Author D.Selzer-McKenzie
Die Filmbilder hat der Author auf den Sunda-Inseln gedreht
Der Schopfaffe oder Schopfmakak (Macaca nigra) ist eine Primatenart aus der Gattung der Makaken innerhalb der Familie der Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae). Schopfaffen leben im Nordosten der indonesischen Insel Sulawesi (Celebes) sowie auf kleineren Nachbarinseln.
Ihr Fell ist mit Ausnahme einiger weißer Haare im Schulterbereich tiefschwarz, ebenso das haarlose Gesicht. Auffällig sind die lange Schnauze mit den hohen Backenleisten und der lange Haarschopf an der Oberseite des Kopfes. Der Schwanz ist nur ein rund 2 Zentimeter langer Stummel. Mit einer Kopfrumpflänge von 45 bis 57 Zentimeter und einem Gewicht von 5,5 bis 10 Kilogramm gehören sie zu den kleineren Makakenarten.
Schopfaffen sind tagaktive Regenwaldbewohner. Zur Nahrungssuche und zum Schlafen halten sie sich vorwiegend in den Bäumen auf, sie kommen aber auch des Öfteren auf den Boden. Sie leben in Gruppen von 5 bis 25 Tieren. Kleinere Gruppen haben nur ein männliches Tier, größere bis zu vier, die Weibchen sind jedoch stets in einem Verhältnis von 4:1 in der Mehrheit. Da junge Männchen ihre Geburtsgruppe nach Erreichen der Geschlechtsreife verlassen müssen, bilden sie manchmal reine Männchengruppen, bevor sie Anschluss an eine bestehende gemischte Gruppe suchen. Das Repertoire an Kommunikationsmitteln umfasst eine Reihe von Lauten sowie mimische Ausdrucksmittel; das Präsentieren der langen Eckzähne ist beispielsweise eine deutliche Drohgebärde.
Die Nahrung der Schopfaffen besteht aus Früchten, Blättern, Knospen, daneben nehmen sie auch Insekten (zum Beispiel Raupen) und Vogeleier zu sich.
Die Empfängnisbereitschaft der Weibchen wird durch eine deutliche Regelschwellung angezeigt, bei der sich die unbehaarte Afterregion rot färbt, was bei der schwarzen Fellfarbe besonders auffällig ist. Die Tragzeit beträgt rund sechs Monate, die Geburt des meist einzelnen Jungen fällt in die Regenzeit, da dann das Nahrungsangebot größer ist. Jungtiere werden rund ein Jahr gesäugt und werden mit 3 bis 4 Jahren geschlechtsreif, Weibchen etwas früher als Männchen. Ihre Lebenserwartung kann mit rund 20 Jahren nur geschätzt werden.
Schopfaffen werden gejagt, einerseits weil sie manchmal Plantagen und Felder verwüsten, andererseits wegen ihres Fleisches, das als Delikatesse gilt. Die Abholzung der Regenwälder stellt ein zusätzliches Problem dar. Etwas besser ist ihre Situation auf den kleinen Nachbarinseln von Sulawesi (zum Beispiel Bacan), da diese kaum besiedelt sind. Insgesamt gilt die Art laut IUCN als stark gefährdet (endangered).
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