Der Genetische Code
von D.Selzer-McKenzie
ISBN:
978-1-291-13930-3
Der Genetische Code - Buch von Selzer-McKenzie SelMcKenzie
„Der Genetische Code“
von D.Selzer-McKenzie
Ein Titelsatz für diese Publikation
ist bei der Deutschen Staatsbibliothek hinterlegt.
Originalausgabe ®Der Genetische Code
® 2012 by D.Selzer-McKenzie
(Dr.of Molekularbiology and Genetics)
published by SelMcKenzie Media
Publishing
-auch als Hörbuch und eBook (ePUB)
ISBN 978-1-291-13930-3 €uro 7,80
543 Seiten
Alle Rechte, insbesondere das Recht
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werden.
Was
bedeutet es eigentlich, zu „leben“? Menschen, Petunien und Algenschlamm sind
allesamt lebendig – Steine, Sand und Sommerbrise dagegen nicht. Was aber sind
die grundlegenden Eigenschaften, die Lebewesen charakterisieren und von
unbelebter Materie unterscheiden?
Die
Antwort beginnt mit einer Tatsache, die Biologen heute als selbstverständlich
betrachten, die jedoch bei ihrer Entdeckung vor 170 Jahren eine Revolution in
der Denkweise darstellte. Alle Lebewesen bestehen aus Zellen – kleinen,
membranumhüllten Einheiten, die mit einer konzentrierten wässrigen Lösung von
Chemikalien gefüllt sind und die außergewöhnliche Fähigkeit besitzen, Kopien
von sich selbst anzufertigen, indem sie wachsen und sich teilen. Die
ein-fachsten Lebensformen sind Einzelzellen. Höhere Organismen wie z. B. der
Mensch sind Zellgemeinschaften, die durch Wachstum und Teilung aus einer
einzigen Ursprungszelle hervorgehen. Jedes Tier, jede Pflanze und jeder Pilz
stellt eine riesige Kolonie aus verschiedenen Zellen dar, die spezielle
Funktionen ausüben und durch komplizierte Kommunikationssysteme koordiniert
werden.
Zellen
sind demnach die Grundeinheiten des Lebens, und wir müssen uns folglich mit
Zellbiologie beschäftigen, um eine Antwort auf die Frage zu finden, was Leben
ist und wie es funktioniert. Mit einem tieferen Einblick in Struktur,
Arbeits-weise, Verhalten und Evolution von Zellen können wir beginnen, die
großen historischen Fragestellungen über das Leben auf der Erde anzugehen:
seinen rätselhaften Ursprung, seine überwältigende Vielfalt und sein Vordringen
in jede erdenkliche Umgebung. Gleichzeitig kann uns die Zellbiologie auch
Antworten auf Fragen zu uns selbst liefern: Woher stammen wir? Wie entwickeln
wir uns aus einer einzigen befruchteten Eizelle? Wie stark unterscheidet sich
jeder Einzelne von uns von allen anderen Menschen auf der Erde? Warum werden
wir krank, warum altern wir und sterben?
Wir
beginnen dieses Kapitel damit, uns die vielfältigen Gestalten anzusehen, die
Zellen aufweisen können, und werfen einen kurzen Blick auf die chemische
Maschinerie, die alle Zellen gemeinsam haben. Anschließend besprechen wir, wie
Zellen unter dem Mikroskop sichtbar gemacht werden und was man erkennt,
wenn
man forschend in sie hineinblickt. Zum Schluss werden wir erörtern, wie man die
Ähnlichkeiten von Lebewesen verwenden kann, um ein zusammenhängendes
Verständnis von allen Lebensformen auf der Erde zu erhalten – vom winzigsten
Bakterium bis hin zur mächtigsten Eiche.
Gleichheit
und Vielfalt von Zellen
Zellbiologen
sprechen häufig von „der Zelle“, ohne sich auf eine bestimmte Zelle
festzulegen. Aber Zellen sind nicht alle gleich, sondern können äußerst
verschieden sein. Auf der Welt gibt es schätzungsweise mindestens 10 Millionen
– vielleicht sogar 100 Millionen – verschiedene Arten von Lebewesen. Bevor wir
uns eingehender mit Zellbiologie beschäftigen, müssen wir zunächst eine
Bestandsaufnahme machen: Was haben die Zellen all dieser Arten gemeinsam, das
Bakterium mit den Zellen des Schmetterlings, der Rose oder des Delfins? Und
worin unterscheiden sie sich?
Zellen variieren enorm in ihrem Aussehen und
ihren Funktionen
Beginnen
wir mit der Größe. Eine Bakterienzelle – etwa ein Lactobacillus in einem Stück
Käse – ist nur ein paar Mikrometer (mm) lang. Das ist etwa 25-mal kleiner als
die Dicke eines menschlichen Haares. Ein Frosch-Ei, das ebenfalls eine einzelne
Zelle ist, hat einen Durchmesser von 1 Millimeter. Würde man sie
maßstabsgerecht vergrößern, sodass der Lactobacillus so groß wie ein Mensch
wäre, hätte das Frosch-Ei eine Höhe von 800 Metern.
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