Donnerstag, 8. April 2010

Trading mit Trendlinien-Differenzen SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Trading mit Trendlinien-Differenzen SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=UfPGrIRblXc


Die Trendlinien-/Differenz-Methode basiert auf einem Ansatz von Tom De- Mark. Sie ist ein Instrument der Kurs¬zielbestimmung.
Das Grundprinzip, auf dem die Trend-linien-Differenz-Methode basiert, ist folgendes:
Trendlinien stellen den Charakter eines „fairen Wertes“ für einen Markt oder Einzeltitel dar. Dies gilt insbesondere für langfristige Trendlinien. Was hat es damit auf sich? Stellen Sie sich eine aufwärts entwickelnde Preisbewegung vor. Mal übertreibt der Preis nach oben, mal übertreibt er nach unten. Diese Übertreibungen in beide Richtungen des Trends werden korrigiert. Wichtig ist nun, dass die maximale Abwei¬chung bzw. Übertreibung vom „fairen Wert“ (Trend) eine Spanne besitzt, die wir für die entsprechende Gegenbe¬wegung annehmen können.
Versinnbildlicht handelt es sich das Prinzip, dass Sie von einem Gummi¬band kennen. Zupfen Sie daran, dann legt es - ausgehend von seinem Ru¬hezustand („fairen Wert“) - eine be¬stimmte Strecke zurück und anschlie¬ßend wird es dann normalerweise – wie die Finanzmärkte auch – die gleiche Strecke in die andere Richtung zurück-legen. Schwung und Gegenschwung sind also ungefähr gleich.
Finanzmärkte sind tatsächlich von einem derartigen Prinzip betroffen. Sie unterliegen nämlich auf der Suche nach dem Equilibrium einem stetigen

Anpassungsprozess zwischen Übertrei-bungen in die eine oder andere Rich-tung. Ähnlich dem Beispiel des Gum¬mibandes pendeln sich diese Über¬treibungen in den Finanzmärkten per saldo aus. Auf diese Weise also findet ein stetiger Anpassungsprozess statt, der häufig symmetrische Preisanpas-sungen hinterlässt. Mit anderen Wor¬ten: Der Preis entfernt sich häufig vom Trend nach oben hin genauso weit, wie er es zuvor nach unten getan hat und vice versa. Dies ist das Prinzip, von dem wir profitieren wollen, wenn wir poten¬zielle Kursziele mittels der Trendlinien¬Differenz-Methode bemessen.
Eine mögliche Trendwende steht nor-malerweise dann bevor, wenn eine Trendlinie signifikant durchbrochen wird. Doch wie sollte diese Trendlinie bestenfalls beschaffen sein? Nun, eine Trendlinie ist charakterisiert durch die Steigung, die Länge und die Häufigkeit der Bestätigung durch den Kurs. Die Trendlinien-Differenz-Methode funk¬tioniert umso besser, je bedeutender eine Trendlinie ist, das heißt, je flacher ihr Winkel ist, je länger sie ist und je häufiger sie vom Kurs bestätigt wurde.
Vorgehensweise bei der Trend-linien-Differenz-Methode
Wird eine Trendlinie gebrochen, so lässt sich dadurch, wie bei den Kurs¬formationen auch, ein Preisziel ermit¬teln. Denken Sie nur einmal an die Kopf-Schulter-Formation und ihre Na

ckenlinie. Ähnlich geht man bei der Trendlinien-Differenz-Methode vor. Es ist recht einfach. Betrachten Sie bitte parallel zur Erläuterung die Abbildung 1, in der das Procedere für eine einzige Kurszielprojektion enthalten ist.
Zunächst zeichnet man in ein Chart markante Trendlinien ein.
Danach sucht man nach denjenigen Extremkursen, die am weitesten von der Trendlinie entfernt sind. Anschließend wird die vertikale Di¬stanz zwischen dem entferntesten Extremkurs zur Trendlinie bemessen. Die berechnete Strecke wird anschlie¬ßend an der Stelle, wo der Trend gebro¬chen wurde, in die entgegengesetzte Richtung projiziert. Auf diese Weise wird ein Kursziel bemessen.
Wenn Kurse also beispielsweise ih
ren Aufwärtstrend durchbrechen,
dann sollten Sie den vertikalen Ab

stand von der Trendlinie zum letzten Kurshoch messen und ihn vom Punkt des Durchbruchs aus abwärts noch einmal abtragen. Die Philosophie, die dahinter steckt, ist folgende: Wenn die Masse der Anleger so optimistisch oder euphorisch war, dass sie die Kur¬se in einem bestimmten Maß über der Trendlinie hat steigen lassen, dann kann die Masse wahrscheinlich eben¬so pessimistisch oder panisch werden und die Kurse in die gleiche Entfer-nung von der Trendlinie fallen lassen. In Abwärtstrends muss diese Prozedur natürlich spiegelbildlich vorgenom¬men werden. Wird nämlich ein Ab¬wärtstrend nach oben durchbrochen, addiert man die maximale Trendabwei¬chung von markanten Extrempunkten ab dem Trendbruch auf die Bruchstelle. Auf diese Weise erhält man eine poten-zielle Zielzone für den sich anschlie¬ßenden Aufwärtstrend.
Die jeweiligen Differenzen, also die Abstände der extremsten Kursentfer¬nungen von der Aufwärts- bzw. Ab¬wärtstrendlinie stellen, um noch ein¬mal auf das Beispiel des Gummibandes zu kommen, die extremsten Ausschlä¬ge des Gummibandes dar.
Ist das ermittelte Kursziel „ultimativ“? Die Annahme, dass man mit Hilfe der Trendlinien-Differenz-Methode ein „ul-timatives“ Kursziel projizieren könne, entspricht der Tatsache in tendenziell seltenen Fällen. Eher selten nämlich funktioniert die Methode beispiels¬weise so perfekt wie in Abbildung 2.

Der Begriff „Kursziel“ führt bei der Trendlinien-Differenz-Methode mög¬licherweise in die Irre. Normalerweise werden nämlich solche Ziele nach der Trendumkehr erreicht und später über¬schritten. Insofern haben Preisziele der Trendlinien-Differenz-Methode, ähn¬lich den Preiszielen von Kursformati¬onen, eher den Charakter eines Mini¬malkursziels. Fallen die Preise signifi¬kant unter das projizierte (Minimal-) Kursziel, so wird der projizierte Preis bei der nächsten größeren Rallye oder einer folgenden Korrekturbewegung oft zu einem Widerstandslevel. Entfer¬nen Sie also diese Kurszielprojektionen nicht endgültig aus ihren Charts. Im Falle einer fallenden Trendlinie wer-den diese Prinzipien natürlich umge¬kehrt: Steigt der Preis über das proji¬zierte (Minimal-)Kursziel, so fungiert es bei der nächsten Korrekturbewegung oft als Unterstützungslevel.
Welche Chartskalierung soll ich ver¬wenden?
Hier gibt es kein klares Für und Wider. Sie sollten ein Chart grundsätzlich in beiden Skalierungen analysieren. Während die Trendlinien-Differenz¬Methode in Abbildung 1 auf ein linear skaliertes Chart angewendet wurde, wurde in Abbildung 2 eine logarith¬mische Skalierung verwendet. In vielen Fällen liegen die ermittelten Mindest-kursziele für die logarithmische und arithmetische Skalierung auf ungefähr gleichem Niveau, dies gilt insbeson¬dere für kürzerfristige Trends. Für län¬gerfristige Trends sollte auf jeden Fall auch die logarithmische Skalierung betrachtet werden.
Sollte ich bestimmte Zeitintervalle und Märkte bevorzugen?
Die Methode ist prinzipiell auf alle Zeitintervalle anwendbar. Sogar im Intraday-Zeitfenster funktionieren die projizierten Zielzonen recht gut.

Sie erkennen, dass sich mehrere Preis- Zielwerte gegenseitig bestätigen. Ein „Cluster“ entsteht.
Cluster verschiedener Kursziel-projektionen
Oftmals liegen innerhalb eines Trends mehrere markante Schwungpunkt- Hochs bzw. Schwungpunkt-Tiefs vor, insbesondere in leicht aufwärts- bzw. leicht abwärtsgerichteten Märkten mit einer gemeinsamen längerfristigen Trendlinie. In solchen Fällen empfieh¬lt es sich, die einzelnen Kursziele zu ermitteln und zu schauen, ob diese nahe beieinander liegen. Liegen sie nahe beieinander, spricht man von „Price Clusters“ (svw. Überlappungen verschiedener Kurszielprojektionen). Diese repräsentieren wichtige poten-zielle Zielzonen.
Wir können noch einen Schritt weiter gehen, indem wir nicht nur einen leicht aufwärts bzw. leicht abwärts tren¬dierenden Markt auf „Price Clusters“ untersuchen, sondern verschiedene Trendlinien auf ihre Differenzwerte prüfen. Die Abbildung 3 verdeutlicht die Vorgehensweise hierbei. Hier lie-gen uns nicht überall direkt Trendlinien im herkömmlichen Sinne vor, sondern Verbindungen wichtiger Schwung-punkte, was den Demonstrations

zweck allerdings keineswegs eintrübt. signifi kanter wird der Bereich als po-tenzielle Zielzone. Bedenken Sie, dass der Markt fraktale Gesetzmäßigkeiten aufweist und es mittels dieser Betrach-tungsweise nicht erstaunlich erscheint, dass sich Zielzonen, die aus verschie-denen Trendlinien, deren Diff erenzen sowie den unterschiedlichen Preisni¬veaus der Trendlinienbrüche ergeben haben, dennoch letztendlich gegen¬seitig bestätigen.

Fazit
Die Trendlinien-Differenz-Methode stellt ein einfach anzuwendendes In¬strument der Kurszielbestimmung dar. Projizierte Kursziele werden oft sehr genau erreicht. Kursziele sind jedoch tendenziell eher als Minimalziele zu verstehen. Die Methode kann in allen Zeitfenstern und auf allen Märkten an-gewendet werden. Besonders gut funk-tioniert sie dort, wo Massenphänomene eine entscheidende Rolle spielen, so

zum Beispiel in den großen Aktienin¬dices. Achten Sie auf Clusters verschie¬dener Projektionen, denn diese weisen auf markante Kurszielzonen. Achten Sie auch auf weitere bestätigende Widerstände beziehungsweise Unter¬stützungen, Umsätze und Kurslücken in ihren Charts, diese erhöhen die Aus¬sagekraft einer potenziellen Zielzone

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