Montag, 11. Mai 2009

Waran Bindenwaran Tiere Animals Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie


Waran Bindenwaran Author Selzer-McKenzie Die Filmbilder hat der Author auf den Sunda-Inseln aufgenommen Der Bindenwaran (Varanus salvator) ist eine in Südostasien beheimatete Echsenart aus der Familie der Warane (Varanidae). Er lebt amphibisch, schwimmt sehr gut und kann bis zu zehn Minuten lang tauchen[1]. Mit einer Maximallänge von über 3 Metern gehört der Bindenwaran zu den größten Arten der Gattung und ist eine der größten Echsen überhaupt. Eine Zeit lang wurde er als Lederlieferant stark bejagt; derzeit ist die Jagd auch wegen der CITES-Konvention rückläufig. Bindenwarane sind langgestreckte, schlanke Warane mit schmalem Kopf, langem Hals und gut entwickelten Extremitäten mit langen, durch kräftige Krallen bewehrten Zehen. Die Hinterbeine sind länger als die Vorderbeine und der Schwanz ist etwa eineinhalb mal so lang wie Kopf und Rumpf. Je dünner ein Bindenwaran ist, desto stärker sind zwei parallele Lateralfalten auf jeder Körperseite ausgeprägt. An der Schnauzenspitze liegen die rundlich ovalen Nasenlöcher. Die größten Bindenwarane sind zwar länger als der Komodowaran, sie sind jedoch schlanker und leichter gebaut, weswegen der Komodowaran als größte rezente Echse gilt. Die Maximallänge liegt bei über drei Meter; die meisten Bindenwarane bleiben jedoch deutlich kleiner. Die Oberseite des Bindenwarans zeigt auf dunkelgrauem bis grauem Grund weiße bis gelbe quer angeordnete bindenartige Zeichnungselemente, von denen sich der deutsche Name ableitet. Die Kopfzeichnung ist sehr variabel, hier kann die graue Grundfarbe stark überwiegen, doch auch die weißliche Zeichnung. Der Nacken ist meist dunkel. Insgesamt dominiert bei den meisten Tiere die dunkle Grundfarbe das Erscheinungsbild. Die weißliche Unterseite ist dunkel quergebändert. Das Schuppenkleid des Bindenwarans mit vielen kleinen, ovalen, glatt aneinandergrenzenden Schuppen sieht auf den ersten Blick sehr gleichförmig aus. Die länglich ovalen, unregelmäßig angeordneten und meist glatten Nackenschuppen gleichen in der Größe meist den Hinterkopfschuppen und den mittleren Dorsalschuppen, oder sind etwas größer. Die Hinterkopfsschuppen können größer sein als die mittleren Dorsalschuppen, sind jedoch nie größer als die Nackenschuppen. Die glatten Kopfschuppen sind unregelmäßig geformt. Die Überaugenschuppen sind vergrößert und in einer Reihe angeordnet; ihre Zahl ist links und rechts oft unterschiedlich. Die Zahl der Überaugenschilder beträgt zwei bis neun, meist sechs. Die Schuppen auf der Schnauzenspitze sind oft leicht vergrößert, die Kehlschuppen sind sehr klein. Die gekielten Dorsalschuppen sind länglich oval und in Querreihen angeordnet. Die ebenfalls gekielten Ventralschuppen sind länglich rechteckig, in Quer- und Längsreihen angeordnet und größer als die Dorsalschuppen. Bindenwarane häuten sich drei bis vier mal im Jahr. Der Bindenwaran zeichnet sich durch verhältnismäßig gute Sinnesleistungen aus. So ist das für die Wahrnehmung von Gerüchen genutzte Jacobson-Organ gut ausgebildet. Außerdem können Bindenwarane sehr gut sehen, besser als andere Warane. Sie sehen offenbar bis zu zehn Meter weit scharf. Der Bindenwaran besiedelt große Teile Südostasiens. Das Verbreitungsgebiet umfasst Südchina, große Teile Indochinas, die Inseln Hainan, Sri Lanka, die Andamanen, die Nikobaren, die Philippinen und viele Inseln des indoaustralischen Archipels bis Sulawesi und Wetar. Dort bewohnt er vielfältige, meist vegetationsreiche Habitate wie Mangroven, Wälder aller Art und Flussufer, gelegentlich jedoch auch steppenartige Gebiete. Bindenwarane wurden in Höhen von bis zu 1100 Metern über dem Meeresspiegel nachgewiesen. Aufgrund ihres Schwimmvermögens waren und sind sie bei der Besiedlung von Inseln sehr erfolgreich. Bindenwarane waren die ersten größeren Wirbeltiere, die auf der durch einen Vulkanausbruch 1883 völlig zerstörten Insel Krakatau nachgewiesen wurden, sie wurden dort bereits wieder 1889 gefunden Meist ist der Bindenwaran nur während der zwölf- bis dreizehnstündigen Helligkeitsphase des Tages aktiv. Auf der Insel Calauit (Unterart V. salvator marmoratus) liegen die Aktivitätshöhepunkte um zehn Uhr und fünfzehn Uhr. Allerdings sind Bindenwarane weniger streng tagaktiv als andere Warane, oft sind sie noch nach Sonnenuntergang oder schon vor Sonnenaufgang aktiv. Meist haben sie während ihrer Aktivitätszeit am Tag kurze Ruhepausen. Sie schlafen oft in Verstecken. Jungtiere scheinen dabei mehr an ein bestimmtes Versteck gebunden zu sein als ausgewachsene Tiere, die ihr Versteck auch häufiger wechseln. Als Versteck dienen meist Bäume. Überdies werden auch Felshöhlen, Wurzelwerk oder Höhlen unter umgefallenen Bäumen genutzt. Die Nahrung wird vor allem mit dem leistungsfähigen Jacobson-Organ gesucht. Zum Angriff auf lebende Beute wird meist das Gebiss eingesetzt. Sowohl die Fähigkeiten zu schwimmen als auch zu klettern begünstigen den Beuteerwerb des Bindenwarans. Die Ernährung des Bindenwarans ist je nach Lebensraum sehr variabel. In Mangrovengebieten lebende Bindenwarane erbeuten vor allem die in großen Massen vorhandenen Krebstiere, verschiedene Wasservögel (z. B. Reiher) und kleinere Säugetiere. Aas spielt in den Mangrovenwäldern eher eine geringe Rolle. Die Mangrovenwälder haben durch die Gezeiten ein sehr abwechslungsreiches Nahrungsangebot. In der Trockenzeit verdunstet in den inneren Teilen dieser mit dem Meer verbundenen Wälder während der Ebbe so viel Wasser, dass kleine Resttümpel übrigbleiben, in denen Fische sehr leicht gefangen werden können. Offenbar ist der Mangrovenwald das bevorzugte Habitat von V. salvator marmoratus und sicher auch vieler anderer Unterarten. An der Küste ist das Nahrungsangebot wesentlich geringer. Hier werden Krabben, seltener Eier und Jungtiere von Meeresschildkröten gefressen. Auf der neu besiedelten Vulkaninsel Krakatau machen zwei Krabbenarten (die Weihnachtsinsel-Krabbe Gecarcoidea natalis und Metasesarma aubryi) den Großteil der Nahrung aus. [3] Mollusken und angespülte Kadaver von Meeressäugern oder Fischen werden von den Waranen ebenfalls vertilgt. Bei Ebbe schwimmen sie manchmal ins Meer hinaus und jagen dort vermutlich Bewohner der durch den Rückgang des Wassers zugänglichen Korallenblöcke. Bisher konnten hierzu keine genaueren Beobachtungen angestellt werden. In Regenwäldern oder auch in trockeneren Wäldern spielt Aas eine wesentlich größere Rolle. Bindenwarane jagen hier außerdem oft Säugetiere wie Makaken und Hörnchen sowie Reptilien und Vögel. Bindenwaran auf Java Nur selten leben Bindenwarane in Grasländern und steppenartigen Gebieten. Dort fressen sie vor allem Aas und Hirsche (Axis sp.). Da oft mehrere Bindenwarane an einem Kadaver eintreffen, finden zur Festlegung der Hierarchie am Kadaver häufig Kommentkämpfe statt. An Süßgewässern werden Krebstiere, Amphibien, Fische und Wasserinsekten erjagt. Manchmal fressen sie Fische aus Netzen oder dringen in Hühnerställe ein. Jungtiere fressen häufig Insekten und Spinnen, die von adulten Bindenwaranen kaum gefressen werden. Bei der Balz nähert sich ein Weibchen einem Männchen und bezüngelt dessen Kopf- und Halsseiten. Hierauf reagiert es mit einem Zucken des Kopfes, danach entfernt sich das Weibchen ein Stück und bleibt stehen. Das Männchen folgt dem Weibchen und kopuliert mit ihm, worauf sich das Weibchen hinlegt. Eine beobachtete Paarung war nach eineinhalb Minuten beendet. Die Nistplätze von Bindenwaranen können sehr verschiedenartig sein. Oft werden Termitenhügel als Nistplätze genutzt. Es werden allerdings auch selbst Höhlen mit den Vorderbeinen in sandigem Boden graben. Manchmal werden Nebenhöhlen ohne Gelege angelegt, vermutlich um Feinde abzulenken. Eine auffallende Verhaltensweise der Weibchen ist, dass sie sowohl während der Suche nach einem Ablageplatz als auch während des Grabens und der Eiablage den Schwanz hoch über den Rücken heben. Eventuell dient dieses Signal als Warnung, das Weibchen bei der Eiablage nicht zu stören. Untermauert wird diese These dadurch, dass andere Bindenwarane von Weibchen mit einer solchen Schwanzhaltung Abstand halten. Am wahrscheinlichsten scheint jedoch die These, dass das Hochhalten des Schwanzes ein Zeichen von Erregung ist. Ein Nest, welches auf der Insel Negros Oriental entdeckt wurde, lag in einer steilen Flussböschung mit feuchtem, lehmigen Sandboden. Der Eingang zur Nisthöhle lag 20 Zentimeter unterhalb der Böschungskante; dieser Eingang mit 20 Zentimetern Durchmesser führte 60 Zentimeter weit horizontal in die Böschung, nach innen wurde der Gang breiter. Nach der Ablage der neun bis zwanzig Eier (meist 13) wird das Nest oft wieder verscharrt. Seltener als solche Ablageplätze sind Massenablageplätze in den Nestern von Großfußhühnern. Diese großen Nisthaufen bieten für die Entwicklung der Eier ideale Bedingungen. In einem einzelnen solchen Hügel wurden 70 Eier gefunden, also Eier von vier bis sieben Weibchen. Vermessene Eier waren zum Zeitpunkt der Ablage etwa 30,5 Millimeter breit, 66,5 Millimeter hoch und 33,8 Gramm schwer. Meist sind die Eier von Bindenwaranen sepiafarben, ledrig-weich und glattschalig. Die Eier benötigen bis zum Schlupf ungefähr 200 bis 330 Tage. Bei Nestern in den Haufen von Großfußhühnern und in Termitenbauten lagen die Nesttemperaturen zwischen 28 und 30°C. Um die Bedingungen in solchen Umgebungen nachzustellen, wurde in einem Versuch ein Gelege mit 14 Eiern des Bindenwarans in ein mit halbfeuchtem Torfmull gefülltes Gefäß zur Inkubation gelegt. Der Behälter wurde mit Drahtnetz und einer Scheibe verschlossen. Bei den Temperaturen zwischen 28 und 32°C schlüpfte das erste Jungtier nach 241 Tagen. Aus drei Eiern schlüpften keine Jungtiere, das letzte der somit elf Jungtiere schlüpfte nach 327 Tagen. Andere Herpetologen gaben für die Zeitigung der Eier 200 bis 290 Tage an. Die geschlüpften Tiere sind etwa 25 bis 40 Zentimeter lang. Ein 32 Zentimeter langes Jungtier wog 55,9 Gramm. Die Lebenserwartung von Bindenwaranen ist nicht bekannt. Bindenwarane können von verschiedenen Ektoparasiten befallen sein, hauptsächlich von Zecken. Häufig finden sich Zecken auf Hinterbeinen und Schwanz, seltener an den Vorderbeinen und der Ventralseite. Größere Zecken sitzen meist an der Gularfalte, am Rande des Trommelfells, unter der Schnauze, an den Lateralfalten und an den Halsseiten. Bei einer Untersuchung parasitierten pro Waran im Schnitt 17,2 Zecken, maximal wurden 208 Zecken an einem 1,74 Meter langen Tier festgestellt. Die Warane werden durch Zeckenbefall jedoch kaum geschwächt. An Stellen, wo ständig Zecken parasitieren, bilden sich keine Schuppen mehr. Andere Milben spielen als Parasiten nur eine geringe Rolle. Als Endoparasiten konnten Fadenwürmer festgestellt werden. Aufgrund ihrer Größe haben ausgewachsene Bindenwarane kaum Feinde. Jungtiere fallen hingegen oft Artgenossen, Pythons, Greifvögeln und Raubsäugern zum Opfer.

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