Sonntag, 4. April 2010

Das Vega beim Börse Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Das Vega beim Börse Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=034kno8e8qk


Das Vega zeigt an, um wie viel Euro sich der Wert eines Optionsscheins ändert, wenn die implizite Volatilität um einen Prozentpunkt steigt oder fällt. Doch bevor konkrete Zahlenbeispiele folgen, kann man sich rein intuitiv dem Einfluss von Volatilität auf Optionsscheine nähern.
Man unterscheidet zwei Varianten von Volatilität, die implizite und historische Volatilität. Das Vega misst den Einfluss
der impliziten Volatilität auf den Options¬
Options¬schein, das bedeutet den Einfluss der Volatilität, mit der der Optionsschein tatsächlich gepreist wird.
Das es sich ja letztlich bei der Volatilität um die Intensität von Kursschwankungen handelt, kann man auch intuitiv von ei¬nem positiven Einfluss auf den Wert von sowohl Call- als auch Put-Optionsscheinen ausgehen. Die Erklärung hierfür ist, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Produkte weit »ins Geld« laufen, bei einer höheren Volatilität ebenfalls steigt.
Auch rein technisch ist das Vega, also die partielle Ableitung des Optionsscheinprei¬ses nach der impliziten Volatilität, sowohl für Plain Vanilla Calls als auch für Puts
mit einer Restlaufzeit immer größer als null (siehe Kasten). Doch um eine bessere Vorstellung zu erhalten, wie das Vega
eines Optionsscheins zu interpretieren ist, wird nachfolgend ein konkretes Zahlen¬beispiel
Zahlen¬beispiel betrachtet.
Der Allianz-Call mit einem Basispreis bei EUR 90 und einer Laufzeit bis zum 16. Juni 2010 hatte am 18. März 2010 bei einem Kurs der Allianz-Aktie bei ebenfalls EUR 90 einen theoretischen Wert von EUR 2,48. Dies entspricht bei einer impli¬ziten Volatilität von 23,5 Prozent einem Vega von 0,16. In diesem Fall kann ange¬nommen werden, dass der Wert des Opti¬onsscheins um 16 Eurocent auf EUR 2,64 ansteigt, falls die implizite Volatilität auf 24,5 Prozent steigt. Ebenso ist mit einem Wertverlust des Calls auf EUR 2,32 zu rechnen, falls die Volatilität auf 22,5 Pro¬zent fällt. Diese Modellrechnung verdeut¬licht, dass neben der Bewegung der Aktie oder des Index selbst, auf den sich der Optionsschein bezieht, auch die alleinige
Bewegung der Volatilität einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf den Wert haben kann.
An dieser Stelle müssen natürlich wieder, wie auch bei den bereits bekannten Kenn¬zahlen Delta und Gamma, einige Ein¬schränkungen gemacht werden. Auch das Vega ist als eine Momentaufnahme des Markts anzusehen, das bedeutet, dass alle anderen Marktgrößen als konstant ange¬nommen werden. Dies ist, wie jeder Anle

ger aus eigener Erfahrung weiß, in aller Regel nicht tatsächlich der Fall.
Die untenstehende Abbildung verdeutlicht für das konkrete Beispiel außerdem, dass das Vega eines Optionsscheins in der Nähe des Basispreises den höchsten Wert annimmt und geringer wird, je kürzer die Restlaufzeit des Optionsscheins ist. Den¬noch darf man sich von einem geringen Vega gerade bei weit aus dem Geld ste¬henden Optionsscheinen nicht täuschen
lassen, da das Vega absolute Beträge, also einen Wert in Euro, angibt. Es zeigt sich, dass häufig gerade auf weit aus dem Geld stehende Scheine die Volatilität relativ gesehen einen größeren Einfluss hat als der Kurs des Basiswerts selbst.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.