Montag, 5. April 2010

Hyundai i20 Autotest SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Hyundai i20 Autotest SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Viedeo:
http://www.youtube.com/watch?v=xVw39N-bXvQ

Dem Author Selzer-McKenzie wurde der neue Hyundai i20 zur Verfügung gestellt und hier seine Eindrücke:
der Hyundai i20 bietet ein gutes Raumangebot für die vorderen
Passagiere, das Ein- und Aussteigen fällt recht leicht. Auch die
Größe des Kofferraums gibt keinen Anlass zur Kritik. Die
Bedienung des kleinen Koreaners fällt nach kurzer Eingewöhnungszeit
leicht. Einige Ausstattungsdetails, wie z.B. Xenonscheinwerfer, werden
beim i20 nicht angeboten, das Halogenlicht leuchtet die Fahrbahn nicht
besonders gut aus. Der leistungsstarke Dieselmotor hat leichtes Spiel mit
dem rund 1,2 t schweren Fahrzeug. Dank des gut abgestuften Sechs-
Gang-Getriebes werden gute Fahrleistungen erzielt, ohne dass die Drehzahlen
zu hoch wären. Ein Automatikgetriebe ist nicht lieferbar (nur für
Benziner). Dank serienmäßigem ESP und guten Crashergebnissen gibt es
an der Sicherheit nichts auszusetzen. Insgesamt ein solides Fahrzeug zu
einem recht hohen Preis von 17.990 Euro. Karosserievarianten: Dreiund
Fünftürer
Der Hyundai i20 ist mit einem im Kofferraum untergebrachten
Notrad ausgestattet. Hier befinden sich auch ein Wagenheber sowie
ein Radmutternschlüssel. Auf dem Dach dürfen bis zu 70 kg
transportiert werden.
Die Verarbeitung der Karosserie macht einen recht guten
Eindruck, Spalten an Türen und Klappen sind schmal und
gleichmäßig, die Türen schließen leicht und satt. Im Innenraum
dominiert Hartplastik, welches aber sauber verarbeitet ist. Auch die
Polsterung macht einen ordentlichen Eindruck. Die maximale
Zuladung fällt mit 430 kg großzügig aus.
Der Motorraum ist von unten völlig unverkleidet, so kann er
schnell verschmutzen. Verschmutz- und auch verkratzempfindlich
sind die Türausschnitte mit -schwellern. Die Karosserie und die
lackierten Stoßfänger ungeschützt, es fehlen Leisten gegen kleine
Parkrempler. Die Tankklappe ist nicht in die zentrale
Türverriegelung mit einbezogen.
Die Rundumsicht ist noch passabel, wenngleich die Pfosten ganz
hinten doch ziemlich breit sind und die Sicht behindern. So kann
man beim Abbiegen schon mal ein anderes Auto oder einen
Radfahrer übersehen. Während die Karosserie nach hinten sehr
übersichtlich ist, lässt sich die Front aufgrund der abfallenden
Motorhaube nur erahnen. Die abfallende Motorhaube hat aber zur
Folge, dass Hindernisse vor dem Fahrzeug recht gut erkannt werden.
Auch hinten sind Hindernisse befriedigend erkennbar. Der
Innenspiegel gibt dank teilweise versenkbarer Kopfstützen ein
akzeptables Sichtfeld wieder. Die Außenspiegel sind groß, es fehlt aber
ein asphärischer Bereich, wodurch Objekte im toten Winkel schlechter
erkannt werden. Die Außenspiegel sind beheiz- und sogar elektrisch
anklappbar (nur in der Ausstattung Style Serie).
Die Halogenscheinwerfer mit nicht mehr ganz aktuellen H4-
Birnen leuchten die Fahrbahn nicht besonders homogen aus - auch die
Reichweite des Abblendlichts ist nicht besonders gut. Leider sind keine
Xenonscheinwerfer erhältlich. Einparksensoren sind ebenso nicht
verfügbar
Vorne wie hinten steigt man verhältnismäßig bequem ein und aus, die großen, gut geschnittenen Türen
öffnen weit. Auch in seitlich engen Parklücken gestaltet sich der Zustieg einfach. Die Türaufhalter sind
kräftig genug. Die Zentralverriegelung lässt sich per Fernbedienung handhaben, allerdings werden die drei
Tasten bei Dunkelheit leicht verwechselt. Haltegriffe sind für alle außensitzenden Insassen außer für den
Fahrer vorhanden.
Der Kofferraum fasst 270 l Gepäck.
Ist die Rückbank vorgeklappt, können 685 l verstaut werden
(gemessen bis zur Fensterunterkante). Aufgrund der fast senkrechten
Heckpartie kann das Fahrzeug gut bis zum Dach beladen werden.
Das Gepäck muss zum Ein- und Ausladen über eine ziemlich hohe
Bordwand gehievt werden.
Die Heckklappe lässt sich leicht öffnen, die Finger bleiben sauber.
Der Kofferraum hat eine große Öffnung und ein zweckmäßiges Format.
Die Beleuchtung ist schwach. Wenn die Rückbank vorgeklappt ist, behindert eine Stufe.
Die Rücksitzbank ist asymmetrisch geteilt. Vorklappen ist etwas umständlich, jedoch braucht man dazu
nicht viel Kraft (dabei sollten die Vordersitze nicht zu weit nach hinten gestellt sein). Nach dem senkrechten
Aufstellen der Flächen müssen die Kopfstützen abgezogen werden, damit anschließend die Lehnen nach
vorne geschwenkt werden können, Haltevorrichtungen gibt es keine. Beim wieder Zurückklappen der
Lehnen kann es leicht passieren, dass die Gurte eingeklemmt werden.
Es fehlen Ablagen für kleines Gepäck (nur kleines Fach unter Kofferraummatte). Immerhin gibt es ein
praktisches Netz, welches an den stabilen Haken im Kofferraum eingehängt werden kann.
Das in Höhe und Weite einstellbare Lenkrad, der gut erreichbare
Schalthebel und die gut angeordneten Pedale geben keinen Anlass zur
Kritik. Das Fahrzeug lässt sich schon nach kurzer Eingewöhnungszeit
gut bedienen, da die Schalter größtenteils ergonomisch angeordnet
sind. Der große Tacho und der Drehzahlmesser können gut abgelesen
werden, lediglich nachts stört die rote Tachobeleuchtung etwas, da der
Kontrast nicht optimal ist. Die elektrischen Fensterheber
funktionieren auch ohne Zündung (bis eine Türe geöffnet wird), leider
gibt es nur fahrerseitig eine Auf-/Abwärtsautomatik. Die Außenspiegel
lassen sich elektrisch einstellen. Das Radio liegt in guter Höhe,
erfordert allerdings aufgrund der vielen gleichförmigen Tasten etwas
Eingewöhnung - in dieser Ausstattungsvariante kann das Radio auch
praktisch über Lenkradtasten bedient werden. Die serienmäßige Klimaautomatik (nur in Ausstattung Style
lieferbar) kann mit den großen Drehreglern einfach bedient werden, die Bedieneinheit befindet sich aber
etwas zu weit unten, dadurch muss der Fahrer den Blick von der Straße wenden, um hier Einstellungen
vorzunehmen. Vorne gibt es einige kleinere Ablagen, es fehlen aber Halter für Wasserflaschen, auch hinten
fallen die Ablagemöglichkeiten nur spärlich aus. Das Handschuhfach ist recht groß, allerdings ist es nur bei
eingeschaltetem Fahrlicht beleuchtet. Der gut bedienbare Bordcomputer ist Serie.
Zum Schließen der Türen müssen sich Fahrer und Beifahrer weit aus dem Auto legen, um die Griffe
erreichen zu können. Es gibt keinen praktischen Autobahnblinker (einmal tippen, dreimal blinken). Die
Innenraumbeleuchtung ist recht schwach, es gibt insgesamt nur zwei Leuchten für vorne und hinten (keine
Leseleuchten). Leider sind weder ein Licht- und Regensensor noch ein Tempomat lieferbar.
Raumangebot vorne*
Die Innenbreite ist enorm, die Kopffreiheit auch. Der Fahrersitz
lässt sich für Personen bis zu einer Größe von ca. 1,90 m
zurückschieben. Das subjektive Raumangebot fällt gut aus.
Raumangebot hinten*
Zwei Personen sitzen hinten geräumig: Die Kniefreiheit reicht
selbst noch für gut 1,80 m große Personen (Vordersitze für 1,85 m
große Personen eingestellt). Kopffreiheit ist üppig vorhanden. Die
Innenbreite fällt auch hinten großzügig aus.
Drei Personen sitzen hinten sehr beengt.
Federung
Das Fahrwerk ist für Kleinwagenverhältnisse relativ ausgewogen abgestimmt. Bei kurzen Unebenheiten,
Vertiefungen und Querrillen zeigt es sich etwas holperig. Bei voll beladenem Fahrzeug nimmt dies aber
etwas ab. Die Seitenneigung in Kurven zeigt sich durchschnittlich.
Sitze
Die straff gepolsterten Vordersitze sind körpergerecht gestaltet und bieten festen Rückenhalt. Der Seitenhalt
bei schnell durchfahrenen Kurven ist zufriedenstellend. Für Personen bis 1,70 m Größe ist die Lehne hoch
genug. Der Fahrersitz lässt sich in der Höhe einstellen. Die hinteren Sitze bieten recht wenig Seitenhalt und
sind wenig konturiert. Die Sitzflächen bieten aber gute Oberschenkelunterstützung, wodurch auch lange
Fahrten entspannt bewältigt werden können. Die Sitzpolster auf der
Rückbank sind recht hart gefedert.
Der Beifahrersitz ist nicht höheneinstellbar.
Innengeräusch
Der gemessene Geräuschpegel bei 130 km/h ist durchschnittlich,
weder Wind- noch Motorgeräusche dringen besonders laut in den
Innenraum. Fährt man allerdings schneller, nehmen die
Windgeräusche deutlich zu, auch der Motor zeigt sich speziell beim
Kaltstart oder bei höheren Drehzahlen akustisch präsent.
Der 1,6 l
Dieselmotor produziert genügend Abwärme, um den Innenraum noch
in akzeptabler Zeit auf angenehme Temperaturen zu erwärmen. Die
maximale Heizleistung ist dagegen besonders auf den hinteren
Plätzen eher mau. Mit der serienmäßigen Klimaautomatik (nur in der
Ausstattungsvariante Style lieferbar) kann die gewünschte
Innenraumtemperatur gut eingestellt werden. Die Luftverteilung
kann dagegen nur grob justiert werden.
Fahrleistungen*
Der 116 PS starke Dieselmotor mit moderner Common-Rail-Direkteinspritzung hat mit dem lediglich
1,2 t schweren i20 leichtes Spiel. Überholvorgänge können spielend absolviert werden, dank des starken
Drehmoments von 260 Nm zeigt sich der 1,6 CRDi selbst bei niedrigen Drehzahlen sehr elastisch. Selbst im
sechsten Gang zieht das Fahrzeug problemlos an.
Laufkultur
Das Triebwerk zeigt nur bei niedrigen Drehzahlen recht brummig. Bei Drehzahlen überhalb von 1.500
1/min läuft er weitgehend kultiviert und vibrationsarm. Nur beim Kaltstart läuft der Motor sehr rau und
unkultiviert.
Schaltung
Die Gänge sind recht gut geführt, wodurch sich Gangwechsel präzise durchführen lassen. Die
Schaltwege könnten aber etwas kürzer sein. Beim Einlegen des ersten Gang sollte das Fahrzeug stehen, da
dieser sonst nur schwer einzulegen ist.
Beim Einlegen des Rückwärtsganges sollte das Auto stehen,
sonst kracht es im Getriebe.
Getriebeabstufung
Die sechs Gänge sind sehr gut gespreizt und passen gut zum
drehmomentstarken Motor. Der sechste Gang ist lang genug
ausgelegt, um die Drehzahlen auch bei Autobahnfahrt angenehm
niedrig zu halten.
FAHREIGENSCHAFTEN
Fahrstabilität
Die Richtungsstabilität ist zufriedenstellend. Verwerfungen der
Fahrbahnoberfläche stören wenig, allerdings ziehen Kurskorrekturen
deutliches Nachdrängen mit dem Heck nach sich, was dann für ein
unsicheres Fahrgefühl sorgt. Auf weniger griffiger Straße hilft die
elektronische Schlupfregelung, dass die Räder beim Beschleunigen
weniger durchdrehen.
Kurvenverhalten
Der Hyundai i20 ist recht stark untersteuernd ausgelegt, was zwar ungeübten Fahrern entgegen kommt,
allerdings recht niedrige Kurvengeschwindigkeiten zulässt. Das serienmäßige ESP unterstützt den Fahrer,
bei zu schneller Kurvenfahrt, um nicht die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren. Lastwechselreaktionen
sind zwar vorhanden, allerdings bleiben diese auch aufgrund des ESP unkritisch.
Lenkung*
Die Lenkung spricht bei schnellen Ausweichmanövern passabel an. Sie ist aber nicht besonders zielgenau
und vermittelt recht wenig Kontakt zur Fahrbahn. Sie stellt besonders unter Last stark zurück. Beim
Rangieren hilft die ziemlich leichtgängige Auslegung. Der Wendekreis ist mit rund 11 m recht groß.
Bremse
Die Bremse spricht schnell an und lässt sich ausreichend gut dosieren. Bei Vollbremsungen aus 100
km/h bis zum Stillstand sind 37,5 m erforderlich (Mittel aus 10 Messungen, halbe Zuladung, Serienreifen).
SICHERHEIT
Aktive Sicherheit - Assistenzsysteme
Das Fahrzeugist serienmäßig mit ESP und einem Bremsassistenten ausgestattet.
Es fehlen Rückstrahler, die bei geöffneten Türen warnen. Der Kraftstoff-Einfüllstutzen befindet sich auf
der gefährlichen linken, dem Verkehr zugewandten Seite. Der Warnblinkschalter ist farblich zu wenig
abgesetzt, um ihn im Notfall schnell finden zu können.
Passive Sicherheit - Insassen
Der Hyundai i20 schneidet bei den Crashtest laut EuroNCAP gut ab und erreicht fünf Sterne. Es werden
88% der Punkte bei der Insassensicherheit erreicht. Das Fahrzeug besitzt neben Frontairbags auf den
vorderen Plätzen Seitenairbags sowie durchgehennd seitliche Kopfairbags. Die Kopfstützen der Vordersitze
reichen in der Höhe für ca. 1,90 m große Personen, die Kopfstützen sind aktiv ausgelegt, wodurch sie sich bei
einem Heckcrash automatisch näher zum Kopf bewegen und somit das Risiko eines Schleudertraumas
verringern. Hinten sind die Kopfstützen für die vom Platzangebot möglichen Personen hoch genug. Für die
vorderen Plätze sind Anschnallerinnerer vorhanden, für die hinten sitzenden kann der Anschnallstatus in
einem Display abgelesen werden. An den stabilen Türgriffen lässt sich hohe Zugkraft aufbringen. So kann
man nach einem Unfall verklemmte Türen leichter öffnen.
Warndreieck und Verbandkasten sind unter der Bodenplatte im Kofferraum befestigt und im
Bedarfsfall sehr schlecht zu erreichen.
Kindersicherheit
Bei der Kindersicherheit schneidet der Hyundai i20 beim EuroNCAP-Crash gut ab (83%). Serienmäßig
ist der i20 mit Isofix und Ankerhaken auf den äußeren Rücksitzen ausgestattet. Dadurch lassen sich
Kindersitze einfach und lagestabil befestigen. Aber auch mit den normalen Gurten fällt das sichere fixieren
von Kindersitzen nicht schwer, die Gurtschlösser sind starr montiert und dadurch gut erreichbar, die
Gurtanlenkpunkte sind optimal ausgeführt. Die Beifahrerairbags sind über einen Schlüsselschalter
deaktivierbar, dadurch dürfen auch vorwärts gerichtete Kindersitze auf dem Beifahrersitz befestigt werden.
Für drei Kindersitze ist die Innenbreite hinten zu gering, auch sind auf dem mittleren Platz die
Gurtanordnung und die Sitzkontur nicht optimal. An den elektrischen Fensterhebern fehlt ein
Einklemmschutz. Die Kindersicherungen an den hinteren Türen können von Kindern zu leicht entsichert
werden.
Fußgängerschutz
Beim Fußgängerschutz erreicht der i20 noch gute 64% der Punkte. Während der Stoßfänger und die
vordere Kante der Motorhaube entschärft sind, besteht noch Verbesserungspotential im mittleren Bereich
der Motorhaube und an den Seitenkanten.
Hyundai i20 Autotest SelMcKenzie Selzer-McKenzie

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