Kröten Echsen Animals Tiere Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video
http://www.youtube.com/watch?v=gVtRhyFeS4Q
Die Echten Kröten (Bufo) bilden die artenreichste Gattung innerhalb der Familie der Kröten (Bufonidae), die zur Ordnung der Froschlurche (Anura) gehört. Allerdings wird das hier zusammengefasste Taxon als paraphyletisch diskutiert und müsste demnach noch in verschiedene Gattungen unterteilt werden. Möglicherweise würden in dem Fall nur noch etwa 20 Arten in der Gattung Bufo verbleiben (vgl. Kröten).[1]
Die Gattung Bufo im klassischen Sinn kommt mit fast 300 Arten weltweit von den kalt-gemäßigten bis in die tropischen Zonen vor. Evolutions- und heutige Verbreitungszentren der Gattung sind die beiden aus dem vorherigen Südkontinent Gondwana durch Kontinentaldrift hervorgegangenen Erdteile Südamerika und Afrika. Von dort aus wurden später auch Nordamerika bzw. Asien und Europa besiedelt. In Australien, auf Neuguinea und auf vielen anderen Inseln, wo sie ursprünglich nicht vorkamen, wurden einige Arten vom Menschen künstlich angesiedelt (vgl. Aga-Kröte). In Europa sind lediglich drei Arten heimisch, die Erd-, die Kreuz- und die Wechselkröte – alle auch in Deutschland.
Beschreibung [Bearbeiten]
Echte Kröten haben meist einen gedrungenen, kräftigen Körperbau (zur Anatomie vergleiche: Neobatrachia), eine kurze Schnauze, waagerecht gestellte Pupillen, auffällige Ohrdrüsen (Parotiden) am Hinterkopf und eher kurze Beine. Die trockene Haut ist mit warzigen Höckern übersät. In den „Warzen“ wie auch in den Parotiden münden Drüsen, die Hautgifte absondern können. Diese Sekrete schützen die Tiere vor Fressfeinden und Hautparasiten. Die Kieferknochen sind zahnlos. Charakteristisch für die Gattung wie für die Familie ist auch das sogenannte Biddersche Organ – rudimentäre Eierstöcke bei den Männchen. Die Paarung erfolgt wie bei allen Neobatrachia mit einer axillaren Umklammerung durch das Männchen, also rücklings hinter den Vorderbeinen des Weibchens. Der Laich wird in der Regel in Form langer, dünner, perlenkettenartiger Gallertschnüre ins Wasser abgegeben.
Im Hautsekret verschiedener Arten, so etwa der europäischen Erdkröte und Wechselkröte, der Aga-Kröte, der Coloradokröte (Bufo alvarius) und der Sandkröte (Bufo arenarum), wurde Bufotenin nachgewiesen. Dieses halluzinogene Alkaloid auf Tryptamin-Basis entwickelt im menschlichen Körper eine ähnliche, wenngleich schwächere, Wirkung wie LSD. Weitere Bestandteile des Sekrets sind unter anderem Herzgifte wie Bufotoxin.
Lebensweise [Bearbeiten]
Die Echten Kröten sind mehrheitlich terrestrisch lebende, dämmerungs- und nachtaktive Tiere, die sich tagsüber versteckt halten. Bei der Habitat-Besiedlungsstrategie unterscheidet man eher „ortstreue“ Arten (k-Strategen), die traditionelle Fortpflanzungsgewässer immer wieder aufsuchen (beispielsweise die Erdkröte), und „vagabundierende“, neue Kleingewässer spontan besiedelnde Arten (r-Strategen; beispielsweise die Kreuzkröte). Letztere besitzen als Männchen große kehlständige Schallblasen, um Weibchen über eine große Distanz auf sich und ein geeignetes Laichgewässer aufmerksam zu machen.
Arten (Auswahl) [Bearbeiten]
Fowler-Kröte, Bufo fowleri
Bufo granulosus
• Bufo alvarius Girard in Baird, 1859 – Coloradokröte
• Bufo americanus Holbrook, 1836 – Amerikanische Kröte
• Bufo arenarum Hensel, 1867 – Sandkröte
• Bufo blombergi Myers & Funkhouser, 1951 – Kolumbianische Riesenkröte
• Bufo boreas Baird & Girard, 1852 – Polarkröte
• Bufo bufo (Linnaeus, 1758) – Erdkröte
• Bufo calamita Laurenti, 1768 – Kreuzkröte
• Bufo chavin Lehr, Aguilar, Köhler & Ponce, 2001
• Bufo cognatus Say in James, 1823 – Präriekröte
• Bufo guttatus Schneider, 1799 – Tropfenkröte
• Bufo marinus (Linnaeus, 1758) – Aga-Kröte
• Bufo mauretanicus Schlegel, 1841 – Berberkröte
• Bufo melanostictus Schneider, 1799 – Schwarznarbenkröte
• Bufo periglenes Savage, 1967 – Goldkröte †
• Bufo regularis Reuss, 1833 – Pantherkröte
• Bufo terrestris (Bonnaterre, 1789) – Floridakröte
• Bufo viridis Laurenti, 1768 – Wechselkröte
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