Büffel Buffalo Tiere Animals Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
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http://www.youtube.com/watch?v=DaNySHH2jdw
Groß gewachsene Bullen der Steppenbüffel oder Schwarzbüffel (Syncerus caffer caffer) können eine Schulterhöhe von 1,7 Metern, eine Kopf-Rumpf-Länge von 3,4 Metern und ein Gewicht von 1000 Kilogramm erreichen. Es gibt allerdings erhebliche Unterschiede zwischen den Unterarten, was die Größe und auch andere Merkmale betrifft. Der Waldbüffel oder Rotbüffel (Syncerus caffer nana) der zentralafrikanischen Regenwälder ist mit 300 kg deutlich kleiner als der Steppenbüffel der nördlich beziehungsweise südlich und östlich angrenzenden Savannen.
Während Kälber noch dicht behaart sind, wird das Haarkleid mit zunehmendem Alter spärlicher, und alte Tiere sind fast nackt. Die Farbe ist meistens beim Steppenbüffel schwarz und beim Waldbüffel rotbraun, kann aber bei beiden Typen auch unterschiedliche Brauntöne haben.
Beide Geschlechter tragen ausladende Hörner. Die Ohren sind unter den Hörnern angesetzt. Beim Bullen sind beide Hörner durch einen Knochenschild verbunden, der dem Kopf aufsitzt. Steppenbüffel haben sehr viel größere Hörner als Waldbüffel.
Der Afrikanische Büffel der Art Syncerus caffer hat stets nur südlich der Sahara gelebt. Eine weitere Art, Pelorovis antiquus, früher auch gelegentlich Syncerus antiquus, kam einst auch nördlich der Sahara vor, starb aber vor langer Zeit aus (siehe Namen und Systematik). Der Afrikanische Büffel hat sich einer Vielzahl von Habitaten angepasst, vom dichten Regenwald bis zur offenen Savanne. In den Bergen findet man ihn bis in 3000 m Höhe. Am dichtesten sind die Bestände in Feuchtsavannen mit ganzjährig gutem Angebot von Trinkwasser, Nahrung (Gräsern) und Dickicht.
Kaffernbüffelkalb
Afrikanische Büffel leben in Herden, die über Jahre in ein und demselben Revier bleiben und dies auf festgelegten Routen durchwandern. Die Herden bestehen meistens aus Weibchen und ihren Jungen; während der Paarungszeit schließen sich auch Männchen den Herden an. Daneben gibt es Junggesellenherden mit jugendlichen Bullen. Eine Herde von Steppenbüffeln besteht aus fünfzig bis fünfhundert Büffeln; Waldbüffel leben offenbar in sehr viel kleineren Verbänden von acht bis zwanzig Tieren. Wenn sich mehrere Männchen in einer Herde befinden, kommt es immer wieder zu Kämpfen, um die Hierarchie festzulegen. Afrikanische Büffel müssen jeden Tag abhängig von der Futtersituation ein- oder zweimal trinken, sodass ihnen Trockenheit sehr zu schaffen macht, da sie dann häufig weitere Wege von den Grasflächen zu den Trinkstellen zurücklegen müssen.
Nach einer Tragzeit von 340 Tagen kommt ein Kalb zur Welt. Männliche Junge verbringen etwa zwei Jahre bei der Mutter, ehe sie die Herde verlassen müssen. Weibliche Junge bleiben dagegen für gewöhnlich ein Leben lang in der Herde, in der sie geboren wurden. Mit vier oder fünf Jahren werden die Tiere geschlechtsreif. Ihre Lebenserwartung liegt in der Wildnis bei maximal zwanzig Jahren, in Zoos bei dreißig Jahren.
Büffel mit einer Reihe Madenhackern auf dem Rücken
Neben dem Menschen haben Büffel kaum Feinde. Löwen und Leoparden versuchen gelegentlich, junge Büffel oder kranke Tiere zu erbeuten. Die gesunden Tiere der Herde wissen sich aber wirksam zur Wehr zu setzen, so dass manche Raubtiere einen solchen Versuch mit schweren Verletzungen bezahlen. Einzelne erwachsene Büffel fallen allerdings zuweilen durchaus Löwen zum Opfer, auch große Nilkrokodile erbeuten Kaffernbüffel, wenn diese Flüsse durchqueren oder zum Trinken ans Wasser kommen.
Schlimmere Feinde sind wohl die zahlreichen Parasiten wie Zecken, die in der Haut der Büffel sitzen. Deswegen sieht man oft Madenhacker auf dem Rücken der Büffel, die sich von den Schmarotzern ernähren.
Zeichnung eines Kaffernbüffels
Der Afrikanische Büffel hat den Ruf, eines der gefährlichsten Wildtiere Afrikas zu sein. Angeblich sollen Bullen immer wieder Menschen angreifen. Es ist aber davon auszugehen, dass dies meist auf Fälle zurückzuführen ist, in denen Farmer die Tiere von ihrem Land vertreiben wollen. Bei den heutigen Safaris ist es dagegen relativ gefahrlos möglich, nahe an die grasenden Herden heranzufahren.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat die nach Afrika eingeschleppte Rinderpest den Afrikanischen Büffel in vielen Ländern selten werden lassen oder ganz ausgerottet. In Südafrika war er zwischenzeitlich ganz ausgestorben, wurde inzwischen aber wieder in den Nationalparks des Landes eingeführt. Die größte Bedrohung für den afrikanischen Büffel ist heutzutage die zunehmende Einschränkung seines Lebensraumes durch den hohen Bevölkerungszuwachs in weiten Teilen Afrikas.
Als Tier der Big Five wurde der Afrikanische Büffel auch auf Safaris bejagt. Diese Großwildjagden existieren auch noch heute, jedoch bei weitem nicht mehr so häufig wie Anfang und Mitte des letzten Jahrhunderts.
Waldbüffel
Es gibt viele Namen, die den Afrikanischen Büffel bezeichnen. Die alte Bezeichnung „Kaffernbüffel“ trägt den Namensbestandteil „Kaffer“ in sich, eine abfällige und rassistische Bezeichnung von Weißen für Schwarze. Sie ist aber z. T. noch heute gebräuchlich. Auch im wissenschaftlichen Namen ist das Artepithet caffer bereits festgeschrieben und kann, da durch den Erstbeschreiber vergeben, laut Regeln der ICZN nicht mehr geändert werden.
Heute rechnet man Wald- und Steppenbüffel zu einer Art, während man früher in ihnen getrennte Arten sah. Neben den Unterarten Waldbüffel (Syncerus caffer nanus) und Steppenbüffel (Syncerus caffer caffer) erkennen manche Zoologen noch eine weitere an: den Grasbüffel (Syncerus caffer brachyceros) der westafrikanischen Savannen, der in der Gestalt zwischen Wald- und Steppenbüffel vermittelt. Wenigstens dreißig weitere Unterarten sind von verschiedenen Wissenschaftlern beschrieben worden, aber keine davon wird heute allgemein anerkannt.
Mit Pelorovis hat bis etwa 2000 v.Chr. eine andere große Rindergattung in Afrika existiert. Dieser „Riesenbüffel“ war nördlich der Sahara von Marokko bis Libyen verbreitet, im Pleistozän lebte er auch südlich der Sahara. Er hatte gewaltige Hörner mit einer Spannweite von fast 3 m. Möglicherweise war Bejagung durch den Menschen der Grund für das Aussterben des Riesenbüffels.
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