Montag, 5. April 2010

Merck Aktie Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Merck Aktie Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=gPKOk9_tX1g

Der Pharma- und Chemiekonzern
Merck sorgt am Kapitalmarkt für jede
Menge frische Nachrichten. Zunächst
allerdings eher negative News: So ist
der operative Gewinn im Geschäftsjahr
2009 um 43 Prozent eingebrochen.
Schuld daran waren in erster
Linie Abschreibungen und Rückstellungen
im Pharmageschäft. Bei den
Wertberichtigungen ging es um die im
Jahr 2006 für mehr als zehn Mrd. Euro
zugekaufte Schweizer Biotech-Gesellschaft
Serono.
Dann folgte der nächste Kracher:
Die Hessen kaufen für rund 5,3 Mrd.
Euro das US-Biotech-Unternehmen
Millipore. Hinter dieser Übernahme
steckt Strategie: Denn der Konzern
ist bislang vom Geschäft mit Medikamenten
extrem abhängig. Sie machen
rund drei Viertel des Konzernumsatzes
aus. Die restlichen 25 Prozent
kommen aus der Chemie. Dabei
geht es um den hochrentablen Verkauf
von Flüssigkristallen für Bildschirme.
Allerdings droht auch hier

die Gefahr, dass Wettbewerber entstehen
und die Margen belasten.
Merck wird breiter
Aufgrund dieser geringen Diversifikation
sahen sich der Vorstand und die
Familie Merck (sie hält über die
Merck KG als Komplementär weiterhin
70 Prozent der Anteile an der
KGaA) genötigt, die Produktpalette
zu verbreitern. Mit Millipore ist dies
möglich. Der US-Konzern ist ein Zulieferbetrieb
für die Biotechnologie.
So produzieren die Amerikaner unter
anderem Hightechfilter, chemische
Spezialstoffe und zahlreiche Geräte
für Biotech-Anwendungen.
Zur Finanzierung des Deals standen
zunächst eigene Mittel und ein
Überbrückungskredit zur Verfügung.
Inzwischen hat der Konzern jedoch
neue Bonds im Volumen von 3,2
Mrd. Euro ausgegeben und diese erfolgreich
am Kapitalmarkt platziert.
„Dies war schon zum Zeitpunkt der
Übernahmeankündigung das vorgesehene
Finanzierungsmodell“, sagt

Dirk Persicke, Rentenhändler bei der
Privatbank Bank Schilling & Co AG.
Der Kurzläufer
Ein zweijähriger Bond im Volumen
von 500 Mio. Euro ist dabei mit einem
Kupon von 2,125 Prozent ausgestattet.
„Das Papier kam knapp unter
pari und war entsprechend stark
nachgefragt. Es hat sich seit der Emission
daher positiv entwickelt“, erklärt
Persicke. Aktuell erzielen Anleger
damit noch eine Rendite von rund
1,7 Prozent.
Dies ist auf den ersten Blick nicht
üppig, es sind aber immerhin noch ca.
0,7 Prozentpunkte mehr als bei Bundesanleihen
bester Bonität. „Trotzdem
ist das Papier für den Investor,
der sein Geld für zwei Jahre anlegen
will, interessant“, meint Persicke.
Speziell die kurze Laufzeit sorgt für
eine hohe Sicherheit, da das Geschäftsmodell
planbar und das Volumen
der Emission nicht sonderlich
hoch ist. „Daher besteht eine sehr
hohe Wahrscheinlichkeit, dass die

Rückzahlung der Gesellschaft keinerlei
Probleme bereiten wird“, so Persicke.
Es geht aber auch länger
Demgegenüber hat die fünfjährige
Anleihe ein Volumen von 1,35 Mrd.
Euro. Aber auch hier bestand rege
Nachfrage bei der Auflage. Sie bringt
bei einem Kupon von 3,375 Prozent
derzeit eine Rendite von 3,1 Prozent
p.a. – immerhin ein Renditeaufschlag
gegenüber Staatsanleihen von einem
Prozentpunkt. Da das Rating im Investment-
Grade-Bereich liegt, die
Firma profitabel arbeitet und über gute
Zukunftsperspektiven verfügt, ist
der Aufschlag gerechtfertigt. „Dieses
Papier eignet sich jedoch insbesondere
als Beimischung für das Renten-
Portfolio“, so Persicke. Demgegenüber
richtet sich der neue zehnjährige
Bond (ISIN XS0497186758), dessen
Volumen ebenfalls bei 1,35 Mrd. Euro
liegt, aufgrund der langen Laufzeit
in erster Linie an institutionelle Investoren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.