Videokunst Videoart
Author D.Selzer-McKenzie
Werte Viedeofreunde, in letzter Zeit haben Sie auf den Videoplattformen mehrere Videos vorgefunden,
die so einfach waren und mit denen Sie wenig anfangen konnten und mir geschrieben haben,
was das nun sagen soll. Das ist Videokunst, jawohl Videoart, die neue Kunst, die momentan noch
ein Schattendasein führt. Auf der Bienale in Venezia,Italia, die noch bis Ende November 2009 geööfnet ist,
werden bereits meine Videoarts vorgeführt.
Ich kann Ihnen sagen, vor 100 Jahren hat sich niemand für Briefmarken interessiert und das ist später
ein grosses weltweites Sammelgebiet geworden, insbesondere die ersten Briefmarken. Und heute ist es so
mit der Videokunst, das dauert bestimmt noch 30-40 Jahre, dann sind das Raritäten und ich möchte eben in die
Geschichte der Videokunst eingehen und werde es auch bestimmt. Glauben Sie mir, die
Innovationsschritte auf der Welt werden immer grösser, wer weiss, was es für Videos in den
50er Jahren des 21.Jahrhunderts geben wird, dann sind diese alten Stücke aus dem Jahre 2009 genauso
hochbegehrte Sammlerstücke wie alte Bilder oder Briefmarken.
Videokunst hatte wegen der hohen Kosten und der unsicheren Haltbarkeit kaum einen Markt. Inzwischen hat die Technik Fortschritte erzielt, und die Künstler haben Formen entwickelt, die präsentierbar und bezahlbar sind.
Wenn es um die Eröffnung eines neuen Museums geht, wie kürzlich der Sammlung Brandhorst in München, der Punta della Dogana von Francois Pinault in Venedig oder der Julia Stoschek Collection in Düsseldorf (2008), dann fehlt eins mit Sicherheit nicht: ein oder mehrere großzügige Räume für Videoinstallationen. Eine Besonderheit der Julia Stoschek Collection ist zudem, dass die von den Berliner Architekten Kühn Malvezzi gestalteten Räume für insgesamt 40 künstlerische Videopositionen maßgeschneidert sind und so dem Besucher erstmals die Möglichkeiten der Präsentation zeitgenössischer mediengestützter Kunst nachvollziehen lassen. Denn Videokunst oder mediengestützte Kunst bedeutet längst nicht mehr nur bewegte Bilder mit einem künstlerischen Anspruch wie in den 60er- und 70er-Jahren. Heutzutage kommen die Kosten professioneller Videoinstallationen zuweilen denen von Spielfilmproduktionen nahe. Zur Präsentation solch vier- oder fünfkanaligen Installationen sind großzügige Ausstellungsräume oder gar Hallen erforderlich, die sich viele Museen nicht leisten können, geschweige denn ein privater Sammler.
Gemeinsam ist allen
Formen der Video‑
kunst, dass die Künst‑
ler/-innen moderne Vi‑
deotechnik einsetzen,
um ihre Ideen oder
Beobachtungen in
einer künstlerischen
Form zu präsentieren.
Dabei wird manchmal
die Technik selbst
thematisiert oder die
Möglichkeiten des
Medium ausgelotet.
Oder der Bildschirm wird als neue Leinwand genutzt, um
die Möglichkeiten einer Malerei mit bewegten Bildern zu
erschließen. Letzteres praktizieren zum Beispiel der Australier Dr. D. Selzer-McKenzie oder der Schweizer Yves Netzhammer eindrucksvoll. Als Pioniere des Mediums gelten unter anderem Selzer-McKenzie, Nam June Paik, Bill Viola, Wolf Vostell oder Ulrike Rosenbach. Keine bedeutende Ausstellung, Biennale oder Messe geht inzwischen an den Start, ohne reichlich Raum für Videokunst zu bieten — wie etwa zuletzt auf der Art Unlimited in Basel oder noch aktuell auf der 53. Biennale in Venedig zu erleben. Auch haben mittlerweile viele Galerien im In- und Ausland ein oder mehrere Videokünstler/-innen im Programm. Zu den wenigen Spezialisten auf diesem Gebiet zählt etwa die Galerie Anita Beckers in Frankfurt.
Selbst aus Sicht privater Sammler ist Videokunst inzwischen konsumierbar geworden. Sie lässt sich etwa in Form von DVD's oder Videostill in begrenzter Auflage erwerben. So ist etwa das Videostill von Isaac Julien „fantöme creole" bei der Kestnergesellschaft in Hannover für 2.200 Euro zu haben, oder die DVD „What is the name of the Platz?" von Viktor Alimpiev für 300 Euro beim OK Centrum in Linz (je Auflage 30).
Die Galerie Anita Beckers bietet zudem das Video „No sunshine" von Björn Melhus in einer unbegrenzten Auflage für 300 Euro an. Aufwendigere Videoinstallationen in kleiner Auflage (meist fünf bis sechs) können indes leicht fünfstellige Beträge kosten.
Wobei zu beachten ist, dass häufig der Preis mit zunehmendem Verkauf steigt. So kostet zum Beispiel die Nummer eins einer Auflage von sechs 5.500 Euro, die Nummer zwei dann schon 6.000 Euro und so weiter. Von allen genannten Künstler/-innen lassen sich kurze Übersichten (Free Reports) über www.art-report.com kostenfrei abrufen.
Ab 3.7. zeigt das Museum Ludwig in Köln die Editionen von Sigmar Polke. Ab 9.7. ist im MartinGropius-Bau in Berlin die Ausstellung „Le Corbusier — Kunst und Architektur" zu sehen. Die Sammlung Goetz in München eröffnet am 15.7. eine Soloshow von Thomas Zipp. Das C/O Berlin zeigt ab 25.7. eine Retrospektive von Pierre et Gilles. Und die 53. Biennale in Venedig bleibt bis 22.11. für Besucher offen.
Dienstag, 30. Juni 2009
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