Author Selzer-McKenzie
Die Filmaufnahmen hat der Author Selzer-McKenzie selbst in der afrikanischen Savanne gedreht
Der Leopard (Panthera pardus) ist eine Art innerhalb der Familie der Katzen, die in Afrika und Asien verbreitet ist. Im Kaukasus kommt sie darüber hinaus auch am äußersten Rande Europas vor. Der Leopard ist nach Tiger, Löwe und Jaguar die viertgrößte Großkatze.
Maße und Gewicht des Leoparden sind innerhalb des großen Verbreitungsgebietes sehr unterschiedlich. Generell sind waldbewohnende Leoparden meist kleiner und gedrungener, die der offenen Lebensräume in der Regel schlanker und größer. Der Leopard wird 90–190 cm lang, den 60–110 cm langen Schwanz nicht mitgerechnet. Männliche Leoparden wiegen etwa 40–90 kg und haben eine Schulterhöhe von 70–80 cm. Weibchen sind etwa 50 % kleiner und wiegen nur etwa 30–60 kg. Kleine Weibchen messen nur 45 cm an der Schulter. In der Kapregion in Südafrika wiegen Leoparden oft nur 20–30 kg.
Der Leopard war in geschichtlicher Zeit über ganz Afrika beiderseits der Sahara sowie über große Teile Asiens verbreitet. In Afrika lebt er sowohl in den zentralen Regenwäldern als auch in den Gebirgen, Savannen und Halbwüsten von Marokko bis zum Kap der guten Hoffnung. Lediglich die großen, wasserlosen Wüsten meidet der Leopard und fehlt daher naturgemäß in der Sahara und den trockensten Regionen der Namib. In Asien bewohnt er die Nadelwälder am Amur ebenso wie die Tropen Indiens und Südostasiens. Hier dringt er im Südwesten bis auf die Arabische Halbinsel, nach Israel und Anatolien vor und im Südosten bis auf die Insel Java. Er fehlt allerdings auf Sumatra und Borneo, sowie in den wasserlosen Kernwüsten Asiens, wie etwa der Rub al-Chali. Fossilfunde zeigen jedoch, dass der Leopard einst auch Sumatra bewohnt hat. Die Nordgrenze des asiatischen Verbreitungsgebietes verläuft heute vom Kaukasus über Nordpersien, Afghanistan und Kaschmir, entlang des Himalaya bis zum Amurfluß in Ostsibirien. In vorgeschichtlicher Zeit gab es Leoparden auch in Mitteleuropa. Hier verschwanden sie aber bereits am Ende der Eiszeit. Der Leopard hat von allen fünf Großkatzen das größte Verbreitungsgebiet.
Was Leoparden fressen, richtet sich in erster Linie nach dem Nahrungsangebot des jeweiligen Lebensraums. So haben Leoparden eine außerordentlich hohe Auswahl an möglichen Beutetieren, die von Käfern über Reptilien bis hin zu Vögeln und Großsäugern reicht. Wenn irgend möglich versuchen Leoparden aber, Säugetiere im Gewicht von 30 bis 50 Kilogramm zu erbeuten. Meist handelt es sich dabei um mittelgroße Huftiere. Je nach Region sind seine Hauptbeutetiere Hirsche wie Axishirsch und Sikahirsch oder Antilopenarten wie Sasins, Schirrantilopen oder Impalas. Einen relativ großen Teil seiner Nahrung machen kleinere Raubtiere wie Mangusten oder Schakale aus. Er wagt sich aber auch an so wehrhafte Tiere wie Wildschweine, Buschschweine und Paviane, die er normalerweise im Schutze der Nacht überfällt. Zebras sind als Beute bereits zu groß, aber gelegentlich reißt er ein unvorsichtiges Fohlen dieser Einhufer.
Meist werden Leoparden als nächtliche Jäger angesehen, doch wurde bisher keine generelle Vorliebe für bestimmte Jagdzeiten gefunden. Der Zeitpunkt einer Jagd hängt wohl mit der Verfügbarkeit der Beutetiere in seinem Jagdrevier zusammen.
Grundsätzlich kann man bei Leoparden zwei prinzipiell verschiedene Jagdweisen beobachten. Die Anschleichjagd und die eher passive Lauerjagd. Anschleichjagden gehören zu den häufigsten Jagdmethoden des Leoparden. Leoparden sind zwar schnell im Antritt und überwinden mit wenigen Sätzen etliche Meter, doch schon auf mittleren Distanzen sind ihnen die meisten Beutetiere an Geschwindigkeit überlegen. Die Katze versucht daher so nahe wie möglich unbemerkt an ihr Opfer heranzukommen, um den Abstand vor dem Angriff zu verkürzen. Bei der Anschleichjagd erbringen Leoparden oft enorme Leistungen. In der Kalahari und anderen kargen Wüstengegenden müssen sie sich über enorme Strecken fast ohne Deckung an ihre Opfer heranschleichen. Die reine Lauerjagd, bei der der Jäger auf sein Opfer wartet, ist bei Leoparden ebenfalls eine häufig zu beobachtende Jagdmethode. Leoparden, die den Tag auf Bäumen verbringen, benutzen diese oft als erhöhten Ansitz. Mit bemerkenswerter Geduld lassen sie Herden grasender Tiere in geeigneter Größe an sich oder gelegentlich direkt unter ihrem Ausguck vorbeiziehen oder auf sich zuweiden. Wenn der Ast, auf dem der Leopard ruht, nicht zu hoch ist, kann er direkt von oben auf seine Beute springen. Meistens verlässt er aber vor dem eigentlichen Angriff den Baum. Er klettert dazu vorsichtig an der für das auserwählte Opfer nicht sichtbaren Seite des Baumstammes herab und sucht Deckung hinter dem Stamm oder − wenn vorhanden − hinter anderer dichter Vegetation. Dabei können sie nach sehr langer Wartezeit auf einem Ast des Baumes noch einmal dieselbe Zeit am Fuß des Baumes zubringen, um auf solche Tiere zu warten, die sie von oben über längere Zeit bei der Annäherung zu dem betreffenden Baum beobachtet haben. Es liegen keine Beobachtungen oder Berichte darüber vor, ob Leoparden sich ihre Opfer bereits zu Beginn der Anschleich- oder auch Ansitzjagd auswählen oder ob sie es mehr dem Zufall überlassen, welches Tier einer Gruppe sie töten wollen.
Gelegentlich stöbert der Räuber seine Beute auch einfach beim Umherstreifen im Revier auf und überrascht sie. Abseits liegende Kitze von Hornträgern oder sich reglos an den Boden drückende Hasen werden oft rein durch Zufall im Vorübergehen entdeckt, und nicht gezielt angeschlichen.
Leoparden nehmen auch mit Aas vorlieb oder vertreiben schwächere Raubtiere, wie Geparden von ihrem Riss.
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