarzen Fells ist erblich und wird über ein einziges Gen (monogenetisch) rezessiv vererbt. Damit kann die Erbanlage auch bei einem normal gefleckten Leoparden vorhanden sein, oder es können in einem Wurf Schwärzlinge neben normal gefärbten Jungtieren vorkommen. Bei schräg einfallendem Licht kann man jedoch auch bei schwarzen Leoparden die typischen Rosetten erkennen. In einigen Gebieten, etwa auf der Malaiischen Halbinsel sind bis zu 50 Prozent aller Leoparden schwarz. In Afrika scheinen Schwärzlinge am häufigsten im Äthiopischen Bergland aufzutreten.
Sinnesorgane „„
Die Ohren sind gerundet. Der Gehörsinn ist ausgezeichnet entwickelt. Leoparden können sehr hohe, für Menschen nicht mehr hörbare Frequenzen bis zu 45.000 Hertz wahrnehmen. Die Augen sind nach vorn gerichtet und weisen eine breite Überschneidung der Sehfelder auf. Das ermöglicht ihnen ein ausgezeichnetes räumliches Sehen. Bei Tag entspricht das Sehvermögen eines Leoparden in etwa dem eines Menschen, in der Nacht verfügt der Leopard jedoch über ein fünf- bis sechsfach besseres Sehvermögen: Leoparden können die runde Pupille sehr weit öffnen, sodass selbst schwaches Licht ins Auge gelangen kann; weiterhin besitzen Leoparden wie alle Katzen eine reflektierende Schicht hinter der Netzhaut, das sogenannte Tapetum lucidum, das durch Rückspiegelung die Lichtausbeute steigert. Auch der Geruchssinn ist hervorragend ausgeprägt.
Verbreitungsgebiet, Lebensraum und Bestandsverhältnisse „„
Heutiges Vorkommen in der alten Welt (Stand 2006):
rot – ausgerottet, gelb – ungewiss, hellgrün – stark ausgedünnter Bestand, dunkelgrün – stabile Population.
Der Leopard war in geschichtlicher Zeit über ganz Afrika beiderseits der Sahara sowie über große Teile Asiens verbreitet. In Afrika lebt er sowohl in den zentralen Regenwäldern als auch in den Gebirgen, Savannen und Halbwüsten von Marokko bis zum Kap der guten Hoffnung. Lediglich die großen, wasserlosen Wüsten meidet der Leopard und fehlt daher naturgemäß in der Sahara und den trockensten Regionen der Namib. In Asien bewohnt er die Nadelwälder am Amur ebenso wie die Tropen Indiens und Südostasiens. Hier dringt er im Südwesten bis auf die Arabische Halbinsel, nach Israel und Anatolien vor und im Südosten bis auf die Insel Java. Er fehlt allerdings auf Sumatra und Borneo, sowie in den wasserlosen Kernwüsten Asiens, wie etwa der Rub al-Chali. Fossilfunde zeigen jedoch, dass der Leopard einst auch Sumatra bewohnt hat. Die Nordgrenze des asiatischen Verbreitungsgebietes verläuft heute vom Kaukasus über Nordpersien, Afghanistan und Kaschmir, entlang des Himalaya bis zum Amurfluß in Ostsibirien. In vorgeschichtlicher Zeit gab es Leoparden auch in Mitteleuropa. Hier verschwanden sie aber bereits am Ende der Eiszeit. Der Leopard hat von allen sieben Großkatzen das größte Verbreitungsgebiet.
In vielen Gegenden sind Leoparden heute allerdings ausgestorben. Hierzu zählen Marokko, die Sinaihalbinsel und die Insel Sansibar. In anderen Regionen, wie dem Kaukasus und der Amurregion ist ein Aussterben wohl kaum noch zu verhindern. Auf der arabischen Halbinsel gibt es weniger als 250 freilebende, ausgewachsene Individuen in zersplitterten Populationen. Noch geringer sind die Bestandszahlen in Anatolien und Palästina. Im Kaukasus überleben nach Schätzungen des WWF noch knapp 50 Individuen, deren Schutz derzeit Objekt großer Bemühungen ist. Im Iran und in Turkmenistan leben nur wenige hundert Exemplare des Persischen Leoparden, in Pakistan und Bangladesh sind Leoparden heute ebenfalls sehr selten. In China gibt es Leoparden fast nur noch in isolierten Restbeständen. In Indien leben dagegen Schätzungen zufolge noch etwa 14.000 Leoparden. Die meisten Leoparden leben heute in Afrika, südlich der Sahara. Hier wird die Zahl der Leoparden auf etwa 700.000 geschätzt, von denen 226.000 allein in der Demokratischen Republik Kongo leben sollen. Diese hohen Zahlen werden allerdings von einigen Fachleuten in Frage gestellt. Eine niedrigere Schätzung ergab nur etwa 233.000 wildlebende Leoparden in Afrika.
Systematik „„
Afrikanischer Leopard (Panthera pardus pardus)
Persischer Leopard (Panthera pardus saxicolor)
Sri-Lanka-Leopard (Panthera pardus kotiya)
Nordchinesischer Leopard (Panthera pardus japonensis)
Amurleopard (Panthera pardus orientalis)
Der Leopard gehört zur Gattung Panthera. Genetischen Untersuchungen zufolge sind seine nächsten Verwandten der Jaguar und der Löwe. Vor etwa 1,9 Millionen Jahren spaltete sich die Jaguar-Linie von Löwe und Leopard ab, die sich erst vor 1 bis 1,25 Millionen Jahren voneinander trennten. Der Schneeleopard wurde ursprünglich meist an der Basis der Gattung Panthera gesehen, neuere molekulargenetische Untersuchungen legen jedoch nahe, dass er möglicherweise sogar die Schwesterart des Leoparden sein könnte.[2]
Ursprünglich wurden vor allem anhand der Fellfärbung 27 Unterarten des Leoparden beschrieben. Genetische Studien zeigen jedoch, dass sich alle asiatischen Leoparden auf acht Unterarten zurückführen lassen. Die afrikanischen Leoparden lassen sich in einer einzigen lebenden Unterart (Panthera pardus pardus) zusammenfassen, allerdings besteht hier noch etwas mehr Unsicherheit.[3][4]
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