Freitag, 3. Dezember 2010

Peter Hofmann 1944-2010 Author Selzer-McKenzie SelMcKenzie

Peter Hofmann 1944-2010 Author Selzer-McKenzie SelMcKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video http://www.youtube.com/watch?v=jktkM9_TRjY
Peter Hofmann ist vor wenigen Tagen gestorben, an den ich hier erinnern möchte, zumal wir uns sehr gut kannten , denn als Altrocker war ich selbst mit ihm auf Tour gewesen. Die Beerdigung findet am Montag statt und ich werde wohl auch dort sein.
Peter Hofmann (* 22. August 1944 in Marienbad, Protektorat Böhmen und Mähren, heute Mariánské Lázně, Tschechien; † 29. November 2010 in Selb, Fichtelgebirge) war ein deutscher Opernsänger (Tenor), der auch als Rockmusiker bekannt wurde.
Peter Hofmann wuchs in Darmstadt auf und begann mit 16 Jahren als Sänger und Gitarrist in einer Rock-and-Roll-Band. Vor seiner musikalischen Karriere widmete er sich als Schüler dem Leistungssport und war unter anderem hessischer Jugendmeister im Stabhochsprung und Zehnkämpfer.

Es folgten mehrere Jahre bei der Bundeswehr, wo Hofmann auch als Fallschirmjäger im Einsatz war und als Stabsunteroffizier ausschied. Mit seinem Entlassungsgeld finanzierte er sein Gesangsstudium.

Er absolvierte sein Gesangsstudium an der Karlsruher Musikhochschule, daneben privat bei Emmy Seiberlich. Sein Operndebüt gab er 1972 am Theater Lübeck in der Rolle des Tamino in Mozarts Die Zauberflöte. Stationen seiner beruflichen Laufbahn waren nach Lübeck das Opernhaus Wuppertal und das Staatstheater Stuttgart. Der Durchbruch gelang ihm 1976 in der Rolle des Siegmund bei den Bayreuther Festspielen unter Pierre Boulez, wo er 14 Jahre lang sang.

Danach übernahm Hofmann weltweit vor allem Wagnerrollen an den wichtigsten Opernhäusern der Welt wie der Opéra Garnier (Paris) und der Metropolitan Opera in New York: Tristan, Lohengrin, Parsifal und Walther von Stolzing in Die Meistersinger von Nürnberg – Rollen, in denen er nicht nur wegen seines kraftvollen Gesangs, sondern auch wegen seiner hünenhaften Erscheinung mit für einen Opernsänger ungewöhnlich langen blonden Locken auffiel. In einer unüberhörbaren Stimmkrise beendete er 1990 seine Karriere als Opernsänger, nachdem er in der Rolle des Siegmund mehrfach ausgebuht worden war.

Parallel dazu widmete sich Hofmann weiterhin der Rockmusik und veröffentlichte erfolgreich einige Platten, auf denen er bekannte Rock- und Popballaden interpretierte. Dieser Ausflug in die U-Musik wurde mit zahlreichen Gold- und Platin-Schallplatten belohnt. Bereits das erste Album Rock Classics erhielt nach kurzer Zeit Doppel-Platin. In der Folgezeit war Hofmann sowohl im Opern- als auch im Bereich der U-Musik aktiv und präsentierte sich zeitweise als Rocker mit Lederkluft und schweren Motorrädern. Er provozierte gern das biedere Publikum und wollte nie ein Opernsänger im herkömmlichen Sinne sein.

Ab 1990 spielte er die Titelrolle in dreihundert Aufführungen von Das Phantom der Oper (Musical), mit denen das neu erbaute Theater Neue Flora in Hamburg seinen Betrieb aufnahm. Peter Hofmann hat wichtige Auszeichnungen wie diverse Bambis bis zum Grammy erhalten.

1997 war Hofmann neben Gojko Mitić bei den Karl-May-Spielen Bad Segeberg als Old Firehand in Winnetou und Old Firehand zu sehen.

Im Jahr 2003 erschien die Biografie Peter Hofmann – Singen aus Leidenschaft.

Aus seiner ersten Ehe hatte er zwei Söhne, seine zweite Ehe mit der Opernsängerin Deborah Sasson dauerte von 1983 bis 1990. Hofmann lebte viele Jahre auf Schloss Schönreuth in der Oberpfalz, anschließend einige Jahre im ehemaligen Schulhaus von Friedersreuth bei Pressath und seit mehreren Jahren zurückgezogen mit seiner dritten Frau Sabine (geborene Zimmerer) und der 2003 geborenen Tochter Laura im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge.

1994 entdeckte Hofmann an sich erste Anzeichen der Parkinson-Krankheit, konnte die Krankheit jedoch zunächst mit Hilfe von Medikamenten und Selbstdisziplin beherrschen und weiter als Sänger auftreten. 1999 gab er seine Krankheit öffentlich bekannt und trat seit seiner Weihnachtstournee im Jahr 2000 nicht mehr auf.[1] Im fortgeschrittenem Stadium der Krankheit konnte er kaum noch sprechen, nicht mehr selbstständig essen und war an den Rollstuhl gebunden.[2] Jahrelang unterstützte er die Parkinson-Forschung mit seinem Peter Hofmann Parkinson Forschungsprojekt.

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