South Georgia - Mein
Tagebuch im Jahre 1674 n.Chr. von Selzer-McKenzie
Author
D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/5OItN76rJNM
heute ist der 5. Mai
des Jahres 1674 n. Chr. und ich bin mir auf einer einsamen Insel direkt am
Rande der Antarktis, und diese Insel nennt sich Süd Georgien. Ich sitze direkt
am Meerwasser, um frische Luft zu schnappen, zurzeit haben wir hier etwa 7°
plus, also schon fast hochsommerliche Temperaturen, und dass sie ich auf einmal
wie am Horizont ein Schiff, ein Segelschiff auftaucht. Ich denke, mich laust
der Affe, wo kommt denn der in dieser verlassenen Gegend fast direkt am Südpol.
Dann sehe ich, wie
das Schiff immer näher kommt, ein Beiboot auswirft und ein Mann steigt in
dieses Beiboot und rudert zu mir an den Strand. Dann sacht er: moin moin,my name
is Anthony de la Roché . Als erstes frage ich ihn, wie kommt es denn zu dieser
merkwürdigen Begrüßung mit moin moin? Dann sacht er zu mir, er sei auf
Jungfernfahrt, er habe sein Segelschiff in der Hansestadt Hamburg dort bauen
lassen, und dort sagt man das so: moin moin. Dann stellt sich dieser
Segelkapitän, der aus dem alten England kam, dahingehend vor, dass sein Name
Anthony de la Roché sei und er für den spanischen König unterwegs sei, um mit
seinem Segelschiff Handelsgeschäfte für Spanien zu machen. Ich sagte ihm
gleich, diesem Anthony de la Roché, dass ich selbst hier nur auf Stippvisite
sei und ich ihm leider keinen Tee zur Begrüßung anbieten könnte. Aber ich habe
ihm gesagt, diese Insel Süd Georgien ist völlig unbewohnt und noch unentdeckt,
und er könne sie ja für sich oder möglicherweise für den spanischen König oder
für den britischen König einnehmen, weil es eine Insel sei, die klimatisch noch
unangetastet ist und er ja die Chance hätte, diese Insel in die Zivilisation zu
führen.
Dieser Captain
Anthony de la Roché willigte sofort ein und pfiff zu seinem Segelschiff und
rief den Männern zu, kommt her wir können hier wohnen. So einfach war es also,
wie heute am 5. Mai des Jahres 1674 n. Chr. eine neue Insel entdeckt worden
ist.
Anthony de la Roché
(* vor 1674 in London; † nach 1675; auch bekannt als Antoine de la Roché,
Antonio de la Roché oder Antonio de la Roca) war ein englischer Händler, der in
London geboren wurde. Sein Vater war ein französischer Hugenotte, seine Mutter
war Engländerin. Auf einer Geschäftsreise zwischen Europa und Südamerika kam er
durch einen Sturm vom Kurs ab, gelangte nach Südgeorgien und machte damit die
erste Landentdeckung südlich der Antarktischen Konvergenz.
achdem La Roché in
Hamburg ein 350-Tonnen-Schiff erworben und von den spanischen Behörden die
Erlaubnis erhalten hatte, in Hispanoamerika Handel zu treiben, erreichte er im
Mai 1674 die Kanaren und im Oktober den Hafen von Callao im Vizekönigreich
Peru, indem er durch die Le-Maire-Straße und um Kap Hoorn segelte. Auf seinem
Rückweg von Chiloé nach Salvador da Bahia im April 1675 umrundete er erneut Kap
Hoorn und wurde anschließend in den schwierigen Gewässern bei der Isla de los
Estados von einem Sturm überrascht. Es gelang ihm weder, wie gewünscht, die
Le-Maire-Straße zu erreichen, noch die östliche Extremität der Isla de los
Estados zu umrunden, er wurde stattdessen weit in den Osten abgetrieben.
Schließlich fand er Schutz in einer der südlichen Buchten Südgeorgiens – laut
einigen Experten möglicherweise im Drygalski-Fjord – wo das Schiff für zwei
Wochen vor Anker lag.
Der Drygalski-Fjord
Laut der kurz nach
dem Ereignis veröffentlichten Erzählung fand La Roché „eine Bucht, in der sie
nahe einem Kap ankerten, das sich (…) nach Südosten erstreckt“. Das umgebende
vergletscherte Gebiet wurde beschrieben als „Schneeberge nahe der Küste, mit
viel schlechtem Wetter“. Als das Wetter sich besserte, setzte das Schiff Segel,
und während man die südliche Extremität von Südgeorgien umrundete, sichtete man
die Clerke Rocks weiter im Südosten. La Roché erreichte den brasilianischen
Hafen Salvador und kam schließlich am 29. September 1675 in La Rochelle, Frankreich,
an.
Einige Tage nach
seiner Abfahrt von Südgeorgien segelten La Roché und seine Mannschaft zu einer
weiteren unbewohnte Insel, „wo sie Wasser, Holz und Fisch fanden“ und sechs
Tage verbrachten, „ohne irgendeinen Menschen zu sehen“, womit, nach der Meinung
einiger Historiker, die erste Landung auf der südatlantischen Gough-Insel
gemacht wurde, die 1505 oder 1506 vom portugiesischen Navigatoren Gonçalo
Álvarez entdeckt worden war und damals noch Diego Alvarez hieß (bis 1731).
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