Baktra Persisches Reich
- mein Tagebuch im Jahre 651 n.Chr. von Selzer-McKenzie
Authgor
D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/jHWJ8uahEaE
heute ist der 14. Juli
des Jahres 651 n. Chr. und ich befinde mich hier in Bakra dem Königreich
Baktrien, welches wiederum durch eine Eroberung zum persischen Reich gehört,
aber jetzt offensichtlich dieses Königreich die persischen Reich wieder
verloren gehen wird. Schon vor 900 Jahren ist der griechisch makedonidche König
Alexander der Große in seinem jugendlichen Alter als Feldherr hier gewesen, und
hat den Persern damals schon, zum ersten Mal, das Land weggenommen, und seitdem
hat es ständige so genannte Besitzwechsel hier gegeben.
Der Anlass weshalb ich
hier in Bakra bin, ist der Tod des persischen Königs, und nunmehr ist im
Perserreich ein ganz erhebliches Machtvakuum entstanden. Arabische
Nachbarländer lauern nur darauf, dass Königreich Baktrien zu übernehmen.
Dieses Land
hier,Baktrien, wird er das Land der 1000 Städte benannt, und es sind in der Tat
hier eine Stadt nach der anderen in den letzten 500 Jahren aufgebaut worden.
Aber es sollte auch nicht verhehlt werden, dass hier ein wirtschaftlicher und
kultureller Niedergang stattfindet. Es gibt hier in der Hauptstadt von
Baktrien, in Baktra, sehr schöne Prunkbauten, aber die meines Erachtens alle
mit leichten gebrannten Ziegel gebaut worden sind und meines Erachtens die
nächsten 500 Jahre nicht mehr überstehen werden.
Hier in der Stadt
Baktra ist heute im Jahre 651 n. Chr. eine erhebliche Unruhe, weil man nicht
weiß wie es weitergehen soll und die neuen Eroberer bereits schon wieder vor
den Stadttoren stehen, obwohl der persische König erst heute gestorben und noch
nicht mal beerdigt worden ist.
..
Baktrien (persisch باختر / Bākhtar, altpersisch
Bāxtriš, avestisch Bāx’iš, griechisch Βακτριανή, lat. Bactria, chinesisch 大夏, Pinyin Dà Xià) ist
der historische Name einer Landschaft um die ehemalige Hauptstadt Baktra (das
heutige Balch), die nördlich des Hindukusch und südlich des Flusses Amu Darja
liegt. Das Gebiet, aus dem eventuell der Religionsgründer Zarathustra stammt,
gehört heute großteils zum Norden Afghanistans sowie zu den südlichen Gebieten
der zentralasiatischen Staaten Tadschikistan, Usbekistan und Turkmenistan. Die
Bewohner Baktriens bildeten teils sesshafte und teils noch nomadisch lebende
iranische Völker. Den Hauptanteil bildeten die Baktrer, einen kleineren
Skythen.
Eine erste Besiedlung
des Raumes lässt sich bereits in vorgeschichtlicher Zeit ausmachen. Im
Spätneolithikum und Äneolithikum von etwa der Mitte des 5. Jt. v. Chr. bis über
die Mitte des 3. Jt. v. Chr. hinaus ist die Gissar-Kultur nachweisbar. In der
anschließenden Bronzezeit wechseln sich unterschiedliche Kulturen ab. Während
im frühen und mittleren Abschnitt dieser Epoche die Ghirdaj-Kultur, die
Šortugai-Kultur, die Dašly-Kultur, die Beškent-Vachš-Kultur und die
Sapalli-Kultur anzusetzen sind, folgen ausgangs dieser Epoche die
Tillja-Kultur, die Kučuk-Kultur, die Kyzyl-Kultur und die Tašguzor-Kultur.
Der persische Großkönig
Kyros II. eroberte Baktrien um 538 v. Chr. und machte es zu einer Satrapie des
Achämenidenreichs. Das Land war für seine Fruchtbarkeit, seine Pferde und
seinen Reichtum berühmt. Es wurde daher auch das „Reich der 1000 Städte“ genannt.
Das lässt vermuten, dass der Urbanisierungsgrad Baktriens sehr hoch war. Die
baktrische Reiterei war ein wichtiger Bestandteil des persischen Heeres. Nach
der weitgehenden Eroberung Persiens durch Alexander den Großen um 330 v. Chr.
versuchte der Satrap von Baktrien, Bessos, sich zum König von Baktrien zu
erheben, doch unterlag er Alexander. Bessos ließ Dareios III. in Baktrien
ermorden, nachdem dieser von Stadt zu Stadt Zuflucht vor Alexander gesucht
hatte. Bessos selbst wurde später an Alexander ausgeliefert und getötet.
Das
griechisch-baktrische Reich in seiner maximalen Ausdehnung um 180 v. Chr.
Nach Alexanders Tod im
Jahr 323 v. Chr. gehörte Baktrien zunächst zum Reich der Seleukiden. Alexanders
Nachfolger, die Diadochen, beseitigten dessen Familie. Der Diadoche Antiochos
I. bemühte sich von Baktrien aus, der wachsenden Macht des indischen
Mauryareichs Herr zu werden, doch machten sich bald schon separatistische
Tendenzen bemerkbar, zumal die Seleukiden den weit entfernten Raum von Syrien
und Mesopotamien aus ohnehin nicht effektiv kontrollieren konnten. Der
seleukidische Statthalter Diodotos spaltete dann um 240 v. Chr. Baktrien vom
Seleukidenreich ab und wurde unabhängig, wobei das Land ohnehin bald darauf
durch die Angriffe der Parther vom Rest des Reiches isoliert wurde. Damit
begründete Diodotos das griechisch-baktrische Reich, das sich über fast ganz
Khorasan ausgebreitet hatte und später auch einen Teil Indiens umfasste.
Antiochos III. stieß Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. noch einmal bis nach Baktrien
vor, doch mehr als eine formale Unterordnung Baktriens erreichte er nicht. Das
griechisch-baktrische Reich löste sich 80 Jahre nach seiner Loslösung vom
Seleukidenreich nach einem Krieg zwischen Demetrios und Eukratides in zwei
Reiche auf, das griechisch-baktrische Reich und das indo-griechische Reich.
Beide Reiche wurden von den Parthern und Saken hart bedrängt. Unter den Königen
dieser Reiche werden als die bedeutendsten die Griechen Alexandros und Hermaios
genannt. Die Parther eroberten den Süden Khorasans (heute Afghanistan), die
Saken wanderten nach Sistan ein, wo sie teilweise sesshaft wurden. Ein Teil der
Saken ließ sich auch nördlich des Hari-Rud nieder.
141–129 v. Chr. war
Baktrien von den Yuezhi besetzt. Auf Hermaios folgte im 1. Jahrhundert v. Chr.
ein nichtgriechischer König, Kadphizes (Kushana, Yuezhi-Reich).
Im 1. Jahrhundert n.
Chr. herrschte der von den Parthern abstammende König Gondophares über den
größten Teil des Reichs; unter ihm verkündete nach der Legende der heilige
Thomas das Christentum in Baktrien. Bis 200 herrschte die Dynastie der
Turuschkas, bis die Herrschaft der Kushana und (im Südwesten) der neupersischen
Sassaniden diesem Rest hellenistischer Kultur im Osten ein Ende machte und die
griechische Sprache durch die einheimische wieder verdrängt wurde.
Einige wichtige Städte
in Baktrien
Nach der Eroberung
Baktriens durch die Kushana wurden diese in Baktrien kulturell und sprachlich
assimiliert. So nahmen die Kushana die baktrische Sprache, Kultur und sogar
Religion an. Später konvertierten auch einige Herrscher zum Buddhismus. So war
der Herrscher der Kushana Kanishka selbst ein Zoroastrier. Das beweist der Fund
eines zoroastrischen Feuertempels in Baghland, den Kanishka sich gewidmet
hatte. Die Kushana errichteten ein Reich, das sich vom Aral-See bis zum
westlichen China und nach Zentral-Indien erstreckte. Damit war Baktrien neben
dem Sassaniden-Reich, dem Kaiserreich China und Rom das mächtigste Reich der
damaligen Welt und gleichzeitig eines der höchstentwickelten. Baktrien,
generell, Khorasan wurde zum Zentrum von Wissenschaft,
buddhistisch-hinduistischer Theologie und Weltwirtschaft. Auch die von den
paschtunischen Taliban zerstörten Buddha-Statuen im Bamyan-Tal gehen auf die
Zeit der Kushana zurück. All diese Leistungen waren sowohl durch die
Seidenstraße als auch durch die Popularität der Kushana sowohl in Asien als
auch in Europa bedingt.
Mit dem Aufkommen der
Sassaniden im Westen verschmolz die Kushana-Zivilisation mit der der
Sassaniden. Viele Gelehrte und Historiker sprechen daher von einer
kushano-sassanidischen Zivilisation. Als die „Hunnen“ (die genaue Identität der
angreifenden Gruppen ist nicht immer genau zu klären, vgl. Chioniten) beide
Reiche überfielen, waren es in erster Linie die Kushana, die die fremden
Krieger aus Khorasan vertrieben. Die Herrschaft der Kushana dauerte fast vier
Jahrhunderte, bis sie von den Kidariten (die wohl zu den „hunnischen Invasoren“
zu zählen sind, doch ist dies nicht ganz klar) unter ihren Anführer Kidara
ersetzt wurden.
Die Hephtaliten, eine
Konföderation verschiedener indoeuropäisch geprägter nomadischen Völker, wurden
in Baktrien die neuen Herrscher und übernahmen die baktrische Sprach- und
Administrationstradition. Die Hephtaliten errichteten sowohl in Khorasan als
auch im heutigen Iran für kurze Zeit ein eigenes Reich. Zeitweise war sogar das
Sassanidenreich tributpflichtig, bis Chosrau I. mit Hilfe türkischer Nomaden
das Hephthalitenreich völlig zerschlug. Daraufhin wurde Baktrien wieder eine
persische Provinz, während die Länder jenseits des Oxus (Transoxanien) von den
Türken eingenommen wurden.
Infolge der Islamischen
Expansion (642 Hauptschlacht mit den Sassaniden bei Nehawend, 712 Eroberungen
an Chinas Grenze) wurde Baktrien Teil des arabischen Kalifats. Zur gleichen Zeit
wurde das Land von vor den Arabern flüchtenden Persern heimgesucht. Wie in
Gandhara, machten die Immigranten die Hauptbevölkerung aus und assimilierten
komplett die eigentliche indigene Bevölkerung. Nach den Forschern Dupree und
Richard Nelson Frye war die Zahl der persischstämmigen Bevölkerung so hoch,
dass sie in kurzer Zeit bzw. im Laufe der folgenden 200 Jahrhunderte die
einheimische, Ost-Iranisch sprechende Bevölkerung assimilierte. Nur vereinzelt
überlebten die ost-iranischen Dialekte. Überbleibsel der persisch-baktrischen
Bevölkerung, die heute noch östliche Dialekte sprechen, sprechen Pamiri.
Das „Gold von Baktrien“
Goldstater des
Eukratides I.
Könige mit Drachen,
Tilla Tepe, 1. Jahrhundert v. Chr.
Baktrien war schon in
der Antike bekannt für sein Gold. Das Baktrische Gold war legendär. Schon der
persische König Darius I. nennt Gold aus Baktrien in seiner Bauinschrift zum
Palast von Susa. Allerdings war Baktrien nur ein Zwischenhändler. Die
eigentliche Herkunftsregion war dagegen Sibirien, wovon es nach Baktrien
gehandelt wurde.[1] Obwohl griechisch-baktrische Goldmünzen nicht sehr
zahlreich sind, stammt doch die größte antike Goldmünze aus Baktrien und ist
eine Prägung von Eukratides I. (etwa 171 bis 145 v. Chr.).
Der Begriff Gold von
Baktrien wird neuerdings wieder aufgegriffen, um auf einen reichen Goldschatz
zu verweisen. Ende der 1970er Jahre fanden sowjetische Archäologen unter Viktor
Sarianidi im heutigen Afghanistan bei Tilla Tepe die Überreste eines antiken
Gräberfelds. Aus sechs Gräbern konnten mehr als 20.000 großteils aus Gold und
Halbedelsteinen bestehende Objekte geborgen werden, die einen der bedeutendsten
archäologischen Funde des 20. Jahrhunderts darstellen. Wegen der unruhigen
politischen Lage mussten die Grabungen abgebrochen werden, wobei die Sammlung
dem Nationalmuseum Kabul übergeben wurde. Im Jahr 1989 wurden sie in der sich
im Präsidentenpalast befindlichen Zentralbank deponiert. Erst 2004 konnten die
zwischenzeitlich verloren geglaubten Funde in den dortigen Kellerräumen geborgen
werden. Sie hatten die Wirren der Kriegsjahre völlig unbeschadet überstanden.
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