Toni Kurz 1913-1936 Bergsteiger Eiger Nordwand SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video
http://www.youtube.com/watch?v=28NjHGkd00U
Toni Kurz (* 13. Januar 1913 in Berchtesgaden; † 22. Juli 1936 in der Eiger-Nordwand) war ein Bergsteiger, dem zusammen mit Andreas Hinterstoißer mehrere Erstbegehungen in den Berchtesgadener Alpen gelangen. Beide Bergsteiger starben 1936 bei ihrem gemeinsamen Versuch, erstmals die Eiger-Nordwand zu besteigen.
Zusammen mit Andreas Hinterstoißer machte Kurz in den Berchtesgadener Alpen aufsehenerregende Erstbegehungen des damals obersten Schwierigkeitsgrades. Nach der damaligen Skala war VI der höchste Schwierigkeitsgrad; allerdings wurden schon in den Dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts vereinzelt Stellen geklettert, die heute als Schwierigkeitsgrad VII klassifiziert werden (z. B. 1933 im Burgerweg am Großen Drusenturm).[1]
Am Untersberg:
• 1934 Südwestwand des Berchtesgadener Hochthrons
• 1936 Gerade Pfeilersüdwand des Berchtesgadener Hochthrons
An der Reiter Alm:
• 1935 Wartsteinkante
• 1936 Südkante des Großen Mühlsturzhorns
Am Watzmann:
• 1935 Direkte Südkante des 3. Watzmannkindes
An der Eiger-Nordwand
• Am 18. Juli 1936 misslungener Versuch einer Erstdurchsteigung der Eiger-Nordwand.
Am 18. Juli 1936 versuchte Kurz gemeinsam mit seinem Kameraden Andreas Hinterstoißer eine Erstdurchsteigung der Eiger-Nordwand. Sie scheiterten tragisch, ebenso die zwei Österreicher Willy Angerer und Eduard Rainer. Unabhängig voneinander starteten Kurz mit Hinterstoißer und Angerer mit Rainer als konkurrierende Seilschaften auf der gleichen Route in die Wand. Nach Problemen schlossen sich die beiden Gruppen jedoch zu einer Seilschaft zusammen. Während Hinterstoißer, Angerer und Rainer durch Lawinen- und Steinschlagabgang ums Leben kamen, war Kurz der einzige vorerst noch Überlebende. Durch die Wucht des Absturzes von Angerer und Kurz war Rainer mit dem Seil zum Sicherungshaken gezogen worden. Eine vorstehende Felsenspitze drang in Rainers Brustkorb und tötete ihn. [2] Rettungsmannschaften machten sich auf den Weg zu ihm, mussten aber wegen der einsetzenden Nacht auf den nächsten Morgen warten.
Der Knoten zum Verlängerungsseil blockierte im Karabiner; an der Reepschnur (hier: blau) hing der Kletterer im Karabinersitz.
(schematisch nachgestellt)
Als sich am nächsten Morgen die Rettungsmannschaft ca. 40 Meter unterhalb seines Standortes befand, war es ihr nicht möglich, weiter durch die vereisten Felsen zu Kurz aufzusteigen. Die einzige Möglichkeit bestand darin, dass Kurz sich selbst zu den Helfern abseilt. Angerer hatte sich beim Sturz tragisch in den Seilschlaufen stranguliert [3] und hing am Ende des Seils. Ihn musste er unter sich abschneiden und verlor so einen kostbaren Seilabschnitt.
Da das Seil nicht mehr die zum sicheren Abseilen benötigte Länge hatte, musste Toni Kurz bis nach oben zum Sicherungshaken klettern und das Seil entlasten. Erst hier am Sicherungshaken konnte Kurz die Litzen aus dem restlichen Seil auseinandertrennen und verknoten.
Kurz, der völlig entkräftet und dessen linke Hand bereits erfroren war, benötigte drei Stunden für das Aufdröseln des Seils. Danach konnte er eine aus den einzelnen Litzen bestehende Verlängerung zu den Rettungskräften herablassen. Das herabgelassene Verlängerungsseil wurde durch den Wind für die Retter unerreichbar verweht.[4] Kurz musste es einholen und beschwert nochmals herab lassen. Unten wurde ein 30 Meter-Seil angebunden und dies konnte er zu sich herauf ziehen. Das Ersatzseil war jedoch nicht lang genug. Von der Rettungsmannschaft wurde in aller Eile ein zweites 30-Meter-Seil angeknotet, welches die fehlenden Meter überbrücken sollte. Als er sich endlich mit einem Karabinersitz abseilen konnte, passte, nur noch wenige Meter über den Köpfen der Helfer, der Knoten nicht durch das Auge des Karabinerhakens. Ein von der Rettungsmannschaft an das untere Seilende angebundenes Messer konnte er nicht mehr zu sich hochziehen. [5] Unfähig, sich nach oben oder unten bewegen zu können, starb Toni Kurz Minuten später um 11:30 Uhr. Seine letzten Worte waren: „Ich kann nicht mehr.“
Toni Kurz′ Leiche wurde 1936 vom Seil losgeschnitten und stürzte in die Tiefe; der Leichnam wurde jedoch erst 1937 gefunden und geborgen. [6] Andi Hinterstoisser war der zuletzt Gefundene. Sein Leichnam wurde bei einem erneuten Besteigungsversuch 1937 gefunden
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