Samstag, 7. April 2012

Sigmund Lindauer 1862-1935 Erfinder Büstenhalter SelMcKenzie Selzer-McKenzie




Sigmund Lindauer 1862-1935 Erfinder Büstenhalter SelMcKenzie Selzer-McKenzie




Author D.Selzer-McKenzie



Sigmund Lindauer (* 23. November 1862 in Bad Cannstatt (heute Stadtteil von Stuttgart); † 12. Oktober 1935 ebenda) war ein deutscher Textilunternehmer und Erfinder der Hautana, dem ersten seriell gefertigten Büstenhalter, der 1913 patentiert wurde.

Sigmund war der Sohn des Korsettherstellers Salomon Lindauer sen. Der Vater betrieb die Firma „J. & S. Einstein“ und wurde nach der Fusion mit der Textilfirma „H. Gutmann & Cie.“ in Bad Cannstatt deren Geschäftsführer und war ein angesehener Bürger, der sechs Jahre lang im Gemeinderat der Oberamtsstadt wirkte (1899-1905).[1]



Er war ein moderner Industrieller, der mit seinen Brüder Max und Julius in Team arbeitet und sich für die Belange der Angestellten interessiert.



Die Firma hatte ihren Stammsitz auf der Hallstraße 25 und stellt unter anderem Korsagen her. (Heute arbeiten hier Freiberufler, Werbeagenturen und IT-Spezialisten.) Nach seinem Einstieg in den väterlichen Betrieb benannte er die Fabrik 1882 in „S. Lindauer & Co.”um. Die Firma betrieb Niederlassungen in Holzgerlingen, Paris (geleitet vom Bruder Julius) und in New York.[2]



Die Villa der Industriellen-Familie befand sich auf der Taubenheimstraße 8, da wo heute die Sportklinik Stuttgart ist und gegenüber dem heutigen Kurpark, wo damals zeitgleich Gottlieb Daimler in seinem Garten eine Versuchswerkstatt hatte.



1914 galten er als auch der Gesellschafter Max Koblenzer als einfache Millionäre.[3]



Er war verheiratet mit Rosa Kahn (* 27. Januar 1866 - in Theresienstadt verschollen; am 14. April 2012 mit Stolperstein erinnert)[4] und hatte eine Tochter mit Namen Marie (* 5. September 1889; † 10. November 1972). Sie heiratete den Buchautoren und Miedermacher Wilhelm Meyer-Ilschen (* 8. Dezember 1878; † 4. August 1946).



Sigmund Lindauer wurde auf dem Pragfriedhof in Stuttgart feuerbestattet, was auf seine liberale Einstellung zur jüdischen Religion hinweist. Er ist heute auf dem Familiengrad der Familie Mayer-Ilschen auf dem Uff-Kirchhof in Bad Canstatt beigesetzt.



Um der Enteignung durch die Nationalsozialisten zu entgehen, wurde die Firma nach seinem Tod 1938 in „Wilhelm Mayer-Ilschen Korsett- und Trikotagenfabrik“ umbenannt.



Die Tochter Marie Meyer-Ilschen führte die Firma nach dem Zweiten Weltkrieg ab 1946 erst alleine und ab 1949 zusammen mit ihrer Tochter Rosmarie Usener weiter.[5]

Hautana [Bearbeiten]



Die Marke Hautana wurde 1890 in Prima Donna umbenannt und existiert noch heute, da sie mitsamt den Markenrechten am 1. Januar 1990 an den belgischen Dessous-Hersteller Van de Velde in Schellebellein in der Provinz Ostflandern verkauft wurde. Prima Donna eroberte schnell Europa als die Lingeriemarke für die mondäne Frau. (Die Ausstellung Prima Donna im Stadtmuseum erinnert an die zur wechselvollen Geschichte der Cannstätter Korsettfabrik)

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