Montag, 26. Februar 2018

Eine wahre Geschichte Am Mittwoch dem 24. März 1954, ich war damals noch ein Kind,, befinde ich mich in unserem Garten, der direkt hinter unserem großen Haus in der Bahnhofstraße lag, und sollte für meine Mutter einen Rübenkopf ernten, den wir wohl zu Mittag mit verschweißen wollten. Dann kommt auf einmal mein Vater, drückt mir 0,20 DM in die Hand, und sagt, ich solle mal in die Oberstadt gehen, eine Zigarillo für zehn Pfennig kaufen, und für die anderen zehn Pfennig sollte ich ein Kilo Hühnerfutter kaufen. Hühnerfutter war damals sehr sehr billig, 1 kg kostete in der Tüte nur zehn Pfennig, und wir hatten auf unserem neben dem Garten stehenden Hof auch einen Hühnerstall mit sehr vielen Hühner. Dann bin ich in die Oberstadt gegangen und habe die notwendigen Utensilien gekauft, und habe auch sofort unsere Hühner mit dem neu gekauften Futter gefüttert. Es war etwa 9:00 Uhr morgens, auf einmal sehe ich, wie in unserer Hof Einfahrt ein grauer Volkswagen Käfer einfährt, direkt auf dem Hinterhaus vor unserem Haus parkt, und es steigen vier Männer, mit Lodenmäntel bekleidet aus. Aus dem Hinterhaus kommt mein Vater raus, und fragt was los sei, und die Herrn erklärten, sie seien von der Polizei und hätten den Auftrag eine Durchsuchung vorzunehmen. Ich weiß noch, wie mein Vater den Leuten zurief, na durchsucht doch ihr Arschlöcher, zu finden gibt es hier sowieso nichts. Dann gingen alle ins Haus, und ich bin auch hinterher gegangen, weil mich doch interessierte, was da los war, zumal ich ja völlig ahnungslos war. Ich habe gesehen wie die in zivil gekleideten Polizisten sämtliche Schubladen und Schränke aufmachten, und dann noch sagten, sie müssen auch noch unseren Keller durchsuchen. Wir hatten damals einen sehr großen Keller, der unterteilt war, auf der einen Seite lagen mehrere Zentner Winter Kartoffeln, auf der anderen Seite ein großer Haufen mit Eierkohlen. Eierkohlen sind eigentlich nur in Nordrhein-Westfalen ein Begriff, das sind Kohlen die sehen etwas Eier sich aus, heizen aber sehr gut. Früher war es so, dass man im Herbst immer mehrere Zentner Kartoffeln einkellerte, sowie auch Heizmaterial wie Kohlen, da man über Winter ja solche Sachen überhaupt nicht direkt im Laden kaufen konnte. Jetzt standen wir alle vor dem Haufen mit den Kartoffeln, und da wühlte ein Beamter tatsächlich drin herum, hat aber nichts gefunden. Und nun sollte der Haufen mit den Eierkohlen drankommen, und da wusste ich, dass wir da in einem Sack etwas drin versteckt hatten. Mein Vater nahm mich raus, und sagte zu mir, guck nicht immer so auffällig auf die Eierkohlen, und hat mich weggeschickt. Aber die Polizisten hatten offensichtlich auch keine Lust in dem Haufen mit den Eierkohlen herum zu suchen, weil Eierkohlen äußerst schmutzig waren, wenn man die anfasste, hatte man sofort schwarze Hände. Deshalb haben die wohl verzichtet, in dem Haufen der Eierkohlen herum zu suchen. Ich weiß natürlich auch was in diesem in den Eierkohlen verstecken Sack sich befunden hat, es war jeden Fall etwas wertvolles, was aus der Reichskanzlei in Berlin stammte. Es hatte sich um den rechten Adler über der Eingangstür zum Reichskanzler Hitler gehandelt, dort über der Tür hängen ja damals zwei massiv silberner Adler, und Hitler soll zu seinen Leuten gesagt haben, nehmt euch hier alles mit, was nicht Niet und nagelfest ist, damit die Russen das nicht bekommen. Wir hatten also einen dieser Adler, und wo der andere Adler sich befunden hat, das habe ich natürlich auch gewusst. Aber offensichtlich ist da etwas durchgedrungen, denn wir und die andere Person haben versucht, diese massiv silbernen Adler zu verkaufen, aber komischerweise wollte die niemand haben, obwohl die Adler wie auch der bei uns befindliche mehrere Kilo schwer war und aus reinem Silber war. . Ich möchte hier auch noch sagen, wie das mit dem in unserem Besitz befundenen Adler geendet hat, nachdem wir bis 1955 niemanden finden konnten, der diesen wertvollen Adler kaufen wollte, haben wir diesen Adler in einer Schmiede unserem Ort, einem Schulkameraden meines Vaters, einschmelzen lassen, und das Rohmaterial dann auf dem Markt verkauft und dafür etwa 200 DM bekommen, und mit diesen 200 DM hatten wir uns damals im Kaufhof in Siegen einen nagelneuen Braun Rührmixer gekauft, der damals im Jahre 1955 als neueste technische Innovation auf den Markt gekommen war. Dass mein Vater Nazi Dreck am stecken gehabt hat, das war allgemein bekannt, aber wie üblich, wollte das ja niemand zugeben, und wir verfügten auch ganz offensichtlich über erhebliche Wertgegenstände, die aber keinen falls aus Beschlagnahmungen jüdischen Eigentums standen. Mein Vater hatte damals in Siegen am alten Sportplatz bzw. dem alten Reiterplatz eine Firma gegründet, was die genau machten, wusste ich selber nicht, aber ich bin sehr oft dort gewesen, und habe auch in den Büroräumen gespielt. Wir hatten damals einen schwarzen Mercedes, mit dem wir fast jeden Sonntag mit irgendwelchen Nachbarn, die wir eingeladen hatten, an den Rhein oder an die Mosel zum Sonntagsausflug gefallen waren, obwohl die Zeiten damals ja noch eigentlich schlecht war, und auch sich bei uns damals aufeinmal Schmalhansküchenmeister ankündigte. Dann hieß es auf einmal, wir fahren nach Stuttgart, ich könne mitkommen, wir hätten uns einen neuen Sportwagen gekauft. In der Tat, wir sind Juni 1954 nach Stuttgart Zuffenhausen gefahren, und haben dort einen nagelneuen Mercedes 300 SL Sportwagen in blauer Farbe abgeholt, und ich weiß es noch genau, der Wagen hatte 29.500 DM neu gekostet. Der Wagen wurde dann in der Folge immer in Siegen auf dem Gelände der neu gegründeten Firma geparkt, damit man in unserem Wohnort nicht sehen konnte, dass wir uns ein solch teures Auto leisten konnten. Schliesslich hatte damals nur wenige Leute überhaupt ein Auto, wir hatten sogar zwei und dazu noch eiunen teuren Sportwagen, den niemand sehen sollte. Ich weiß es noch genau, es war Samstag der 3. Juli 1954, da kommt mein Vater zu mir an, und auch zu meinem Bruder, der allerdings nicht mit wollte da er zuvor schon mal zum Nürburgring mitgefahren war, und sagt, wir wollten mal in die Schweiz zum Fußball Endspiel fahren. In der Tat, morgens an diesem Samstag sind wir dann in NRW losgefahren, und haben irgendwo auf deutschem Gebiet in der Nähe von Freiburg m Gasthof übernachtet, es war ein herrlicher Samstag mit schönstem Sonnenschein, und am nächsten Tag fing es auf einmal anzuregen. Wir sind dann am Sonntag dem 4. Juli 1954 nach Bern in die Schweiz gefahren, (das Foto habe ichauf einem schweizer Rastplatz gemacht) und direkt zum Fußballstadion, oder das Endspiel der Fußballweltmeisterschaft zwischen Ungarn und Deutschland stattfand. Ich weiß noch genau, es hat fast Bindfäden geregnet, es war arschkalt, und die Eintrittskarten konnte man sofort an der Kasse kaufen, Erwachsene kosteten drei Franken, Kinder 1, 50 Fr. Wie das Fußballspiel ausgegangen ist, ist bekannt, Deutschland ist ja damals Weltmeister geworden, und wir sind wegen des schlechten Wetters noch am Abend nach Deutschland zurückgefahren. Nach dem Spiel warenb wir sogar noch in der Kabine bei den Ungarn, weil mein Vater irgendwoher den ungarischen Fussballspieler Puszkasz kannte. Was wir damals schon etwas komisch vorkam, obwohl wir nicht in Siegen wohnten, sind wir nach Siegen auf den Firmenplatz gefahren, haben den blauen 300 SL dort abgestellt und sind dann mit unserem schwarzen Mercedes nachhause gefahren. Mein Vater sagte mir immer damals, das brauchen die Nachbarn nicht zu sehen, dass wir so ein Auto haben, denn ein Mercedes 300 SL war damals schon ein sehr begehrtes Fahrzeug und erzeugte auch Neid. Da ich zur damaligen Zeit immer sehr gern mitgefahren bin, sind wir auch teils mit diesem Wagen, den blauen 300 SL bzw. mit unserem schwarzen Mercedes immer in Deutschland unterwegs gewesen, und so genau wusste ich nicht, was der Grund dieser Fahrten war, mir wurde gesagt, das sei alles geschäftlich. Misstrauisch wurde ich schon, weil wir uns des Öfteren die Polizei zwecks Durchsuchungen erschien, aber das hatte natürlich politische Gründe, man suchte offenbar immer nach Nazi Devotionalien. Außerdem hat mich das als Kind auch nicht weiter interessiert, denn dass mein Vater bei den Nazis ein hohes Tier in Berlin gewesen ist, das wusste ich nicht, und hatte von Politik damals auch überhaupt keine Ahnung. Dann kommt der April 1955, und wir hatten woanders an einem sicheren Platz, der aber offenbar nicht mehr so sicher war, bei uns im Ort Devotionalien versteckt (bei meiner Tante am Neuenweg, die Schwester von meinem Vater) , die wir mit dem blauen Mercedes abgeholt haben, obwohl mein Vater immer strikt darauf geachtet hat, mit diesen 300 SL nicht in unserem Ort herumzufahren. Den Wagen haben wir beladen, wenn man überhaupt von Beladung spricht, und mein Vater sagte zu mir, das muss jetzt alles sicher versteckt werden, und mir wurde ein langer Vortrag gehalten, in dem mein Vater zu mir sagte, wenn der Adolf wieder an die Macht kommt, dann holst du das wieder raus, was darauf hindeutete, dass alles längerfristig versteckt werden musste. Es waren überwiegend entrahmte Gemälde, sogenannte entartete Kunst bekannter Maler, die im III.Reich verpönt war. Wir sind dann an eine Art Hügel gefahren, dort war ein mit Holz Zaun verschlossener Stollen, deren Holzlatten wir abgerissen hatten und sind in diesem Stollen, ein stillgelegter Stollen, hineingegangen, um die Örtlichkeiten zu erkunden. Ich weiß es noch, in dem Stollen platschte es und Wasser kam von oben, fast so wie in der Tropfsteinhöhle von Attendorn. . Dann stand in diesem Stollen eine total verrostete alte Lore, die stand auf Schienen, und die mussten wir erstmal beiseite rücken. Das ging aber nicht, deshalb haben wir mit viel Kraftanstrengung, schließlich war schon alles verrostete, diese Lore zum Ausgang zurückgefahren und mein Vater setzte sich in den 300 SL und fuhr diesem Wagen komplett bis zum Ende in den Stollen hinein. Und dort steht er heute noch, vollbeladen mit Kunst. . Wir sind dann wieder an den Eingang des Stollen gegangen, haben diese alte Lore wieder auf die Schienen gesetzt und hinter bzw. vor den Mercedes 300 SL geschoben und abgestellt. Natürlich habe ich immer gefragt, was soll das alles, ich wusste natürlich schon mehr als ich ihr sage, aber mein Vater sagte immer zu mir, wenn die politischen Verhältnisse sich ändern und andere wieder an die Macht kommen, dann holen wir das wieder raus. Mir hat es wirklich leid getan, ich dachte das könnte vielleicht eins oder zwei Jahre dauern, aber dass wir diesen schönen Supersportwagen Mercedes 300 SL dort einfach in dem Stollen abstellen, der mit wertvollen Devotionalien bepackt gewesen ist. Wenige Jahre nach diesem Vorfall ist mein Vater dann an Krebs verstorben, ich habe zwar immer wieder mit meiner Mutter darüber geredet, ob wir nicht den Mercedes daraus holen sollten, aber die meinte immer, das geht noch nicht, da müssten wir noch ein bisschen warten, was natürlich bedeutet, dass sie Devotionalien, die in dem Mercedes gebunkert waren, fragwürdig sind. Im Jahre 1970 habe ich mich dann an die Worte meines Vaters erinnert, dass später mal wieder alles herauszuholen, auch wenn die Nazis nicht wieder an die Macht gekommen sind, und bin dort hingefahren, und musste feststellen, dass der komplette Stollen inzwischen eingestürzt war, in sich eingestürzt, und man hätte wahrscheinlich ein Bagger gebraucht, um da überhaupt noch reinzukommen. Natürlich haben wir uns damals ein bisschen ungehört, schon 1955 hatte mir mein Vater erklärt, dass der gesamte Klump in dem Mercedes einen Wert von etwa 500.000 DM, und es billiger sein, den nagelneuen Mercedes 300 SL für 29.500 DM verschwinden zu lassen, wenn man nachher von dem Erlös wesentlich höhere Gewinne machen kann. Der Wagen ist quasi heute noch zugelassen unter der Autoo-Nr. (Britishe Zone) BR-083-3785 Ich möchte ausdrücklich sagen, natürlich handelt es sich um Wertgegenstände, aber auf keinen Fall um beschlagnahmtes Gut jüdischer Bürger, sondern um entartete Kunst, die im III.Reich verpönt war. Heute, im Jahre 2018, dürfte der Wert der Devotionalien, bei etwa 5-10 Millionen € liegen. Nur: 1954 war das Zeugs auch nichts wert, damals wollte man noch nicht einmal Adolfs-Silberadler kaufen. Natürlich sage ich nicht, in welchem Stollen und wo sich der Wagen Mercedes 300 SL Baujahr 1954, befindet, aber selbst der Wagen dürfte inzwischen total verrostete sein. Nachstehend ein Original-Foto, aufgenommen am 4.7.1954.


Eine wahre Geschichte

Am Mittwoch dem 24. März 1954, ich war damals noch ein Kind,, befinde ich mich in unserem Garten, der direkt hinter unserem großen Haus in der Bahnhofstraße lag, und sollte für meine Mutter einen Rübenkopf ernten, den wir wohl zu Mittag mit verschweißen wollten. Dann kommt auf einmal mein Vater, drückt mir 0,20 DM in die Hand, und sagt, ich solle mal in die Oberstadt gehen, eine Zigarillo für zehn Pfennig kaufen, und für die anderen zehn Pfennig sollte ich ein Kilo Hühnerfutter kaufen. Hühnerfutter war damals sehr sehr billig, 1 kg kostete in der Tüte nur zehn Pfennig, und wir hatten auf unserem neben dem Garten stehenden Hof auch einen Hühnerstall mit sehr vielen Hühner. Dann bin ich in die Oberstadt gegangen und habe die notwendigen Utensilien gekauft, und habe auch sofort unsere Hühner mit dem neu gekauften Futter gefüttert. Es war etwa 9:00 Uhr morgens, auf einmal sehe ich, wie in unserer Hof Einfahrt ein grauer Volkswagen Käfer einfährt, direkt auf dem Hinterhaus vor unserem Haus parkt, und es steigen vier Männer, mit  Lodenmäntel bekleidet aus. Aus dem Hinterhaus kommt mein Vater raus, und fragt was los sei, und die Herrn erklärten, sie seien von der Polizei und hätten den Auftrag eine Durchsuchung vorzunehmen. Ich weiß noch, wie mein Vater den Leuten zurief, na durchsucht doch ihr Arschlöcher, zu finden gibt es hier sowieso nichts. Dann gingen alle ins Haus, und ich bin auch hinterher gegangen, weil mich doch interessierte, was da los war, zumal ich ja völlig ahnungslos war. Ich habe gesehen wie die in zivil gekleideten Polizisten sämtliche Schubladen und Schränke aufmachten, und dann noch sagten, sie müssen auch noch unseren Keller durchsuchen. Wir hatten damals einen sehr großen Keller, der unterteilt war, auf der einen Seite lagen mehrere Zentner Winter Kartoffeln, auf der anderen Seite ein großer Haufen mit Eierkohlen. Eierkohlen sind eigentlich nur in Nordrhein-Westfalen ein Begriff, das sind Kohlen die sehen etwas Eier sich aus, heizen aber sehr gut. Früher war es so, dass man im Herbst immer mehrere Zentner Kartoffeln einkellerte, sowie auch Heizmaterial wie Kohlen, da man über Winter ja solche Sachen überhaupt nicht direkt im Laden kaufen konnte. Jetzt standen wir alle vor dem Haufen mit den Kartoffeln, und da wühlte ein Beamter tatsächlich drin herum, hat aber nichts gefunden. Und nun sollte der Haufen mit den Eierkohlen drankommen, und da wusste ich, dass wir da in einem Sack etwas drin versteckt hatten. Mein Vater nahm mich raus, und sagte zu mir, guck nicht immer so auffällig auf die Eierkohlen, und hat mich weggeschickt. Aber die Polizisten hatten offensichtlich auch keine Lust in dem Haufen mit den Eierkohlen herum zu suchen, weil Eierkohlen äußerst schmutzig waren, wenn man die anfasste, hatte man sofort schwarze Hände. Deshalb haben die wohl verzichtet, in dem Haufen der Eierkohlen herum zu suchen. Ich weiß natürlich auch was in diesem in den Eierkohlen verstecken Sack sich befunden hat, es war jeden Fall etwas wertvolles, was aus der Reichskanzlei in Berlin stammte. Es hatte sich um den rechten Adler über der Eingangstür zum Reichskanzler Hitler gehandelt, dort über der Tür hängen ja damals zwei massiv silberner Adler, und Hitler soll zu seinen Leuten gesagt haben, nehmt euch hier alles mit, was nicht Niet und nagelfest ist, damit die Russen das nicht bekommen. Wir hatten also einen dieser Adler, und wo der andere Adler sich befunden hat, das habe ich natürlich auch gewusst. Aber offensichtlich ist da etwas durchgedrungen, denn wir und die andere Person haben versucht, diese massiv silbernen Adler zu verkaufen, aber komischerweise wollte die niemand haben, obwohl die Adler wie auch der bei uns befindliche mehrere Kilo schwer war und aus reinem Silber war. . Ich möchte hier auch noch sagen, wie das mit dem in unserem Besitz befundenen Adler geendet hat, nachdem wir bis 1955 niemanden finden konnten, der diesen wertvollen Adler kaufen wollte, haben wir diesen Adler in einer Schmiede unserem Ort, einem Schulkameraden meines Vaters, einschmelzen lassen, und das Rohmaterial dann auf dem Markt verkauft und dafür etwa 200 DM bekommen, und mit diesen 200 DM hatten wir uns damals im Kaufhof in Siegen einen nagelneuen Braun Rührmixer gekauft, der damals im Jahre 1955 als neueste technische Innovation auf den Markt gekommen war.

Dass mein Vater Nazi Dreck am stecken gehabt hat, das war allgemein bekannt, aber wie üblich, wollte das ja niemand zugeben, und wir verfügten auch ganz offensichtlich über erhebliche Wertgegenstände, die aber keinen falls aus Beschlagnahmungen jüdischen Eigentums standen. Mein Vater hatte damals in Siegen am alten Sportplatz bzw. dem alten Reiterplatz eine Firma gegründet, was die genau machten, wusste ich selber nicht, aber ich bin sehr oft dort gewesen, und habe auch in den Büroräumen gespielt. Wir hatten damals einen schwarzen Mercedes, mit dem wir fast jeden Sonntag mit irgendwelchen Nachbarn, die wir eingeladen hatten, an den Rhein oder an die Mosel zum Sonntagsausflug gefallen waren, obwohl die Zeiten damals ja noch eigentlich schlecht war, und auch sich bei uns damals aufeinmal Schmalhansküchenmeister ankündigte.





Dann hieß es auf einmal, wir fahren nach Stuttgart, ich könne mitkommen, wir hätten uns einen neuen Sportwagen gekauft. In der Tat, wir sind Juni 1954 nach Stuttgart Zuffenhausen gefahren, und haben dort einen nagelneuen Mercedes 300 SL Sportwagen in blauer Farbe abgeholt, und ich weiß es noch genau, der Wagen hatte 29.500 DM neu gekostet. Der Wagen wurde dann in der Folge immer in Siegen auf dem Gelände der neu gegründeten Firma geparkt, damit man in unserem Wohnort nicht sehen konnte, dass wir uns ein solch teures Auto leisten konnten. Schliesslich hatte damals nur wenige Leute überhaupt ein Auto, wir hatten sogar zwei und dazu noch eiunen teuren Sportwagen, den niemand sehen sollte. Ich weiß es noch genau, es war Samstag der 3. Juli 1954, da kommt mein Vater zu mir an, und auch zu meinem Bruder, der allerdings nicht mit wollte da er zuvor schon mal zum Nürburgring mitgefahren war, und sagt, wir wollten mal in die Schweiz zum Fußball Endspiel fahren. In der Tat, morgens an diesem Samstag sind wir dann in NRW losgefahren, und haben irgendwo auf deutschem Gebiet in der Nähe von Freiburg m Gasthof übernachtet, es war ein herrlicher Samstag mit schönstem Sonnenschein, und am nächsten Tag fing es auf einmal anzuregen.



Wir sind dann am Sonntag dem 4. Juli 1954 nach Bern in die Schweiz gefahren, (das Foto habe ichauf einem schweizer Rastplatz gemacht) und direkt zum Fußballstadion, oder das Endspiel der Fußballweltmeisterschaft zwischen Ungarn und Deutschland stattfand. Ich weiß noch genau, es hat fast Bindfäden geregnet, es war arschkalt, und die Eintrittskarten konnte man sofort an der Kasse kaufen, Erwachsene kosteten drei Franken, Kinder 1, 50 Fr. Wie das Fußballspiel ausgegangen ist, ist bekannt, Deutschland ist ja damals Weltmeister geworden, und wir sind wegen des schlechten Wetters noch am Abend nach Deutschland zurückgefahren. Nach dem Spiel warenb wir sogar noch in der Kabine bei den Ungarn, weil mein Vater irgendwoher den ungarischen Fussballspieler Puszkasz kannte. Was wir damals schon etwas komisch vorkam, obwohl wir nicht in Siegen wohnten, sind wir nach Siegen auf den Firmenplatz gefahren, haben den blauen 300 SL dort abgestellt und sind dann mit unserem schwarzen Mercedes nachhause gefahren. Mein Vater sagte mir immer damals, das brauchen die Nachbarn nicht zu sehen, dass wir so ein Auto haben, denn ein Mercedes 300 SL war damals schon ein sehr begehrtes Fahrzeug und erzeugte auch Neid.







Da ich zur damaligen Zeit immer sehr gern mitgefahren bin, sind wir auch teils mit diesem Wagen, den blauen 300 SL bzw. mit unserem schwarzen Mercedes immer in Deutschland unterwegs gewesen, und so genau wusste ich nicht, was der Grund dieser Fahrten war, mir wurde gesagt, das sei alles geschäftlich. Misstrauisch wurde ich schon, weil wir uns des Öfteren die Polizei zwecks Durchsuchungen erschien, aber das hatte natürlich politische Gründe, man suchte offenbar immer nach Nazi Devotionalien. Außerdem hat mich das als Kind auch nicht weiter interessiert, denn dass mein Vater bei den Nazis ein hohes Tier in Berlin gewesen ist, das wusste ich nicht, und hatte von Politik damals auch überhaupt keine Ahnung.







Dann kommt der April 1955, und wir hatten woanders an einem sicheren Platz, der aber offenbar nicht mehr so sicher war, bei uns im Ort Devotionalien versteckt (bei meiner Tante am Neuenweg, die Schwester von meinem Vater) , die wir mit dem blauen Mercedes abgeholt haben, obwohl mein Vater immer strikt darauf geachtet hat, mit diesen 300 SL nicht in unserem Ort herumzufahren. Den Wagen haben wir beladen, wenn man überhaupt von Beladung spricht, und mein Vater sagte zu mir, das muss jetzt alles sicher versteckt werden, und mir wurde ein langer Vortrag gehalten, in dem mein Vater zu mir sagte, wenn der Adolf wieder an die Macht kommt, dann holst du das wieder raus, was darauf hindeutete, dass alles längerfristig versteckt werden musste. Es waren überwiegend entrahmte Gemälde, sogenannte entartete Kunst bekannter Maler, die im III.Reich verpönt war. Wir sind dann an eine Art Hügel gefahren, dort war ein mit Holz Zaun verschlossener Stollen, deren Holzlatten wir abgerissen hatten und sind in diesem Stollen, ein stillgelegter Stollen, hineingegangen, um die Örtlichkeiten zu erkunden. Ich weiß es noch, in dem Stollen platschte es und Wasser kam von oben, fast so wie in der Tropfsteinhöhle von Attendorn. . Dann stand in diesem Stollen eine total verrostete alte Lore, die stand auf Schienen, und die mussten wir erstmal beiseite rücken. Das ging aber nicht, deshalb haben wir mit viel Kraftanstrengung, schließlich war schon alles verrostete, diese Lore zum Ausgang zurückgefahren und mein Vater setzte sich in den 300 SL und fuhr diesem Wagen komplett bis zum Ende in den Stollen hinein. Und dort steht er heute noch, vollbeladen mit Kunst. . Wir sind dann wieder an den Eingang des Stollen gegangen, haben diese alte Lore wieder auf die Schienen gesetzt und hinter bzw. vor den Mercedes 300 SL geschoben und abgestellt. Natürlich habe ich immer gefragt, was soll das alles, ich wusste natürlich schon mehr als ich ihr sage, aber mein Vater sagte immer zu mir, wenn die politischen Verhältnisse sich ändern und andere  wieder an die Macht kommen, dann holen wir das wieder raus. Mir hat es wirklich leid getan, ich dachte das könnte vielleicht eins oder zwei Jahre dauern, aber dass wir diesen schönen Supersportwagen Mercedes 300 SL dort einfach in dem Stollen abstellen, der mit wertvollen Devotionalien bepackt gewesen ist. Wenige Jahre nach diesem Vorfall ist mein Vater dann an Krebs verstorben, ich habe zwar immer wieder mit meiner Mutter darüber geredet, ob wir nicht den Mercedes daraus holen sollten, aber die meinte immer, das geht noch nicht, da müssten wir noch ein bisschen warten, was natürlich bedeutet, dass sie Devotionalien, die in dem Mercedes gebunkert waren, fragwürdig sind.



Im Jahre 1970 habe ich mich dann an die Worte meines Vaters erinnert, dass später mal wieder alles herauszuholen, auch wenn die Nazis nicht wieder an die Macht gekommen sind, und bin dort hingefahren, und musste feststellen, dass der komplette Stollen inzwischen eingestürzt war, in sich eingestürzt, und man hätte wahrscheinlich ein Bagger gebraucht, um da überhaupt noch reinzukommen.



Natürlich haben wir uns damals ein bisschen ungehört, schon 1955 hatte mir mein Vater erklärt, dass der gesamte Klump in dem Mercedes einen Wert von etwa 500.000 DM, und es billiger sein, den nagelneuen Mercedes 300 SL für 29.500 DM verschwinden zu lassen, wenn man nachher von dem Erlös wesentlich höhere Gewinne machen kann. Der Wagen ist quasi heute noch zugelassen unter der Autoo-Nr. (Britishe Zone)  BR-083-3785 Ich möchte ausdrücklich sagen, natürlich handelt es sich um Wertgegenstände, aber auf keinen Fall um beschlagnahmtes Gut jüdischer Bürger, sondern um entartete Kunst, die im III.Reich verpönt war.  Heute, im Jahre 2018, dürfte der Wert der Devotionalien, bei etwa 5-10  Millionen € liegen. Nur: 1954 war das Zeugs auch nichts wert, damals wollte man noch nicht einmal Adolfs-Silberadler kaufen. Natürlich sage ich nicht, in welchem Stollen und wo sich der Wagen Mercedes 300 SL Baujahr 1954, befindet, aber selbst der Wagen dürfte inzwischen total verrostete sein.

Nachstehend ein Original-Foto, aufgenommen am 4.7.1954.




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