Donnerstag, 11. Dezember 2014

Antwort auf die Frage von Cyrus


Antwort auf die Frage von Cyrus

Das will ich gerne beantworten, auch wenn es in den privaten Bereich geht. Dass die Hälfte unserer Australier in der Welt herumschwirrt und dort auch wohnt, liegt nicht an der Abneigung, sondern daran, dass so mancher eben die drückende Hitze im Lande nicht dauerhaft ertragen kann.

Zur zweiten Frage auch eine Antwort. Dass ich mit einer weltbekannten Filmschauspielerin aus Hollywood, die ja in Wahrheit Australierin ist und mit mir zusammen in Melbourne aufgewachsen ist, verheiratet war, war vor ihrem Erfolg. Schon mit 17 Jahren hatten wir uns am Flinders versprochen, wir heiraten. Aber wie es dann eben so ist, kommt der Erfolg, verlässt man nicht nur das Land, sondern auch den Ehemann. Aber glauben Sie mir, ich habe inzwischen meine zweite und dritte Ehe hintermir, alles etwas komisch aber so wars. Ich habe ein relativ grosses Haus in Melbourne (das sagt nichts, ein Haus mit Garten in Australia kostet so viel und ist soviel Wert wie in Deutschland ein neues Moped) dort wohnt jetzt eben meine Frau zusammen mit ihrem neuen Liebhaber. Ich habe mir nur ausbedungen, wenn ich mal da bin, schlage ich im Schlafzimmer und er auf dem Sofa. Ansonsten verstehe ich mich auch mit dem Konkurrenten bestens.

Aber was ich sagen will, eigentlich bin ich doppelt verheiratet, mit einer Deutschen aus dem süddeutschen Bayern-Ländle. Angemacht habe ich diese beim Sonnenbräunen an der Isar. Und wie es so ist, manche sagen, darf ich heute mit Ihnen zum Essen oder ausgehen, nein ich habe gesagt, heute findet ein Vortrag über Gentechnik statt, dazu möchte ich sie einladen. Und das hat gefunkt, wir sind danach dann noch Essen gegangen, aber nicht im Restaurant, sondern bei McDonalds. Eine Lehrerin im Beamtenstatus mit Pensonansprüchen und alles, geschieden aber neuen Erkenntnissen nicht abgeneigt. Dann haben wir beschlossen, auf nach Australia in die Outbacks (dort sind übrigens die Aufnahmen entstanden, die Sie bei Arte/Phoenix  gesehen haben. Es ging nicht schnell genug, meinen 300SL haben wir startklar gemacht, nach Zurüch/Suisse zum Airport, dort verladen, dann gings nach Capetown,ZAR, und danach von Durban mit dem Dampfer rüber nach Perth und von dort durch die Outbacks bis nach Brome. Obwohl keine Ferien waren, war die Lehrerin in der Schule erst mal weg und die Pensionsansprüche dürften auch verloren sein. Nach einem halben Jahr nach Rückkehr  war der Job anderweitig besetzt. Aber was ich sagen wollte: Die Lehrerin war mit einem Rechtsanwalt verheiratet (Ehe auf dem Papier) und ich hatte auch einen Ring am Finger. In der heissen Sonne in den Outbacks, wo wir sogar einen von mir komponierten Rocksong eingeübt haben, haben wir beschlossen, wir heiraten, obwohl wirs beide schon waren und noch sind. Erst nach Sydney zur Sylvesterfeier, die ja dort öffentlich besonders toll ist, dann ab per Flieger nach Las Vegas, wo man innerhalb von 2 Stunden eine Hochzeit durchziehen kann. So wars dann, wir waren ab dann beide Bigamisten. Der Ehemann meiner Anvertrauten, ein deutscher Rechtsanwalt, der mich sowieso schon lange auf dem Kicker hatte, hatte dann vehement versucht, uns wegen Bigamismus  in den Knast zu bringen, da ihm seine Ehefrau für immer abhanden gekommen erschien. Und Sie kennen ja deutsche oder bayrische Gerichte, die verknacken jeden, egal ob schuldig oder nicht. Ich musste freigesprochen werden wegen Unzuständigkeit deutscher Gerichte für autralische Staatsbürger, und meine neue Gattin, die es heute eigentlich auch nicht mehr ist, hat 4 Monate Haft auf Bewährung, aber keine Geldbuse (wir haben auf bitterarm gemacht) bekommen. Das hätte man auch mit einem Knöllchen wie beim Verkehr abtun können, aber Sie sehen, natürlich mussten hier deutsche Gesetze befolgt werden, aber mit sowas kann man bestens leben.

 

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