Antwort auf die Frage von Cyrus
Das will ich gerne beantworten, auch wenn es in den privaten
Bereich geht. Dass die Hälfte unserer Australier in der Welt herumschwirrt und
dort auch wohnt, liegt nicht an der Abneigung, sondern daran, dass so mancher
eben die drückende Hitze im Lande nicht dauerhaft ertragen kann.
Zur zweiten Frage auch eine Antwort. Dass ich mit einer
weltbekannten Filmschauspielerin aus Hollywood, die ja in Wahrheit Australierin
ist und mit mir zusammen in Melbourne aufgewachsen ist, verheiratet war, war
vor ihrem Erfolg. Schon mit 17 Jahren hatten wir uns am Flinders versprochen,
wir heiraten. Aber wie es dann eben so ist, kommt der Erfolg, verlässt man
nicht nur das Land, sondern auch den Ehemann. Aber glauben Sie mir, ich habe
inzwischen meine zweite und dritte Ehe hintermir, alles etwas komisch aber so
wars. Ich habe ein relativ grosses Haus in Melbourne (das sagt nichts, ein Haus
mit Garten in Australia kostet so viel und ist soviel Wert wie in Deutschland
ein neues Moped) dort wohnt jetzt eben meine Frau zusammen mit ihrem neuen
Liebhaber. Ich habe mir nur ausbedungen, wenn ich mal da bin, schlage ich im
Schlafzimmer und er auf dem Sofa. Ansonsten verstehe ich mich auch mit dem
Konkurrenten bestens.
Aber was ich sagen will, eigentlich bin ich doppelt
verheiratet, mit einer Deutschen aus dem süddeutschen Bayern-Ländle. Angemacht
habe ich diese beim Sonnenbräunen an der Isar. Und wie es so ist, manche sagen,
darf ich heute mit Ihnen zum Essen oder ausgehen, nein ich habe gesagt, heute
findet ein Vortrag über Gentechnik statt, dazu möchte ich sie einladen. Und das
hat gefunkt, wir sind danach dann noch Essen gegangen, aber nicht im
Restaurant, sondern bei McDonalds. Eine Lehrerin im Beamtenstatus mit
Pensonansprüchen und alles, geschieden aber neuen Erkenntnissen nicht
abgeneigt. Dann haben wir beschlossen, auf nach Australia in die Outbacks (dort
sind übrigens die Aufnahmen entstanden, die Sie bei Arte/Phoenix gesehen haben. Es ging nicht schnell genug,
meinen 300SL haben wir startklar gemacht, nach Zurüch/Suisse zum Airport, dort
verladen, dann gings nach Capetown,ZAR, und danach von Durban mit dem Dampfer
rüber nach Perth und von dort durch die Outbacks bis nach Brome. Obwohl keine
Ferien waren, war die Lehrerin in der Schule erst mal weg und die
Pensionsansprüche dürften auch verloren sein. Nach einem halben Jahr nach
Rückkehr war der Job anderweitig
besetzt. Aber was ich sagen wollte: Die Lehrerin war mit einem Rechtsanwalt
verheiratet (Ehe auf dem Papier) und ich hatte auch einen Ring am Finger. In
der heissen Sonne in den Outbacks, wo wir sogar einen von mir komponierten
Rocksong eingeübt haben, haben wir beschlossen, wir heiraten, obwohl wirs beide
schon waren und noch sind. Erst nach Sydney zur Sylvesterfeier, die ja dort
öffentlich besonders toll ist, dann ab per Flieger nach Las Vegas, wo man
innerhalb von 2 Stunden eine Hochzeit durchziehen kann. So wars dann, wir waren
ab dann beide Bigamisten. Der Ehemann meiner Anvertrauten, ein deutscher
Rechtsanwalt, der mich sowieso schon lange auf dem Kicker hatte, hatte dann
vehement versucht, uns wegen Bigamismus
in den Knast zu bringen, da ihm seine Ehefrau für immer abhanden
gekommen erschien. Und Sie kennen ja deutsche oder bayrische Gerichte, die
verknacken jeden, egal ob schuldig oder nicht. Ich musste freigesprochen werden
wegen Unzuständigkeit deutscher Gerichte für autralische Staatsbürger, und
meine neue Gattin, die es heute eigentlich auch nicht mehr ist, hat 4 Monate
Haft auf Bewährung, aber keine Geldbuse (wir haben auf bitterarm gemacht)
bekommen. Das hätte man auch mit einem Knöllchen wie beim Verkehr abtun können,
aber Sie sehen, natürlich mussten hier deutsche Gesetze befolgt werden, aber
mit sowas kann man bestens leben.
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