Börsen-Trading-Strategien nach Gann Scientific Method von
Selzer-McKenzie SelMcKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
William Delbert Gann geb. 6. Juni 1878 in Lufkin, Texas;
gestorben 14. Juni 1955), war vielleicht nicht der erste technische
Marktanalyst, doch zweifelsohne einer der erfolgreicheren. Gann, der einen
neuen Ansatz der Marktanalyse entwickelt und publiziert hatte, rühmte sich, er
habe mehr als einmal rekordreife Erfolgsund Trefferquoten erzielt,
TradingStrategien für Spekulanten entwickelt und könne Marktbewegungen bis hin
zu genauen Kursniveaus prognostizieren.
William Delbert Gann erblickte am 6. Juni 1878 auf einer
Baumwollfarm in Lufkin, Texas, das Licht der Welt. Schon früh zeigte sich seine
mathematische Begabung. Nach der höheren Schule wandte er sich 1902 im Alter
von 24 Jahren dem Trading zu. Wie er selbst sagte, waren seinen frühen
TradingErfahrungen geprägt von „Hoffnung, Angst und Gier" was sich, wie er später erkannte, nicht mit
einer erfolgreichen TradingStrategie vereinbaren liess.
Nachdem er empfindliche Verluste erlitten hatte, bemerkte er
allmählich, dass die Märkte sich nach mathematischen Gesetzen und bestimmten
Zeitzyklen richteten. Besonders interessierte er sich für die Beziehung
zwischen Kurs und Zeit, eine Verbindung, die er als „Quadrat" von Kurs und
Zeit bezeichnete. Diese Zusammenhänge studierte er eingehend, reiste sogar nach
England, Indien und Ägypten, um mathematische Theorien und die historische
Entwicklung von Kursen zu untersuchen.
Bei der Entwicklung seiner Theorien war Gann zweifelsohne
einer der fleissigsten technischen Analysten. Er fertigte Tausende von Charts
an, die Tages, Wochen, Monats und JahresKurse für eine breite Palette an Aktien
und Commodities zeigten. Bei seinen Recherchen zeigte er grossen Eifer und ging
bei den Charts für manche Kurse sogar über mehrere hundert Jahre zurück. Zu
einer Zeit, als die Marktanalyse grösstenteils den Fundamentalisten vorbehalten
war, entwickelte Gann revolutionäre Theorien, die auf den mathematischen
Naturgesetzen, Zeitzyklen und der unerschütterlichen Überzeugung beruhten, dass
vergangene Marktbewegungen Hinweise gaben auf zukünftige Entwicklungen.
1908 zog Gann nach New York. Er eröffnete am Broadway ein
Maklerbüro und begann, seine Theorien und Methoden an der Börse auszutesten.
Bereits nach einem Jahr war klar, dass sein Erfolg nicht nur auf Glück beruhen
konnte. In einem Artikel, der 1909 in The Ticker Digest erschien, hiess es,
dass „... Mr. Gann eine bahnbrechende neue Vorstellung von den Prinzipien
entwickelt hat, nach denen sich der Aktienmarkt bewegt." Die GannTheorie
ist im Grunde das Studium der Beziehungen zwischen Formation, Preis und Zeit
und der Auswirkungen dieser Beziehungen auf den Markt. In der GannTheorie
werden Formation, Preis und Zeit als Schlüsselfaktoren für die Prognose
zukünftiger Marktbewegungen betrachtet. Jedes einzelne Element hat dabei seine
spezifischen Merkmale und auch eine bestimmte überlappende Eigenschaft.
Kernpunkt der GannTheorie ist die Suche nach den
Wechselbeziehungen zwischen diesen drei Hauptindikatoren für Veränderungen bei
Trend und Marktrichtung. Anders ausgedrückt: Manchmal hat eine Formation
dominierenden Einfluss auf das Marktgeschehen, während ein andermal Preis oder
Zeit die vorherrschenden Faktoren sind. Es ist die Balance dieser drei Elemente,
insbesondere die Ausgewogenheit von Preis und Zeit, die die besten
TradingGelegenheiten eröffnet und so zu mehr Markterfolg führt. Die GannTheorie
hilft dem Trader, die optimalen Kombinationen von Formation, Preis und Zeit zu
bestimmen, um so Gewinn bringende Trades zu initiieren. Während jedes Element
für sich Auslöser für den Trade sein kann, erleidet ein Trader, der sich bei
seinen Signalen zu sehr nach einem Element allein richtet, eine ganze Reihe von
Verlusten, während der Trader, der geduldig auf ein ausgeglichenes Verhältnis
zwischen Formation, Preis und Zeit wartet, sicherlich mehr Erfolg haben wird.
Zum Studium der Formationen gehört die korrekte Konstruktion
von Tertiär, Sekundär und PrimärtrendSwing Charts und
SchlusskursUmkehrFormationen. Das Studium des Preises beinhaltet die Analyse
der GannAngles GannWinkel oder
Winkellinien und der Percentage
Retracements. Bei der Untersuchung der Zeit werden die zeitliche Gestaltung von
Schwingungen und Zyklen sowie historische Daten berücksichtigt. Die Kombination
dieser drei Zeitfaktoren hilft dem Trader, den richtigen Zeitpunkt zum Kauf
oder Verkauf zu finden. In diesem Buch beschreibe ich Methoden, mit deren Hilfe
der Trader leichter erkennen kann, wie man diese Elemente durch korrekte ChartKonstruktion
ermittelt und wie sie beim Trading in Verbindung stehen.
Während über die GannTheorie als solche eine Fülle von
Material zur Verfügung steht, erfährt man kaum etwas darüber, wie Gann seine
Methoden in einem TradingSystem praktisch einsetzte. Ich habe an den Wert
dieses Materials solange geglaubt, bis ich mich beim Setzen eines Stops einmal
nach einem massgeblichen astrophysikalischen Gesetz gerichtet habe.
Informationen über die Ursprünge von Beziehungen zwischen Zyklen und Preis und
Zeit sind ausgesprochen interessant, doch wenn man sie nicht in einem
TradingSystem praktisch umsetzen kann, sind sie meiner Ansicht nach im Grunde
nutzlos. Recherchen, die ergeben, dass 1998 oder ein Jahr später oder früher
der Boden eines 60JahresZyklus fällig ist, helfen nicht viel weiter, wenn man
sich heute erfolgreich in Sojabohnen engagieren will. Deshalb muss man sich auf
den Markt konzentrieren und auf die aktuellen Aussagen von Formation, Preis und
Zeit.
Meine Absicht ist, Sie auf die Teilbereiche der GannTheorie
hinzuweisen, die sich zum Aufbau eines Gewinn bringenden TradingSystems eignen.
Meine Studien von Ganns Originalarbeiten zeigen, dass er vornehmlich Swing
Charts, GannWinkelStudien und Zyklenmessungen von früheren Tops und Böden aus
verwendet. Auf letztere will ich nicht zu detailliert eingehen, da sehr viel
Hintergrundwissen notwendig ist, um damit arbeiten zu können. Im Rahmen des
ZeitKonzeptes, das ja ein Schlüsselelement der GannAnalyse darstellt, werde ich
an ein paar einfachen Beispielen zeigen, wie Gann Finanzastrologie auf die
Märkte anwendete. Ausserdem hat Gann eine Reihe von Master Charts für Preis und
Zeit entwickelt, die er zur Ermittlung aktueller und zukünftiger Unterstützungs
und Widerstandspunkte verwendete.
In vielen seiner Schriften werden TradingRegeln anhand von
hypothetischen Beispielen illustriert. Den einzigen handfesten Hinweis auf eine
Empfehlung für einen tatsächlichen Trade fand ich in seinem Master Egg Course.
Diese Information war für meine Studien von grundlegender Bedeutung, da mir
klar wurde, was für die Entwicklung eines TradingSystems nach Gann wichtig war,
und was nicht. Jeder Abschnitt zeigte deutlich, wie Gann Formation, Preis und
Zeit zu einer TradingStrategie verschmolz. Im folgenden Textausschnitt* erklärt
er seine Anwendung des Master Charts:
Beispiel: 3. Mai 1949, Hoch für Eier mit Laufzeit Oktober
bei 5025. Der entsprechende Zeitfaktor ist 168, was 14 Jahren entspricht, und
169 ist das Quadrat von 13. Beachten Sie, dass mit einem Kurs von 5010 der
7/16Punkt des Kreises bei 5010 erreicht ist, was diesen Wert zu einem
Widerstands und Verkaufsniveau auf Grundlage des Master Square Charts macht.
Beachten Sie die Anmerkungen und Zeitangaben rechts auf diesem Master Chart.
Das folgende Beispiel bezieht sich auf seine Anwendung von
Unterstützungs und Widerstandswinkellinien:
Gestern Abend habe ich Chicago benachrichtigt, dass Eier mit
Laufzeit Oktober heute ein sicheres Verkaufsobjekt sind. Die Gründe dafür sind:
Bei Betrachtung der Winkellinien auf dem Chart von Tageshoch und Tagestief kam
es bei der 4 x 1Linie, die sich, ausgehend vom ersten Gipfel bei 4760 am 6.
Dezember 1948, um 21/2 Punkte pro Tag bewegt, bei 5020 zu einer Überkreuzung.
Die 45GradWinkellinie, die sich, ausgehend vom Tief am 16. März 1949, aufwärts
bewegt, kreuzte bei 5020. Die 67 1/2 GradWinkellinie, die sich, ausgehend vom
Tief bei 4785 vom 18. April, um 20 Punkte pro Tag aufwärts bewegt, kreuzte bei
5020, und die Winkellinie, die sich von 4735 vom 14. Februar aufwärts bewegt,
kreuzte bei 5005, so dass insgesamt 4 wichtige Winkellinien auf diesen
Höhepunkt hin laufen. Sicherlich ein starkes Widerstandsniveau, weil seit
Ausgabe der Emission 6 Monate vergangen sind. Der Zeitraum vom ersten
signifikanten Gipfel am 6. Dezember 1948 betrug knapp 5 Monate, und die von
diesem Gipfel ausgehende Winkellinie wies eindeutig auf das Top hin.
Im nächsten Beispiel spricht Gann von der Bedeutung des
Preismassstabs:
Nach Erhalt eines Briefes mit dem Inhalt, dass die Kontrakte
für Eier am 1. Februar geändert wurden und 1 Punkt jetzt $1,44 entspricht, habe
ich mit der Anpassung der Winkellinien an den Geldwert experimentiert, denn das
ist sehr wichtig. Ich wollte ein Ergebnis, das bis zur Linie eines 11 1/4
Winkels greift, und durch Multiplikation von 144 x 8 erhielt ich 1152 oder
$11,52 Gewinn für 8 Punkte. Das ergab eine 5 x 4Linie bzw. einen Winkel von ca.
39 Grad, der sich mit einer Veränderungsrate von 8 Punkten pro Tag aufwärts
bewegt, anstatt einer 45GradWinkellinie, die um 10 Punkte pro Tag steigt.
Im folgenden Absatz werden Swing Chart und Angles erläutert:
Jahrelange Recherchen und Erfahrungen haben gezeigt, dass
der erste Anstieg, der zu einer mehr als dreitägigen Reaktion führt, eine
Winkellinie für ein zukünftiges signifikantes Top definiert. Diese Regel gilt für
Wochen und Monatscharts gleichermassen. Kommt es zu einem zweiten und dritten
Top und nach dem dritten Top zu einem grösseren Rückgang, weist eine
Winkellinie von diesem Boden aus auf die Böden und Tops des nächsten Anstiegs
hin. Sie werden feststellen, dass beim grössten Rückgang vom 24. Januar bis zum
8. Februar der Preis auf die vom Extremtief bei 4485 ausgehende Winkellinie
gefallen ist, und dass die 2 x 1Linie vom dritten Top aus den zweiten und auch
den letzten Boden bei 4560 anzeigte. Von diesem Tief bei 4560 geht die
Winkellinie aus, die mit 8 Punkten pro Tag steigt. Sie weist auf ein
bevorstehendes Tief am 2. März hin, dann auf ein Top bei 4850 am 30. März und
eine anschliessende 2TagesReaktion, und schliesslich überkreuzt diese grüne
Winkellinie am 3. Mai die Winkellinie, die vom ersten Top bei 5020 ausgeht am 3. Mai 1949.
Im nächsten Absatz kombiniert Gann einen Percentage
RetracementPunkt, den Swing Chart und die Winkellinien:
Am 3. Mai schloss der Markt auf der Hälfte der Tagesspanne.
Der 4. Mai war ein Signaltag. Der Eröffnungskurs lag bei 50 Cent, das Hoch bei
5005; das Tagestief lag bei 4980, der Markt schloss bei 4985. Das war der erste
Tag seit dem 18. April, an dem der Markt das Vortagestief durchstossen und
darunter geschlossen hatte. Der Zeitraum von 4560 auf 5025 betrug 58
Börsentage. Angesichts der Tatsache, dass seit Ausgabe der Emission über 6
Monate verstrichen sind, ist mit einer grösseren Reaktion zu rechnen. Der
45GradWinkel vom letzten Tief bei 4795 ist im Hinblick auf Unterstützung und
eine sekundäre Erholung am aussagekräftigsten. Der Rückgang sollte mindestens 5
Tage anhalten, mit maximal einem Erholungstag.
Anschliessend interpretiert er die aus dem Swing Chart
bezogenen Daten:
Weitere Gründe für das Top am 3. Mai waren:
Erste Aufwärtsbewegung von 4485 auf 4760 Gesamtplus: 275 Punkte.
Erste Abwärtsbewegung um 215 Punkte.
Zweite Aufwärtsbewegung von 4560 auf 4850 Gesamtplus: 290 Punkte.
Zweite Abwärtsbewegung von 4850 auf 4775 Minus: 75 Punkte.
Dritte Aufwärtsbewegung von 4775 auf 5025 Gesamtplus: 250 Punkte. Das waren 25 Punkte
weniger als beim ersten und 40 Punkte weniger als beim zweiten Anstieg.
In diesem Abschnitt befasst sich Gann mit der Bedeutung des
Timings auf Grundlage des Swing Charts:
Das längste Zeitintervall vom 24. Januar bis zum 8. Februar
betrug 11 Börsentage. Der letzte Anstieg vom 18. April erstreckte sich über 11
Börsentage. Gibt der Markt also über mehr als 11 Tage nach, ist das mehr als
das längste Zeitintervall. Fällt er um mehr als 75 Punkte, ist das mehr als ein
Ausgleich der letzten Kurseinbrüche oder Aufwärtskorrekturen und spricht für
fallende Kurse.
In den folgenden vier Absätzen wird der Markt anhand des
Master Charts interpretiert. Ausserdem werden die geometrischen Aspekte von
Zeit und Preis erläutert:
Bei der Gegenüberstellung des Master Charts und der
vorangegangenen Tops und Böden kann man erkennen, wie es die geometrischen
Winkel auf anderen Charts bestätigt.
Beispiel: 5010 liegt 60 Cent um 180 Grad gegenüber, 4890
liegt auf einer 45GradWinkellinie von 1050, dem extremen Kurstief. 4950 liegt
45 Cent um 180 Grad gegenüber. Die von 30 Cent, also der Hälfte von 60,
ausgehende 45GradWinkellinie kreuzt bei 48 Cent.
Darum bildete der Markt vom 13. bis 18. April 3 Böden in der
Umgebung von 48 Cent. Der Master Chart zeigt dieselben Widerstandsniveaus, und
durch gleichzeitige Berücksichtigung des Zeitraums erkennt man die
grundlegenden mathematischen und geometrischen Gesetze für die Marktbewegungen.
Bei Überprüfung vergangener Entwicklungen und sorgfältiger
Untersuchung aller signifikanten Tops und Böden wird ersichtlich, wie das
Gesetz funktioniert.
Da die Fluktuation bei Eiern bei einem Minimum von 5 Punkten
jetzt $7,20 entspricht, was 2 Kreise von 360 Grad ausmacht, ist die Hälfte
davon 360, was einem Winkel, der um 21/2 Punkte pro Tag ansteigt, entsprechende
Bedeutung verleiht. Die Fluktuationen funktionieren nun besser bei einem Kreis
von 360 Grad. In ein paar Tagen werde ich Ihnen einen weiteren Master Chart
schicken, der alle 15GradWinkellinien und die Widerstandsniveaus enthält, die
Ihnen helfen werden, Widerstand und Wendepunkte zu bestimmen.
Endlich, nach Analyse von Swing Chart, Percentage
Retracements, Unterstützungs und Widerstandswinkeln und Master Chart, gelangt
er zu einem Schluss und führt den Trade durch.
Beispiel: Die Fluktuationsspanne und die Laufzeit der
vorliegenden Option auf Eier mit Fälligkeit Oktober beträgt vom Tief bei 4485
bis zum Hoch bei 5025 540 Punkte. Durch Subtraktion von 540 ergibt sich ein
Ausgleich bei 180. Das bedeutet, dass der Markt sich um 1 1/2 Kreise oder
Zyklen vorwärts bewegt und am 3. Mai 1949 einen 180GradWinkel erreicht hat. Der
Autor hat am 3. Mai 1949 Eier mit Fälligkeit Oktober bei 5015 verkauft.
Dieser Trade war nicht sonderlich erfolgreich, doch mir kam
es mehr auf die Gedankengänge an, die zur Bestimmung des Einstiegsniveaus
geführt hatten. Beim Studium von Ganns persönlichem Bericht erkannte ich die
TradingMethoden, die er bei der Entscheidung für einen Trade für wichtig hielt.
Wenn Gann sich ernsthaft dem Trading widmete, verwendete er eine Kombination
aus Swing Charts, Percentage Retracements und Winkellinien zur Bestimmung der
Unterstützung und Swing
Charts und wiederkehrende (zyklische) Daten fürs Timing.
Später entwickelte er fürs Trading Master Charts von Preis und Zeit. Diese
Technik geht über den Rahmen dieses einführenden Buchs hinaus, da sie nur
Gewinn bringend umsetzen kann, wer die einfacheren Methoden bereits beherrscht.
Ausserdem sind dafür spezifische Analysewerkzeuge erforderlich, die nur bei der
LambertGann Publishing Company erhältlich sind, und es sind fundierte
Kenntnisse von Zyklen und ihren Ursachen nötig. Man kann also sagen, dass Gann
sich beim Trading auf eine Kombination aus Formation, Preis und Zeit stützte.
Wie ich bereits festgestellt habe, sind dies die Kernstücke der GannAnalyse,
die meines Erachtens für die Entwicklung eines TradingSystems von Bedeutung
sind. Obwohl Gann noch viele andere Aspekte der Analyse von Preis und Zeit
studiert und gemeistert hat, ist dieses Buch hauptsächlich Formation, Preis und
Zeit gewidmet.
DIE GRUNDLAGEN DER GANNTHEORIE
Das Schwingungsgesetz
In einem Interview hat Gann einmal verraten, das Geheimnis
seines TradingAnsatzes sei das Verständnis der Schwingungen einer Commodity.
Das „Schwingungsgesetz", wie er es nannte, erklärt die Ursachen der
periodischen Wiederkehr von Anstieg und Fall bei Commodities. Die folgenden
Auszüge stammen aus einem Artikel von Gann, der dieses Thema ausführlich
erläutert. Schon bald fiel mir auf, dass es bei Aktien und Commodities zu
periodisch wiederkehrenden Auf und Abwärtsbewegungen kam. Daraus schloss ich,
dass die Marktbewegungen den Naturgesetzen unterliegen mussten. Nach
erschöpfenden Nachforschungen und Untersuchungen der bekannten Wissenschaften
erkannte ich, dass das Schwingungsgesetz mir ermöglicht, exakt die Punkte zu
bestimmen, auf die Aktien oder Commodities innerhalb eines bestimmten Zeitraums
steigen oder fallen sollten. Mit Hilfe dieses Gesetzes kann man die Ursachen
und Wirkungen bestimmen, lange bevor sich die Wall Street ihrer bewusst wird.
Die meisten Spekulanten werden bestätigen, dass es die Konzentration auf die
Auswirkungen und die Vernachlässigung der Ursachen ist, die zu Verlusten
geführt hat.
Ich kann hier unmöglich eine adäquate Vorstellung vom
Schwingungsgesetz vermitteln, wie ich es aufs Marktgeschehen anwende, doch auch
der Laie wird das Grundprinzip begreifen, wenn ich sage, dass das
Schwingungsgesetz die Grundlage der Telegrafie, des Telefons und des
Phonographen ist. Ohne dieses Gesetz wären die oben genannten Erfindungen nicht
möglich gewesen.
Befasst man sich mit der Geschichte der Märkte und der Fülle
der entsprechenden statistischen Daten, wird bald klar, dass die Veränderungen
und Variationen im Wert von Aktien bestimmten Gesetzmässigkeiten unterliegen,
und dass es ein periodisches oder zyklisches Gesetz gibt, das all diesen
Bewegungen zugrunde liegt. Genauere Betrachtung zeigt, dass sich an der Börse
regelmässig Perioden mit extrem hohen Umsätzen und umsatzschwache Perioden
abwechseln. Mr. Henry Hall hat in seinem jüngsten Buch den „Zyklen des
Wohlstands und der Depression" viel Aufmerksamkeit gewidmet, die seiner
Feststellung nach in regelmässigen Abständen wiederkehrten. Das von mir
angewandte Gesetz dient nicht nur der Ermittlung dieser langfristigen Zyklen
oder Schwingungen, sondern auch der Bestimmung der täglichen oder sogar
stündlichen Bewegungen von Aktien. Durch Kenntnis der Schwingungsmerkmale jeder
einzelnen Aktie kann ich genau bestimmen, an welchem Punkt sie Unterstützung
findet und an welchem Punkt sie auf den grössten Widerstand trifft.
Alle, die näher mit den Märkten zu tun haben, haben dieses
Phänomen von Ebbe und Flut, von Anstieg und Rückgang im Wert von Aktien
festgestellt. Zu bestimmten Zeiten zeigt eine Aktie viel Umsatz und
umfangreiche Transaktionen; zu anderen Zeiten stagniert die Aktie förmlich oder
wird inaktiv bei ausgesprochen geringen Umsätzen. Meiner Erkenntnis nach werden
diese Umstände vom Schwingungsgesetz gesteuert und beherrscht, wobei bestimmte
Teilbereiche dieses Gesetzes bei der Aufwärtsbewegung einer Aktie greifen,
während in Abwärtsrichtung völlig andere Regeln gelten.
Ich habe festgestellt, dass die Aktie selbst in harmonischer
oder disharmonischer Beziehung steht zu der zugrunde liegenden Triebkraft. Hier
wird das Geheimnis dieser ganzen Aktivität offenbar. Mit meiner Methode kann
ich die Schwingungen einer jeden Aktie bestimmen und bei gleichzeitiger
Berücksichtigung der zeitlichen Dimension in den meisten Fällen genau
vorhersagen, wie sich die Aktie unter bestimmten Bedingungen verhalten wird.
Ich kann den Markttrend bestimmen, da ich die typischen
Eigenschaften jeder einzelnen Aktie kenne, und die verschiedenen Aktien ihren
korrekten Schwingungsraten zuord
nen. Aktien sind wie Elektronen, Atome und Moleküle, die
zwangsläufig gemäss ihrer typischen Eigenschaften auf das
fundamentale Schwingungsgesetz reagieren. Die Wissen
schaft lehrt, „dass ein einmal ausgelöster Impuls,
ungeachtet welcher Art, am Ende zu periodischer oder rhythmischer Bewegung führt,"
und auch, „dass die Eigenschaften der
Elemente mit steigendem Gewicht der Atome periodisch
wiederkehren, so wie das Pendel immer wieder zurück schwingt, wie der Mond
seine Umlaufbahn beibehält, wie der Jahreslauf die Rose zum Treiben
bringt."
Meine ausführlichen Untersuchungen, Studien und praktischen
Tests haben ergeben, dass nicht nur die verschiedenen Aktien schwingen, sondern
dass sich auch die Triebkräfte, die die Aktien steuern, im Zustand der
Schwingung befinden. Diese Schwingungskräfte sind nur an den Bewegungen zu
erkennen, die sie bei den Aktien und deren Wert am Markt auslösen. Da alle
grossen Schwingungen oder Bewegungen des Marktes zyklischer Natur sind,
verhalten sie sich gemäss den Gesetzmässigkeiten des Periodensystems.
Wenn unsere Spekulationen nicht fehlschlagen sollen, müssen
wir uns mit den Ursachen beschäftigen. Alles, was existiert, basiert auf
genauer Proportion und perfekter Relation. In der Natur gibt es keine Zufälle,
da alles auf mathematischen Prinzipien höchster Ordnung beruht. Faraday hat
gesagt: „Es gibt nichts im Universum als mathematische Kraftpunkte."
Bestimmt durch das Schwingungsgesetz, bewegt sich jede Aktie
am Markt in ihrer individuellen Aktivitätssphäre, was Intensität, Volumen und
Richtung anbelangt. Alle wichtigen Eigenschaften ihrer Entwicklung werden durch
die ihr eigene Schwingungsrate charakterisiert. Aktien sind wie Atome
Energiezentren und unterliegen daher mathematischen Regeln. Aktien schaffen ihr
eigenes Aktions und Kraftfeld, ziehen sich an oder stossen sich ab. Das erklärt
an sich, warum bestimmte Aktien einmal den Markt anführen, ein andermal absolut
„leblos" sind. Solche wissenschaftlichen Spekulationen sind bei der
Betrachtung von Naturgesetzen unverzichtbar.
Nach jahrelangem geduldigen Lernen und Forschen habe ich zu
meiner grössten Genugtuung nachgewiesen und auch anderen demonstriert, dass
sich mit Schwingungen jede mögliche Phase und jeder mögliche Zustand des
Marktes erklären lässt.
Das eben Gelesene vermittelt ein wenig tieferen Einblick in die
Art der Forschungen, die W. D. Gann betrieb, um seine Analysemethode zu
entwickeln. Der Artikel liefert theoretische Hintergründe, die den thematischen
Rahmen dieses Buches sprengen. In diesem Buch nehme ich Ganns Grundlage für die
Marktbewegungen und die Ansicht, dass die Märkte dem Schwingungsgesetz
unterliegen, als gegeben hin. Ich will hier nicht erklären, wie die Existenz
des Schwingungsgesetzes zu belegen ist, sondern lieber darüber schreiben, wie
die von Gann angewandten Methoden zu TradingZwecken am Markt praktisch
eingesetzt werden können. So gehe ich einfach von der Existenz der Zyklen und
Schwingungen aus und verzichte an dieser Stelle auf einen Nachweis für ihr
Vorhandensein bzw. das Vorhandensein ihrer Wirkungen auf die Kursbewegungen bei
Aktien und Commodities.
Mathematik
Gann war ein ausgesprochen begabter Mathematiker. Er
befasste sich mit Zahlen, Zahlentheorie und Zahlenreihen.
Da die Zeit vergeht, wenn die Erde sich um ihre Achse dreht,
und weil die Zeit in Zahlen und Zahlenreihen gemessen wird und Kurse und ihre
Auf und Abwärtsbewegungen in Zahlen ausgedrückt werden, ist Ganns brennendes
Interesse an Zahlen, Zahlentheorie und Mathematik leicht nachzuvollziehen.
Vergessen Sie dabei aber nicht, dass er keinen Personalcomputer, nicht einmal
einen Taschen oder Tischrechner hatte lediglich einen Bleistift. Gann hat
gesagt, dass seine TradingMethode auf den Gesetzen von Natur und Mathematik
beruhe. Jahrelang hat er nicht einen einzigen Aspekt seines Ansatzes
preisgegeben. Die Methode basierte auf den Gesetzen der Natur, die
dahinterstehende Theorie aber auf Mathematik. Da Preis und Zeit in
mathematische Form (Zahlen) gefasst werden, hatte Ganns System mit Zahlen und
Zahlenreihen zu tun. Er verriet nur, dass er historische Studien bis weit in die
Vergangenheit betrieben hatte und sogar nach Indien gereist war, um alte
Aufzeichungen und Philosophien sowie die historischen Archive aus
vorhinduistischer Zeit zu studieren. Wenn man sich mit Ganns Werk befasst,
erkennt man, dass bestimmte Zahlen in seiner TradingMethode eine besondere
Rolle spielen. Die Quadratzahlen waren für ihn ein wichtiges Thema,
insbesondere: 16, 25, 36, 49, 64, 121 und 144. Er glaubte, dass sich die Märkte
in Formationen bewegten, die stark beeinflusst wurden von den Kursbewegungen,
welche wiederum von solchen auf Grundlage von Preis und Zeit ermittelten
Quadratzahlen ausgelöst wurden. So liegt der Widerstand bei einem bestimmten
Markt möglicherweise bei 64 Cent oder 64 Tage von einem Tief entfernt. Ebenso
trifft der Markt beim Fallen möglicherweise bei 144 Dollar oder 144 Wochen vom
Top entfernt auf eine Unterstützung. Diese Methode kombinierte er mit anderen
seiner Entwicklungen, und sie wurde eines seiner wichtigsten analytischen
Hilfsmittel.
Schlüsselzahlen
Der eine oder andere hat an diesem Punkt vielleicht seine
Zweifel an Ganns Methoden, weil sie so undurchsichtig sind, doch ich bitte Sie,
Ihre Skepsis ein wenig zurückzustellen. Die Gründe dafür, warum Gann bestimmte
Zahlen für besonders wichtig hielt, waren unterschiedlich manche religiöser oder spiritueller Natur,
andere historisch oder psychologisch motiviert. Ob seine Überzeugungen rational
oder durch Fakten zu belegen sind, ist dabei nebensächlich. Gann hat sie als
Grundlage fürs Trading verwendet, und wenn man sie richtig in ein technisches
TradingSystem integriert, dann funktionieren sie.
Gann hat Zahlen und Zyklen auf vielerlei und einzigartige
Art und Weise untersucht. Ziel seiner Forschungen war oft, die besondere
Bedeutung einer Zahl und ihre Relationen zum Marktgeschehen zu ermitteln. Im
Rahmen seiner Recherchen studierte er unter anderem altägyptische Schriften
sowie Material über Zyklen. Auch die Zyklen, auf die in der Bibel hingewiesen
wird, untersuchte er eingehend. Historische Aufzeichnungen zeigen, dass die Zahl
Sieben im alten Ägypten als Symbol für irdisches und ewiges Leben galt. Als
Zahl für Zeit und Rhythmus wird sie als Symbol für einen vollendeten Zyklus
betrachtet. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse entwickelte Gann die
SiebenTagesZyklusTheorie für kurzfristige Marktbewegungen.
Auch Dreieinhalb war für Gann eine wichtige Zahl, als Hälfte
von Sieben und weil sie in der Bibel gleich mehrmals erwähnt wird: zum Beispiel
in der Offenbarung, wo die Frau für dreieinhalb Jahre in die Wildnis geschickt
wird. Die Vision des Daniel bezog sich auf 42 Monate (3 1/2 Jahre). Jesus wurde
als Kind dreieinhalb Jahre in Ägypten versteckt. Sein öffentliches Wirken
währte ebenfalls dreieinhalb Jahre. Diese Informationen verwendete Gann bei der
Untersuchung und Erforschung des 3 1/2Tages, Wochen, Monats, und JahresZyklus
und die daraus gewonnenen Erkenntnisse setzte er fürs Trading ein. Eine weitere
für Gann wichtige Zahl war die Neun, die in den Neun Seligpreisungen im
MatthäusEvangelium auftaucht. Auch glaubte er, dass die Neun der Anzahl von
Stadien beim Aufstieg der Jünger in ein höheres Dasein entsprach. Die 12 war
für Gann ebenfalls von besonderer Bedeutung, denn sie stand für Raum. Er
entdeckte sie mehrfach bei den zwölf
Stämmen Israels, den 12 Aposteln und den 12 Häusern des Tierkreises.
Weitere für Gann wichtige Zahlen leiten sich folgendermassen
ab: Ein Jahr hat 365 Tage, denn das ist der Zeitraum, den die Sonne braucht, um
erst eine und dann die andere Hemisphäre zu durchwandern und wieder zum
Ausgangspunkt zurückzukehren. Die Sonnenwanderung hat die Jahreszeiten zur
Folge, wirkt sich auf Feldfrüchte und Wetter aus und hat so einen massgeblichen
Einfluss auf unser Leben. Daher hat der 30Tages oder Sonnenzyklus einen
vorrangigen Stellenwert. Auch die Zahl Sieben hat, zusätzlich zu den bereits
erwähnten Eigenschaften, aufgrund ihrer Verbindung mit dem Mondzyklus eine
weitere Bedeutung.
Die Zahl 144 war für Gann ebenfalls bedeutsam weil ein Tag 1440 Minuten hat (144 unter
Vernachlässigung des Kommas) oder weil 144 40% eines Kreises ausmacht (360 x
0,40 = 144) oder weil sie das Quadrat von 12 ist. Zahlen, die in verschiedenen
wissenschaftlichen Disziplinen immer wieder auftauchen in der Mathematik, der
Geometrie, der Physik , Zyklen und andere naturwissenschaftliche Phänomene
hielt Gann für äusserst bedeutsam.
Nachdem er sich mit mathematischen Studien beschäftigt und
Zahlenmuster untersucht hatte, wollte Gann die erworbenen Kenntnisse praktisch
nutzen. Gewappnet mit seinem fundierten Wissen wandte er sich den Aktien und
CommodityMärkten zu. Nachdem er zunächst mathematische Methoden auf die Märkte
angewandt hatte, kam er zu dem Schluss, dass sie mathematischen
Gesetzmässigkeiten unterliegen. Auf dieser Grundlage entwickelte er dann seine
TradingTheorie. Diese Theorie besagt im Grunde, dass die Marktbewegungen von
den Kräften von Formation, Preis und Zeit bestimmt werden.
FORMATION
Eine Formation ist in der GannTheorie definiert als Studie
von Marktschwingungen. Anhand von Swing Charts
Schwingungscharts werden
Trendveränderungen bestimmt. Der Trend wendet sich zum Beispiel nach oben, wenn
der Markt Swing Tops kreuzt, und nach unten, wenn der Markt Swing Bottoms
kreuzt. Ausserdem kann der Trader aus Swing Charts auch Informationen über das
Ausmass und die Dauer von Marktbewegungen beziehen. So verbinden sich
Preis das Ausmass und Zeit
die Dauer zu einem Muster, einer
Formation. Durch Analyse der von den Swing Charts gebildeten Formationen kann
der Trader auch noch Erkenntnisse über bestimmte Marktcharakteristika gewinnen.
So verraten die Charts, ob ein Markt zur Bildung von Doppeltops und
Doppelböden, Signaltops und Signalböden neigt oder die Tendenz zum Ausgleich
vorangegangener Bewegungen zeigt.
PREIS
Zur Preisanalyse nach Gann gehören Kursziele auf Swing
Charts, Angles und Percentage RetracementPunkte.
Kursziele auf Swing Charts
Nach Konstruktion eines Swing Charts ermittelt der Trader
wichtige Informationen über Kurse, die zur Vorherbestimmung von zukünftigen
Tops und Böden verwendet werden können. Diese Kurse können als Price Balance
Points bezeichnet werden. Zeigt etwa der Swing Chart, dass der Markt vor
Ausbildung eines Tops gerade einen Anstieg um 7 bis 10 Cent hinter sich
gebracht hat, wird vom nächsten Boden aus der Anstieg über die folgenden 7 bis
10 Tage projiziert. Umgekehrt gilt, wenn der Markt nach einem Top gerade um 10
bis 12 Punkte nachgegeben hat, kann der Trader vom nächsten Top aus einen
Einbruch von 10 bis 12 Cent vorhersagen. Entspricht eine Schwingung einer
vorangegangenen, ist der Markt ausgeglichen.
Angles
Geometrische Winkel sind ein weiteres wichtiges Element der
TradingMethode nach Gann. Märkte sind in Aufbau und Funktion geometrisch.
Folglich ist beim Anfertigen von Charts nach den Regeln der Geometrie
vorzugehen. Gann legte beim Zeichnen von Charts grössten Wert auf den korrekten
Massstab für jeden Markt, um eine harmonische Beziehung zu gewährleisten. Er
wählte daher einen Preismassstab im Einklang mit einer geometrischen
Konstruktion oder Formel. Er stützte sich dabei hauptsächlich auf einen 45GradWinkel,
der den Chart in wichtige Preis und Zeitzonen unterteilen sollte. Dieser Winkel
wird gewöhnlich als „1x1"Linie bezeichnet, da er einer Zeiteinheit je
Preiseinheit entspricht. Gann verwendete noch andere proportionale geometrische
Winkellinien, um Preis und Zeit zu unterteilen. Sie werden als 1x2 und
2x1Linien bezeichnet 1 Preiseinheit je 2 Zeiteinheiten bzw. 2 Preiseinheiten je
1 Zeiteinheit. All diese Winkellinien sind von Bedeutung, da sie Unterstützung
und Widerstand kennzeichnen. Auch über die zukünftige Richtung und Aktivität
des Kurses sagen sie viel aus. Das alles ist notwendig, um bestimmen zu können,
wohin sich der Markt bewegen wird und wie lange er dazu wohl braucht.
Percentage RetracementPunkte
Wie GannLinien dem Trader Preisniveaus aufzeigen, die sich
mit der Zeit verschieben, zeigen Percentage RetracementPunkte Unterstützungs
und Widerstandsniveaus, die unverändert bleiben, solange sich der Markt
innerhalb einer bestimmten Preisspanne bewegt. Gann gilt offiziell als
geistiger Vater der Percentage RetracementRegel, die besagt, dass sich die
meisten Kursbewegungen um 50% korrigieren. Andere prozentuale Teilwerte sind
25% und 75%, wobei die 50%Marke am häufigsten vorkommt.
Gann war überzeugt, dass jeder erfolgreiches Trading
betreiben konnte, wenn er nur Kursindikatoren wie Swing ChartBalance Points,
Winkellinien und Percentage RetracementPunkte zur Ermittlung von Unterstützung
und Widerstand einsetzte. Im Grunde ist es jedoch die Kombination der beiden
Kursindikatoren, die dem Trader die besten Unterstützungsund Widerstandsniveaus
für den praktischen Einsatz lieferten. So weisen etwa die aufwärts tendierende
1x1Linie nach einem signifikanten Boden und auch ein 50%Kursniveau jeweils auf
eine starke Unterstützung hin, doch die Überkreuzung der beiden ist das
aussagekräftigste Indiz für eine gute Unterstützung auf dem Chart.
ZEIT
Nach Gann ist die Zeit der Faktor, der den Markt am
stärksten beeinflusst, da nach Ablauf einer bestimmten Frist eine Trendwende
erfolgt. Zum Messen der Zeit verwendete Gann Swing Charts, zyklische Daten,
Zyklen und die Quadratur des Preises.
Swing Chart Timing
Ein korrekt konstruierter Swing Chart sollte aussagekräftige
Informationen über die Dauer der Kursschwingungen liefern. Diese Informationen
setzt man dann ein, um die Dauer zukünftiger Aufwärtsbewegungen von einem
aktuellen Boden aus bzw. die Dauer zukünftiger Abwärtsbewegungen von einem
aktuellen Top aus zu projizieren. Die Grundannahme beim Swing Chart Timing ist,
dass sich Marktformationen wiederholen. Deshalb ist es notwendig, Buch zu
führen über vergangene Anstiegs und Einbruchsphasen. Bildet sich ein
Schwingungsboden oder top, kann der Trader anhand der Informationen aus
früheren Schwingungen die minimale und maximale Dauer der sich aktuell
entwickelnden Schwingungen prognostizieren. Dabei geht man davon aus, dass
Kursschwingungen zeitlich vorangegangenen Kursschwingungen entsprechen. Bei
kräftigen Ausschlägen nach oben dauert der Anstieg jedoch meist länger als ein
Kurssturz, und nachfolgende Aufwärtsbewegungen sind meist gleichen oder
grösseren Ausmasses als vorangegangene. Umgekehrt gilt für deutliche Rückgänge,
dass der Einbruch länger anhält als eine Erholung, und die folgenden
Abwärtsbewegungen gleichen oder grösseren Ausmasses sind als die vorangegangenen.
Zyklische Daten
Zu Ganns TimingHilfen gehört ein Konzept, das er als
„anniversary dates" bezeichnete. Dieser Begriff umschreibt Daten zu
signifikanten Marktgipfeln und böden in der Vergangenheit. Die gesammelten
Daten spiegeln im Grunde nichts anderes wider als die Saisonalität des Marktes,
da sich diese Daten in der Zukunft oft zyklisch wiederholen. Eine Häufung
solcher Daten deutet auf eine ausgeprägte Tendenz des Marktes hin, jedes Jahr
zur selben Zeit einen signifikanten Gipfel oder Boden auszubilden. So hat Gann
zur Prognose von Tops und Böden bei Weizen seiner eigenen Aussage nach die
Kurse bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgt und dabei nicht nur die Kurse an
sich, sondern auch die Daten der Tops und Böden berücksichtigt. Die Daten und
die Zeitspannen zwischen diesen zyklischen Daten von Top zu Top, von Top zu Boden, von Boden
zu Boden und von Boden zu Top waren bei
seinen Überlegungen von fundamentaler Bedeutung. Aus diesen Recherchen bezog er
wichtige Informationen für seine Analyse, und diese Daten waren der Schlüssel
zu einem anderen seiner Marktansätze: den Zeitzyklen.
Zyklen
Wie bereits erwähnt, versuchte Gann, Analysewerkzeuge auf
geometrischer Grundlage zu entwickeln. Bei der Betrachtung der zyklischen Daten
entdeckte er eine Serie von EinJahresZyklen. Aus geometrischer Sicht
betrachtet, entsprach ein EinJahresZyklus einem Kreis bzw. 360 Grad. Aufbauend
auf die dem Markt eigenen geometrischen Beziehungen, hielt Gann auch die
Unterteilung des Jahres in Quartale für relevante TimingIntervalle. Diese
Vierteljahresabschnitte sind der 90TagesZyklus, der 180TagesZyklus und der
270TagesZyklus. Wer den EinJahresZyklus und seine Teilbereiche praktisch
einsetzt, wird feststellen, dass mehrere dieser Zyklen (im Idealfall drei oder
mehr) bei einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft zusammenlaufen. Ein Datum,
an dem eine Reihe von Zyklen zusammenlaufen, wird bei Gann als Time Cluster
bezeichnet. Eine derartige Häufung dient als Hinweis auf signifikante Gipfel
und Böden. Zeitzyklen sind ein wichtiger Teilbereich der GannAnalyse und
sollten mit Kursindikatoren kombiniert werden, um zuverlässige Marktprognosen
zu liefern.
DIE QUADRATUR VON KURSSPANNE UND ZEIT
Die Quadratur von Preis und Zeit war eine der wichtigsten
und wertvollsten aller Entdeckungen Ganns. In seinem TradingSeminar sagt er:
„Wenn Sie sich strikt an die Regeln halten und stets darauf achten, wann der
Preis die Quadratur der Zeit ist, wann Preis und Zeit also zusammentreffen,
dann sind Sie in der Lage, massgebliche Trendveränderungen mit grösserer
Genauigkeit vorwegzunehmen."
Unter Quadratur von Preis und Zeit ist zu verstehen, dass
eine bestimmte Zahl an Punkten nach oben oder unten einer gleichen Zahl von
Zeitintervallen Tagen, Wochen oder
Monaten entspricht. Gann empfahl dem Trader die Quadratur von Kursspanne,
Kurstiefs und Kurshochs.
Die Quadratur der Spanne
Zeichnet man GannAngles in eine Spanne ein, sind diese
Linien für den Trader die graphische Darstellung der Quadratur der Spanne. Hat
ein Markt beispielsweise eine Spanne von 100, und der Massstab ist 1 Punkt,
wird ein GannAngle, der sich vom Boden der Spanne aus mit einer
Veränderungsrate von 1 Punkt pro Zeitintervall aufwärts bewegt, nach 100
Zeitintervallen den Gipfel der Spanne erreichen. In dem Zeitintervall, in dem
das passiert, ist mit einem Top, einem Boden oder einer Trendwende zu rechnen.
Dieser Zyklus wiederholt sich, solange der Markt innerhalb dieser Spanne
bleibt.
Die Quadratur eines Tiefs
Eine Quadratur eines Tiefs bedeutet, dass seit Ausbildung
des Tiefs ein entsprechender Zeitraum verstrichen ist. Dazu kommt es, wenn eine
von einem Boden aus aufwärts verlaufende Winkellinie das dem Tief entsprechende
Zeitintervall erreicht. Ein Beispiel: Das Kurstief liegt bei 100, der Massstab
ist 1. Unter diesen Umständen erreicht ein GannAngle in Aufwärtskonstruktion
nach 100 Zeitintervallen sein Quadrat. An diesem Punkt ist ein Top, ein Tief
oder eine Trendwende zu erwarten. Die Quadratur des Tiefs setzt sich fort,
solange das Tief Bestand hat.
Eine graphische Darstellung der Quadratur eines Kurstiefs
ist auf einem Chart zu sehen, das Gann ZeroAngle Chart nannte NullWinkelChart. Auf diesem Chart beginnt
eine Winkellinie in Aufwärtskonstruktion beim Preis 0 zum Zeitpunkt des Tiefs
und steigt um eine Einheit je Zeitintervall. Wenn diese Winkellinie das
ursprüngliche Kurstief erreicht, ist mit einem Top, einem Boden oder einer
Trendwende zu rechnen.
Die Quadratur eines Hochs
Die Quadratur eines Hochs bedeutet, dass seit Ausbildung des
Hochs ein entsprechender Zeitraum verstrichen ist. Dazu kommt es, wenn eine von
einem Top aus abwärts verlaufende Winkellinie das dem Hoch entsprechende
Zeitintervall erreicht. Ein Beispiel: Das Kurshoch liegt bei 500, der Massstab
ist 5. Unter diesen Umständen erreicht ein GannAngle in Abwärtskonstruktion nach
100 Zeitintervallen sein Quadrat. An diesem Punkt ist ein Top, ein Tief oder
eine Trendwende zu erwarten. Die Quadratur des Hochs setzt sich fort, solange
das Hoch Bestand hat.
Eine graphische Darstellung der Quadratur eines Kurshochs
ist auf dem ZeroAngle Chart zu sehen. Auf diesem Chart beginnt
eine Winkellinie in Aufwärtskonstruktion beim Preis 0 zum
Zeitpunkt des Hochs und steigt um eine Einheit je Zeitintervall. Wenn diese
Winkellinie das ursprüngliche Kurshoch erreicht, ist mit einem Top, einem Boden
oder einer Trendwende zu rechnen.
Im Rahmen der Zeitanalyse nach der GannTheorie muss der
Trader Marktschwingungen, zyklische Daten, Zyklen und die
Quadratur von Preis und Zeit untersuchen, um so leichter
zukünftige Tops, Böden und Wendepunkte im Trend ermitteln zu können.
Für die dargestellten Zeitstudien muss der Trader Daten
tatsächlicher Charts heranziehen. Einem grossen Teil dieser
Analyse liegen jedoch Ganns finanzastrologische
Grundlagenforschung und seine persönlichen Master Charts zugrunde. Der nun
folgende Teil stellt eine kurze Abhandlung dieser beiden komplexeren Techniken
dar.
ANSPRUCHSVOLLERE PREIS UND ZEITTECHNIKEN
Naturzyklen und Finanzastrologie
Während sich dieses Buch mit konventionelleren Methoden der
Zeitanalyse befasst, war für Gann das Studium der Zyklen der Natur ein weiteres
wichtiges Hilfsmittel zum Analysieren der Zeit. Ein Naturzyklus ist ein Zyklus,
auf den der Mensch keinen Einfluss hat. So kann man zum Beispiel durch die
Analyse vergangener Kursbewegungen einen 28 Tage umfassenden Marktzyklus
ermitteln, während in der Natur ein vierzehntägiger Zyklus vorkommt der Mondzyklus. Der eine Zyklus unterliegt
Veränderungen oder Abwandlungen, je mehr Daten zur Verfügung stehen, während
der Mondzyklus nicht manipuliert werden kann. Da der Mondzyklus einem
Naturgesetz folgt, ist seine Position bis in die ferne Zukunft vorhersehbar.
Für Gann war die Einteilung der Zeit nach den natürlichen Zyklen des Mondes,
der Sonne und der Planeten ein wichtiges Thema. So basierte sein 30TageZyklus auf
dem Sonnenzyklus, und die Zyklen über 12 respektive 84 Jahre basierten jeweils
auf den Zyklen von Jupiter und Uranus.
Das Studium der Naturzyklen, ihres Ursprungs und ihres
Einflusses auf die Märkte brachte Gann zur Entwicklung eines TradingSystems auf
Grundlage der Finanzastrologie. Finanzastrologie ist das Studium der
Auswirkungen planetarer Phänomene auf die Commodity und Aktienmärkte. Der
Finanzastrologe glaubt, dass Baisse und Hausse von planetaren Einflüssen
ausgelöst werden.
Gann wird oft zitiert mit der Feststellung, an seinen
Prognosemethoden sei absolut nichts Geheimnisvolles. Er hat auch behauptet,
dass er tatsächlich in der Lage sei, mit geometrischen und algebraischen
Mitteln und der Zyklentheorie den Eintritt bestimmter Ereignisse vorherzusagen,
wenn ihm nur die entsprechenden Daten zur Verfügung stünden. Das nun ist die
Sprache der Astrologen. Dazu muss man wissen, dass Gann den Begriff Zyklus so
verwendete wie die alten Griechen: Für sie bedeutete Zyklus nichts anderes als
Kreis, ein weiterer Begriff aus der Astrologie. Astrologen verwenden
Mathematik, Geometrie und Algebra, um die astronomischen Orte von Planeten und
Mond zu beschreiben und die Einflüsse von in der Vergangenheit aufgetretenen
Konstellationen zu anderen Planeten, zur Sonne oder zur Erde zu untersuchen,
und auf der Grundlage dieser Berechnungen stellen sie dann ihre Prognosen für
die Zukunft.
Gann hat über viele Jahre die Entwicklung der Kurse ein Jahr
im Voraus prognostiziert (seine Jahresprognosen) und diese Vorhersagen offensichtlich
mit Hilfe der Finanzastrologie erstellt. Sie enthielten nicht nur genaue
Preise, sondern er gab auch Tageszeit, Tag und Monat an.
Das Grundprinzip der Finanzastrologie besagt, dass die
Umlaufbahnen, Einflussbereiche und Konstellationen von Planeten und die Sonne
und der Mond Auswirkungen auf das Denken und Handeln der Menschen und auf
Ereignisse haben, und insbesondere, dass die planetaren Wirkungen die Zyklen
und Kurse von Aktien und Commodities beeinflussen. Das ist die Quintessenz der
Finanzastrologie. Ungeachtet Ihrer persönlichen Ansichten zum Thema bleibt es
eine Tatsache, dass Gann ein echter Experte auf dem Gebiet der Finanzastrologie
war, sich ihr vollkommen verschrieben hatte und sie einsetzte, um seine
TradingErfolge zu steigern.
Er achtete jedoch streng darauf, dass nichts über seinen
Einsatz finanzastrologischer Methoden an die Öffentlichkeit drang, denn er war
sich der schlechten Presse wohl bewusst, die eine solche Verlautbarung nach
sich ziehen würde und auch der möglichen
Folgen für sein Ansehen und seine Makler und Beraterkarriere.
Gann hat mit seinen finanzastrologischen Forschungen
zweifelsohne Neuland erobert. Die meisten Astrologen kommen über den Einsatz
der astronomischen Koordinaten oder Zeitintervalle allein nicht hinaus. Ihm
gelang es, diese Koordinaten in Kurse umzusetzen und so eine Methode zur
Generierung von Unterstützungs und Widerstandsniveaus zu entwickeln. Das war
eine Weiterentwicklung der Finanzastrologie, die verständlich macht, wie er so wird berichtet auf einen achtel Punkt genaue Prognosen für
Hochs und Tiefs bei Aktienkursen machen konnte. Vielleicht können Sie im Ansatz
erkennen, wie es ihm gelingen konnte, langfristige Vorhersagen und Prognosen
von einer Minute auf die andere gleichermassen zu meistern.
Schliesslich spielt das Studium der Astrologie nicht notwendigerweise auch der Glaube an
sie eine bedeutende Rolle in der
Entwicklung von Ganns Prognosetechnik. Der folgende Text* ist ein Auszug aus
einem Schreiben mit Seltenheitswert. Darin geht es weniger um den Versuch zu
erklären, wie er Astrologie einsetzte, sondern vielmehr um die detaillierte
Darstellung, wie er die astrologische Analyse zu Kurs und Zeitanalyse
abwandelte und daraus ein TradingSystem entwickelte. Gann verwendete hier statt
seiner üblichen verschleiernden Formulierungen, bei denen er astrologische
Begriffe durch börsianische Termini ersetzte, Bezeichnungen, wie sie sonst nur
in der Astrologie vorkommen.
Im ersten Absatz erklärt Gann, wie man über die Koordinaten
der Planeten Unterstützung und Widerstand definiert:
...67 (Cent) plus 90 ergibt 157 oder 7. Grad im Sternzeichen
Jungfrau. Plus 135 ergibt 202 oder 22. Grad im Sternzeichen Waage. Plus 120
ergibt 127 oder 7. Grad im Sternzeichen Löwe. Plus 180 ergibt 247 oder 7. Grad
im Sternzeichen Schütze. Plus 225 ergibt 292 oder 22. Grad im Sternzeichen
Steinbock. Plus 240 ergibt 307 oder 7. Grad im Sternzeichen Wassermann. Plus
270 ergibt 337 oder 7. Grad im Sternzeichen Fische. Plus 315 ergibt 382 oder
22. Grad im Sternzeichen Widder. Plus 360 ergibt 427 oder 7.Grad im
Sternzeichen Zwilling. Plus 2711/4 ergibt 4381/4. Das Hoch bei Bohnen mit
Laufzeit Mai lag bei 4363/4. Das nächste extreme Tief nach diesem Hoch lag bei
2011/2. Man beachte, dass 67 plus 125 202 ergibt, und dass die Hälfte von 405
2021/2 ist, und 180 plus 221/2 2021/2 ergibt. Dies sind die mathematischen
Gründe, warum Sojabohnen mit Laufzeit Mai bei 2011/2 einen Boden bilden können.
Alle oben genannten Kursniveaus können in Zeitintervallen
von Tagen, Wochen und Monaten gemessen werden, und wenn die Zeitintervalle mit
diesen Kursen zusammenfallen, ist das ein massgeblicher Hinweis auf eine
Trendwende, insbesondere, wenn es von den von den Hochs und Tiefs aus
konstruierten geometrischen Winkeln bestätigt wird.
Hier bestimmte Gann Unterstützungs und Widerstandsniveaus
auf Grundlage der astronomischen Koordinaten der Position der Sonne. Im
nächsten Textausschnitt verwendet Gann die astronomischen Koordinaten der
grossen Planeten zur Entwicklung von Unterstützungs und Widerstandsniveaus.
Aktive Winkel und Grade
Mit lebendigen oder aktiven Winkeln sind Kurse und
Zeitintervalle gemeint, wie sie in Konjunktion, Quadrat, Trigon und Opposition
zu diesen Planeten auftreten.
Die heliozentrischen und geozentrischen Durchschnitte der
sechs grossen Planeten sind die bedeutsamsten Punkte für Zeit und
Preiswiderstand. Auch der geozentrische und heliozentrische Durchschnitt der
fünf grossen Planeten unter Auslassung
von Mars ist von grosser Wichtigkeit und
sollte berücksichtigt werden.
Ausserdem sollte man die Durchschnitte von acht Planeten
berechnen, die die Sonne umkreisen, da dies zur ersten wichtigen ungeraden
Quadratzahl führt. Das Quadrat von „1" ist eins, und „1" ist die
Sonne. 8 plus „1" ergibt 9, das Quadrat von 3 und damit die erste wichtige
ungerade Quadratzahl, die für Zeit und Preis von Bedeutung ist.
Beispiele für lebendige, aktive Winkel: Zum Zeitpunkt dieses
Schreibens, am 18. Januar 1954, ist der Saturn geozentrisch im Skorpion auf
Grad 8 bis 9. Addiert man das Quadrat oder 90 Grad, ergibt das den 8. bis 9.
Grad im Wassermann und entspricht einem Preis von 308309 für Bohnen mit
Laufzeit Mai.
Der Planet Jupiter steht im Zwilling auf Grad 21, also 81
Grade das Quadrat von 9 von „0". Rechnet man vom Jupiter 135
Grad ab, ergibt das 306 oder den 6. Grad im Wassermann. Daher sind Sojabohnen
so oft zwischen 306 und 3111/4 auf einen Widerstand gestossen. Die
Kurswiderstandsniveaus sind bei diesen Koordinaten und Kursen stark, und die
geometrischen Winkel bilden sich auf Tages, Wochen und Monatsbasis heraus, doch
die Kraft der Aspekte von Saturn und Jupiter, Grundlage für die Zeitangaben zu
diesen Kurswiderstandsniveaus, stehen einem weiteren Anstieg bei Sojabohnen
entgegen.
Beispiel: 2. Dezember 1953, Sojabohnen mit Laufzeit Mai auf
einem Hoch bei 3111/4. Das entspricht dem 18. Grad 45' im Sternzeichen Fische,
fast das Quadrat oder 90 Grad zu Jupiter, 135 Grad zu Saturn und 180 Grad zu
den Durchschnitten und 120 Grad zu Uranus.
Ein Preis von 300 entspricht dem 30. Grad im Sternzeichen
Jungfrau. 302 entspricht dem 30. Grad im Sternzeichen Waage. 304 entspricht dem
30. Grad im Sternzeichen Skorpion. Am 18. Januar 1954 befindet sich der Saturn
geozentrisch auf dem 8. Grad 30 Stunden im Sternzeichen Skorpion und der 15.
Grad im Skorpion entspricht einem Kurs von 303. Wenn also Sojabohnen auf 302
fallen, liegen sie unter dem Körper oder der Länge von Saturn und tendieren
nach unten. Bei gleichzeitiger Berücksichtigung des Umlaufes der Erde um die
Sonne in 3651/4 Tagen entspricht ein Preis von 3081/2 90 Grad oder dem Quadrat
zu Saturn. Solange der Preis unter 3081/2 bleibt, liegt er innerhalb des
Quadrats und in Abwärtsposition. Doch mit der 24. Umdrehung, wenn der Preis
unter 304 fällt, liegt er im Bärenzeichen des Skorpions, ein eindeutiges Signal
für fallende Preise.
Untersuchen und analysieren Sie nun alle Commodities auf die
Art, wie wir Bohnen mit Laufzeit Mai analysiert haben. Denken Sie daran, dass
der Markt bei Berührung dieser Widerstandspunkte etwas Zeit braucht, um Tops
oder Böden auszubilden und sich auf eine Trendwende vorzubereiten. Raten Sie
nicht, sondern warten Sie, bis Sie ein eindeutiges Signal zum Kauf oder Verkauf
gegen diese Widerstandsniveaus erhalten und platzieren Sie eine StopLoss Order.
Wer über all die oben dargestellten Informationen verfügte, wäre sicherlich bei
Sojabohnen mit Laufzeit Mai am 2. Dezember 1953 short gegangen und hätte seine
ShortPositionen am 17. Dezember zu 296 glattgestellt, als der Preis auf dem
Monatschart der Hochs und Tiefs von 44 bis auf den 45GradWinkel gefallen war.
Dem geübten Astrologen und dem erfahrenen Trader zeigen
diese Textauszüge ein wichtiges Bindeglied auf zwischen Formation, Preis und
Zeit. Ausserdem verdeutlichen sie, dass die Finanzastrologie zwar ein
nützliches Hilfsmittel fürs Trading sein kann, der Trader dabei aber nicht auf
die konventionelle Charttechnik verzichten, sondern beide Aspekte gemeinsam
anwenden sollte. So ist astrologisches Wissen erforderlich, um die Positionen
der Planeten zu interpretieren und umzurechnen, doch die Kenntnis technischer
Analysemethoden ist zum Erstellen von Charts, zur Interpretation von Tops und
Böden, zur Ermittlung von Unterstützung und Widerstand und zur Platzierung von
Stop Orders immer noch unerlässlich. Wer Schwierigkeiten hat, diese Fülle von
Informationen zu erfassen, sollte sich vor Augen halten, dass das eigentliche
Thema eines jeden dieser Textausschnitte Formation, Preis und Zeit ist.
Die Master Charts
Research und Trading waren für Gann ungeheuer zeitaufwendig,
insbesondere, da er alle Charts mit der Hand zeichnen musste. Dabei wuchs in
ihm der Gedanke, seine Analyse durch die Entwicklung eines universalen,
zeitlosen Charts für Formation, Preis und Zeit zu vereinfachen. Auf diese Weise
erfand er die Master Charts.
Über die Jahre entwickelte Gann eine ganze Reihe von Master
Charts, darunter seine Quadraturen („Square of Nine", „Square of
Four") und den „Master 360 Degree Chart". In diese Charts flossen die
nützlichsten Aspekte seiner Preis und Zeittechni ken ein. Sie ermöglichten ihm
die schnelle und einfache Erstellung von Marktprognosen. Master Charts lassen
sich am besten als permanente Charts in Form von Kreisen, Quadraten und
Spiralen beschreiben, die die den Naturgesetzen entsprechenden Winkel und
dauerhafte Widerstandspunkte für Preis, Zeit oder Volumen darstellen. Es wird
behauptet, dass Gann zum Ende seiner Laufbahn hin ausschliesslich diese Master
Charts fürs Trading eingesetzt haben soll, doch in den Beispielen seines Master
Egg Course zeigt sich, wie er seine Master Charts in Kombination mit seinen
konventionellen Balkencharts verwendet.
Es ist zu beachten, dass diese Charts wohl Ganns Lebenswerk
repräsentieren und daher erst verwendet werden sollten, wenn man die
konventionelleren Analysemethoden Ganns beherrscht. Fundierte Kenntnisse über
GannAnalyse sind nötig, um Master Chips erfolgreich anwenden zu können. Daher
habe ich mich entschlossen, die Master Charts, die ausserdem nur als
Bestandteil von Ganns TradingSeminaren erhältlich sind, aus dem Themenbereich
dieses Buches auszuklammern.
DIE GANNTHEORIE UND IHRE PRAKTISCHE ANWENDUNG BEIM TRADING
Die GannTheorie beruht auf dem Prinzip, dass Preis und Zeit
in der Balance sein müssen. Märkte unterliegen stetigen Veränderungen und
Bewegungen, oft von grosser Volatilität. Die GannTheorie besagt, dass diese
Bewegungen in einer bestimmten Ordnung ablaufen. Setzt man bei der Analyse
dieser Bewegungen die richtigen Werkzeuge ein, kann ihre zukünftige Richtung
genau vorhergesagt werden.
Um zukünftige Kurse und Bewegungen zu prognostizieren, ist
die Ermittlung der Balance Points notwendig. Gann hat eine Reihe von Methoden
entwickelt, wie man diese Balance Points bestimmen kann. Bei der ersten werden
die auf Swing Charts entstehenden Formationen zur Definition der Balance Points
herangezogen. Die zweite Methode stützt sich auf Winkellinien und die Quadratur
von Preis und Zeit, um die Balance Points ausfindig zu machen. Die dritte
Methode beruht auf Zeit.
Der perfekte Markt müsste immer ausgeglichen sein, doch das
ist potenziell uninteressant, denn zu grösseren Bewegungen kommt es, wenn der
Preis der Zeit oder die Zeit dem Preis voraus ist. Bei korrekter Anwendung der
verschiedenen Hilfsmittel der GannAnalyse können Sie leichter bestimmen, wann
genau diese grösseren Bewegungen wohl auftreten.
Die theoretische Seite ist damit geklärt. Wie sieht nun die
praktische Anwendung beim Trading aus?
Der erste Schritt ist hier das Erstellen von Charts, die die
Konzepte der Formations, Preis und Zeitanalyse angemessen wiedergeben. Der
zweite Schritt ist das Erstellen von Swing Charts oder TrendindikatorCharts,
die dem Trader die Möglichkeit geben, Ausmass und Dauer von Auf oder
Abwärtsbewegungen zu analysieren. Der dritte Schritt ist dann die Umsetzung der
Erkenntnisse aus dem Swing Chart in Prognosen von Kurs und Zeitzielen. Doch
dieser Chart dient nicht nur prognostischen Zwecken, sondern auch der
Bestimmung des Markttrends.
Ist die Formation anhand eines Swing Charts analysiert,
macht der Trader den vierten Schritt: die Erstellung der Gann Angle Charts.
Unter Verwendung der mit Hilfe des Swing Charts ermittelten Tops und Böden
zeichnet der Trader geometrische Winkellinien im korrekten Massstab von Böden aus aufwärts, und von Tops aus
abwärts. Diese konstant steigenden oder fallenden Winkellinien verwendet der
Trader als Unterstützung und Widerstand und versucht, damit die zukünftige
Richtung und das Preispotenzial des Marktes zu prognostizieren.
Auch Percentage RetracementNiveaus können auf Grundlage der
aus den Swing Charts gewonnenen Erkenntnisse ermittelt werden. Je ein
zusammengehöriger Gipfel und Boden auf dem Swing Chart ergeben eine Spanne.
Innerhalb dieser Spanne liegen die Percentage RetracementNiveaus, das stärkste
davon bei 50%. Der fünfte Schritt besteht in der Einzeichnung des Percentage
RetracementNiveaus innerhalb jeder Spanne. Nun kann der Trader beurteilen, wie
stark oder schwach der Markt ist, indem er den aktuellen Kurs mit den
RetracementNiveaus vergleicht. So wird bei einem starken Markt Trading oberhalb
der 50%Linie stattfinden, bei einem schwachen Markt darunter. Im sechsten
Schritt werden dann Zeitstudien auf den Markt angewandt. Trader sollten anhand
von historischen Charts nach zyklischen Daten und Zyklen suchen, die Hinweise
geben auf die Daten zukünftiger Tops und Böden. Der Swing Chart wird zur
Prognose der Daten zukünftiger Tops und Böden verwendet, basierend auf der
Dauer vorangegangener Anstiegs und Einbruchsphasen. Gann Angle Charts werden
verwendet, um vorherzusagen, wann Preis und Zeit am Markt zusammenfallen. Der
Percentage Retracement Chart dagegen weist auf die grösseren zeitlichen
Unterteilungen. der aktuellen Spanne hin, wobei der Wert von 50% in zeitlicher
Hinsicht hier von besonderer Bedeutung ist.
Im siebten Schritt werden die aus Formations, Preis und
ZeitCharts gewonnenen Informationen zur Entwicklung einer TradingStrategie
kombiniert. Das ist wohl der wichtigste Schritt, da sich zeigt, wie die drei
Charts in Verbindung stehen. So sagt der Swing Chart dem Trader, wann der Trend
umschwingt. Dreht er nach oben, prognostiziert der Trader anhand der
vorangegangenen Anstiegsphasen, wie lang dieser Anstieg in räumlicher und
zeitlicher Hinsicht aller Erwartung nach sein wird. Die vom Boden des Swing
Charts aus konstruierten GannWinkel zeigen dem Trader die Unterstützung, die sich
im Aufwärtstrend mit konstanter Steigung bewegt. Zusätzlich erkennt der Trader
aus dem Gann Angle Chart, wieviel Zeit bis zum Erreichen des Swing ChartZieles
bei der jeweiligen Veränderungsrate des GannWinkels vergehen wird. Das
Preisniveau von 50% fungiert als Unterstützung, wenn der Markt darüber liegt,
und als Widerstand, wenn er darunter liegt. Der aussagekräftigste Punkt auf dem
Chart ist der Schnittpunkt der GannWinkellinie in Aufwärtskonstruktion mit der
50%Linie. Zum Schluss kommen dann Zeitindikatoren zum Einsatz, die dem Trader
bestätigen, dass das Ziel in Aufwärtsrichtung erreichbar ist, weil die
zyklischen Daten und Zyklen dokumentieren, dass es in der Vergangenheit
ähnliche Marktbewegungen gegeben hat.
Durch die Kombination von Formation, Preis und Zeit
entwickelt der Trader eine TradingStrategie. Diese TradingStrategie beruht auf
dem Prinzip, dass Preis und Zeit an bestimmten Punkten auf dem Chart
zusammenfallen. Diese Informationen werden mit den drei verschiedenen
Analysemethoden aus dem Chart ermittelt. Wer diese drei analytischen Werkzeuge
nicht richtig einsetzen kann, muss auf viele wertvolle Hinweise verzichten. Und
eben das ist das Wesen der GannTheorie, die besagt, dass mit Hilfe der
richtigen Hilfsmittel die Ordnung sichtbar gemacht werden kann, der der Markt
unterliegt.
Charts die Grundlagen
In diesem Buch wird oft auf Charts hingewiesen, und der
Leser wird bald merken, dass manche Charts wichtiger sind als andere. Es ist
meine Absicht, Ihnen so viele Charts wie im Rahmen dieses Buches möglich
vorzustellen, denn nicht alle Charts sind für jeden Trader gleich gut
verständlich. Solche Präferenzen sind meist psychologisch motiviertjeder Mensch
denkt bekanntlich anders. Diese Charts ergeben sich aus den vom Marktgeschehen
generierten Daten und werden nicht von Oszillatoren oder Averages gebildet, die
die auf dem Markt stattfindenden Kursbewegungen manchmal bis zur
Unkenntlichkeit glätten. Wie schon gesagt, liegt unser Hauptaugenmerk auf
Preis, Zeit und Formation. Bei der Erstellung und Interpretation eines jeden
Charts werden Bezüge hergestellt, die diese drei Kernpunkte betonen. Manche
Trader konzentrieren sich hier auf die in den Swing Charts enthaltenen
Informationen, andere kommen mit Angle Charts besser zurecht, während ein
kleiner Prozentsatz seine Erkenntnisse aus einer Kombination dieser beiden
Charttypen bezieht. Diese Art der Analyse mag Ihnen schwer verständlich
erscheinen, doch diese Charttypen sind nun einmal für die technische Analyse
unabdingbar.
Charts sind das Handwerkszeug des TerminmarktAnalysten. Wie
sich der Arzt bei der Ausführung komplizierter medizinischer Eingriffe
bestimmter Instrumente bedient, wie sich der Jurist auf Gesetzbücher und
Präzedenzfälle stützt und der Architekt auf der Grundlage von Form und
Strukturprinzipien herrliche Bauwerke entwirft, braucht auch der Chartist das
notwendige Rüstzeug für korrekte Analyse, Prognose und Trading auf den
FuturesMärkten
CHARTS IM GANNFORMAT
Die Charts, die in der technischen Analyse hauptsächlich
Verwendung finden, sollten die folgenden Daten enthalten: Eröffnungskurs, Hoch,
Tief und Schlusskurs. Die Charts können als einfache Balken dargestellt werden
oder nach gannschem Muster, mit einer vertikalen Linie für die Spanne, mit
einem Haken auf der linken Seite für das Hoch, einem Haken auf der linken Seite
für das Tief, einem Punkt links von der Spanne für den Eröffnungskurs und einem
Strich links von der Spanne für den Schlusskurs (Abbildung 3.1). Beide Charts
enthalten dieselben Daten, doch da beim Anfertigen eines Charts viel von der
persönlichen Wahrnehmung abhängt, bevorzugt der Chartist eben die eine oder die
andere Variante.
Massstab
Der Massstab ist bei der charttechnischen Darstellung von
Preis und Zeit von grosser Bedeutung, da die Kursbewegung je Zeiteinheit eine
heikle Angelegenheit ist. Preis und Zeit oder Charts im GannFormat müssen im
Massstab von 1:1 gezeichnet werden bzw. mit gleicher Anzahl von Gitterkästchen
nach oben und nach rechts. Gann arbeitete beispielsweise lieber mit einem 8er
oder 12er Gitternetz als mit Chartpapier mit Zolleinteilung (Abbildung 3.2).
Dadurch wird der Markt sozusagen quadratisch dargestellt, eine Voraussetzung
für das Einzeichnen von GannAngles von Tops und Böden aus. Zieht man auf so
einem Chart eine diagonale Linie von einer Ecke in die andere, wird das Quadrat
exakt halbiert und man erhält einen echten 45GradWinkel.
Wenn Sie weder über die Software Ganntrader 2 verfügen noch
Ihre Charts mit der Hand zeichnen wollen, müssen Sie wohl mit Charts eines
anderen ChartProgramms arbeiten, die bei der GannAnalyse oft Probleme
verursachen, da sie auf das rechteckige Bildschirmformat ausgerichtet sind. Wer
Programme wie Omega SuperCharts (Abbildung 3.3) oder Omega TradeStation
verwendet, muss den Massstab der Charts auf seinem Bildschirm an den dem zu
analysierenden Markt entsprechenden Preis und Zeitmassstab anpassen. So sollte
ein Chart für Sojabohnen im Massstab 1 Cent pro Tag gezeichnet werden, ein
Chart für Treasury Bonds im Massstab 4/32 pro Tag. Von Tops oder Böden
ausgehende GannWinkel auf einem quadratischen Chart ergeben zwar 45GradWinkel,
doch wenn man einfach einen 45GradWinkel von einem Top oder Boden auf ein Chart
im falschen Massstab zeichnet, sitzen die Winkel woanders als auf einem Chart
im korrekten Massstab. Mit anderen Worten, der Markt wird sich kaum nach den
auf oder abwärts konstruierten Winkellinien richten. In diesem Fall kann der
Trader zukünftige Preisbewegungen oder Unterstützung und Widerstand nicht mehr
zuverlässig prognostizieren.
Chart im GannFormat im korrekten Massstab. Die Winkellinien
haben eine mathematische Beziehung zum Markt.
Grösse
Auf kleinen Charts erscheinen die Formationen weniger
deutlich, da alle massgeblichen Unterstützungs oder Widerstands
punkte auf engem Raum zusammengedrängt werden. Zwar können viele
Chartprogramme identifizierbare Punkte auf dem Chart fokussieren, doch das
erfordert meist viele Arbeitsschritte. Das ist einer der Gründe, warum man
einen Markt gemäss der Preis und Zeitanalyse nach Gann am besten auf dem Papier
charttechnisch darstellt nicht mit dem
Computer. Es erfordert zwar Zeit, die Märkte täglich, wöchentlich oder
monatlich von Hand zu aktualisieren, doch die Vorteile, die es hat, dem Chart
durch Fortschreiben von Unterstützung und Widerstand in die Zukunft
prognostischen Wert zu verleihen, überwiegen bei weitem den Zeitaufwand, den
das manuelle Aktualisieren erfordert.
Ein grosser Chart ist daher ein absolutes Muss. Alle
wichtigen Winkel müssen auf dem Chart erkennbar sein, nicht nur die nahe
gelegenen. Winkellinien, die von früheren Tops oder Böden ausgehen, haben
nämlich oft Auswirkungen auf aktuelle Marktentwicklungen. Auch können die
Unterstützungs und Widerstandsniveaus verzerrt werden, wenn nur nahe gelegene
Winkellinien berücksichtigt werden. Häufungen von Unterstützungs und
WiderstandsWinkellinien sind für den Analysten so nicht zu erkennen. Fehlen
massgebliche Winkellinien, könnte der Analyst Punkte auf dem Chart als schwache
Unterstützung oder schwachen Widerstand deuten, die in Wirklichkeit starke
Punkte sind.
KORREKTE CHARTKONSTRUKTION
Beim Erstellen langfristiger Charts sollte sich der Analyst
der verschiedenen Formatvarianten von Charts bewusst sein. Gann legte
besonderen Wert auf die korrekte Konstruktion von langfristigen Charts. So
empfahl er beispielsweise die Kombination von Kontrakten mit gleichen
Liefermonaten statt der sehr beliebten kontinuierlichen Marktcharts für nahe
gelegene Liefermonate. Als der Chart für Sojabohnen mit Fälligkeit November
1995 auslief, hätte der Analyst danach auf demselben langfristigen Chart mit
der Darstellung der Sojabohnen mit Laufzeit November 1996 beginnen sollen, und
entsprechend für alle zukünftigen Kontrakte. Die andere Variante wäre die
Kombination zeitnaher Charts wie Sojabohnen mit Laufzeit November und
Sojabohnen mit Laufzeit Januar und Sojabohnen mit Laufzeit März, und so weiter.
Der Grund für das Erstellen langfristiger Charts ist die
Aufrechterhaltung der mathematischen Beziehungen der Tops und Böden von
Kontrakten mit gleichen Liefermonaten. Ausserdem wird dabei die Vermischung von
auf die alte bzw. die neue Ernte bezogenen Kontrakten vermieden, die auf dem
Chart oft zu grossen Gaps führt. Obwohl es auch auf kontinuierlichen Charts für
Kontrakte des gleichen Monats zu grossen Lücken kommen kann, setzt in der Nähe
der kontraktspezifischen Bezugspunkte auf diesen Märkten Trading ein, etwa beim
50%Niveau der gesamten Handelsspanne. Signifikante Tops und Böden, die sich
vielleicht bei Kontrakten mit späteren Liefermonaten nicht zeigten, wären bei
Kontrakten mit nahen Liefermonaten womöglich erkennbar gewesen. Indem man
Kontrakte mit gleichem Liefermonat auf Marktcharts kombiniert, statt solche mit
nahen Liefermonaten, sind vergangene Tops und Böden, die für einen spezifischen
Kontrakt typisch sind, leichter zu vergleichen. Dasselbe gilt für Zyklen und
Schwingungen beim Trading.
An diesem Punkt gehe ich mit Ganns ChartingStil nicht ganz
konform. Meinen Erkenntnissen nach ist diese Art der charttechnischen
Darstellung zwar für langfristige Marktbeobachtungen geeignet, doch nicht unbedingt
für kurzfristiges Trading. Der Grund dafür ist, dass sich das TradingPublikum
grösstenteils auf das Kursverhalten des nächstfälligen Kontrakts konzentriert.
Hinzu kommt, dass zu Ganns TradingZei ten Daten Mangelware waren und ein
Kontrakt meist nur über drei bis sechs Monate gehandelt wurde. Heute ist ein
Trader in der Lage, für die meisten Kontrakte Charts im GannFormat für über
zwei Jahre aufzustellen, noch bevor der analysierte Kontrakt zum
umsatzstärksten Markt wird. Werden diese Daten mit Daten aus früheren
Zeitintervallen kombiniert, gehen möglicherweise wichtige Informationen
verloren. Wer sich näher damit befasst, wird feststellen, dass das Erstellen
von Monats, Wochen und Tagescharts für einen Kontrakt vom ersten TradingTag an
viel verraten kann über ZyklusTiming sowie Primärtrend und signifikante
Unterstützungs und Widerstandsniveaus. Meinen Studien nach ist es dringend
empfehlenswert, einen Kontrakt für ein bestimmtes Jahr vom ersten TradingTag an
charttechnisch zu verfolgen, wenn Daten für mindestens zwölf Monate zur
Verfügung stehen. So kann die Erstellung von Monats, Wochen und Tagescharts für
Sojabohnen mit Laufzeit November 1997 vom ersten TradingTag im Februar 1995 an
in Bezug auf Preis und Zeit präzisere und aussagekräftigere Daten liefern, als
die Kombination des Charts für Sojabohnen mit Laufzeit November 1997 mit dem
Chart für Sojabohnen mit Laufzeit November 1996 vom November 1996.
Ich rate nicht zum völligen Verzicht auf die Kombination von
Kontrakten des gleichen Monats im Stile Ganns. Das sollte der Trader auch
weiterhin machen, um historische Tops und Böden und aussagekräftige zyklische
und saisonbedingte Daten zu ermitteln. Um genauere Informationen fürs Trading
zu bekommen, sollte der Chartist aber unbedingt alle Informationen über Preis
und Zeit einbeziehen, die er über den nächstfälligen Kontrakt bekommt. Diese
Schlussfolgerung wird bestätigt durch Analyse und Trading des
SojabohnenKontraktes mit Laufzeit November 1998, während der SojabohnenKontrakt
mit Laufzeit November 1997 der meistgehandelte ist.
Wenn Sie sich in Sojabohnen mit Fälligkeit November 1998
engagieren, wieso sollte Sie dann interessieren, wie sich der entsprechende
Kontrakt mit Laufzeit November 1997 entwickelt? Alle Informationen, die Sie
fürs Trading benötigen, sind doch im Chart für Sojabohnen mit Laufzeit November
1998 enthalten. Gann hatte nicht Unrecht, wenn er die Kombination der gleichen
Kontrakte empfahl, denn zu seiner Zeit haben sich die Kontraktjahre nicht wie
heute überschnitten. Verfolgen Sie auch weiterhin kontinuierliche Charts zum
gleichen Kontrakttyp, um signifikante Tops, Böden und Zyklen ausfindig zu
machen. Um TradingGelegenheiten zu erkennen, sollten Sie sich aber auf die
Entwicklungen beim nächstfälligen Kontrakt vom ersten TradingTag an
konzentrieren.
Die kontinuierliche Methode ist für Märkte, bei denen es
keine „alte" und „neue" Ernte gibt, nicht besonders
empfehlenswert für die Devisenmärkte
etwa oder für Aktienindizes oder Treasury Bonds. Bei einem Finanzkontrakt hat
der Rollover von einem Monat auf den nächsten geringere Auswirkungen auf die
Chartformation als bei Sojabohnen aus der alten oder der neuen Ernte. Das soll
nicht heissen, dass man für Finanzkontrakte grundsätzlich keine Charts für die
gleichen Fälligkeitsmonate verfolgen sollte. Man kann auf diese Weise immer
noch kontrakttypische signifikante Tops und Böden identifizieren. Für
TradingZwecke jedoch sind die langfristigen Charts zum nächstfälligen Kontrakt
besonders zu empfehlen.
Ein weiteres Problem bei langfristigen Charts von Kontrakt
zu Kontrakt ist der Rollover, der solche Charts am First Notice Day dem Tag der ersten Kursstellung oder am Last Trading Day dem letzten
Handelstag des Kontraktes oder zu jedem
beliebigen Zeitpunkt dazwischen betreffen kann. Oft kommt es während des
Liefermonats zu besonders hohen Umsätzen am Markt. Diese Aktivitäten führen zu
hoher Volatilität, die einen Markt steil nach oben oder unten drücken kann. Die
dadurch entstehenden Spitzen können das ChartBild verzerren.
Gann hatte zwar die besten Absichten, als er Rollover mit
Kontrakten des gleichen Liefermonats empfahl, doch die Zeiten haben sich
geändert. Seine Methode war nicht falsch, denn aus einem Chart des von ihm
propagierten Typs kann man viele wertvolle Informationen beziehen, aber sein
Stil entspricht nicht dem Trading, wie es heute auf den Märkten stattfindet.
Gann hat Trader stets zum Forschen und Experimentieren ermutigt und seine
Methoden angepasst, um auf die Eigenheiten spezifischer Kontrakte oder auf das
Marktgeschehen einzugehen. Um sich den heute herrschenden Bedingungen
anzupassen, muss ein Trader bei seiner Analyse flexibel sein. Ein Chartist
sollte daher unbedingt alle Daten, deren er habhaft werden kann, zu einem
Kontrakt verwenden. Angesichts der aktuellen Marktsituation sollte ein Trader
vom ersten Handelstag an zusätzlich zu den kontinuierlichen GannCharts Monats,
Wochen und Tagescharts zu dem meistgehandelten Kontrakt erstellen.
Erfordernisse der charttechnischen Darstellung von Preis und
Zeit
Die charttechnische Darstellung von Preis und Zeit verlangt
vom Analysten das Erstellen von Marktcharts für alle Handelstage des
Kontraktes. Für Feiertage oder Wochenenden ist folglich kein Raum vorhanden,
denn jeder Tag hat einen bestimmten Punktwert. Lässt man Platz für Tage, an
denen kein Trading stattfindet, kann der zukünftige Wert eines Winkels
(Abbildung 3.5) verzerrt werden. Nehmen wir an, heute sei der 5. Januar. Auf
einem nicht richtig aufgeteilten Chart wird ein GannWinkel, ausgehend von einem
Boden kurz vor Thanksgiving, auch Werte für Feiertage wie Thanksgiving,
Weihnachten oder Neujahr berücksichtigen. Ist das Gitternetz auf den Massstab
von 2 Cent pro Tag eingerichtet, wird die Winkellinie am 5. Januar also um
immerhin 6 Cent abgewichen sein. Eine solche Abweichung kann dazu führen, dass
ein Trader unbewusst dann kauft, wenn der Markt 6 Cent zu hoch liegt. Die
wichtigste Regel, die es hier zu beachten gilt, ist, den Markt nur für die Tage
charttechnisch darzustellen, an denen er fürs Trading geöffnet ist, und die Tage
auszulassen, an denen der fragliche Börsenplatz vom Trading ausgeschlossen ist.
Ist ein Kontrakt noch jung, können Eröffnungskurs, Hoch und Schlusskurs
identisch sein. An solchen Tagen trägt man für den entsprechenden Tag nur den
Schlusskurs ein.
Zeitintervalle
Zu Ganns Zeiten wurde an vielen Märkten sechs Tage die Woche
gehandelt, während die Märkte heutzutage nur an fünf Wochentagen geöffnet sind.
Hinzu kommt, dass in den letzten Jahren an immer mehr Märkten auch über Nacht
Trading möglich war, während sich eine Börsensitzung früher ausschliesslich
tagsüber abspielte. Der Chartist sollte daher auf keinen Fall die Daten eines
24StundenTages mit denen einer reinen Tagessitzung mischen. Stellt man einen
Börsentag und nächtliches Trading charttechnisch dar, werden auf dem Chart
Eröffnungskurs, Hoch, Tief und Schlusskurs in erster Linie auf Grundlage der
Spannen im reinen Tagesgeschäft zu falsch konstruierten Spannen, Percentage
RetracementPunkten, Swing Charts und Gann Angles führen. Erstellt ein
ehrgeiziger Chartist einen Chart für den 24StundenTag und einen für die reine
Tagessitzung, muss er auf den Unterschied zwischen den beiden Charts hinweisen.
Die Tagesspanne mag identisch sein mit der Spanne über 24 Stunden, doch die
beiden Zeitintervalle dürfen keinesfalls verquickt werden.
Methoden zum Erstellen eines Intraday Charts
Vor einem ähnlichen Problem stehen wir beim Anfertigen von
lntraday Charts. Der Chartist muss kenntlich machen, ob es sich dabei um einen
Chart einer vollständigen Börsensitzung oder den eines reinen Börsentages
handelt. Die fehlerhafte Konstruktion von lntraday Charts zu Bewegungen
innerhalb einer Börsensitzung bzw. eines Börsentages führt zu falschen Werten
bei Spannen, Percentage RetracementPunkten,
Swing Charts und Gann Angles. Entscheidet sich der Chartist
ausschliesslich für die Darstellung der kompletten Börsensitzung, muss er die
Daten am Übergang von der Nacht zur Tagsitzung korrekt verknüpfen.
Zeitabschnitte, in denen auf umsatzschwachen Märkten während der Börsennacht
bei geöffnetem Markt keine Notierung zu verzeichnen war, sollten auf dem Chart
nicht erscheinen. Das entspricht dann der Regel, dass jedes Kästchen einen
Punktwert hat, wenn der Markt offiziell geöffnet ist. An Tagen, an denen die
TradingSitzung früh schliesst, etwa vor Feiertagen an den Finanzplätzen, muss
der Chartist den Chart beiseite legen, wenn das Trading für den jeweiligen Tag
eingestellt wird, und erst beim nächsten Balken weiterführen, wenn wieder
Trading stattfindet. Der Grundgedanke ist hier, das Entstehen von Löchern in
einem Intraday Chart zu vermeiden. Ausnahmen gelten für den Fall, dass Daten
fehlerhaft und deshalb nicht verwendbar sind oder bei Computercharts zum entsprechenden Zeitpunkt offline.
CHARTPROGRAMME
Wie bereits erwähnt, gilt: Je grösser ein Chart, desto
besser. Eine Software wie Ganntrader von SelMcKenzie (gratis im Internet zum
Download) kann ausgesprochen grosse Charts im GannFormat produzieren. Dieses
Programm kann CSI (Commodity Systems, Inc.)Daten einlesen und problemlos Charts
erstellen, deren Inhalt beliebig mit GannMethoden bearbeitet werden kann. Wer
als Chartist mit diesem Programm arbeitet, kann sowohl Charts erstellen, die
zum Zeitpunkt des Ausdrucks bereits mit allen Details versehen sind, als auch
„nackte" Charts im GannFormat. Charts, die bereits nach allen Regeln der
AnalyseTechnik bearbeitet wurden, eignen sich gut zur Beobachtung des Marktes,
doch ab einem gewissen Punkt müssen die Charts jedes Mal neu erstellt werden,
wenn sich ein Balken verändert. Bei solchen Charts kann viel Raum für
Aktualisierung vorgesehen werden. Bei der Verwendung von GannCharts mit
Programmen wie SuperCharts oder TradeStation kann der Chartist die Winkellinien
auf einem Chart für die spätere Verwendung speichern. Diese ChartProgramme
können auch die Winkel im Hinblick auf zukünftiges Marktgeschehen
aktualisieren. Auf einem grossen Chart kann der Chartist alle massgeblichen
Informationen erkennen und GannWinkel, Percentage RetracementPunkte, Tops und
Böden in die Zukunft fortschreiben. Das ist einer der grossen Vorteile einer
Software wie Ganntrader 2, mit der der Chartist all seine wichtigen
Analysewerkzeuge auf zukünftige Entwicklungen anwenden und so das bevorstehende
Marktgeschehen prognostizieren kann.
An dieser Stelle soll der Chartist darauf hingewiesen
werden, dass die erwähnten Programme zum Erstellen von Charts im GannFormat und
die gannschen Analysewerkzeuge die Informationen nach Anweisung auf den Charts
platzieren. So hat Ganntrader von SelMcKenzie eine Funktion, mit der
Winkellinien auf Charts ermittelt werden können, sobald der erforderliche
Gipfel oder Boden identifiziert ist. Darüber hinaus ermöglicht die Software die
automatische Generierung von Swing Charts und GannWinkeln, doch müssen diese
Punkte ab einem gewissen Stadium gefiltert werden, damit die gewonnenen Daten
für die aktuelle Marktsituation aussagekräftig sind.
Ausserdem können die Programme SuperCharts und TradeStation
auf Charts an jedem beliebigen Punkt, den der Anwender vorgibt, mit dem
Zeichnen von GannWinkeln beginnen. Diese Punkte werden nicht vom Programm
festgelegt. Um die Programme und ihre Möglichkeiten voll auszuschöpfen, sind
fundierte Kenntnisse der GannTheorie erforderlich.
Solche Programme liefern dem Analysten Momentaufnahmen des
Marktes unter Anwendung von Ganns Methoden, doch sie ersetzen nicht das Studium
der GannTheorie anhand von manuell erstellten Charts. Trotzdem empfehle ich
jedem, der sich ernsthaft mit Gann befassen will, sich diese Programme
anzuschaffen.
CHARTTYPEN
Jahres und Vierteljahrescharts eignen sich vor allem zum
Aufzeigen signifikanter langfristiger Tops, Böden und Percentage
RetracementPunkte zum Zwecke langfristiger Prognosen. Als Grundlage fürs
Trading sind sie nicht zu empfehlen, denn Trendveränderungen bilden sich zu
langsam heraus. Da dieses Buch hauptsächlich der Entwicklung von
TradingMethoden und Strategien gewidmet ist, liegt mein Schwerpunkt hier auf
Monats, Wochen und Tagescharts im Hinblick auf die Entwicklung eines
TradingSystems.
Monatscharts
Den Monatschart
sollten Sie auf jeden Fall verfolgen, wenn sich Ihr Datenmaterial über
mindestens fünf Jahre erstreckt. Der Monatschart enthält den Eröffnungskurs,
das Hoch, das Tief und den Schlusskurs jedes Monats eines Jahres. Anhand dieses
Charts kann der Trader signifikante Gipfel, Böden und Percentage
RetracementPunkte ausmachen. Ausserdem kann er die Daten von Gipfeln und Böden
festhalten, um so zyklischen und saisonbedingten Marktbewegungen auf die Spur
zu kommen. Ein Trader, der mit diesem Chart arbeitet, kann problemlos Ausmass
und Dauer der Marktschwingungen von Gipfel zu Boden, Boden zu Gipfel, Gipfel zu
Gipfel und Boden zu Boden bestimmen. Schliesslich kann er noch feststellen, wo
und wie massgebliche Bewegungen anfangen und aufhören.
Wochencharts
Den Wochenchart
sollten Sie auf jeden Fall verfolgen, wenn sich Ihr Datenmaterial über
mindestens zwei Jahre erstreckt. Der Wochenchart enthält den Eröffnungskurs,
das Hoch, das Tief und den Schlusskurs auf Wochenbasis. Anhand dieses Charts
kann der Trader signifikante Gipfel, Böden und Percentage RetracementPunkte
ausmachen. Ausserdem kann er die Daten von Gipfeln und Böden festhalten, um so
zyklischen und saisonbedingten Marktbewegungen auf die Spur zu kommen. Ein
Trader, der mit diesem Chart arbeitet, kann problemlos Ausmass und Dauer der
Marktschwingungen von Gipfel zu Boden, Boden zu Gipfel, Gipfel zu Gipfel und
Boden zu Boden bestimmen. Schliesslich kann er noch feststellen, wo und wie
massgebliche Bewegungen anfangen und aufhören.
Tagescharts
Den Tageschart sollten Sie auf jeden Fall verfolgen, wenn
sich Ihr Datenmaterial über mindestens ein Jahr erstreckt. Der Tageschart
enthält den Eröffnungskurs, das Hoch, das Tief und den Schlusskurs. Anhand
dieses Charts kann der Trader signifikante Gipfel, Böden und Percentage
RetracementPunkte ausfindig machen. Ausserdem kann er die Daten von Gipfeln und
Böden festhalten, um so zyklischen und saisonbedingten Marktbewegungen auf die
Spur zu kommen. Ein Trader, der mit diesem Chart arbeitet, kann zuverlässig
Ausmass und Dauer der Marktschwingungen von Gipfel zu Boden, Boden zu Gipfel,
Gipfel zu Gipfel und Boden zu Boden bestimmen. Schliesslich kann er noch
feststellen, wo und wie massgebliche Bewegungen anfangen und aufhören.
Trendindikator oder Swing Charts
Wenn der Analyst festgestellt hat, wie das TradingMuster
eines Marktes aussieht, muss er anhand von Charts nützliche Informationen
generieren. Der erste Chart, den er erstellt, ist der Trendindikator oder Swing
Chart . Alle anderen Charts werden dann auf Grundlage der Informationen
erstellt, die aus diesem Chart bezogen werden. Der Swing Chart, der dem Auf und
Ab des Marktes folgt, kann für jedes beliebige Zeitintervall erstellt
werden auf Monats, Wochenoder Tages oder
IntradayBasis. Das ist möglich, weil alle Märkte Schwingungen unterliegen und alle
Märkte Trends zeigen. Der Swing Chart ist notwendig, weil er dem Trader bei
korrekter Konstruktion wertvolle Informationen zu Preis und Zeit liefert, die
für die Prognose zukünftiger Kursentwicklungen, zyklischer Tops und Böden und
zum Aufbau mechanischer TradingSysteme von Nutzen sind.
Schwingungen können hier sowohl vom Kurs als auch von der
Zeit ausgelöst werden. Die beliebtesten Formen des Swing Charts sind der Swing
Chart über ein Zeitintervall oder kurzfristiger Swing Chart, der Swing Chart
über zwei Zeitintervalle oder mittelfristiger Swing Chart und der Swing Chart
über drei Zeitintervalle oder langfristiger Swing Chart. Manche Analysten
bezeichnen den Tageschart als TertiärtrendChart, den Wochenchart als
SekundärtrendChart und den Monatschart als PrimärtrendChart. Wie auch immer,
all diese Charts weisen Schwingungen auf, und alle Schwingungen können verfolgt
und auf dem Chart festgehalten werden, ungeachtet des charttechnisch
dargestellten Zeitraums.
Formationscharts
Nachdem der Trader den Markt näher untersucht und die drei
Swing Charts erstellt hat, muss er sich mit den typischen Eigenheiten des
Marktes vertraut machen. Solche Charakteristika sind etwa die Tendenz zur
Bildung von Double oder Triple Tops bzw. Bottoms, die Neigung zu Signaltops (SchlusskursUmkehrTops)
oder Signalböden (SchlusskursUmkehrBöden) und die Möglichkeit zum Pyramidieren.
Zusätzlich zu Unterstützung und Widerstand (Preisinformationen), die im Swing
Chart enthalten sind, stehen dem Trader auch Zeitinformationen zur Verfügung.
Dazu gehören etwa zyklische Daten, die Länge der Schwingungen in Auf bzw.
Abwärtsrichtung und die saisonbedingten Eigenheiten der Märkte. Wichtig ist,
alle Informationen zu Formation, Preis und Zeit zu berücksichtigen, die der
Markt hergibt. Darum muss ein korrekt konstruierter Swing Chart jederzeit zur
Verfügung stehen.
Ausser den Informationen des Swing Charts zu Formation,
Preis und Zeit als solche muss der Leser auch wissen, dass diese Informationen
vom Autor als „horizontale und vertikale" Informationen bezeichnet werden
(Abbildung 3.10). Die horizontalen Informationen sind Tops und Böden, denn
Linien, die von solchen Tops oder Böden aus in die Zukunft fortgeschrieben
werden, verlaufen stets horizontal. Diese Linien sind theoretisch unendlich.
Die Zeit dagegen wird auf dem Chart stets durch eine vertikale Linie
dargestellt, die angibt, wann es in Zukunft zu wichtigen Tops und Böden kommen
wird. Die Punkte, an denen sich diese Linien überkreuzen, sind wichtige
Unterstützungs, Widerstands und TimingBereiche bis in ferne Zukunft.
GannAngleCharts
Innerhalb der horizontalen und vertikalen Zonen bewegt sich
der Markt auch diagonal. Diese diagonalen Linien oder Winkel stehen für Preis
und Zeit und bilden Muster, mit deren Hilfe man die Stärke und Richtung des
Marktes interpretieren kann. Weil in diese Winkellinien die Dimensionen von
Preis und Zeit einfliessen, haben sie einen prognostischen Wert, der es dem
Trader ermöglicht, zukünftige Kursbewegungen vorherzusagen.
Die Winkel werden von Gipfeln und Böden ausgehend in den
Chart eingezeichnet. Jeder Winkel von einem Gipfel oder Boden aus trägt die
charakteristischen Merkmale des jeweiligen Gipfels oder Bodens. So wird ein
Winkel, der von einem angfristigen DreiTagesBoden ausgeht, stärker sein als ein
Winkel, der von einem mittelfristigen Boden ausgeht, und die Winkellinie eines
Monatscharts wird zuverlässiger sein als die eines Wochen oder Tagescharts ein weiterer Grund, aus dem es so wichtig
ist, signifikante Gipfel und Böden auf den Swing Charts korrekt zu
identifizieren. Lässt man nur ein Swing Top oder einen Swing Bottom aus oder
vergisst, ihn zu aktualisieren, kann das in der Zukunft Probleme bereiten. Das
kommt daher, weil hier Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf dem Winkel
gleichzeitig dargestellt sind: Sie werden von der Vergangenheit aus gezeichnet;
wir wissen, wo sie gegenwärtig liegen und können sie in die Zukunft
projizieren. Das steht in Einklang mit Ganns Aussage in seinem Master Egg
Course, aus dem bereits zitiert wurde:
Jahrelange Recherchen und Erfahrungen haben gezeigt, dass
der erste Anstieg, der zu einer mehr als dreitägigen Reaktion führt, eine
Winkellinie für ein zukünftiges signifikantes Top definiert. Diese Regel gilt
für Wochen und Monatscharts gleichermassen. Kommt es zu einem zweiten und
dritten Top und nach dem dritten Top zu einem grösseren Rückgang, weist eine
Winkellinie von diesem Boden aus auf die Böden und Tops des nächsten Anstiegs
hin.
Um einen WinkelChart korrekt zu erstellen, muss der Chartist
den richtigen Massstab für den jeweiligen Markt kennen. Stimmt der Massstab
nicht, werden die Daten zu Preis und Zeit fehlerhaft und aufschlussreiche
Informationen gehen verloren. Schliesslich muss man noch feststellen, wo sich
zwei oder mehr unabhängig voneinander festgelegte Unterstützungs und
Widerstandspunkte schneiden, da diese Kursniveaus die stärksten Unterstützungs
und Widerstandsbereiche auf dem Chart darstellen. Diese Unterstützungs und
Widerstandspunkte können aus demselben Chart stammen, etwa aus dem PrimärtrendindikatorTageschart
mit Winkellinien, oder sie können aus verschiedenen Zeiträumen kombiniert
werden, etwa die Unterstützungslinien der Monats und Tagescharts.
Percentage Retracement Charts
Der letzte Chart, der in diesem Kapitel untersucht und
konstruiert werden soll, ist der Percentage Retracement Chart (Abbildung 3.12).
Dieser Chart wird ebenfalls auf Grundlage eines Swing Charts konstruiert. Aus
den Tops und Böden eines Swing Charts lassen sich Spannen bilden. Innerhalb
dieser Spannen befinden sich Percentage RetracementPunkte, etwa 33%, 50% und
67%. Diese Punkte stellen an sich schon massgebliche Unterstützungs und
Widerstandspunkte dar. Kombiniert man diese Percentage RetracementPunkte mit
zurückliegenden Tops, Böden und Winkellinien, ergeben sich äusserst effektive
Punkte, die einen Markt zum Kippen bringen oder eine Trendwende auslösen
können.
Die Spanne zwischen einem Top und einem Boden bildet auch
massgebliche TimingPunkte, etwa am Ende der Spanne, oder die Percentage
RetracementPunkte innerhalb der Spanne. Die Kombination von signifikanten Preis
und Zeitpunkten ist ein brauchbares Werkzeug zur Prognose und problemlosen
Identifikation von Unterstützungs und Widerstandspunkten.
ZUSAMMENFASSUNG
Daten zu Preis und Zeit kommen in zwei Formen vor: (1) als
tabellarische Daten und (2) als visuelle Daten. Erstere sind Datenrohmaterial,
wie es in Computerdateien enthalten ist, also Auflistungen von Datum,
Eröffnungskurs, Hoch, Tief, Schlusskurs, Volumen und offene Positionen. Jedem,
der einen Computer besitzt, ist diese Art von Daten vertraut. Unter visuellen
Daten versteht man die graphische Darstellung dieser tabellarischen Daten. Die
drei Hauptelemente tabellarischer wie graphischer Daten sind Preis, Zeit und
Umsatz. Die Hauptthemen dieses Buches sind Preis und Zeit und deren
Kombination, die Formation. Umsatz und offene Positionen, die für Formation,
Trend und Trading von entscheidender Bedeutung sein können, werden in diesem
Buch nicht behandelt.
Der Preis kann auf verschiedene Art und Weise dargestellt
werden: Dollar/Pound, Dollar/Bushel oder Dollar/Unze, um nur ein paar zu
nennen. Bei der Analyse von Preis und Zeit ist der für ein Chart verwendete
Preismassstab von grundlegender Bedeutung, denn der Trader muss den Chart im
Griff haben. Der Einsatz der korrekten Preiseinheit pro Kästchen hilft dem
Chartisten, diese Aufgabe zu meistern. Durch Studieren der Marktbewegungen
anhand eines Charts kann er sehr genau bestimmen, welchen Preismassstab er
verwenden muss. Ein fehlerhafter Preismassstab führt zu falschen
Unterstützungsund Widerstandspunkten für einen Trade und zwangsläufig zu
TimingFehlern bei der Suche nach einem Zusammenfallen von Preis und Zeit. Es
kann nicht oft genug betont werden, wie wichtig der richtige Massstab für einen
Chart ist.
Ein weiterer wichtiger Faktor für das Erstellen eines Charts
ist die Zeit. Der Chartist muss sicherstellen, dass er den Markt in so vielen
Zeitintervallen wie möglich verfolgen kann. Diese Zeitintervalle sollten von
langfristig (Jahre) bis kurzfristig (fünf Minuten) reichen. Das Anfertigen von
Charts für verschiedene Zeiträume kann dem Trader helfen, das Wesen des zu
analysierenden Marktes besser zu verstehen. Das wiederum trägt dazu bei, dass
er Trendwenden mit grosser Zuverlässigkeit bestimmen kann.
Ein korrekt konstruierter Chart besteht aus Preis und
Zeitfaktoren, die in Kombination leicht zu identifizierende Muster ergeben, auf
die man sich beim Trading stützen kann. Ausserdem kann man die erfolgreiche
Entwicklung von TradingSystemen und Money ManagementMethoden leichter umsetzen,
wenn man mit konsequent gestalteten Charts arbeitet. In einem gut geführten
Geschäft muss die Buchhaltung stimmen
sonst geht es baden. Für den Trader sind Charts die Bücher, die er
anlegen und gewissenhaft führen muss, wenn er Erfolg haben will. Stellen Sie
sicher, dass Sie mit brauchbaren Charts arbeiten. Man muss die Vergangenheit
unter die Lupe nehmen, um Schlüsse ziehen zu können für die Zukunft, und Charts
sind die Unterlagen über vergangenes Marktgeschehen. Wie die Märkte Zeit brauchen,
um sich zu entwickeln, braucht auch der Chartist Zeit, die notwendigen Charts
zu erstellen, um die Entwicklung eines Bullen oder Bärenmarktes zu verfolgen.
Um seine Technik zu verbessern und seine Analyse von Formation, Preis und Zeit
zu verfeinern, muss der Trader stets auf erstklassige Charts zurückgreifen
können.
Aus einem einfachen Balkenchart kann der Trader einen Swing
Chart entwickeln, der Trend, Tops und Böden aufzeigt. Der Swing Chart
seinerseits bringt Formationen hervor, die dem Trader dazu dienen, Beginn und
Ende eines Trends auszumachen. Der Swing Chart ermöglicht es dem Trader
ausserdem, die signifikanten TimingPunkte des aktuellen Kontraktes zu finden,
die er sich beim zukünftigen Trading zunutze machen kann. Und er enthält die
horizontalen Unterstützungs und Widerstandspunkte eines Marktes. Angle Charts,
die auf der Grundlage von Swing Charts entwickelt werden, zeigen die diagonalen
Marktbewegungen und verdeutlichen die typischen Eigenschaften der Böden oder
Tops, von denen aus der jeweilige Winkel gezeichnet wurde. Mit anderen Worten,
je signifikanter der Ausgangsgipfel oder boden, desto effektiver die zugehörige
Winkellinie. Jedes Schwingungspaar bildet eine Spanne, innerhalb der die
Percentage RetracementPunkte liegen. Die horizontalen und diagonalen Punkte
bilden in Kombination äusserst effektive Punkte, die einen Markt zum Kippen
bringen oder eine Trendwende auslösen können. Diese Punkte kann man mit
unterschiedlichen Analysewerkzeugen ermitteln oder durch die Kombination
verschiedener Zeiträume. Aus der Kombination von Zeiträumen kann der Trader
ausserdem Rückschlüsse ziehen auf wichtige zyklische Daten. Und schliesslich
kann man basierend auf der Kombination
von Formation, Preis und Zeit ein
TradingSystem entwickeln.
Charts von Tertiärtrend_Indikatoren
Bei der Betrachtung charttechnischer Darstellungen des
CommodityMarktes wird der Trader unweigerlich die kleinen Fluktuationen dieses
Marktes bemerken. Diese kleinen Fluktuationen stellen in ihrer Gemeinsamkeit
den Tertiärtrend dar. Obwohl kurzfristiger Natur, liefern diese Trends dem
Trader doch nützliche Informationen, mit deren Hilfe er bestimmen kann, welche
Richtung der Tertiärtrend hat und wann sie sich ändern wird.
Die Faszination, die vom Tertiärtrend ausgeht, macht ihn zu
einem recht beliebten Indikator, denn viele Trader erhoffen sich aus der
Nutzung kurzfristiger Marktschwingungen satte Gewinne. Unglücklicherweise geht
für viele, die mit dem Trading auf Grundlage des Tertiärtrends die „schnelle
Mark" machen wollen, der Schuss nach hinten los. Das liegt an den
zahlreichen irreführenden Signalen und an den horrenden TradingKosten. Dieser
Chart ist zwar notwendig, um die Bedeutung des Tertiärtrends für den Sekundär
und Primärtrend zu erfassen, doch es ist davon abzuraten, sich bei der
Trendanalyse ausschliesslich darauf zu stützen.
Trader mit ausgeprägter Zockermentalität geraten schnell in
eine mit den kurzfristigen Schwingungen verbundene emotionale Zwickmühle aus
der Gier, auch ja die „ganze Bewegung" mitzunehmen, und der Angst, den
„Big Move" zu verpassen. Ein Trader, der nur auf der Grundlage von
kurzfristigen Marktbewegungen agiert, wird bald Zweifel an seinen
TradingFähigkeiten entwickeln und früher oder später sein System komplett oder
zumindest teilweise revidieren, wenn er zuviel Verlust gemacht bzw. zu viele
Bewegungen verpasst hat. Dieser Verlust an Selbstvertrauen kann Folgen haben
für seine Zukunft an der Börse: Auch wenn er noch so ausgeklügelte Systeme
entwickelt, ganz tief drin wird stets der Zweifel an ihm nagen.
Der Hinweis auf die Fallstricke des Tradings ausschliesslich
auf Grundlage des Tertiärtrends soll den Trader keinesfalls vom Einsatz des
Tertiärtrends als Indikator für zukünftige Marktbewegungen abhalten. Es soll
vielmehr deutlich gemacht werden, welchen Anteil der Tertiärtrend an der
Entwicklung erfolgreicher TradingWerkzeuge hat. Zu beachten ist dabei, dass der
Tertiärtrend in erster Linie der Erschliessung von Informationen über den
mittel und langfristigen Trend dienen sollte. Für alle, die nicht aufgrund ihrer
beruflichen Situation dazu gezwungen sind, auf lntraday oder DaytoDayBasis mit
dem kurzfristigen Trend zu traden, ist das die beste Lösung. Es ist erwiesen,
dass man mit den langfristigeren Marktschwingungen auf lange Sicht mehr Gewinn
machen kann. Wer sich das Risiko erlauben kann, wer geringe TradingKosten,
unmittelbar Zugang zum Markt und die zur Entwicklung eines optimierten
TradingSystems nötige Zeit hat, kann jedoch auch auf Grundlage des
Tertiärtrends guten Erfolg erzielen.
Das Trading auf Grundlage des Tertiärtrends ist ein
FullTimeJob. Der Trader muss jederzeit einen korrekt konstruierten, aktuellen
Chart parat haben. Schliesslich kann es jederzeit zu einer signifikanten
Bewegung kommen, und dann muss der Trader bereit sein. Wer dabei erfolgreich
sein will, muss seine Risiken im Griff haben und sich mit einer ganzen Reihe
von Verlusten abfinden können, die dann von den deutlichen Gewinnen der wenigen
erfolgreichen Trades mehr als wettgemacht werden. Wen es belastet, dass die
Zahl der verlustbringenden Trades immer grösser sein wird als die der
gewinnbringenden, wem die nötige geistige Flexibilität abgeht oder wer mit
plötzlichen Trendwenden nicht umgehen kann, sollte sich nicht nach dem
Tertiärtrend richten.
Angesichts der erwähnten Nachteile des Tertiärtrends als
ausschliesslicher Indikator für zukünftige Marktbewegungen drängt sich
unweigerlich die Frage auf: „Wozu soll der TertiärtrendindikatorChart überhaupt
gut sein?" Ist der Chart korrekt konstruiert, hat der Trader damit eine
graphische Darstellung jedes kurzfristigen Tops und Bodens einschliesslich des
jeweiligen Auftrittszeitpunkts vor sich. Auch kann er feststellen, wann
kurzfristige Trendwenden stattgefunden haben, und welches Ausmass die
Schwingungen von Kurs und Zeit haben.
DEFINITION
Nachdem der kurzfristige Swing Chart zur Ermittlung der
kurzfristigen Gipfel und Böden jedes beliebigen Zeitraums verwendet werden
kann, werden wir jedes TradingIntervall einfach als Balken bezeichnen, um
Missverständnisse im Hinblick darauf zu vermeiden, ob ausschliesslich von
Monats, Wochen oder Tages oder IntradayCharts die Rede ist.
Der kurzfristige Swing Chart oder EinBalkenChart verfolgt
die Bewegung des Marktes über einen Balken. Von einem Preistief aus führt,
sobald der Markt ein höheres Hoch als der vorangegangene Balken erreicht, eine
Tertiärtrendlinie vom letzten Tief zum neuen Hoch. Dadurch wird das
vorangegangene Tief zu einem kurzfristigen Boden (Abbildung 4.1). Von einem
Preishoch aus führt, sobald der Markt ein tieferes Tief erreicht als der
vorangegangene Balken, eine Tertiärtrendlinie vom letzten Hoch zu dem neuen
Tief. Dadurch wird das vorangegangene Hoch zu einem kurzfristigen Top. Die
Kombination einer von einem Boden ausgehenden Tertiärtrendlinie mit der von
einem Top ausgehenden ergibt eine kurzfristige Schwingung. Das ist ein
wichtiger Punkt, denn im Zusammenhang mit der Platzierung von Stops wird dem
Trader an anderer Stelle empfohlen, Stops unter die Böden von kurzfristigen
Schwingungen zu setzen und nicht unter Tiefs, bzw. über kurzfristige
Schwingungsgipfel und nicht über Hochs. Sie müssen unterscheiden lernen
zwischen einem Tief und dem Boden einer kurzfristigen Schwingung und einem Hoch
und dem Top einer kurzfristigen Schwingung.
Hat sich die erste kurzfristige Schwingung herausgebildet,
kann der Trader mit einer kurzfristigen Trendwende rechnen.
Beginnt der kurzfristige Swing Chart mit dem ersten
TradingMonat, der ersten TradingWoche oder dem ersten TradingTag, und die
Tertiärtrendlinie steuert ein neues Hoch an, heisst das nicht, dass der
Tertiärtrend nach oben gedreht hat. Umgekehrt gilt, wenn die erste Bewegung
nach unten geht, heisst das nicht, dass der Tertiärtrend nach unten dreht. Der
Tertiärtrend dreht nur dann nach oben, wenn er ein kurzfristiges Top kreuzt.
Analog dreht er nur dann nach unten, wenn er einen kurzfristigen Boden kreuzt.
Tendiert der Tertiärtrend aufwärts und der Markt verzeichnet eine kurzfristige
Schwingung nach unten, die den vorangegangenen kurzfristigen Boden nicht
durchstösst, so ist das eine Korrektur. Tendiert der Tertiärtrend abwärts und
der Markt verzeichnet eine kurzfristige Schwingung nach oben, die das
vorangegangene kurzfristige Top nicht überschreitet, ist das ebenfalls eine
Korrektur. Auf dem Markt gibt es zwei Arten von Auf oder Abwärtsbewegungen. Der
kurzfristige Swing Chart zeigt diese Arten von Bewegun gen auf, indem er
Trendbewegungen und Korrekturbewegungen in die eine oder andere Richtung
identifiziert.
Um es noch einmal zusammenzufassen: Beim Einsatz des
kurzfristigen Swing Charts verfolgt der Analyst lediglich die Auf bzw.
Abwärtsbewegungen des Marktes über einen Balken. Der Schnittpunkt einer
etablierten Abwärtstrendlinie und einer neuen Aufwärtstrendlinie bildet einen
kurzfristigen Schwingungsboden. Der Schnittpunkt einer etablierten
Aufwärtstrendlinie und einer neuen Abwärtstrendlinie bildet einen kurzfristigen
Schwingungsgipfel. Aus der Kombination von kurzfristigen Schwingungsgipfeln und
böden ergibt sich der TertiärtrendindikatorChart . Bei der Kreuzung eines
kurzfristigen Schwingungsgipfels dreht der Tertiärtrend nach oben. Beim
Durchstossen eines kurzfristigen Schwingungsbodens dreht er nach unten. Der
Markt setzt sich zusammen aus Aufwärtstrends, Abwärtstrends und
Korrekturphasen.
KONSTRUKTION
Um einen TertiärtrendindikatorChart korrekt zu konstruieren,
braucht man: einen Balkenchart, Daten zu Preis und Zeit, einen roten Stift,
einen grünen Stift, einen schwarzen Stift und ein Lineal. Der schwarze Stift
wird zur Aktualisierung des Charts verwendet, der grüne Stift zum Verfolgen der
Aufwärtsbewegung der Trendlinie und der rote Stift zum Verfolgen der
Abwärtsbewegung der Trendlinie. Da eine unsauber gezeichnete Linie
fehlinterpretiert werden kann, verwendet man ein Lineal, damit die Linien
gerade werden. Das Datenmaterial zu Preis und Zeit dient zum korrekten Eintrag
der Hochs und Tiefs. Verlässt man sich dabei auf visuelle Eindrücke, wird die
ldenti fikation möglicherweise ungenau, was das Endergebnis beeinträchtigen
kann.
Am besten beginnt man mit dem Erstellen eines TertiärtrendindikatorCharts
beim ersten TradingBalken des Kontrakts. Dann hat der Analyst bereits alle
kurzfristigen Schwingungen des Kontrakts festgehalten und aus den dargestellten
Bewegungen wertvolle Informationen über Preis und Zeit bezogen, wenn der analysierte
Kontrakt zum umsatzstärksten Markt wird. Dieser Chart ist eine Art
„Fingerabdruck" des Marktes, denn jeder Markt entwickelt auf dem
Gesamtchart charakteristische Muster, an denen man ihn eindeutig identifizieren
kann. Deshalb ist die Verfolgung und Aktualisierung exakter Daten zu jeder Zeit
so enorm wichtig.
Tertiärtrend und Monats, Wochen und Tageschart von einem
Kurstief aus
Auf einem Monats, Wochen oder Tageschart sollte der
Indikator vom ersten TradingMonat, der ersten Woche bzw. vom ersten Tag an
dargestellt werden. Dann folgt man einfach den Marktbewegungen für jeden Monat,
jede Woche bzw. jeden Tag. Erreicht der Markt von einem Kurstief aus ein
höheres Hoch, zeichnet man mit grüner Farbe die Tertiärtrendlinie vom Tief des
vorigen Balkens zum Hoch des aktuellen Balkens. So wird aus dem Tief des
letzten Balkens ein kurzfristiger Boden. In jedem Monat, in jeder Woche und an
jedem Tag, an dem der Markt danach wieder ein höheres Hoch verzeichnet, wird
die Tertiärtrendlinie zum nächsten höheren Kurs weitergeführt. Die
Tertiärtrendlinie muss von Hoch zu Hoch fortgeschrieben werden, bis der Markt
ein tieferes Tief erreicht. An diesem Punkt ziehen Sie die Tertiärtrendlinie
dann in roter Farbe vom Hoch des vorigen Balkens zum Tief des aktuellen Balkens.
So wird aus dem Hoch des vorigen Balkens ein kurzfristiges Top. In jedem Monat,
in jeder Woche und an jedem Tag, an dem der Markt danach wieder ein tieferes
Tief verzeichnet, wird die Tertiärtrendlinie zum nächsten tieferen Kurs
weitergeführt. Zeichnen Sie die Tertiärtrendlinie weiter von Tief zu Tief, bis
der Markt ein höheres Hoch erreicht.
Tertiärtrend und Monats, Wochen und Tageschart von einem
Kurshoch aus
Auf einem Monats, Wochen oder Tageschart sollte der
Indikator vom ersten TradingMonat, der ersten Woche bzw. vom ersten TradingTag
an dargestellt werden. Dann folgt man einfach den Marktbewegungen für jeden
Monat, jede Woche bzw. jeden Tag. Erreicht der Markt von einem Kurshoch aus ein
tieferes Tief, zeichnet man mit roter Farbe die Tertiärtrendlinie vom Hoch des
vorigen Balkens zum Tief des aktuellen Balkens. So wird aus dem Hoch des
letzten Balkens ein kurzfristiger Gipfel. In jedem Monat, jeder Woche und an
jedem Tag, an dem der Markt danach wieder ein tieferes Tief verzeichnet, wird
die Tertiärtrendlinie zum nächsten tieferen Kurs weitergeführt. Die
Tertiärtrendlinie muss von Tief zu Tief fortgeschrieben werden, bis der Markt
ein höheres Hoch erreicht. An diesem Punkt ziehen Sie die Tertiärtrendlinie
dann in grüner Farbe vom Tief des vorigen Balkens zum Hoch des aktuellen
Balkens. So wird aus dem Tief des vorigen Balkens ein kurzfristiger Boden. In
jedem Monat, jeder Woche und an jedem Tag, an dem der Markt danach wieder ein
höheres Hoch verzeichnet, wird die Tertiärtrendlinie zum nächsten höheren Kurs
weitergeführt. Zeichnen Sie die Tertiärtrendlinie weiter von Hoch zu Hoch, bis
der Markt ein tieferes Tief erreicht.
Die Frage, wie man beim Aufbau eines
Tertiärtrendindikatorcharts vorzugehen hat, ist damit wohl erschöpfend
beantwortet. Führen Sie das für Monats, Wochen und Tagescharts durch, bis der
Chart die aktuellen Marktgegebenheiten enthält. Hat sich eine kurzfristige
Schwingung herausgebildet, schreiben Sie über die kurzfristigen Tops den
jeweiligen Kurs und das Datum ihres Auftretens. Ebenso verfahren Sie mit den
kurzfristigen Böden, nur hier schreiben Sie Kurs und Datum des Auftretens unter
die Böden.
Der Inside Bar
Ein wichtiger Umstand bei der Verfolgung kurzfristiger
Marktschwingungen ist, ob die auftretenden Ausschläge innerhalb oder ausserhalb
der vorangegangenen Spanne liegen. Da die Chartformation für alle
Beobachtungszeiträume greift (auf Monats, Wochen und Tagesbasis), sprechen wir
hier von einem Inside Bar . Dieses Phänomen tritt auf, wenn das Hoch niedriger
liegt als das vorangegangene, und das Tief höher als das vorangegangene. Bei
der charttechnischen Darstellung der kurzfristigen Marktschwingungen ignoriert
der Analyst das Auftreten eines Inside Bars und achtet nur auf die
Handelsspanne des nächsten Balkens. Da der Inside Bar unberücksichtigt bleibt,
muss der Analyst sich nach dem vorangegangenen Balken richten, um
festzustellen, ob die Tertiärtrendlinie nach oben oder nach unten geführt
werden muss. Diesen Balken bezeichnet man als letzten aktiven Balken last active bar. Hat die Trendlinie vor
Auftreten eines Inside Bars aufwärts tendiert und der aktuelle Anstieg
übersteigt das Hoch des letzten aktiven Balkens, muss die Tertiärtrendlinie
nach oben geführt werden. Hat die Trendlinie vor Auftreten eines Inside Bars
aufwärts tendiert und der Markt fällt unter das Tief des letzten aktiven
Balkens, muss die Tertiärtrendlinie nach unten geführt werden. Hat die
Trendlinie vor Auftreten eines Inside Bars abwärts tendiert und der Einbruch
unterschreitet das Tief des letzten aktiven Balkens, muss die Tertiärtrendlinie
nach unten geführt werden. Hat die Trendlinie vor Auftreten eines Inside Bars
abwärts tendiert, und der Markt gerät über das Hoch des letzten aktiven
Balkens, muss die Tertiärtrendlinie nach oben geführt werden. Kurz, der Trader
ignoriert Inside Bars und stützt sich auf den letzten aktiven Balken, um die
Richtung zu bestimmen, in die die Tertiärtrendlinie führt.
Der Outside Bar
Ein ausserhalb der vorangegangenen Spanne liegendes
Zeitintervall (Outside Bar, siehe Abbildung 4.8) tritt auf, wenn das Hoch des
aktuellen Zeitintervalls höher liegt als das des vorangegangenen Zeitintervalls
und das Tief des aktuellen Zeitintervalls tiefer liegt als das Tief des
vorangegangenen Zeitintervalls. Im Gegensatz zum Inside Bar ist die Reihenfolge
des Auftretens von Hoch und Tiefpunkten an einem Tag mit Bewegungen ausserhalb
der vorangegangenen Spanne entscheidend und sollte festgehalten werden.
Tendiert die Tertiärtrendlinie aufwärts und der erste Ausschlag an einem
OutsideTag ist ein Hoch, wird die Tertiärtrendlinie erst zu diesem Hoch
weitergeführt und dann hinunter zum Tief desselben Balkens .
Tendiert die Tertiärtrendlinie aufwärts und der erste
Ausschlag an einem OutsideTag ist ein Tief, wird die Tertiärtrendlinie erst zu
diesem Tief weitergeführt, dann hinauf zum Hoch (Abbildung 4.10).Tendiert die
Tertiärtrendlinie abwärts und der erste Ausschlag an einem OutsideTag ist ein
Hoch, wird die Tertiärtrendlinie erst zu diesem Hoch weitergeführt, dann zum
Tief. Tendiert die Tertiärtrendlinie abwärts und der erste Ausschlag an einem
OutsideTag ist ein Tief, wird die Tertiärtrendlinie erst zu diesem Tief
weitergeführt, dann zum Hoch. Ganz wichtig ist dabei, dass die Reihenfolge von
Hoch und Tief an einem Tag mit Bewegungen ausserhalb der vorangegangenen Spanne
korrekt festgehalten wird, denn entweder wird der Markt den Trend beibehalten,
oder der Trader muss seinen Stop versetzen. Kann bei der Überprüfung des
Tertiärtrendindikators anhand vergangener Daten die Reihenfolge nicht
zweifelsfrei bestimmt werden, ist davon auszugehen, dass der Kurs, der der
Eröffnung am nächsten liegt, zuerst auftrat, und der Kurs, der dem Schluss am
nächsten liegt, zuletzt.
STOP ORDERS
Stop Orders werden zwar an anderer Stelle anhand von
Beispielen noch ausführlicher diskutiert, doch als Grundregel gilt, dass sie
unter kurzfristige Böden bzw. über kurzfristige Gipfel zu platzieren sind, denn
wenn so ein Stop erreicht wird, ändert sich der kurzfristige Trend. Stops, die
unter Tiefs oder über Hochs liegen, werden dagegen oft erreicht und tragen den
Trader einfach aus dem Markt. Ein weiterer einleuchtender Grund, warum dieser
beliebte Typ von Stops möglichst vermieden werden sollte, ist, dass der Trader
seinen Stop dabei einfach innerhalb der normalen Schwingung des Marktes setzt.
Bei Verwendung von kurzfristigen Swing Charts sollte man nicht einmal daran
denken, einen Stop bei einem bestimmten Dollarbetrag zu platzieren, denn der
wird beim ganz normalen Trading sicherlich erreicht.
Die festgelegten StopPunkte werden vom Markt vorgegeben. Ein
Trader, der bereits einen kurzfristigen Swing Chart konstruiert und studiert
hat, kann leichter beurteilen, ob der Markt, auf dem er sich engagieren will,
Kursschwingungen aufweist, die er sich beim Trading erlauben kann. Kann der
Trader sich den so ermittelten Stop nicht leisten, hat er zuwenig Kapital, um
sich auf dem entsprechenden Markt zu engagieren, und muss einen anderen wählen,
für den er auch mit seinen begrenzten Mitteln finanziell ausreichend
ausgestattet ist.
Das Preisniveau, bei dem auf dem jeweiligen Markt Trading
stattfindet, bestimmt oft das Ausmass der Schwingungen und so letztendlich die
Entfernung der Stops. So weisen Märkte in der Umgebung von Hochs ausladendere
Schwingungen auf als in der Umgebung von Kurstiefs. Stops sollten eine, zwei
oder drei Preiseinheiten oberhalb bzw. unterhalb von kurzfristigen
Schwingungstops oder böden platziert werden. Welche Platzierung angezeigt ist,
hängt ab von der Position des Marktes hinsichtlich des Preisniveaus und von der
Volatilität des aktuellen Marktgeschehens. Findet auf dem fraglichen Markt
Trading zu historisch tiefen Kursen statt, sollte ein Stop näher am
kurzfristigen Top oder Boden liegen, als wenn der Markt ein historisches
Höchstniveau verzeichnet. Verwenden Sie langfristige Charts, um die
Marktposition zu bestimmen, und platzieren Sie Ihre Stops entsprechend.
Bei der Diskussion einzelner Märkte werden Regeln genannt
zur Bestimmung der korrekten StopPlatzierung in Relation zu kurzfristigen Tops
oder Böden und in Einklang mit dem aktuellen TradingNiveau des Marktes.
PRAKTISCHE ANWENDUNG DER ERMITTELTEN INFORMATIONEN
Führen Sie Buch über diese Schwingungen, denn diese Punkte
können für den aktuellen Markt früher oder später zu wichtigen Unterstützungs
und Widerstandspunkten werden, oder zu historischen Unterstützungs und
Widerstandsniveaus für die Zukunft. Die Daten der kurzfristigen Tops und Böden
sind nicht nur wichtige Preispunkte, sondern können auch fürs Timing am
aktuellen Markt oder als historische TimingPunkte für kommende Jahre Bedeutung
haben.
Nachdem die kurzfristigen Tops und Böden identifiziert sind,
sind die Schwingungen von Kurs und Zeit von Top zu Top, von Top zu Boden, von
Boden zu Top und von Boden zu Boden festzuhalten. Mit ihrer Hilfe kann man
leichter erkennen, ob ein Markt expandiert oder kontrahiert oder nicht.
Kurzfristige Schwingungen sollten nach Kursniveau und Kalenderdaten geordnet
werden. Dadurch erhält der Trader eine Vorstellung vom Verhalten des Marktes
bei verschiedenen Kursniveaus in bestimmten Zeiträumen. Zusätzlich zu
zyklischen Informationen enthält dieser Chart auch wichtige saisonale Daten.
Darüber hinaus sollte der Trader die Stärke der Aufwärtsbewegungen von
verschiedenen Kursniveaus aus analysieren sowie die entsprechenden Korrekturen.
Umgekehrt sollte er auch die Stärke der Abwärtsbewegungen von verschiedenen
Kursniveaus aus sowie die entsprechenden Korrekturen untersuchen. Zur
Organisation dieser Fülle von Informationen kann ein
Tabellenkalkulationsprogramm eingesetzt werden, so dass die Veränderungen von
Kurs und Zeit leicht zu berechnen sind. Es ist deshalb wichtig, über diese
Schwingungen Buch zu führen, weil sie möglicherweise bei der Prognose
zukünftiger Kursund Zeitschwingungen von Wert sein können.
Je nach Perspektive des Traders sollten all diese Charts
erstellt werden, um den Tertiärtrend des Betrachtungszeitraums zu ermitteln.
Nähere Betrachtung ergibt, dass zwischen all diesen Charts Wechselbeziehungen
existieren. Daher lohnt die Erstellung des ganzen Spektrums in jedem Fall.
Durch das Anfertigen dieser Charts erhält der Trader einen systematischen
Einblick von oben nach unten: Ein kurzfristiges Top oder ein kurzfristiger
Boden auf dem Monatschart hat die grösste Bedeutung, gefolgt von einem
kurzfristigen Top oder Boden auf dem Wochenchart, einem kurzfristigen Top oder
Boden auf dem Tageschart und schliesslich vom kurzfristigen Top oder Boden auf
dem Stundenchart (auf den hier nicht eingegangen wird).
Nach Erstellung des TertiärtrendCharts und Analyse der Tops
und Böden sind folgende Punkte zu beachten, um die Zusammenhänge der Charts
richtig einordnen zu können. Dieses Konzept findet sich auch bei der Abhandlung
von Percentage Retracements und GannWinkeln wieder.
1 Ein kurzfristiges Top auf einem Monatschart ist immer auch
ein kurzfristiges Top auf dem Wochen, dem Tages oder dem Stundenchart.
2 Ein kurzfristiges Top auf dem Wochenchart ist immer auch
ein kurzfristiges Top auf dem Tages und dem Stundenchart, nicht unbedingt auch
auf dem Monatschart.
3 Ein kurzfristiges Top auf dem Tageschart ist immer auch
ein kurzfristiges Top auf dem Stundenchart, nicht unbedingt auch auf dem Wochen
oder Monatschart.
4 Ein kurzfristiges Top auf dem Stundenchart ist nicht
unbedingt ein kurzfristiges Top auf dem Tages, Wochen oder Monatschart.
5 Ein kurzfristiger Boden auf dem Monatschart ist immer auch
ein kurzfristiger Boden auf dem Wochen, Tagesoder Stundenchart.
6 Ein kurzfristiger Boden auf dem Wochenchart ist immer auch
ein kurzfristiger Boden auf dem Tages und Stundenchart, nicht unbedingt auch
auf dem Monatschart.
7 Ein kurzfristiger Boden auf dem Tageschart ist immer auch
ein kurzfristiger Boden auf dem Stundenchart, nicht unbedingt auch auf dem
Wochen oder Monatschart
8 Ein kurzfristiger Boden auf dem Stundenchart ist nicht
unbedingt ein kurzfristiger Boden auf dem Tages, Wochen oder Monatschart.
9 Ein kurzfristiger Aufwärts oder Abwärtstrend auf dem
Monatschart setzt sich zusammen aus einer Reihe von Schwingungen der Wochen,
Tages und Stundencharts. Untersuchen Sie, wie viele Schwingungen es
durchschnittlich pro Woche, Tag oder Stunde erfordert, damit sich auf dem
Monatschart ein Aufwärts oder Abwärtstrend herausbildet.
10 Ein kurzfristiger Aufwärts oder Abwärtstrend auf dem
Wochenchart setzt sich zusammen aus einer Reihe von Schwingungen der Tages und
Stundencharts. Untersuchen Sie, wie viele Schwingungen es durchschnittlich pro
Tag oder Stunde erfordert, damit sich auf dem Wochenchart ein Aufwärts oder
Abwärtstrend herausbildet.
11 Ein kurzfristiger Aufwärts oder Abwärtstrend auf dem
Tageschart setzt sich zusammen aus einer Reihe von Schwingungen des
Stundencharts. Untersuchen Sie, wie viele Schwingungen es durchschnittlich pro
Stunde erfordert, damit sich auf dem Tageschart ein Aufwärts oder Abwärtstrend
herausbildet.
12 Ein kurzfristiger Aufwärts oder Abwärtstrend auf dem
Stundenchart setzt sich zusammen aus einer Serie von Schwingungen während der
Zeitintervalle innerhalb eines Tages, etwa des 30Minuten, des 15Minuten oder
des 5MinutenCharts. Untersuchen Sie, wie viele Schwingungen es durchschnittlich
pro Zeitintervall erfordert, damit sich auf dem Stundenchart ein Aufwärts oder
Abwärtstrend herausbildet.
ZUSAMMENFASSUNG
Das TertiärtrendindikatorChart stellt einfach die
kurzfristigen Schwingungen des Marktes über einen Balken dar. Der Trader folgt
dann den Aufwärts und Abwärtsbewegungen des Marktes, indem er die
Tertiärtrendlinie anhebt oder absenkt. Das Überkreuzen eines kurzfristigen Tops
oder eines kurzfristigen Bodens verursacht eine Trendwende nach oben oder
unten, ändert aber nicht die Bewegung der Trendlinie. Daraus ergeben sich
Aufwärtstrends, Abwärtstrends und Korrekturen. Richtungsänderungen machen Tiefs
zu Böden und Hochs zu Gipfeln. Inside Bars sollten bei der Konstruktion des
TertiärtrendindikatorCharts ignoriert werden. Kommt es dagegen zu Outside Bars,
sind diese Bewegungen aufmerksam zu verfolgen, da die Reihenfolge von Hoch und
Tief eines Outside Bars für den Aufbau eines TertiärtrendindikatorCharts von
entscheidender Bedeutung ist. Entsteht ein Outside Bar, sollte der Trader
darauf achten, ob als erstes das Hoch oder das Tief auftritt. Die Platzierung
von Stops über Hochs und unter Tiefs ist zu vermeiden. Statt dessen sollten sie
über Tops und unter Böden platziert werden. Ausserdem sollte man sich dabei nach
der historischen TradingPosition des Marktes richten. Betrachtung und Analyse
der vom kurzfristigen SwingChart generierten Daten kann dem Trader dienlich
sein zur Ermittlung des Ausmasses der Schwingungen von Kurs und Zeit von Top zu
Top, von Top zu Boden, von Boden zu Top und von Boden zu Boden. Wer diese
Informationen besitzt, kann besser beurteilen, ob der Markt expandiert oder
kontrahiert. Zusätzlich kann das Marktverhalten bei bestimmten Preisniveaus und
in bestimmten Zeiträumen dem Trader das Verständnis der Natur des Marktes
näherbringen. Schliesslich sollte der Trader noch über fundierte Kenntnis der
Wechselbeziehungen zwischen Monats, Wochen, Tages und IntradayCharts verfügen,
um damit Unterstützung und Widerstand besser erfassen zu können.
Charts von Sekundärtrend_Indikatoren
Hat sich der Analyst mit dem kurzfristigen Swing Chart
auseinandergesetzt und dessen Nachteile kennengelernt, führt ihn der nächste
logische Schritt zum mittelfristigen Swing Chart
Der Trader verspricht sich womöglich angesichts der
Unzulänglichkeiten des Tertiärtrendcharts vom mittelfristigen Swing Chart
bessere Gelegenheiten für erfolgreiches Marktengagement. Hinzu kommt, dass der
Sekundärtrendchart dem Trader mehr „echte" Trendwenden und weniger
Schaukelbewegungen liefert. Und schliesslich ist da noch die kostendämpfende
Wirkung, denn vom Sekundärtrendchart werden im Vergleich zum Tertiärtrendchart
weniger Signale generiert.
Hier ein paar der wichtigsten Pluspunkte des Tradings auf
Grundlage des mittelfristigen Swing Charts:
1 Beim Sekundärtrend ergeben sich weniger Gelegenheiten als
beim Tertiärtrend. Das reduziert den TradingAufwand auf ein Minimum.
2 Da die Zahl der Trades geringer ist als beim Tertiärtrend,
gerät der Trader nicht so leicht in Schaukelbewegungen, und auch eine
potentielle lange Reihe von Verlusten ist weniger wahrscheinlich.
3 Beim Sekundärtrend bilden sich TradingGelegenheiten
langsamer heraus und sind berechenbarer als beim Tertiärtrend. So kann der
Trader die Formation beobachten und eventuell notwendige Anpassungen vornehmen.
4 Obwohl die Methodik des Erstellens bei Sekundärtrendchart
und Primärtrendchart dieselbe ist, ist für den Sekundärtrendchart unter
Umständen weniger Zeitaufwand erforderlich, insbesondere, wenn der Markt sich
gerade in einem deutlichen Aufwärts oder Abwärtstrend befindet.
5 Die mentale Erschöpfung, die von häufigen
Richtungsänderungen verursacht wird, sowie die Gefahr, dass man sich übernimmt
und viele Verluste erleidet, sind beim Trading auf Grundlage des Sekundärtrends
nicht in dem Masse gegeben wie beim Tertiärtrend.
6 Das Verfolgen des Tertiärtrendcharts kann die Bestimmung
bevorstehender Trendwenden auf dem Sekundärtrendchart erleichtern. Ebenso ist
das Studium des Sekundärtrendcharts für die Ermittlung von Trendwenden auf dem Primärtrendchart
dienlich (siehe Kapitel 6).
Ein Trader, dem die Nachteile des Tertiärtrendcharts sowie
die Vorteile des Sekundärtrendcharts bekannt sind, entscheidet sich oft für den
Sekundärtrendchart als ausschliessliche Quelle von Daten und Informationen zum
Trend. Ist der Chart korrekt konstruiert, hat der Trader eine graphische
Darstellung aller mittelfristigen Gipfel und Böden sowie der Daten ihres
Auftretens vor sich. Auch kann er feststellen, wann mittelfristige Trendwenden
stattgefunden haben und welches Ausmass die mittelfristigen Schwingungen von
Kurs und Zeit haben. Mit Hilfe dieser Informationen kann ein einfaches Trading
System entwickelt werden.
DEFINITION
Nachdem der mittelfristige Swing Chart zur Ermittlung der
mittelfristigen Gipfel und Böden jedes beliebigen Zeitraums verwendet werden
kann, werden wir jedes TradingIntervall einfach als Balken bezeichnen, um
Missverständnisse im Hinblick darauf zu vermeiden, ob ausschliesslich von
Monats, Wochenoder Tages oder IntradayCharts die Rede ist.
Der mittelfristige Swing Chart oder ZweiBalkenChart folgt
den Bewegungen des Marktes über zwei Balken. Erreicht der Markt von einem
Kurstief aus über zwei aufeinanderfolgende Zeitintervalle ein höheres Hoch als
das des vorangegangenen Balkens, wird eine Sekundärtrendlinie vom Tief des
vorvorigen Balkens aus zu dem neuen Hoch gezogen. So wird aus dem Kurstief des
vorvorigen Balkens ein mittelfristiger Boden. Erreicht der Markt über zwei
aufeinanderfolgende Zeitintervalle von einem Kurshoch aus ein tieferes Tief als
das des vorangegangenen Balkens, wird eine Sekundärtrendlinie vom Hoch des
vorvorigen Balkens aus zu dem neuen Tief gezogen. So wird aus dem Hoch des
vorvorigen Balkens ein mittelfristiges Top. Die Kombination einer von einem
mittelfristigen Boden ausgehenden Sekundärtrendlinie mit der von einem
mittelfristigen Top ausgehenden ergibt eine mittelfristige Schwingung. Das ist
ein wichtiger Punkt, denn im Zusammenhang mit der Platzierung von Stops wird
dem Trader empfohlen, Stops unter die Böden von mittelfristigen Schwingungen zu
setzen und nicht unter Tiefs bzw. über mittelfristige Schwingungsgipfel und
nicht über Hochs. Sie müssen unterscheiden lernen zwischen einem Tief und dem
Boden einer mittelfristigen Schwingung und einem Hoch und dem Top einer mittelfristigen
Schwingung.
Hat sich die erste mittelfristige Schwingung herausgebildet,
kann der Trader mit einer mittelfristigen Trendwende rechnen. Beginnt der
Sekundärtrendchart mit dem ersten TradingMonat, der ersten TradingWoche oder
dem ersten TradingTag und die Sekundärtrendlinie steuert ein neues Hoch an,
heisst das nicht, dass der Sekundärtrend nach oben gedreht hat. Umgekehrt gilt,
wenn die erste Bewegung nach unten geht, heisst das nicht, dass der
Sekundärtrend nach unten dreht. Der Sekundärtrend dreht nur dann nach oben, wenn
er ein mittelfristiges Top kreuzt. Analog dreht er nur dann nach unten, wenn er
einen mittelfristigen Boden kreuzt. Tendiert der Sekundärtrend aufwärts und der
Markt verzeichnet eine mittelfristige Schwingung nach unten, die den
vorangegangenen mittelfristigen Schwingungsboden nicht durchstösst, ist das
eine Korrektur.
Chart eines Sekundärtrendindikators. Der mittelfristige
Chart folgt den Schwingungen des Marktes über zwei Balken. Jeder Kurs gibt
einen mittelfristigen Boden oder einen mittelfristigen Gipfel an.
Tendiert der Sekundärtrend abwärts und der Markt verzeichnet
eine mittelfristige Schwingung nach oben, die das vorangegangene mittelfristige
Schwingungstop nicht überschreitet, ist das ebenfalls eine Korrektur. Auf dem
Markt gibt es zwei Arten von Auf oder Abwärtsbewegungen. Der mittelfristige
Swing Chart zeigt diese Arten von Bewegungen auf, indem es Trendbewegungen und
Korrekturbewegungen in die eine oder andere Richtung identifiziert.
Um es noch einmal zusammenzufassen: Beim Einsatz des mittelfristigen
Swing Charts verfolgt der Analyst lediglich die Aufund Abwärtsbewegungen des
Marktes über zwei Balken. Der Schnittpunkt einer etablierten Abwärtstrendlinie
und einer neuen Aufwärtstrendlinie bildet einen mittelfristigen
Schwingungsboden. Der Schnittpunkt einer etablierten Aufwärtstrendlinie und
einer neuen Abwärtstrendlinie bildet einen mittelfristigen Schwingungsgipfel.
Aus der Kombination von mittelfristigen Schwingungsgipfeln und böden ergibt
sich der SekundärtrendindikatorChart (Abbildung 5.3). Bei der Kreuzung eines
mittelfristigen Schwingungsgipfels dreht der Sekundärtrend nach oben. Beim
Durchstossen eines mittelfristigen Schwingungsbodens dreht der Sekundärtrend
nach unten. Der Markt setzt sich zusammen aus mittelfristigen Aufwärtstrends,
mittelfristigen Abwärtstrends und mittelfristigen Trendkorrekturen.
KONSTRUKTION
Um einen SekundärtrendindikatorChart korrekt zu
konstruieren, braucht man: einen Balkenchart, Daten zu Preis und Zeit, einen
roten Stift, einen grünen Stift, einen schwarzen Stift und ein Lineal. Der
schwarze Stift wird zur Aktualisierung des Charts verwendet, der grüne Stift
zum Verfolgen der Aufwärtsbewegung der Sekundärtrendlinie und der rote Stift
zum Verfolgen der Abwärtsbewegung der Sekundärtrendlinie. Da eine unsauber
gezeichnete Linie fehlinterpretiert werden kann, verwendet man ein Lineal,
damit die Linien gerade werden. Das Datenmaterial zu Preis und Zeit dient zum
korrekten Eintrag der Hochs und Tiefs. Verlässt man sich dabei auf visuelle
Eindrücke, wird die Identifikation möglicherweise ungenau, was das Endergebnis
beeinträchtigen kann.
Am besten beginnt man mit dem Erstellen eines
SekundärtrendindikatorCharts (Abbildung 5.4) beim ersten TradingBalken des
Kontrakts. Dann hat der Analyst bereits alle mittelfristigen Schwingungen des
Kontrakts festgehalten und aus den dargestellten Bewegungen wertvolle
Informationen über Preis und Zeit bezogen, wenn der analysierte Kontrakt zum
umsatzstärksten Markt wird. Dieser Chart ist eine Art „Fingerabdruck" des
Marktes, denn jeder Markt entwickelt auf dem Gesamtchart charakteristische
Muster, an denen man ihn eindeutig identifizieren kann. Deshalb ist die
Verfolgung und Aktualisierung exakter Daten zu jeder Zeit so enorm wichtig.
Sekundärtrend und Monats, Wochen und Tageschart von einem
Kurstief aus
Auf einem Monats, Wochen oder Tageschart sollte der
Indikator vom ersten TradingMonat, der ersten Woche bzw. vom ersten Tag an
dargestellt werden. Dann folgt man einfach den Marktbewegungen für jeden Monat,
jede Woche bzw. jeden Tag. Erreicht der Markt von einem Kurstief aus zwei
höhere Hochs in Folge, zeichnet man mit grüner Farbe die Sekundärtrendlinie vom
Tief des vorvorigen Balkens zum Hoch des aktuellen Balkens. So wird aus dem
Tief des vorvorigen Balkens ein mittelfristiger Boden. Hat der
ZweiBalkenIndikator einmal eine Aufwärtsbewegung ausgelöst, sind zum
Weiterführen der Sekundärtrendlinie in Aufwärtsrichtung keine zwei
aufeinanderfolgenden höheren Hochs mehr erforderlich. In jedem Monat, jeder
Woche und an jedem Tag, an dem der Markt danach wieder ein höheres Hoch
verzeichnet, wird die Sekundärtrendlinie zum nächsten höheren Kurs
weitergeführt. Die Sekundärtrendlinie muss von Hoch zu Hoch fortgeschrieben
werden, bis der Markt zwei tiefere Tiefs in Folge erreicht. An diesem Punkt
ziehen Sie die Sekundärtrendlinie dann in roter Farbe vom Hoch des vorvorigen
Balkens zum Tief des aktuellen Balkens. So wird aus dem Hoch des vorvorigen
Balkens ein mittelfristiges Top. Hat der ZweiBalkenIndikator einmal eine
Abwärtsbewegung ausgelöst, sind zum Weiterführen der Sekundärtrendlinie in
Abwärtsrichtung keine zwei aufeinanderfolgenden tieferen Tiefs mehr
erforderlich. In jedem Monat, jeder Woche und an jedem Tag, an dem der Markt
danach wieder ein tieferes Tief verzeichnet, wird die Sekundärtrendlinie zum
nächsten tieferen Kurs weitergeführt. Zeichnen Sie die Sekundärtrendlinie
weiter von Tief zu Tief, bis der Markt zwei höhere Hochs in Folge erreicht.
Sekundärtrend und Monats, Wochen und Tageschart von einem
Kurshoch aus
Auf einem Monats, Wochen oder Tageschart sollte der
Indikator vom ersten TradingMonat, der ersten Woche bzw. vom ersten TradingTag
an dargestellt werden. Dann folgt man einfach den Marktbewegungen für jeden
Monat, jede Woche bzw. jeden Tag. Erreicht der Markt von einem Kurshoch aus
zwei tiefere Tiefs in Folge, zeichnet man mit roter Farbe die
Sekundärtrendlinie vom Hoch des vorvorigen Balkens zum Tief des aktuellen
Balkens. So wird aus dem Hoch des vorvorigen Balkens ein mittelfristiger
Gipfel. Hat der ZweiBalkenIndikator einmal eine Abwärtsbewegung ausgelöst, sind
zum Weiterführen der Sekundärtrendlinie in Abwärtsrichtung keine zwei
aufeinanderfolgenden tieferen Tiefs mehr erforderlich. In jedem Monat, jeder
Woche und an jedem Tag, an dem der Markt danach wieder ein tieferes Tief
verzeichnet, wird die Sekundärtrendlinie zum nächsten tieferen Kurs
weitergeführt. Die Sekundärtrendlinie muss von Tief zu Tief fortgeschrieben
werden, bis der Markt zwei höhere Hochs in Folge erreicht. An diesem Punkt
ziehen Sie die Sekundärtrendlinie dann in grüner Farbe vom Tief des vorvorigen
Balkens zum Hoch des aktuellen Balkens. So wird aus dem Tief des vorvorigen
Balkens ein mittelfristiger Boden. Hat der ZweiBalkenIndikator einmal eine
Aufwärtsbewegung ausgelöst, sind zum Weiterführen der Sekundärtrendlinie in
Aufwärtsrichtung keine zwei aufeinanderfolgenden höheren Hochs mehr
erforderlich. In jedem Monat, jeder Woche und an jedem Tag, an dem der Markt
danach wieder ein höheres Hoch verzeichnet, wird die Sekundärtrendlinie zum
nächsten höheren Kurs weitergeführt. Zeichnen Sie die Sekundärtrendlinie weiter
von Hoch zu Hoch, bis der Markt zwei tiefere Tiefs in Folge erreicht.
Die Frage, wie man beim Aufbau eines
Sekundärtrendindikatorcharts vorzugehen hat, ist damit wohl erschöpfend
beantwortet. Führen Sie das für Monats, Wochen und Tagescharts durch, bis der
Chart die aktuellen Marktgegebenheiten enthält. Hat sich eine mittelfristige
Schwingung herausgebildet, schreiben Sie über die mittelfristigen Tops den
jeweiligen Kurs und das Datum ihres Auftretens. Ebenso verfahren Sie mit den
mittelfristigen Böden, nur hier schreiben Sie Kurs und Datum des Auftretens
unter die Böden (Abbildung 5.5).
Der Inside Bar
Ein wichtiger Umstand bei der Verfolgung mittelfristiger
Marktschwingungen ist, ob die auftretenden Ausschläge innerhalb oder ausserhalb
der vorangegangenen Spanne liegen. Da die Chartformation für alle
Beobachtungszeiträume greift (auf Monats, Wochen und Tagesbasis), sprechen wir
hier von einem Inside Bar (Abbildung 5.6). Dieses Phänomen tritt auf, wenn das
Hoch niedriger liegt als das vorangegangene und das Tief höher als das
vorangegangene. Bei der charttechnischen Darstellung der mittelfristigen
Marktschwingungen ignoriert der Analyst das Auftreten eines Inside Bars und
achtet nur auf die Handelsspanne des nächsten Balkens. Da der Inside Bar
unberücksichtigt bleibt, muss der Analyst sich nach dem vorangegangenen Balken
richten, um festzustellen, ob die Sekundärtrendlinie nach oben oder nach unten
geführt werden muss. Diesen Balken bezeichnet man als letzten aktiven
Balken last active bar. Hat die
Trendlinie vor Auftreten eines Inside Bars aufwärts tendiert und der aktuelle
Anstieg übersteigt das Hoch des letzten aktiven Balkens, muss die
Sekundärtrendlinie nach oben geführt werden. Hat die Trendlinie vor Auftreten
eines Inside Bars aufwärts tendiert und der Markt fällt unter das Tief des
letzten aktiven Balkens, muss die Sekundärtrendlinie nach unten geführt werden.
Hat die Trendlinie vor Auftreten eines Inside Bars abwärts tendiert und der
Einbruch unterschreitet das Tief des letzten aktiven Balkens, muss die
Sekundärtrendlinie nach unten geführt werden. Hat die Sekundärtrendlinie vor
Auftreten eines Inside Bars abwärts tendiert, und der Markt gerät über das Hoch
des letzten aktiven Balkens, muss die Sekundärtrendlinie nach oben geführt
werden. Kurz, der Trader ignoriert Inside Bars und stützt sich auf den letzten
aktiven Balken, um die Richtung zu bestimmen, in die die Sekundärtrendlinie
führt.
Der Outside Bar
Ein ausserhalb der vorangegangenen Spanne liegendes
Zeitintervall (Outside Bar, siehe Abbildung 5.7) tritt auf, wenn das Hoch des
aktuellen Zeitintervalls höher liegt als das des vorangegangenen Zeitintervalls
und das Tief des aktuellen Zeitintervalls tiefer liegt als das Tief des
vorangegangenen Zeitintervalls. Im Gegensatz zum Inside Bar ist die Reihenfolge
des Auftretens von Hoch und Tiefpunkten an einem Tag mit Bewegungen ausserhalb
der vorangegangenen Spanne entscheidend und sollte festgehalten werden.
Tendiert die Sekundärtrendlinie aufwärts und der erste Ausschlag an einem
OutsideTag ist ein Hoch, wird die Sekundärtrendlinie zu diesem Hoch
weitergeführt. Tendiert die Sekundärtrendlinie aufwärts und der erste Ausschlag
an einem OutsideTag ist ein Tief, wird die Sekundärtrendlinie nicht zu diesem
Tief weitergeführt, sondern zum Hoch. Tendiert die Sekundärtrendlinie abwärts
und der erste Ausschlag an einem OutsideTag ist ein Hoch, wird die
Sekundärtrendlinie nicht zu diesem Hoch weitergeführt, sondern zum Tief.
Tendiert die Sekundärtrendlinie abwärts und der erste Ausschlag an einem
OutsideTag ist ein Tief, wird die Sekundärtrendlinie zu diesem Tief
weitergeführt. Ganz wichtig ist dabei, dass die Reihenfolge von Hoch und Tief
an einem Tag mit Bewegungen ausserhalb der vorangegangenen Spanne korrekt
festgehalten wird, denn entweder wird der Markt den Trend beibehalten, oder der
Trader muss seinen Stop versetzen. Kann bei der Überprüfung des
Sekundärtrendindikators anhand vergangener Daten die Reihenfolge nicht
zweifelsfrei bestimmt werden, ist davon auszugehen, dass der Kurs, der der
Eröffnung am nächsten liegt, zuerst auftrat, und der Kurs, der dem Schluss am
nächsten liegt, zuletzt.
Outside BarCharts mit Sekundärtrend und OutsideBewegungen.
Links: Der Trendindikator tendiert abwärts. Das Tief des OutsideTages kommt vor
dem Hoch. Der Sekundärtrendindikator tendiert erst abwärts und führt dann zum
Hoch hinauf. Rechts: Der Trendindikator fällt, der Abwärtstrend wird wieder
aufgenommen, ungeachtet der OutsideBewegung.
STOP ORDERS
Stop Orders werden zwar an anderer Stelle anhand von
Beispielen noch ausführlicher diskutiert, doch als Grundregel gilt, dass sie
unter mittelfristige Böden (Abbildung 5.8) bzw. über mittelfristige Gipfel zu
platzieren sind, denn wenn so ein Stop erreicht wird, ändert sich der
mittelfristige Trend. Stops, die unter Tiefs oder über Hochs liegen, werden
dagegen oft erreicht und tragen den Trader einfach aus dem Markt. Ein weiterer
einleuchtender Grund, warum dieser beliebte Typ von Stops möglichst vermieden
werden sollte, ist, dass der Trader seinen Stop dabei einfach innerhalb der
normalen Schwingung des Marktes setzt. Bei Verwendung von mittelfristigen Swing
Charts zur Bestimmung des Einstiegs sollte man nicht einmal daran denken, einen
Stop bei einem bestimmten Dollarbetrag zu platzieren, denn der wird beim ganz
normalen Trading sicherlich erreicht.
Die festgelegten StopPunkte werden vom Markt vorgegeben. Ein
Trader, der bereits einen mittelfristigen Swing Chart konstruiert und studiert
hat, kann leichter beurteilen, ob der Markt, auf dem er sich engagieren will,
Kursschwingungen aufweist, die er sich beim Trading erlauben kann. Kann der
Trader sich den so ermittelten Stop nicht leisten, hat er zu wenig Kapital, um
sich auf dem entsprechenden Markt zu engagieren und muss einen anderen wählen,
für den er auch mit seinen begrenzten Mitteln finanziell ausreichend
ausgestattet ist.
Das Preisniveau, bei dem auf dem jeweiligen Markt Trading
stattfindet, bestimmt oft das Ausmass der Schwingungen und so letztendlich die
Entfernung der Stops. So weisen Märkte in der Umgebung von Hochs ausladendere
Schwingungen auf als in der Umgebung von Kurstiefs. Stops sollten eine, zwei
oder drei Preiseinheiten oberhalb bzw. unterhalb von mittelfristigen
Schwingungstops oder böden platziert werden. Welche Platzierung angezeigt ist,
hängt ab von der Position des Marktes hinsichtlich des Preisniveaus und von der
Volatilität des aktuellen Marktgeschehens. Findet auf dem fraglichen Markt
Trading zu historisch tiefen Kursen statt, sollte ein Stop näher am mittelfristigen
Top oder Boden liegen, als wenn der Markt eine historisches Höchstniveau
verzeichnet. Verwenden Sie langfristige Charts, um die Marktposition zu
bestimmen, und platzieren Sie Ihre Stops entsprechend.
Bei der Diskussion einzelner Märkte werden Regeln genannt
zur Bestimmung der korrekten StopPlatzierung in Relation zu mittelfristigen
Tops oder Böden und in Einklang mit dem aktuellen TradingNiveau des Marktes.
PRAKTISCHE ANWENDUNG DER ERMITTELTEN INFORMATIONEN
Führen Sie Buch über diese Schwingungen, denn diese Punkte
können für den aktuellen Markt früher oder später zu wichtigen Unterstützungs
und Widerstandspunkten werden oder zu historischen Unterstützungs und
Widerstandsniveaus für die Zukunft. Die Daten der mittelfristigen Tops und Böden
sind nicht nur wichtige Preispunkte, sondern können auch fürs Timing am
aktuellen Markt oder als historische TimingPunkte für kommende Jahre Bedeutung
haben.
Nachdem die mittelfristigen Tops und Böden identifiziert
sind, sind die Schwingungen von Kurs und Zeit von Top zu Top, von Top zu Boden,
von Boden zu Top und von Boden zu Boden festzuhalten. Mit ihrer Hilfe kann man
leichter erkennen, ob ein Markt expandiert oder kontrahiert oder nicht.
Mittelfristige Schwingungen sollten nach Kursniveau und Kalenderdaten geordnet
werden. Dadurch erhält der Trader eine Vorstellung vom Verhalten des Marktes
bei verschiedenen Kursniveaus in bestimmten Zeiträumen. Zusätzlich zu
zyklischen Informationen enthält dieser Chart auch wichtige saisonale Daten.
Darüber hinaus sollte der Trader die Stärke der Aufwärtsbewegungen von
verschiedenen Kursniveaus aus analysieren sowie die entsprechenden Korrekturen.
Umgekehrt sollte er auch die Stärke der Abwärtsbewegungen von verschiedenen
Kursniveaus aus sowie die entsprechenden Korrekturen untersuchen. Zur
Organisation dieser Fülle von Informationen kann ein
Tabellenkalkulationsprogramm eingesetzt werden, so dass die Veränderungen bei
Kurs und Zeit leicht zu berechnen sind. Es ist wichtig, über diese Schwingungen
Buch zu führen, weil sie möglicherweise bei der Prognose zukünftiger Kurs und
Zeitschwingungen von Wert sein können.
Je nach Perspektive des Traders sollten all diese Charts
erstellt werden, um den Sekundärtrend des Betrachtungszeitraums zu ermitteln.
Nähere Betrachtung ergibt, dass zwischen all diesen Charts Wechselbeziehungen
existieren. Daher lohnt die Erstellung des ganzen Spektrums in jedem Fall.
Durch das Anfertigen dieser Charts erhält der Trader einen systematischen
Einblick von oben nach unten: Ein mittelfristiges Top oder ein mittelfristiger
Boden auf dem Monatschart hat die grösste Bedeutung, gefolgt von einem
mittelfristigen Top oder Boden auf dem Wochenchart, einem mittelfristigen Top
oder Boden auf dem Tageschart und schliesslich vom mittelfristigen Top oder Boden
auf dem Stundenchart (auf das hier nicht eingegangen wird).
Nach Erstellung des Sekundärtrendcharts und Analyse der Tops
und Böden sind folgende Punkte zu beachten, um die Zusammenhänge der Charts
richtig einordnen zu können. Dieses Konzept findet sich auch bei der Abhandlung
von Percentage Retracements und GannWinkeln wieder.
1 Ein mittelfristiges Top auf einem Monatschart ist immer
auch ein mittelfristiges Top auf dem Wochen, dem Tagesoder dem Stundenchart.
2 Ein mittelfristiges Top auf dem Wochenchart ist immer auch
ein mittelfristiges Top auf dem Tages und dem Stundenchart, nicht unbedingt
auch auf dem Monatschart.
3 Ein mittelfristiges Top auf dem Tageschart ist immer auch
ein mittelfristiges Top auf dem Stundenchart, nicht unbedingt auch auf dem Wochen
oder Monatschart.
4 Ein mittelfristiges Top auf dem Stundenchart ist nicht
unbedingt ein mittelfristiges Top auf dem Tages, Wochen oder Monatschart.
5 Ein mittelfristiger Boden auf dem Monatschart ist immer
auch ein mittelfristiger Boden auf dem Wochen, Tagesoder Stundenchart.
6 Ein mittelfristiger Boden auf dem Wochenchart ist immer
auch ein mittelfristiger Boden auf dem Tages und Stundenchart, nicht unbedingt
auch auf dem Monatschart.
7 Ein mittelfristiger Boden auf dem Tageschart ist immer
auch ein mittelfristiger Boden auf dem Stundenchart, nicht unbedingt auch auf
dem Wochen oder Monatschart.
8 Ein mittelfristiger Boden auf dem Stundenchart ist nicht
unbedingt ein mittelfristiger Boden auf dem Tages, Wochen oder Monatschart.
9 Ein mittelfristiger Aufwärts oder Abwärtstrend auf dem
Monatschart setzt sich zusammen aus einer Reihe von Schwingungen der Wochen,
Tages und Stundencharts. Untersuchen Sie, wie viele Schwingungen es
durchschnittlich pro Woche, Tag oder Stunde erfordert, damit sich auf dem Monatschart
ein Aufwärts oder Abwärtstrend herausbildet.
10 Ein mittelfristiger Aufwärts oder Abwärtstrend auf dem
Wochenchart setzt sich zusammen aus einer Reihe von Schwingungen der Tages und
Stundencharts. Untersuchen Sie, wie viele Schwingungen es durchschnittlich pro
Tag oder Stunde erfordert, damit sich auf dem Wochenchart ein Aufwärts oder
Abwärtstrend herausbildet.
11 Ein mittelfristiger Aufwärts oder Abwärtstrend auf dem
Tageschart setzt sich zusammen aus einer Reihe von Schwingungen des
Stundencharts. Untersuchen Sie, wie viele Schwingungen es durchschnittlich pro
Stunde erfordert, damit sich auf dem Tageschart ein Aufwärts oder Abwärtstrend
herausbildet.
12 Ein mittelfristiger Aufwärts oder Abwärtstrend auf dem
Stundenchart setzt sich zusammen aus einer Serie von Schwingungen während der
Zeitintervalle innerhalb eines Tages, etwa des 30Minuten, des 15Minuten oder
des 5MinutenCharts. Untersuchen Sie, wie viele Schwingungen es durchschnittlich
pro Zeitintervall erfordert, damit sich auf dem Stundenchart ein Aufwärts oder
Abwärtstrend herausbildet.
13 Ein mittelfristiger Aufwärtstrend setzt sich zusammen aus
Aufwärtsschwingungen und Korrekturen.
14 Ein mittelfristiger Abwärtstrend setzt sich zusammen aus
Abwärtsschwingungen und Korrekturen.
15 Ein mittelfristiger Aufwärtstrend setzt sich zusammen aus
kurzfristigen Aufwärts und Abwärtstrends.
16 Ein mittelfristiger Abwärtstrend setzt sich zusammen aus
kurzfristigen Aufwärts und Abwärtstrends.
17 Ein mittelfristiger Gipfel ist immer auch ein
kurzfristiger, doch ein kurzfristiger nicht notgedrungen ein mittelfristiger.
18 Ein mittelfristiger Boden ist immer auch ein
kurzfristiger, ein kurzfristiger Boden nicht notgedrungen ein mittelfristiger.
ZUSAMMENFASSUNG
Der SekundärtrendindikatorChart stellt einfach die mittelfristigen
Schwingungen des Marktes über zwei Balken dar. Der Trader folgt dann den
Aufwärts und Abwärtsbewegungen des Marktes, indem er die Sekundärtrendlinie
anhebt oder absenkt. Das Überkreuzen eines mittelfristigen Tops oder eines
mittelfristigen Bodens verursacht eine Trendwende nach oben oder unten,
verändert aber nicht die Bewegung der Trendlinie. Daraus ergeben sich
Aufwärtstrends, Abwärtstrends und Korrekturen. Richtungsänderungen machen Tiefs
zu Böden und Hochs zu Gipfeln. Inside Bars sollten bei der Konstruktion des
SekundärtrendindikatorCharts ignoriert werden. Kommt es dagegen zu Outside
Bars, sind diese Bewegungen aufmerksam zu verfolgen, da die Reihenfolge von
Hoch und Tief eines Outside Bars für den Aufbau eines SekundärtrendindikatorCharts
von entscheidender Bedeutung ist. Entsteht ein Outside Bar, sollte der Trader
darauf achten, ob als erstes das Hoch Dder das Tief auftritt.
Stops sind über mittelfristigen Tops oder unter
mittelfristigen B5den zu platzieren, nicht über Hochs oder unter Tiefs.
Ausser:em sollte man sich dabei nach der historischen TradingPosi
des Marktes
richten. Die Betrachtung und Analyse der vom
ttelfristigen SwingChart generierten Daten kann dem Trader
sein zur Ermittlung des Ausmasses der Schwingungen von Kurs und Zeit von Top zu
Top, von Top zu Boden, von Boden zu Top und von Boden zu Boden. Wer diese
Informationen besitzt, kann besser beurteilen, ob der Markt expandiert oder
kontrahiert. Zusätzlich kann das Marktverhalten bei bestimmten Preisniveaus und
in bestimmten Zeiträumen dem Trader das Verständnis der Natur des Marktes
näherbringen. Schliesslich sollte der Trader noch über fundierte Kenntnis der
Wechselbeziehungen zwischen Monats, Wochen, Tages und IntradayCharts verfügen,
um damit Unterstützung und Widerstand besser erfassen zu können.
Charts von Primärtrend_Indikatoren
Hat sich der Analyst mit kurzfristigen und mittelfristigen
Swing Charts befasst und deren Vor und Nachteile kennengelernt, führt ihn der
nächste logische Schritt zum langfristigen Swing Chart. Der Trader ist sich der
Unzulänglichkeiten des Tradings auf Grundlage des Tertiärtrendcharts bewusst
und hat die praktischen Vorteile des mittelfristigen Sekundärtrendcharts
entdeckt. Nun möchte er vielleicht einen Indikator für längerfristig orientiertes
Engagement entwickeln. Verglichen mit dem ausgesprochen lebhaften
Tertiärtrendindikator und dem etwas ruhigeren Sekundärtrendindikator zeigt der
Primärtrendindikator die geringste Aktivität. Das ist nicht unbedingt ein
Vorteil, da das Ziel des Erstellens von Charts ja lukratives Trading ist. Beim
Tertiärtrendchart kommt es zu vielen abrupten Trendwenden, und die
Tradingkosten sind hoch. Die Tradingkosten
die anfallenden Provisionen und Gebühren also sind beim Primärtrendchart niedrig, doch hier
schlagen die verpassten Gelegenheiten zu Buche. Daher verwendet man diesen
Chart am besten in Kombination mit dem Sekundärtrendindikator. Zeigt
beispielsweise der Primärtrendchart einen Bullenmarkt an, ist man gut beraten,
Kaufgelegenheiten nach Korrekturen anhand des Sekundärtrendindikators zu
ermitteln. Die Konstruktion des Primärtrendcharts darf dabei aber nicht auf die
leichte Schulter genommen werden, da jeder Trader stets über den Primärtrend
des jeweiligen Marktes informiert sein sollte. Um bei Marktanalyse und Trading
Erfolg zu haben, muss der Analyst den Primärtrendchart, den Sekundärtrendchart
und den Tertiärtrendchart konstruieren. Die Schwingungen der kürzerfristigen
Charts ergeben die Schwingungen der längerfristigen Charts. Jeder Chart hat
dabei seine Vor und Nachteile. Zur Generierung von TradingSignalen verwendet
man sie daher am besten in Kombination. Um die Charts möglichst erfolg reich zu
nutzen, muss man immer in Richtung des Primärtrends traden. Steigen Sie auf
Grundlage des Sekundärtrendcharts in Richtung des Primärtrends ein und aus. Der
aggressivere Trader kann auf Grundlage des Tertiärtrendcharts Kauf und
Verkaufstransaktionen in Richtung von Sekundär und Primärtrend vornehmen.
Verlassen Sie sich beim Trading nie auf einen Chart allein. Verwenden Sie die
Charts in Kombination in Richtung des Primärtrends. Ist der Primärtrendchart
korrekt konstruiert, hat der Trader eine graphische Darstellung aller
langfristigen Gipfel und Böden sowie der Daten ihres Auftretens vor sich.
Ebenso kann er feststellen, wann langfristige Trendwenden
stattgefunden haben und welches Ausmass die langfristigen Schwingungen von Kurs
und Zeit haben. Mit Hilfe dieser Informationen kann ein einfaches TradingSystem
entwickelt werden.
DEFINITION
Nachdem der langfristige Swing Chart zur Ermittlung der
langfristigen Gipfel und Böden jedes beliebigen Zeitraums verwendet werden
kann, werden wir jedes TradingIntervall einfach als Balken bezeichnen, um
Missverständnisse im Hinblick darauf zu vermeiden, ob ausschliesslich von Monats,
Wochen oder Tages oder lntradayCharts die Rede ist.
Der langfristige Swing Chart folgt den Bewegungen des
Marktes über drei Balken. Erreicht der Markt von einem Kurstief aus über drei
aufeinanderfolgende Zeitintervalle ein höheres Hoch als das des vorangegangenen
Balkens, wird eine Primärtrendlinie vom drei Balken zurückliegenden Tief aus zu
dem neuen Hoch gezogen. So wird aus dem drei Balken zurückliegenden Kurstief
ein langfristiger Boden. Erreicht der Markt über drei aufeinanderfolgende
Zeitintervalle von einem Kurshoch aus ein tieferes Tief als das des
vorangegangenen Balkens, wird eine Sekundärtrendlinie vom drei Balken
zurückliegenden Hoch aus zu dem neuen Tief gezogen. So wird aus dem drei Balken
zurückliegenden Hoch ein langfristiges Top. Die Kombination einer von einem
langfristigen Boden ausgehenden Primärtrendlinie mit der von einem
langfristigen Top ausgehenden ergibt eine langfristige Schwingung. Das ist ein
wichtiger Punkt, denn im Zusammenhang mit der Platzierung von Stops wird dem
Trader empfohlen, Stops unter die Böden von langfristigen Schwingungen zu
setzen und nicht unter Tiefs, und über langfristige Schwingungsgipfel und nicht
über Hochs. Sie müssen unterscheiden lernen zwischen einem Tief und dem Boden
einer langfristigen Schwingung und einem Hoch und dem Top einer langfristigen
Schwingung.
Hat sich die erste langfristige Schwingung herausgebildet,
Kann der Trader mit einer Änderung des Primärtrends rechnen. Beginnt der
Primärtrendchart mit dem ersten TradingMonat,der ersten TradingWoche oder dem
ersten TradingTag und der Primärtrendlinie steuert ein neues Hoch an, heisst
das nicht, dass der Primärtrend nach oben gedreht hat. Umgekehrt gilt, wenn die
erste Bewegung nach unten geht, heisst das nicht, dass der Primärtrend nach
unten dreht. Der Primärtrend dreht nur dann nach oben, wenn er ein
langfristiges Top kreuzt. Analog dreht er nur dann nach unten, wenn er einen
langfristigen Boden kreuzt. Tendiert der Primärtrend aufwärts und der Markt
verzeichnet eine langfristige Schwingung nach unten, die den vorangegangenen
langfristigen Schwingungsboden nicht durchstösst, ist das eine Korrektur.
Tendiert der Primärtrend abwärts und der Markt verzeichnet eine langfristige
Schwingung nach oben, die das vorangegangene langfristige Schwingungstop nicht
überschreitet, ist das ebenfalls eine Korrektur. Auf dem Markt gibt es zwei
Arten von Auf oder Abwärtsbewegungen. Der langfristige Swing Chart zeigt diese
Arten von Bewegungen auf, indem er Trendbewegungen und Korrekturbewegungen in
die eine oder andere Richtung identifiziert.
Um es noch einmal zusammenzufassen: Beim Einsatz des
langfristigen Swing Charts verfolgt der Analyst lediglich die Auf und
Abwärtsbewegungen des Marktes über drei Balken. Der Schnittpunkt einer
etablierten Abwärtstrendlinie und einer neuen Aufwärtstrendlinie bildet einen
langfristigen Schwingungsboden. Der Schnittpunkt einer etablierten
Aufwärtstrendlinie und einer neuen Abwärtstrendlinie bildet einen langfristigen
Schwingungsgipfel. Aus der Kombination von langfristigen Schwingungsgipfeln und
böden ergibt sich der PrimärtrendindikatorChart. Bei der Kreuzung eines
langfristigen Schwingungsgipfels dreht der Primärtrend nach oben. Beim
Durchstossen eines langfristigen Schwingungsbodens dreht der Primärtrend nach
unten. Der Markt setzt sich zusammen aus angfristigen Aufwärtstrends,
langfristigen Abwärtstrends und angfristigen Trendkorrekturen.
KONSTRUKTION
Um einen PrimärtrendindikatorChart korrekt zu konstruieren,
braucht man: einen Balkenchart, Daten zu Kurs und Zeit, einen roten Stift,
einen grünen Stift, einen schwarzen Stift und ein Lineal. Der schwarze Stift
wird zur Aktualisierung des Charts verwendet, der grüne Stift zum Verfolgen der
Aufwärtsbewegung der Primärtrendlinie und der rote Stift zum Verfolgen der
Abwärtsbewegung der Primärtrendlinie. Da eine unsauber gezeichnete Linie
fehlinterpretiert werden kann, verwendet man ein Lineal, damit die Linien
gerade werden. Das Datenmaterial zu Kurs und Zeit dient zum korrekten Eintrag
der Hochs und Tiefs. Verlässt man sich dabei auf visuelle Eindrücke, wird die
Identifikation möglicherweise ungenau, was das Endergebnis beeinträchtigen
kann.
Am besten beginnt man mit dem Erstellen eines
PrimärtrendindikatorCharts beim ersten TradingBalken des Kontrakts. Dann hat
der Analyst bereits alle langfristigen Schwingungen des Kontrakts festgehalten
und aus den dargestellten Bewegungen wertvolle Informationen über Kurs und Zeit
bezogen, wenn der analysierte Kontrakt zum umsatzstärksten Markt wird. Dieser
Chart ist eine Art „Fingerabdruck" des Marktes, denn jeder Markt
entwickelt auf dem Gesamtchart charakteristische Muster, an denen man ihn
eindeutig identifizieren kann. Deshalb ist die Verfolgung und Aktualisierung
exakter Daten zu jeder Zeit so enorm wichtig.
Primärtrend und Monats, Wochen und Tageschart von einem
Kurstief aus
Auf einem Monats, Wochen oder Tageschart sollte der
Indikator vom ersten TradingMonat, der ersten Woche bzw. vom ersten Tag an
dargestellt werden. Dann folgt man einfach den Marktbewegungen für jeden Monat,
jede Woche bzw. jeden Tag. Erreicht der Markt von einem Kurstief aus drei
höhere Hochs in Folge, zeichnet man mit grüner Farbe die Primärtrendlinie vom
drei Balken zurückliegenden Tief zum Hoch des aktuellen Balkens. So wird aus
dem drei Balken zurückliegenden Tief ein langfristiger Boden. Hat der
DreiBalkenIndikator einmal eine Aufwärtsbewegung ausgelöst, sind zum
Weiterführen der Primärtrendlinie in Aufwärtsrichtung keine drei
aufeinanderfolgenden höheren Hochs mehr erforderlich. In jedem Monat, jeder
Woche und an jedem Tag, an dem der Markt danach wieder ein höheres Hoch
verzeichnet, wird die Primärtrendlinie zum nächsten höheren Kurs weitergeführt.
Die Primärtrendlinie muss von Hoch zu Hoch fortgeschrieben werden, bis der
Markt drei tiefere Tiefs in Folge erreicht. An diesem Punkt ziehen Sie die
Primärtrendlinie dann in roter Farbe vom drei Balken zurückliegenden Hoch zum
Tief des aktuellen Balkens. So wird aus dem drei Balken zurückliegenden Hoch
ein langfristiges Top. Hat der DreiBalkenIndikator einmal eine Abwärtsbewegung
ausgelöst, sind zum Weiterführen der Primärtrendlinie in Abwärtsrichtung keine
drei aufeinanderfolgenden tieferen Tiefs mehr erforderlich. In jedem Monat,
jeder Woche und an jedem Tag, an dem der Markt danach wieder ein tieferes Tief
verzeichnet, wird die Primärtrendlinie zum nächsten tieferen Kurs
weitergeführt. Zeichnen Sie die Primärtrendlinie weiter von Tief zu Tief, bis
der Markt drei höhere Hochs in Folge erreicht.
Primärtrend und Monats, Wochen und Tageschart von einem
Kurshoch aus
Auf einem Monats, Wochen oder Tageschart sollte der
IndiKator vom ersten TradingMonat, der ersten Woche bzw. vom ersten TradingTag
an dargestellt werden. Dann folgt man ein'ach den Marktbewegungen für jeden
Monat, jede Woche bzw. .eden Tag. Erreicht der Markt von einem Kurshoch aus
drei tie'ere Tiefs in Folge, zeichnet man mit roter Farbe die Primärtrendlinie
vom drei Balken zurückliegenden Hoch zum Tief des aktuellen Balkens. So wird
aus dem drei Balken zurückliegenden Hoch ein langfristiger Gipfel. Hat der
DreiBalkenIndikator einmal eine Abwärtsbewegung ausgelöst, sind zum
Weiterführen der Primärtrendlinie in Abwärtsrichtung keine drei
aufeinanderfolgenden tieferen Tiefs mehr erforderlich. In jedem Monat, jeder
Woche und an jedem Tag, an dem der Markt danach wieder ein tieferes Tief
verzeichnet, wird die Primärtrendlinie zum nächsten tieferen Kurs
weitergeführt. Die Primärtrendlinie muss von Tief zu Tief fortgeschrieben
werden, bis der Markt drei höhere Hochs in Folge erreicht. An diesem Punkt ziehen
Sie die Primärtrendlinie dann in grüner Farbe vom drei Balken zurückliegenden
Tief zum Hoch des aktuellen Balkens. So wird aus dem drei Balken
zurückliegenden Tief ein langfristiger Boden. Hat der DreiBalkenIndikator
einmal eine Aufwärtsbewegung ausgelöst, sind zum Weiterführen der
Primärtrendlinie in Aufwärtsrichtung keine drei aufeinanderfolgenden höheren
Hochs mehr erforderlich. In jedem Monat, jeder Woche und an jedem Tag, an dem
der Markt danach wieder ein höheres Hoch verzeichnet, wird die Primärtrendlinie
zum nächsten höheren Kurs weitergeführt. Zeichnen Sie die Primärtrendlinie
weiter von Hoch zu Hoch, bis der Markt drei tiefere Tiefs in Folge erreicht.
Die Frage, wie man beim Aufbau eines
Primärtrendindikatorcharts (Abbildung 6.6) vorzugehen hat, ist damit wohl
erschöpfend beantwortet. Führen Sie das für Monats, Wochen und Tagescharts
durch, bis der Chart die aktuellen Marktgegebenheiten enthält. Hat sich eine
langfristige Schwingung herausgebildet, schreiben Sie über die langfristigen
Tops den jeweiligen Kurs und das Datum ihres Auftretens. Ebenso verfahren Sie
mit den langfristigen Böden, nur hier schreiben Sie Kurs und Datum des
Auftretens unter die Böden.
Der Inside_Bar
Ein wichtiger Umstand bei der Verfolgung langfristiger
Marktschwingungen ist, ob die auftretenden Ausschläge innerhalb oder ausserhalb
der vorangegangenen Spanne liegen. Da die Chartformation für alle
Beobachtungszeiträume greift (auf Monats, Wochen und Tagesbasis), sprechen wir
hier von einem Inside Bar (Abbildung 6.7). Dieses Phänomen tritt auf. wenn das
Hoch niedriger liegt als das vorangegangene und das Tief höher als das
vorangegangene. Bei der charttechnischen Darstellung der langfristigen
Marktschwingungen ignoriert der Analyst das Auftreten eines Inside Bars und
achtet nur auf die Handelsspanne des nächsten Balkens. Da der Inside Bar
unberücksichtigt bleibt, muss der Analyst sich nach dem vorangegangenen Balken
richten, um festzustellen, ob die Primärtrendlinie nach oben oder nach unten
geführt werden muss. Diesen Balken bezeichnet man als letzten aktiven
Balken last active bar. Hat die
Trendlinie vor Auftreten eines Inside Bars aufwärts tendiert und der aktuelle
Anstieg übersteigt das Hoch des letzten aktiven Balkens, muss die Primärtrendlinie
nach oben geführt werden. Hat die Trendlinie vor Auftreten eines Inside Bars
aufwärts tendiert und der Markt fällt unter das Tief des letzten aktiven
Balkens, muss die Primärtrendlinie nach unten geführt werden. Hat die
Trendlinie vor Auftreten eines Inside Bars abwärts tendiert und der Einbruch
unterschreitet das Tief des letzten aktiven Balkens, muss die Primärtrendlinie
nach unten geführt werden. Hat die Primärtrendlinie vor Auftreten eines Inside
Bars abwärts tendiert, und der Markt gerät über das Hoch des letzten aktiven
Balkens, muss die Primärtrendlinie nach oben geführt werden. Kurz, der Trader
ignoriert Inside Bars und stützt sich auf den letzten aktiven Balken, um die
Richtung zu bestimmen, in die Primärtrendlinie führt.
Chart eines Primärtrendindikators, der die Auf und Abwärtsbewegungen
des Marktes zeigt. Der Chart zeigt die langfristigen (DreiBalken) Schwingungen
des Marktes.
Chart eines Inside Bars. Er zeigt, dass der Inside Bar
keinen Einfluss hat auf den Primärtrendindikator. Der Primärtrendindikator berücksichtigt
den Inside Bar nicht
Der Outside Bar
Ein ausserhalb der vorangegangenen Spanne liegendes
Zeitintervall (Outside Bar siehe Abbildung 6.8) tritt auf, wenn das Hoch des
aktuellen Zeitintervalls höher liegt als das des vorangegangenen Zeitintervalls,
und das Tief des aktuellen Zeitintervalls tiefer liegt als das Tief des
vorangegangenen Zeitintervalls. Im Gegensatz zum Inside Bar ist die Reihenfolge
des Auftretens von Hoch und Tiefpunkten an einem Tag mit Bewegungen ausserhalb
der vorangegangenen Spanne entscheidend und sollte festgehalten werden.
Tendiert die Primärtrendlinie aufwärts und der erste Ausschlag an einem
OutsideTag ist ein Hoch, wird die Primärtrendlinie zu diesem Hoch
weitergeführt. Tendiert die Primärtrendlinie aufwärts und der erste Ausschlag
an einem OutsideTag ist ein Tief, wird die Primärtrendlinie nicht zu diesem
Tief weitergeführt, sondern zum Hoch. Tendiert die Primärtrendlinie abwärts und
der erste Ausschlag an einem OutsideTag ist ein Hoch, wird die Primärtrendlinie
nicht zu diesem Hoch weitergeführt, sondern zum Tief. Tendiert die
Primärtrendlinie abwärts und der erste Ausschlag an einem OutsideTag ist ein
Tief, wird die Primärtrendlinie zu diesem Tief weitergeführt.
Ganz wichtig ist dabei, dass die Reihenfolge von Hoch und
Tief an einem Tag mit Bewegungen ausserhalb der vorangegangenen Spanne korrekt
festgehalten wird, denn entweder wird der Markt den Trend beibehalten oder der
Trader muss seinen Stop versetzen. Kann bei der Überprüfung des
Primärtrendindikators anhand vergangener Daten die Reihenfolge nicht
zweifelsfrei bestimmt werden, ist davon auszugehen, dass der Preis, der der
Eröffnung am nächsten liegt, zuerst auftrat, und der Preis, der dem Schluss am
nächsten liegt, zuletzt.
STOP ORDERS
Stop Orders werden zwar an anderer Stelle anhand von
Beispielen noch ausführlicher diskutiert, doch als Grundregel gilt, dass sie
unter langfristige Böden (Abbildung 6.9) bzw. über langfristige Gipfel zu
platzieren sind, denn wenn so ein Stop erreicht wird, ändert sich der langfristige
Trend. Stops, die unter Tiefs oder über Hochs liegen, werden dagegen oft
erreicht und tragen den Trader einfach aus dem Markt. Ein weiterer
einleuchtender Grund, warum dieser beliebte Typ von Stops möglichst vermieden
werden sollte, ist, dass der Trader seinen Stop dabei einfach innerhalb der
normalen Schwingung des Marktes setzt. Bei Verwendung von langfristigen Swing
Charts zur Bestimmung des Einstiegs sollte man nicht einmal daran denken, einen
Stop bei einem bestimmten Dollarbetrag zu platzieren, denn der wird beim ganz
normalen Trading sicherlich erreicht.
Die festgelegten StopPunkte werden vom Markt vorgegeben. Ein
Trader, der bereits ein langfristiges Swing Chart konstruiert und studiert hat,
kann leichter beurteilen, ob der Markt, auf dem er sich engagieren will,
Preisschwingungen aufweist, die er sich beim Trading erlauben kann. Kann der
Trader sich den so ermittelten Stop nicht leisten, hat er zu wenig Kapital, um
sich auf dem entsprechenden Markt zu engagieren und muss einen anderen wählen, für
den er auch mit seinen begrenzten Mitteln finanziell ausreichend ausgestattet
ist.
Chart eines Primärtrends mit StopPlatzierung. Das X zeigt
an, dass die Stops unter langfristige Böden platziert werden, nicht bei festen
Dollarbeträgen. Die Stops werden durch die Marktbewegung bestimmt. Eine
Kursbewegung endet mit den DreiBalkenSchwingungen, die von der Marktbewegung
verursacht werden.
Das Preisniveau, bei dem auf dem jeweiligen Markt Trading
stattfindet, bestimmt oft das Ausmass der Schwingungen und so letztendlich die
Entfernung der Stops. So weisen Märkte in der Umgebung von Hochs ausladendere
Schwingungen auf als in der Umgebung von Kurstiefs. Stops sollten eine, zwei
oder drei Preiseinheiten oberhalb bzw. unterhalb von langfristigen
Schwingungstops oder böden platziert werden. Welche Platzierung angezeigt ist,
hängt ab von der Position des Marktes hinsichtlich des Preisniveaus und von der
Volatilität des aktuellen Marktgeschehens. Findet auf dem fraglichen Markt
Trading zu historisch tiefen Preisen statt, sollte ein Stop näher am
langfristigen Top oder Boden liegen, als wenn der Markt ein historisches
Höchstniveau verzeichnet. Verwenden Sie langfristige Charts, um die
Marktposition zu bestimmen, und platzieren Sie Ihre Stops entsprechend.
Bei der Diskussion einzelner Märkte werden Regeln genannt
zur Bestimmung der korrekten StopPlatzierung in Relation zu langfristigen Tops
oder Böden und in Einklang mit dem aktuellen TradingNiveau des Marktes.
PRAKTISCHE ANWENDUNG DER ERMITTELTEN INFORMATIONEN
Führen Sie Buch über diese Schwingungen, denn diese Punkte
können für den aktuellen Markt früher oder später zu wichtigen Unterstützungs
und Widerstandspunkten werden oder zu historischen Unterstützungs und
Widerstandsniveaus für die Zukunft. Die Daten der langfristigen Tops und Böden
sind nicht nur wichtige Preispunkte, sondern können auch fürs Timing am
aktuellen Markt oder als historische TimingPunkte für kommende Jahre Bedeutung
haben.
Nachdem die langfristigen Tops und Böden identifiziert sind,
sind die Schwingungen von Kurs und Zeit von Top zu Top, von Top zu Boden, von
Boden zu Top und von Boden zu Boden festzuhalten. Mit ihrer Hilfe kann man
leichter erkennen, ob ein Markt expandiert oder kontrahiert oder nicht.
Langfristige Schwingungen sollten nach Kursniveau und Kalenderdaten geordnet
werden. Dadurch erhält der Trader eine Vorstellung . am Verhalten des Marktes
bei verschiedenen Kursniveaus in bestimmten Zeiträumen. Zusätzlich zu
zyklischen lnformatia nen enthält dieser Chart auch wichtige saisonale Daten. Da_.ber
hinaus sollte der Trader die Stärke der AufwärtsbeweaJngen von verschiedenen
Kursniveaus aus analysieren sowie die entsprechenden Korrekturen. Umgekehrt
sollte er auch die Stärke der Abwärtsbewegungen von verschiedenen Kursniveaus
aus sowie die entsprechenden Korrekturen untersucher. Zur Organisation dieser
Fülle von Informationen kann ein Tabellenkalkulationsprogramm eingesetzt
werden, so dass die Veränderungen bei Kurs und Zeit leicht zu berechnen sind.
Es ist deshalb wichtig, über diese Schwingungen Buch zu führen. weil sie
möglicherweise bei der Prognose zukünftiger Preisund Zeitschwingungen von Wert
sein können.
Je nach Perspektive des Traders sollten all diese Charts
erstellt werden, um den Primärtrend des Betrachtungszeitraums z_ ermitteln. Nähere
Betrachtung ergibt, dass zwischen all dieser Charts Wechselbeziehungen
existieren. Daher lohnt die Erstellung des ganzen Spektrums in jedem Fall.
Durch das Anfertigen dieser Charts erhält der Trader einen systematischen
Einblicic von oben nach unten: Ein langfristiges Top oder ein langfristiger
Boden auf dem Monatschart hat die grösste Bedeutung, gefolgt von einem
langfristigen Top oder Boden auf dem Wochenchart, einem langfristigen Top oder
Boden auf dem Tageschart und schliesslich vom langfristigen Top oder Boden auf
dem Stundenchart (auf den hier nicht eingegangen wird).
Nach Erstellung des Primärtrendcharts und Analyse der Tops
und Böden sind folgende Punkte zu beachten, um die Zusarrmenhänge der Charts
richtig einordnen zu können. Dieses Konzept findet sich auch bei der Abhandlung
von Percentage Retracements und GannWinkeln wieder.
1 Ein langfristiges Top auf einem Monatschart ist immer auch
ein langfristiges Top auf dem Wochen, dem Tages oder dem Stundenchart.
2 Ein langfristiges Top auf dem Wochenchart ist immer auch
ein langfristiges Top auf dem Tages und dem Stundenchart, nicht unbedingt auch
auf dem Monatschart.
4 Ein langfristiges Top auf dem Stundenchart ist nicht
unbedingt ein langfristiges Top auf dem Tages, Wochen oder Monatschart.
5 Ein langfristiger Boden auf dem Monatschart ist immer auch
ein langfristiger Boden auf dem Wochen, Tagesoder Stundenchart.
6 Ein langfristiger Boden auf dem Wochenchart ist immer auch
ein langfristiger Boden auf dem Tages und Stundenchart, nicht unbedingt auch auf
dem Monatschart.
7 Ein langfristiger Boden auf dem Tageschart ist immer auch
ein langfristiger Boden auf dem Stundenchart, nicht unbedingt auch auf dem
Wochen oder Monatschart.
8 Ein langfristiger Boden auf dem Stundenchart ist nicht
unbedingt ein langfristiger Boden auf dem Tages, Wochen oder Monatschart.
9 Ein langfristiger Aufwärts oder Abwärtstrend auf dem
Monatschart setzt sich zusammen aus einer Reihe von Schwingungen der Wochen,
Tages und Stundencharts. Untersuchen Sie, wie viele Schwingungen es
durchschnittlich pro Woche, Tag oder Stunde erfordert, damit sich auf dem
Monatschart ein Aufwärts oder Abwärtstrend herausbildet.
10 Ein langfristiger Aufwärts oder Abwärtstrend auf dem
Wochenchart setzt sich zusammen aus einer Reihe von Schwingungen der Tages und
Stundencharts. Untersuchen Sie, wie viele Schwingungen es durchschnittlich pro
Tag oder Stunde erfordert, damit sich auf dem Wochenchart ein Aufwärts oder
Abwärtstrend herausbildet.
11 Ein langfristiger Aufwärts oder Abwärtstrend auf dem Tageschart
setzt sich zusammen aus einer Reihe von Schwingungen des Stundencharts.
Untersuchen Sie, wie viele Schwingungen es durchschnittlich pro Stunde
erfordert, damit sich auf dem Tageschart ein Aufwärts oder Abwärtstrend
herausbildet.
12 Ein langfristiger Aufwärts oder Abwärtstrend auf dem
Stundenchart setzt sich zusammen aus einer Serie von Schwingungen während der
Zeitintervalle innerhalb eines Tages, etwa des 30Minuten, des 15Minuten oder
des 5MinutenCharts. Untersuchen Sie, wie viele Schwingungen es durchschnittlich
pro Zeitintervall erfordert, darr. sich auf dem Stundenchart ein Aufwärts oder
Abwärtstrend herausbildet.
13 Ein langfristiger Aufwärtstrend setzt sich zusammen aus
langfristigen Aufwärtsschwingungen und langfristigen Korrekturen.
14 Ein langfristiger Abwärtstrend setzt sich zusammen aus
langfristigen Abwärtsschwingungen und langfristigen Korrekturen.
15 Ein langfristiger Aufwärtstrend setzt sich zusammen aus
kurz und mittelfristigen Aufwärts und Abwärtstrends.
16 Ein langfristiger Abwärtstrend setzt sich zusammen aus
kurz und mittelfristigen Aufwärts und Abwärtstrends.
17 Ein langfristiger Gipfel ist immer auch ein kurz und
mittelfristiger, doch ein kurz oder mittelfristiger nicht notgedrungen ein
langfristiger.
18 Ein langfristiger Boden ist immer auch ein kurz und
mittelfristiger, ein kurz oder mittelfristiger Boden nicht notgedrungen ein
langfristiger.
Der PrimärtrendindikatorChart stellt einfach die
langfristigen Schwingungen des Marktes über drei Balken dar. Der Trader folgt
dann den Aufwärts und Abwärtsbewegungen des Marktes, indem er die
Primärtrendlinie anhebt oder absenkt. Das Überkreuzen eines langfristigen Tops
oder eines langfristiger Bodens verursacht eine Trendwende nach oben oder unten
verändert aber nicht die Bewegung der Trendlinie. Daraus ergeben sich
Aufwärtstrends, Abwärtstrends und Korrekturer Richtungsänderungen über drei
aufeinanderfolgende Balken machen Tiefs zu Böden und Hochs zu Gipfeln. Inside
Bars sollten bei der Konstruktion des PrimärtrendindikatorCharts ignoriert werden.
Kommt es dagegen zu Outside Bars, sind diese Bewegungen aufmerksam zu
verfolgen, da die Reihenfolge von Hoch und Tief eines Outside Bars für den
Aufbau eines PrimärtrendindikatorCharts von entscheidender Bedeutung ist.
Entsteht ein Outside Bar, sollte der Trader darauf achten, ob als erstes das
Hoch oder das Tief auftritt.
Stops sind über langfristigen Tops oder unter langfristigen
Böden zu platzieren, nicht über Hochs oder unter Tiefs. Ausserdem sollte man
sich dabei nach der historischen TradingPosition des Marktes richten.
Betrachtung und Analyse der vom langfristigen SwingChart generierten Daten kann
dem Trader dienlich sein zur Ermittlung des zeitlichen und preislichen
Ausmasses von Schwingungen von Top zu Top, von Top zu Boden, von Boden zu Top und
von Boden zu Boden. Wer diese Informationen besitzt, kann besser beurteilen, ob
der Markt expandiert oder kontrahiert. Zusätzlich kann das Marktverhalten bei
bestimmten Preisniveaus und in bestimmten Zeiträumen dem Trader das Verständnis
der Natur des Marktes näherbringen. Schliesslich sollte der Trader noch über
fundierte Kenntnis der Wechselbeziehungen zwischen Monats, Wochen, Tages und
IntradayCharts verfügen, um damit Unterstützung und Widerstand besser erfassen
zu können. Auch die Wechselbeziehungen zwischen Tertiär, Sekundär und
Primärcharts sind zu berücksichtigen.
Ausnahmen zu den
Die beschriebene Methode ist mechanischer Natur und setzt
voraus, dass sich der Tader ausschliesslich nach den Marktschwingungen richtet.
Da sich die Bedingungen aufgrund der Marktgegebenheiten rasch ändern können,
muss der Trader wissen, dass es Situationen gibt. in denen man die
TrendindikatorStops ignorieren und Stops frühzeitig anders setzen sollte. Hier
nun ein paar Fallbeispiele für Situationen, in denen der Trendindikator von
zweitrangiger Bedeutung ist. Dazu gehören etwa Doppeltiefs nd Doppeltops,
ausgeprägte Kursbewegungen, SwingKonsolidierung, Signaltops und Signalböden.
DAS DOPPELTIEF
a: der Analyst einen TrendindikatorChart erstellt, wird er
feststellen, dass manche Chartformationen auf diesem Swing ,Chart besonders
leicht zu erkennen sind. Eins der am leichtesE7 erkennbaren Muster ist die
DoppeltiefFormation.
Doppeltiefs auf TertiärtrendCharts. Der zweite Boden kann
dabei dem ersten entsprechen (a), tiefer sein als der erste (b) oder höher sein
als der erste (c).
Doppeltiefs auf SekundärtrendCharts. Der zweite Boden kann
dabei dem ersten entsprechen (a), tiefer sein als der erste (b) oder höher sein
als der erste (c).
3 Doppeltiefs auf PrimärtrendCharts. Der zweite Boden kann
dabei dem ersten entsprechen (a), tiefer sein als der erste (b) oder höher sein
als der erste (c).
Eine DoppeltiefFormation. Sie wird auch als »W«Formation
bezeichnet, weil die Kombination aus TrendindikatorTief, Hoch und Tief aussieht
wie ein W.
Wer in entstehendes Doppeltief hinein kauft, geht damit auf
Numer sicher, denn ein Stop, der unterhalb eines Doppeltiefs plat: ert wird,
wird selten erreicht. Das gilt um so mehr, wenn sich Las Doppeltief auf
besonders niedrigem Niveau gebildet hat oder auf eine ausgeprägte
Abwärtsbewegung von Kurs und Zeft folgt. Die beiden zur Bildung eines
Doppeltiefs erfordernden Tiefs müssen einander nicht exakt entsprechen das zweite Tief darf dabei etwa leicht
oberhalb des ersten Tiefs liegen. Eine klare Vorstellung von der tolerablen
Kursdifferenz erhält der Chartist, wenn er historische Aufzeichnungen zur
Bildung von Doppeltiefs auf den jeweiligen TrendindikatorCharts studiert. Ein
Doppeltief, bei dem das zweite Tief geringfügig oberhalb des ersten liegt,
bezeichnet man als Secondary Higher Bottom. Es weist oft auf eine bevorstehende
Aufwärtsbewegung des Marktes hin (Abbildungen 7.17.3). Dieses Phänomen tritt
besonders häufig vor Beginn einer starken Aufwärtsbewegung auf, insbesondere,
wenn dem ersten Tief eine ausgeprägte Spitze nach oben folgt.
Die DoppeltiefFormation wird auch als „W"Formation
bezeichnet (Abbildung 7.4), weil die Kombination aus TrendindikatorTief, Hoch
und Tief aussieht wie ein W. Dieses Muster steht für zwei TradingGelegenheiten:
Kauf konträr zum Trend nach Bildung des zweiten Bodens und nach dem Ausbruch
über das letzte Swing Top. Bei jedem dieser Trades wird zum Schutz ein StopLoss
unterhalb des letzten TrendindikatorBodens platziert.
Entscheidet sich der Trader, die DoppeltiefFormation zum
Generieren von TradingSignalen zu nutzen, muss er bedenken, dass diese
Formation zwar für die Indikatoren aller Zeiträume von kurz bis langfristig gleich beschrieben wird, doch die Ausprägung
der Böden unterschiedlich ist.
Auf dem TertiärtrendindikatorChart (Abbildung 7.5) treten
Doppeltiefs nicht nur häufiger auf als auf dem Sekundär und
PrimärtrendindikatorChart, sie sind auch aufgrund der Frequenz des Indikators
weniger stark ausgeprägt.
Auf dem SekundärtrendindikatorChart treten Doppeltiefs seltener auf als auf dem
TertiärtrendindikatorChart, jedoch häufiger als auf dem
PrimärtrendindikatorChart. Ein Doppeltief auf einem SekundärtrendindikatorChart
ist stärker ausgeprägt als die gleiche Formation auf einem TertiärtrendindikatorChart,
doch schwächer als ein Doppeltief auf einem PrimärtrendindikatorChart.
Auf dem PrimärtrendindikatorChart treten Doppeltiefs
seltener auf als auf dem Tertiär oder SekundärtrendindikatorChart, sind aber
vergleichsweise stärker ausgeprägt.
DoppeltiefFormation eines Sekundärtrendindikators
Doppeltops auf TertiärtrendCharts. Das zweite Top kann dem
ersten entsprechen (a), es kann höher sein als das erste (b) oder niedriger
sein als das erste (c).
Doppeltops auf SekundärtrendCharts. Das zweite Top kann dem
ersten entsprechen (a), es kann höher sein als das erste (b) oder niedriger
sein als das erste (c).
Doppeltops auf PrimärtrendCharts. Das zweite Top kann dem
ersten entsprechen (a), es kann höher sein als das erste (b) oder niedriger
sein als das erste (c).
Die Aussagekraft eines Doppeltiefs ist wieder eine Funktion
der Zeit. Je grösser der Abstand zwischen den Doppeltiefs, desto signifikanter
die Formation. Das trifft besonders auf Doppeltiefs zu, die sich nach einer
ausgeprägten Abwärtsbewegung von Kurs und Zeit oder auf einem historisch
niedrigen Niveau herausbilden. Wird ein Doppeltief durchstossen, das sich auf
einem extrem hohen Kursniveau formiert hat, so ist das eine erste
Verkaufsgelegenheit. Der Trader sollte auf ausgedehnte DoppeltiefFormationen
achten und insbesondere darauf, wo sie auftreten.
DAS DOPPELTOP
Eine weitere Formation, die auf einem korrekt konstruierten
TrendindikatorChart leicht zu erkennen ist, ist die DoppeltopFormation. Wer in
ein entstehendes Doppeltop hinein verkauft, geht damit auf Nummer sicher, denn
ein Stop, der oberhalb eines Doppeltops platziert wird, wird selten erreicht.
Das gilt um so mehr, wenn sich das Doppeltop auf besonders hohem Niveau
gebildet hat oder auf eine ausgeprägte Aufwärtsbewegung von Kurs und Zeit
folgt. Die beiden zur Bildung eines Doppeltops erforderlichen Spitzen müssen
einander nicht exakt entsprechen das
zweite Hoch darf dabei etwa leicht unter dem ersten liegen. Eine klare
Vorstellung von der tolerablen Kursdifferenz erhält der Chartist, wenn er
historische Aufzeichnungen zur Bildung von Doppeltops auf den jeweiligen
TrendindikatorCharts studiert. Ein Doppeltop, bei dem das zweite Top
geringfügig unterhalb des ersten liegt, bezeichnet man als Secondary Lower Top.
Es weist oft auf eine bevorstehende Abwärtsbewegung des Marktes hin. Dieses
Phänomen tritt besonders häufig vor Beginn eines starken Einbruchs auf,
insbesondere, wenn dem ersten Top eine ausgeprägte Spitze nach unten folgt.
Die DoppeltopFormation wird auch als „M"Formation
bezeichnet, weil die Kombination aus TrendindikatorTop, Boden und Top aussieht
wie ein M. Dieses Muster steht für zwei TradingGelegenheiten: Verkauf konträr
zum Trend nach Bildung des zweiten Gipfels und nach dem Durchbruch unter den
letzten Swing Bottom. Bei jedem dieser Trades wird zum Schutz ein StopLoss
oberhalb des letzten TrendindikatorTops platziert.
Entscheidet sich der Trader, die DoppeltopFormation zum
Generieren von TradingSignalen zu nutzen, muss er darauf achten, dass diese
Formation zwar für die Indikatoren aller Zeiträume von kurz bis langfristig gleich beschrieben wird, doch die Ausprägung
der Tops unterschiedlich ist.
Beispiel eines Doppeltops eines SekundärtrendindiKators, bei
dem das zweite Top höher ist als das erste.
Auf dem TertiärtrendindikatorChart treten Doppeltops nicht
nur häufiger auf als auf dem Sekundär und PrimärtrendindikatorChart, sie sind
aufgrund der Frequenz des Indikators auch weniger stark ausgeprägt.
Auf dem SekundärtrendindikatorChart treten Doppeltops
seltener auf als auf dem TertiärtrendindikatorChart, jedoch häufiger als auf
dem PrimärtrendindikatorChart. Ein Doppeltop auf einem
SekundärtrendindikatorChart ist stärker ausgeprägt als die gleiche Formation
auf einem TertiärtrendindikatorChart, doch schwächer als ein Doppeltop auf
einem PrimärtrendindikatorChart.
Auf dem PrimärtrendindikatorChart treten Doppeltops seltener
auf als auf dem Tertiär oder SekundärtrendindikatorChart, sind aber
vergleichsweise stärker ausgeprägt.
Die Aussagekraft eines Doppeltops ist wieder eine Funktion
der Zeit. Je grösser der Abstand zwischen den Doppeltops, desto signifikanter
die Formation. Das trifft besonders auf Doppeltops zu, die sich nach einer
ausgeprägten Aufwärtsbewegung von Kurs und Zeit oder auf einem historisch hohen
Niveau herausbilden. Wird ein Doppeltop durchstossen, das sich auf einem extrem
tiefen Kursniveau formiert hat, so ist das eine erste Kaufgelegenheit. Der
Trader sollte auf ausgedehnte DoppeltopFormationen achten und insbesondere
darauf, wo sie auftreten.
REGEL FÜR AUSGEWEITETE RALLIES
Das Trading auf der Grundlage von TrendindikatorCharts
basiert auf festen Regeln und läuft nahezu mechanisch ab. doch bestimmte
Marktgegebenheiten setzen die sonst geltenden Faktoren ausser Kraft. Das gilt
insbesondere für die Platzierung von Trailing Stops nach einer ausgeprägten
Aufwärtsbewegung von Kurs und Zeit etwa,
wenn die TradingRichtung über sieben Balken in Folge unverändert bleibt.
Nach Gann sollte der Trader nach sieben aufeinander
folgenden Balken mit höheren Hochs und höheren Tiefs den Sell Stop von
unterhalb des letzten TrendindikatorBodens auf unterhalb des Tiefs des siebten
Aufwärtstages verschieben. Entsprechend rät er bei sieben aufeinander folgenden
Balken mit tieferen Hochs und tieferen Tiefs zum Verschieben des Buy Stops von
oberhalb des letzten TrendindikatorTops auf oberhalb des Hochs des siebten
Abwärtstages.
Chart einer ausgeweiteten Rally. Hält ein Anstieg sieben
Tage an, sollte der Trader erwägen, den Stop von unterhalb des Swing Bottoms
auf unterhalb des Tiefs des siebten Aufwärtstages zu verschieben.
Welcher Stop letztendlich gewählt wird, hängt von den
persönlichen Präferenzen des Traders ab . So setzt mancher Trader vielleicht
nach einem sieben Tage währenden Anstieg einen Stop knapp unter den Schlusskurs
des 7. Tages statt unter das Tief. Oder er platziert den Stop bei einem sieben
Tage dauernden Einbruch knapp über den Schlusskurs des siebten Tages statt über
das Hoch.
Ausserdem hat jeder Markt seine Eigenheiten. So geht es auf
manchen Märkten normalerweise nur fünf statt sieben Tage in Folge bergauf,
bevor sich ein Gipfel ausbildet, bzw. fünf statt sieben Tage bergab, bevor sich
ein Boden ausbildet. Den optimalen Punkt für einen Stop kann der Trader
bestimmen, wenn er die historischen Swing Charts des jeweiligen Marktes zu Rate
zieht. Die Anzahl der vollzogenen Schwingungen eines Marktes kann einen Anstoss
liefern zur zeitigen Verschiebung eines Stops. So kann das Schwingungsverhalten
eines Marktes Tendenzen zur Bewegung in Dreier oder Fünfergruppen aufweisen. In
diesem Fall entscheidet sich der Trader nach einer Aufwärtsbewegung über drei
bis fünf Schwingungen vielleicht dafür, den Stop unterhalb eines Tiefs zu
platzieren statt unterhalb eines Swing Bottoms, oder oberhalb eines Hochs statt
oberhalb eines Swing Tops nach einer Abwärtsbewegung über drei bis fünf
Schwingungen.
SWINGKOMPENSATION
Für die Regel zur Platzierung von Stops gibt es noch eine
weitere Ausnahme: den KompensationsSwing Chart, bei dem es auf die Berechnung
vorangegangener Schwingungsbewegungen ankommt (Abbildung 7.14). Ging es etwa
bei der letzten Schwingung 9 Cents aufwärts und 4 Cents abwärts, würde der Stop
nach dem nächsten Anstieg um 9 Cents von unterhalb des letzten Swing Bottoms
auf knapp unterhalb einer Korrektur um 4 Cents auf das letzte Kurshoch
angehoben.
Chart eines ausgeprägten Einbruchs. Hier gilt die
TrendindikatorRegel zur Platzierung von Stops nicht. Der ausgewähl:e Stop hat
nichts zu tun mit einer Trendwende, sondern dient ledigoh der Gewinnsicherung.
Chart mit vollständig kompensierten Swings
Beim Einsatz solcher Trailing Stops muss der Trader einen
Markt, der neue Hochs erreicht, ständig beobachten, um den Stop korrekt zu
platzieren. Dieser Stop soll erreicht werden, sobald ein Anstieg einem
vorangegangenen entspricht oder ihn übersteigt bzw. ein Einbruch stärker ist
als der vorangegangene.
Für Sell Stops gilt das umgekehrt. Wenn etwa die letzte
Schwingung von 50 Punkten abwärts bis 20 Punkte aufwärts reichte, würde der
Stop nach dem nächsten Einbruch um 50 Punkte von oberhalb des letzten Swing
Tops auf knapp oberhalb einer Korrektur um 20 Punkte auf das letzte Kurstief
abgesenkt.
Überkompensation von Kurs und Zeit
Anhand der Swing Charts ermittelt der Trader Ausmass und
Dauer der Schwingungen. In einem nachgebenden Markt werden die
Abwärtsbewegungen per definitionem im Hinblick auf Kurs und Zeit grösser, die
Aufwärtsbewegungen dagegen klei ner. Erreicht der Markt einen Boden, steigt
nicht nur die Schwingungsfrequenz, sondern auch das Ausmass der
Aufwärtsbewegungen von Kurs und Zeit. Dieses Verhalten sollte genau verfolgt
und als Hinweis auf einen bevorstehenden Boden gedeutet werden — ganz besonders
dann, wenn der Markt ein historisch tiefes Kursniveau verzeichnet.
Der erste Hinweis auf einen Boden ist oft ein Tag mit erhöhter
Kursspanne. Zu dieser Erscheinung kommt es etwa um den ersten, zweiten oder
dritten Tag nach Bodenbildung. Schon vor dem Kreuzen eines Swing Tops gibt der
Markt Hinweise auf einen bevorstehenden Boden. Jeder Trader sollte Buch führen
über die ersten Schwingungen in Aufwärtsrichtung nach einem Boden. Die so
ermittelten Daten wiederholen sich oft von einem Jahr zum anderen und könnten
als charakteristische Merkmale eines bestimmten Marktes bezeichnet werden,
wobei jeder Markt seine eigenen hat. Diese Charakteristika sollte man
festhalten, da sie oft Hinweise geben auf Ausmass und Dauer eines
bevorstehenden Anstiegs. Bewegungen dieser Art wiederholen sich gern saisonal
oder zyklisch. Deshalb ist es so wichtig, über das Auftreten von Böden in der
Vergangenheit Buch zu führen. Je grösser der erste Anstieg von Kurs und Zeit
nach einem Boden, desto stärker die bevorstehende Aufwärtsbewegung. Dies ist
vor allem für Transaktionen konträr zum Trend von Bedeutung, wenn man beim
nächsten Einbruch in Erwartung eines Doppeltiefs kauft.
Überkompensation heisst, dass der aktuelle Anstieg den
vorangegangenen in Kurs und Zeit übertrifft. Eine zeitliche Überkompensation
ist der aussagekräftigste Indikator für eine Trendwende. Zwar ist die
Kursbewegung auf einem Markt nach einem Boden auch ein guter Indikator für eine
baldige Trendwende, doch gilt dabei: Je länger der Markt sich zeitlich oberhalb
des letzten Swing Bottoms bewegt, desto grösser die Wahrscheinlichkeit einer
baldigen Trendwende. Hier wird also statt eines Unterstützungsniveaus im Kurs
eine Unterstützung in der Zeit aufgebaut.
Ein rascher Anstieg, der ein Swing Top überkompensiert oder
überkreuzt, schlägt häufig dann fehl, wenn sich keine solide zeitliche
Unterstützung herausgebildet hat. Dies wird manchmal als quiet market
bezeichnet als ruhiger Markt. Unter
Tradern wird gesagt: „Geh niemals short, wenn der Markt ruhig ist." Bei
der Ausbildung des Bodens für den nächsten Anstieg ist es besser, wenn der
Markt über mehrere Zeitintervalle in kleineren Spannen eine Unterstützung
entwickelt, als mit einer grossen Bewegung innerhalb kurzer Zeit.
Chart mit Unterstützung.
An anderer Stelle heisst es, dass Inside Bars bei der
Konstruktion eines Swing Charts unberücksichtigt bleiben sollten. Das bedeutet
jedoch nicht, dass sie überhaupt keine Bedeutung haben. Lediglich während der
Konstruktionsphase des Swing Charts sind sie zu vernachlässigen. Ansonsten gibt
eine Reihe von InsideTagen durchaus wertvolle Hinweise.
Dasselbe gilt auch für ein Top. Nach einem starken, anhaltenden
Aufwärtstrend von Kurs und Zeit erlebt der Markt oft einen Tag, an dem der
erste Einbruch nach einem Hoch in Kurs und Zeit grösser ist als der
vorangegangene. Kommt es beim ersten Einbruch nach einem Hoch oder am letzten
Tag eines zwei oder drei Tage dauernden Einbruchs nach einem extremen Hoch zu
einem Tag mit grösserer Spanne, achten Sie darauf, ob mehrere InsideTage
folgen, die eine zeitliche Überkompensation bewirken. In diesem Fall spricht
alles für einen bevorstehenden Einbruch, der vermutlich eine Trendwende nach
sich ziehen wird. Beachten Sie dabei, dass der Markt auch bei einem drastischen
Rückgang nach einem Top, der den vorangegangenen Kurseinbruch unterschreitet,
eine zeitliche Überkompensation braucht, um eine beschleunigte Abwärtsbewegung
auszulösen, die zur Trendwende führen kann.
Hier wird noch einmal bestätigt, was schon in Zusammenhang
mit der Unterstützungsbildung gesagt wurde. Ein Tag mit erhöhter Spanne nach
einem extremen Boden weist häufig auf eine signifikante Bodenbildungsformation
hin. Das reicht jedoch nicht immer zur Generierung neuer Käufe, die den Trend
nach oben drehen und zu einer beschleunigten Aufwärtsbewegung führen könnten.
Das liegt daran, dass der Markt eine zeitliche Überkompensation verlangt. Die
Bildung dieser Formation wird gefördert durch eine Reihe von InsideTagen, die
normalerweise auf einen Tag mit erhöhter Spanne nach einem extremen Tief
folgen. Der Trader muss also genau darauf achten, ob es in Bodennähe zu
mehreren InsideTagen in Folge kommt, die eine Änderung des Primärtrends in
Aufwärtsrichtung anzeigen und ankündigen, dass sich der Markt auf eine
beschleunigte Aufwärtsbewegung einstellt.
OutsideBewegungen können als Hinweise auf bevorstehende
Trendwenden dienen. Eine OutsideBewegung unterbricht einen Anstieg oder
Einbruch für eine gewisse Zeit, so dass sich Zeit oder Kurs an die aktuelle
TradingSituation anpassen können. Oft kommt es im Rahmen einer OutsideSpanne zu
einer Reihe von InsideBewegungen. Diese Formation sollte man genau auf
Anzeichen für Bodenbildung hin untersuchen, was zu einem Ausbruch führen
könnte, oder auf Anzeichen für Gipfelbildung, was einen Einbruch auslösen
könnte. Wird ein Outside MoveTag nach oben überschritten, kann das einen neuen
Aufwärtstrend auslösen, während das Unterschreiten des Tiefs eines Outside
MoveTags einen Abwärtstrend zur Folge haben kann. Auch hier bestimmt die
Position des Marktes im Hinblick auf Kurs und Zeit, wie stark die jeweilige
Bewegung ausfällt.
Kurz gesagt, die Höhe des Marktgipfels wird oft bestimmt von
der Ausdehnung des Bodens, und umgekehrt. Nach einer ausgeprägten
Abwärtsbewegung von Kurs und Zeit, insbesondere im Anschluss an eine grössere
Spanne in Abwärtsrichtung, signalisiert eine Reihe von InsideBewegungen
Bodenbildung. Darauf sollten Sie achten. Umgekehrt signalisiert eine Reihe von
InsideBewegungen nach einer ausgeprägten Aufwärtsbewegung von Kurs und Zeit
Gipfelbildung. Das gilt auch für eine Reihe von InsideBewegungen nach einer
OutsideBewegung. In diesem Zusammenhang soll darauf hingewiesen werden, dass
Kauf und Verkaufstransaktionen auf Grundlage von Ausbrüchen nach solchen Tops
oder Böden den Trend nicht nach oben oder unten drehen, sondern im Grunde
nichts anderes sind als Ausnahmen zu den strengen TrendindikatorRegeln. Wer bei
Ausbrüchen in Trendrichtung kauft oder verkauft, kann meist TradingErfolge
verbuchen. Auf keinen Fall sollte man die Formation ignorieren. Um sie
erfolgreich fürs Trading zu nutzen, muss man sie allerdings gründlich studieren
und üben.
Prognose von Kursbewegungen
Wer lernt, die Schwingungen des Marktes zu deuten, bekommt
damit ein wirksames Prognosewerkzeug in die Hand. Prognosen, die von
signifikanten Tops und Böden ausgehen, können auf Grundlage von Daten zu
vergangenen Kursschwingungen ziemlich genau bestimmen, wohin sich ein Markt
bewegen wird, und wann. Mit dieser Methode kann der Trader ausserdem leichter
ermitteln, ob ein Markt hinterherhinkt und das TradingMuster „einholen"
muss, oder ob er hinterherhinkt und Anpassungen erforderlich sind, um die
Formation wieder zu kompensieren.
Hat beispielsweise der letzte Anstieg 40 Punkte in 5 Tagen
betragen, kann der Trader von einem Boden aus mit einer Bewegung um 40 Punkte
über 5 Tage rechnen. Bewegt sich der Markt in 2 Tagen um 60 Punkte, ist im
Anschluss eine Korrektur um 20 Punkte über 3 Tage zu erwarten, bevor sich der
Trend fortsetzt. Legt der Markt in vier Tagen nur 30 Punkte zu, kann der Trader
für den letzten Tag der Schwingung mit einem Anstieg um 10 Punkte rechnen, der
die Schwingung kompensiert. Diese Analysemethoden erfordern viel Erfahrung,
denn der Trader muss mit den Schwingungsmerkmalen des von ihm bearbeiteten
Marktes vertraut sein, und diese Kenntnis kann nur aus Aufzeichnungen von
Schwingungen gewonnen werden.
Sobald ein Trader diese Analyseform beherrscht, sollte er
damit Tage mit grösseren Spannen oder InsideTage vorhersagen können. Anders
ausgedrückt, er sollte prognostizieren können, ob sich ein Markt bewegen oder
in einer Spanne verharren wird. Dies ist entweder durch Trading an
umsatzstarken Tagen zu erreichen oder durch Verharren in der Spanne, bevor der
Markt Fahrt aufnimmt.
Prognostizieren Sie den nächsten Anstieg auf Grundlage des
Swing Charts. Dieser Chart weist auf ein mögliches Top oder eine Trendwende
hin. Beachten Sie, dass der erste Anstieg 60 Punkte in 4 Tagen betrug, der
zweite 40 Punkte in 4 Tagen. Zeitlich war der vorangegangene Anstieg damit
kompensiert, nicht aber im Hinblick auf den Kurs. (c) Hier war der tatsächliche
Anstieg grösser als der prognostizierte. Dieser Chart deutet auf eine Korrektur
auf das Drognostizierte Niveau hin, da die Schwingung an diesem Datum
kompensiert wird.
SIGNALTOPS UND SIGNALBÖDEN
Die beiden wichtigsten Ausnahmen zu den TrendindikatorRegeln
sind das Signaltop und der Signalboden .
Mit diesen Formationen habe ich mich ausgiebig beschäftigt und bin zu dem
Schluss gekommen. dass sie ein universelles Muster darstellen. Anders gesagt,
es spielt keine Rolle, auf welchem Markt getradet wird, denn alle Märkte zeigen
unter bestimmten Umständen bei signifikanten Tops oder Böden ein Signaltop oder
einen Signalboden.
Das Signaltop
Ein Signaltop (Abbildung 7.22) kann man folgendermassen
beschreiben: Nach einer ausgeprägten Aufwärtsbewegung von Kurs und Zeit
erreicht der Markt ein höheres Hoch als im vorangegangenen Zeitintervall, einen
niedrigeren Schlusskurs, einen Schlusskurs unterhalb des Mittelwertes des
Zeitintervalls und einen Schlusskurs unterhalb des Eröffnungskurses. Diese
Konstellation ist als Anzeichen für die Ausbildung eines Gipfels und eine
bevorstehende Trendwende nach unten zu deuten. Das Signaltop ist einer der
aussagekräftigsten Indikatoren bei der Bildung signifikanter Tops. Es kommt
häufig in der Umgebung von historischen Tops vor und wird oft zum KontraktHoch.
Deshalb ist es so wichtig, historische Tops auf einem CommodityMarkt
charttechnisch darzustellen, zu beobachten und festzuhalten. Wie bereits an
anderer Stelle gesagt, erreicht man das mit Hilfe der kontinuierlichen Jahres,
Quartals, Monats und Wochencharts des gleichen Kontraktmonats. Solche Charts
kommen ins Spiel, wenn ein Markt eine starke vertikale Rally durchmacht und
Trading in einem Bereich stattfindet, der auf dem Chart des nächstfälligen
Kontrakts noch nicht als Widerstand identifiziert wurde. Anders ausgedrückt,
diese Art von Tops tritt meist nach einem Ausbruch über ein altes KontraktHoch
oder bei einem neuen KontraktHoch auf.
Chart eines Signaltops. Es wird deutlich, dass eine
ausgeprägte Aufwärtsbewegung und ein Signaltop oft eine ausgeprägte
Abwärtsbewegung zur Folge haben.
Dieses Signal allein genügt vielleicht noch nicht, um
daraufhin zu verkaufen, denn oft setzt sich der Einbruch nicht fort und der
Aufwärtstrend wird wieder aufgenommen. Ein fortgesetzter Einbruch ist nötig,
denn er bestätigt erst, dass sich ein Signaltop gebildet hat. Das Signaltop
wird auch als SchlussUmkehrTop oder Key Reversal Top bezeichnet, doch diese
Begriffe sind weniger aussagekräftig als Signaltop, denn es wird weder erwähnt,
dass der Schlusskurs unterhalb der 50%Marke und unterhalb der Eröffnung liegen muss,
noch, dass der Einbruch fortgesetzt oder die Aufwärtsbewegung von Kurs und Zeit
ausgeprägt sein muss.
Um seine Bedeutung zu verstehen, müssen wir das Signaltop in
seine einzelnen Bestandteile zerlegen.
Eine ausgeprägte Kursbewegung ist für die Beurteilung der
Bedeutung eines Signaltops entscheidend. So ein Signal kommt nur nach einem
starken Kursanstieg vor. Wie bereits erwähnt, sollte über das Ausmass
vergangener Aufwärtsbewegungen im Hinblick auf den Kurs Buch geführt werden, da
sich der Markt hier oft wiederholt. Untersuchen Sie die vergangenen Bewegungen
daraufhin, ob der aktuelle Anstieg gleich gross oder grösser ist als die
vorangegangenen zum Zeitpunkt des SignaltopTages. Ein Trader, der bereits über
diese historischen Schwingungen Bescheid weiss, kann den SignaltopTag leichter
bestimmen. Er sollte jedoch nicht nur das Ausmass der Kursschwingungen
betrachten, sondern auch wissen, ob der Markt sich einem rekordverdächtigen
Kursniveau nähert.
Eine zeitlich ausgeprägte Bewegung ist ebenfalls ein wichtiges
Indiz dafür, dass ein SignaltopTag bevorsteht. Wie bereits gesagt, ist die Zeit
für die Bestimmung einer Trendwende oder eines Tops der wichtigste Faktor.
Kennt man also das zeitliche Ausmass vergangener Aufwärtsbewegungen des
Marktes, kann man daraus wichtige Informationen darüber beziehen, ob oder wann
ein echtes Signaltop auftritt oder auftreten wird. Historische Swing
ChartDaten, etwa der zeitliche Abstand von Böden zu Tops und Tops zu Tops,
können diese Informationen liefern. Nähert sich der Markt zeitlich einem
Schwingungsbereich, bei dem in der Vergangenheit eine Rally endete, ist mit
einem Signaltop zu rechnen.
Ein höheres Hoch und ein niedrigerer Schluss kommen oft
mitten in einem kräftigen Anstieg vor. Bleibt eine ausgeprägte Bewegung von Kurs
oder Zeit sowie ein fortgesetzter Einbruch aus, gibt dieses Muster vielleicht
fälschlicherweise ein Gipfelbildungssignal. Forscht man nach, wird deutlich,
dass diese Formation versagt, weil der Markt mindestens eine der folgenden
Bedingungen nicht erfüllt: Kompensation der Kursschwingung, Kompensation der
Zeitschwingung, fortgesetzte Abwärtsbewegung im nächsten Zeitintervall.
Nicht jede solche Konstellation ausgeprägte Aufwärtsbewegung von Kurs und
Zeit, höheres Hoch, schwächerer Schluss und Fortsetzung der Bewegung über das
folgende Zeitintervall, gefolgt von einer Wende nach unten, ist gleich. Es gibt hier graduelle
Unterschiede bei der Aussagekraft des Signals. Ein Markt kann zum Beispiel alle
geforderten Merkmale aufweisen und unterhalb der 50%Marke des Tages schliessen,
doch nicht unterhalb des Eröffnungskurses. Das beste Signaltop ist ein
dreifaches Signaltop. Kommt es zu einem höheren Hoch und schwächerem Schluss,
und der Schluss liegt entweder unter der 50%Marke oder nur unter dem
Eröffnungskurs, wird das als doppeltes Signaltop bezeichnet.
Tops mit solchen Formationen sollte man studieren, um bei
der Prognose signifikanter TopFormationen die Aussagekraft des Signals
bestimmen zu können. Das Gleiche gilt für SignaltopTage mit einem schwächeren
Schluss unterhalb der Eröffnung, der jedoch nicht unterhalb der 50%Marke des
Tages liegt.
Hier eine Aufstellung der graduellen Unterschiede in der
Aussagekraft von Signaltops. Ein ausgeprägter Anstieg von Kurs und Zeit wird
vorausgesetzt, die Einteilung erfolgt von stark nach schwach.
1 Höheres Hoch und schwächerer Schluss, Schluss unterhalb
der Eröffnung, Schluss unterhalb der 50%Marke des Tages.
2 Höheres Hoch und schwächerer Schluss und Schluss unterhalb
der 50%Marke des Tages.
3 Höheres Hoch und schwächerer Schluss und Schluss unterhalb
der Eröffnung.
4 Höheres Hoch und schwächerer Schluss.
Besonders zu beachten ist also, wenn es zu einem höheren
Hoch und einem schwächeren Schluss nach einer ausgeprägten Aufwärtsbewegung von
Kurs und Zeit und einem fortgesetzten Einbruch kommt. Der Grad der Aussagekraft
eines Tops sollte danach bestimmt werden, ob der Schluss unterhalb der 50%Marke
und/oder unterhalb der Eröffnung liegt. Auch hier sollte man auf Aufzeichnungen
über die Bildung signifikanter Tops zurückgreifen können. Diese Tops kann man
häufig zur Bestimmung der Aussagekraft und Zuverlässigkeit des zu erwartenden
Einbruchs heranziehen.
Beachten Sie aber auch, dass ein Markttop zwar ein wichtiges
Signal sein kann, der Trend jedoch nicht automatisch nach unten dreht. Der
Markt wird quasi eingefroren und in die Ausgangsposition für einen Einbruch
nach unten gebracht. Dieser Einbruch an sich ist noch keine Trendwende, kann
aber dazu führen. Wer Buch führt, kann bestimmen, wie stark das Tief zum
Zeitpunkt eines Signaltops durchstossen werden muss, damit man wirklich von
einem Signaltop ausgehen kann. Hier gibt es marktspezifische Unterschiede, die
man kennen muss, um falsche Verkaufssignale auszumerzen.
Ein Trader, der auf Grundlage von Trendindikatoren
Positionen einnimmt oder glattstellt, sollte die Stops von unterhalb der Swing
Bottoms auf knapp unterhalb des Tiefs des SignaltopBalkens verschieben, um
Gewinne zu sichern und bei der Bestätigung des Signaltops durch den Markt einem fortgesetzten Einbruch also den Ausstieg zu finden.
Variationen in der Ausbildung des Signaltops führen zu
unterschiedlichen Ergebnissen. Ideal ist demnach ein Schluss unterhalb der
50%Marke des Intervalls, doch noch genauer kann die Aussagekraft dieses Signals
bestimmt werden, wenn der Markt mit einem Wert im Bereich der unteren 25% oder
10% der Tagesspanne schliesst. Damit das Signal für die Prognose signifikanter
Tops noch effektiver wird, sollte es mit Hilfe einer Software wie Super Charts
oder Trade Station verfolgt und getestet werden.
Auch Zeitindikatoren variieren in ihrer Aussagekraft. Ein
Trader wird nicht nur das Ausmass einer Rally im Hinblick auf den Kurs
betrachten, sondern vergleichend Signaltops heranziehen, die zu bestimmten
zyklischen oder saisonalen Zeiten auftreten. So kann man auch in der
Preisanalyse eine Filterwirkung durch Beobachten und Testen von Signaltops bei
historischen Kursniveaus, massgeblichen Percentage RetracementPunkten und
signifikanten GannWinkelFormationen erreichen.
Ein Signaltop sorgt zwar nicht automatisch für eine
Trendwende nach unten, doch Trader, die konträr zum Trend agieren und mit dem
Markt vertraut sind, können auf dieses Signal hin kurzfristig eine Position
konträr zum Trend einnehmen, indem sie bei der Bestätigung des Signaltops in
Schwäche hinein verkaufen. Das DollarRisiko ist dabei meist beträchtlich, denn
man geht gegen den Trend, und ein StopLoss liegt oberhalb des Signaltops. Eine
andere Strategie für Engagement gegen den Trend wäre, beim 50%Retracement auf
das erste Abwärtsbein des Signaltops zu verkaufen. Diese Bewegung braucht
vielleicht ein, zwei Tage zur Entfaltung, doch sie ist eines der häufigsten
TradingMuster. Diese Strategie kann man auch für Retracements auf 33% oder 67%
anwenden. Wenn man sie mit vorangegangenen langfristigen Tops, Balance Points
oder GannWinkeln kombiniert, können RetracementVerkäufe massgebliche Einstiegs
oder Ausstiegspunkte liefern, bei denen der Markt kippt bzw. der Trend von oben
nach unten dreht.
Der Signalboden
Einen Signalboden kann man folgendermassen beschreiben: Nach
einer ausgeprägten Abwärtsbewegung von Kurs und Zeit erreicht der Markt ein
tieferes Tief als im vorangegangenen Zeitintervall, einen höheren Schlusskurs,
einen Schlusskurs oberhalb des Mittelwertes des Zeitintervalls, und einen
Schlusskurs oberhalb des Eröffnungskurses. Diese Konstellation ist als
Anzeichen für die Ausbildung eines Bodens und eine bevorstehende Trendwende
nach oben zu deuten. Der Signalboden ist einer der aussagekräftigsten Indikatoren
bei der Bildung signifikanter Böden. Er kommt häufig in der Umgebung von
historischen Böden vor und wird oft zum KontraktTief. Deshalb ist es so
wichtig, historische Böden auf einem CommodityMarkt charttechnisch
darzustellen, zu beobachten und festzuhalten. Wie bereits an anderer Stelle
gesagt, erreicht man das mit Hilfe der kontinuierlichen Jahres, Quartals,
Monats und Wochencharts des gleichen Kontraktmonats. Solche Charts kommen ins
Spiel, wenn ein Markt eine starke vertikale Bewegung durchmacht und Trading in
einem Bereich stattfindet, der auf dem Chart des nächstfälligen Kontraktes noch
nicht als Unterstützung identifiziert wurde (Abbildung 7.24). Anders
ausgedrückt, diese Art von Böden tritt meist nach einem Einbruch unter ein
altes KontraktTief oder bei einem neuen KontraktTief auf.
Dieses Signal allein genügt vielleicht noch nicht, um
daraufhin zu kaufen, denn oft setzt sich der Anstieg nicht fort und der
Abwärtstrend wird wieder aufgenommen. Ein fortgesetzter Anstieg ist nötig, denn
er bestätigt erst, dass sich ein Signalboden gebildet hat. Der Signalboden wird
auch als SchlussUmkehrBoden oder Key Reversal Bottom bezeichnet, doch diese
Begriffe sind weniger aussagekräftig als Signalboden, denn es wird weder
erwähnt, dass der Schlusskurs oberhalb der 50%Marke und oberhalb der Eröffnung
liegen muss, noch, dass der Anstieg fortgesetzt oder die Abwärtsbewegung von
Kurs und Zeit ausgeprägt sein muss.
Um seine Bedeutung zu verstehen, müssen wir den Signalboden
in seine einzelnen Bestandteile zerlegen.
Eine ausgeprägte Kursbewegung ist für die Beurteilung der
Bedeutung eines Signalbodens entscheidend. So ein Signal kommt nur nach einem
starken Kurseinbruch vor. Wie bereits erwähnt, sollte über das Ausmass
vergangener Abwärtsbewegungen im Hinblick auf den Kurs Buch geführt werden, da
sich der Markt hier oft wiederholt. Untersuchen Sie die vergangenen Bewegungen
daraufhin, ob der aktuelle Einbruch gleich gross oder grösser ist als ein
vorangegangener zum Zeitpunkt des SignalbodenTages. Ein Trader, der bereits
über diese historischen Schwingungen Bescheid weiss, kann den SignalbodenTag
leichter bestimmen. Er sollte jedoch nicht nur das Ausmass der Kursschwingungen
betrachten, sondern auch wissen, ob der Markt sich einem rekordverdächtig
tiefen Kursniveau nähert. Eine zeitlich ausgeprägte Bewegung ist ebenfalls ein
wichtiges Indiz dafür, dass ein SignalbodenTag bevorsteht. Wie bereits gesagt,
ist die Zeit für die Bestimmung einer Trendwende oder eines Bodens der
wichtigste Faktor. Kennt man also das zeitliche Ausmass vergangener
Abwärtsbewegungen des Marktes, kann man daraus wichtige Informationen darüber
beziehen, ob oder wann ein echter Signalboden auftritt oder auftreten wird.
Historische Swing ChartDaten, etwa der zeitliche Abstand von Böden zu Tops und
Böden zu Böden, können diese Informationen liefern. Nähert sich der Markt
zeitlich einem Schwingungsbereich, bei dem in der Vergangenheit eine Rally
endete, ist mit einem Signalboden zu rechnen.
Ein tieferes Tief und ein höherer Schluss kommen oft mitten
in einem kräftigen Einbruch vor. Bleibt eine ausgeprägte Bewegung von Kurs oder
Zeit sowie ein fortgesetzter Anstieg aus, gibt dieses Muster vielleicht
fälschlicherweise ein Bodenbildungssignal. Forscht man nach, wird deutlich,
dass diese Formation versagt, weil der Markt mindestens eine der folgenden
Bedingungen nicht erfüllt: Kompensation der Kursschwingung, Kompensation der
Zeitschwingung, fortgesetzte Aufwärtsbewegung im nächsten Zeitintervall.
Nicht jede solche Konstellation ausgeprägte Abwärtsbewegung von Kurs und
Zeit, tieferes Tief, höherer Schluss und Fortsetzung der Bewegung über das
folgende Zeitintervall, gefolgt von einer Wende nach oben, ist gleich. Es gibt hier graduelle
Unterschiede bei der Aussagekraft des Signals. Ein Markt kann zum Beispiel alle
geforderten Merkmale aufweisen und oberhalb der 50%Marke des Tages schliessen,
doch nicht oberhalb des Eröffnungskurses. Der beste Signalboden ist ein
dreifacher Signalboden. Kommt es zu einem tieferen Tief und einem höheren
Schluss, und der Schluss liegt entweder oberhalb der 50%Marke oder nur oberhalb
des Eröffnungskurses, wird das als doppelter Signalboden bezeichnet.
Böden mit solchen Formationen sollte man studieren, um bei
der Prognose signifikanter BodenFormationen die Aussagekraft des Signals bestimmen
zu können. Das Gleiche gilt für SignalbodenTage mit einem höheren Schluss
oberhalb der Eröffnung, der jedoch nicht oberhalb der 50%Marke der aktuellen
Spanne liegt.
Hier eine Aufstellung der graduellen Unterschiede in der
Aussagekraft von Signalböden. Ein ausgeprägter Rückgang von Kurs und Zeit wird
vorausgesetzt, die Einteilung erfolgt von stark nach schwach:
1 Tieferes Tief und stärkerer Schluss, Schluss oberhalb der
Eröffnung, Schluss oberhalb der 50%Marke des Tages.
2 Tieferes Tief und stärkerer Schluss und Schluss oberhalb
der 50%Marke des Tages.
3 Tieferes Tief und stärkerer Schluss und Schluss oberhalb
der Eröffnung.
4 Tieferes Tief und stärkerer Schluss.
Besonders zu beachten ist also, wenn es zu einem tieferen
Tief und einem stärkeren Schluss nach einer ausgeprägten Abwärtsbewegung von
Kurs und Zeit und einem fortgesetzten Anstieg kommt. Der Grad der Aussagekraft
eines Bodens sollte danach bestimmt werden, ob der Schluss oberhalb der
50%Marke und/oder oberhalb der Eröffnung liegt. Auch hier sollte man auf
Aufzeichnungen über die Bildung signifikanter Böden zurückgreifen können. Diese
Böden kann man häufig zur Bestimmung der Aussagekraft und Zuverlässigkeit des
zu erwartenden Anstiegs heranziehen.
Beachten Sie aber auch, dass ein Marktboden zwar ein
wichtiges Signal sein kann, der Trend jedoch nicht automatisch nach oben dreht.
Der Markt wird quasi vorübergehend eingefroren J nd in die Ausgangsposition für
einen Durchbruch nach oben gebracht. Dieser Durchbruch ist an sich noch keine
Trendwende, kann aber dazu führen. Wer Buch führt, kann bestimmen, wie stark
das Hoch zum Zeitpunkt eines Signalbodens durchstossen werden muss, damit man
wirklich von einem Signalboden ausgehen kann. Hier gibt es marktspezifische
Unterschiede, die man kennen muss, um falsche Kaufsignale auszumerzen.
Ein Trader, der auf Grundlage von Trendindikatoren
Positionen einnimmt oder glattstellt, sollte die Stops von oberhalb der Swing
Tops auf knapp oberhalb des Hochs des SignalbodenBalkens verschieben, um
Gewinne zu sichern und bei der Bestätigung des Signalbodens durch den
Markt einem fortgesetzten Anstieg
also den Ausstieg zu finden.
Variationen in der Ausbildung des Signalbodens führen zu
unterschiedlichen Ergebnissen. Ideal ist demnach ein Schluss oberhalb der
50%Marke des Intervalls, doch noch genauer kann die Aussagekraft dieses Signals
bestimmt werden, wenn der Markt mit einem Wert im Bereich der oberen 25% oder
10% der Spanne des Zeitintervalls des Signalbodens schliesst. Damit das Signal
für die Prognose signifikanter Böden noch effektiver wird, sollte es mit Hilfe
einer Software wie Super Charts oder Trade Station verfolgt und getestet
werden.
Auch Zeitindikatoren variieren in ihrer Aussagekraft. Ein
Trader wird nicht nur das Ausmass eines Durchbruchs im Hinblick auf den Kurs
betrachten, sondern vergleichend Signalböden heranziehen, die zu bestimmten
zyklischen oder saisonalen Zeiten auftreten. So kann man auch in der
Preisanalyse eine Filterwirkung durch Beobachten und Testen von Signalböden bei
historisch tiefen Kursniveaus, massgeblichen Percentage RetracementPunkten und
signifikanten GannWinkelFormationen erreichen. Ein Signalboden sorgt zwar nicht
automatisch für eine Trendwende nach oben, doch Trader, die konträr zum Trend
agieren und mit dem Markt vertraut sind, können auf dieses Signal hin
kurzfristig eine Position konträr zum Trend einnehmen, indem sie bei der
Bestätigung des Signalbodens in Stärke hinein kaufen. Das DollarRisiko ist
dabei meist beträchtlich, denn man geht gegen den Trend, und ein StopLoss liegt
unterhalb des Signalbodens.
Eine andere Strategie für Engagement gegen den Trend wäre,
beim 50%Retracement auf das erste Aufwärtsbein des Signalbodens zu kaufen.
Diese Bewegung braucht vielleicht ein, zwei Tage zur Entfaltung, doch sie ist
eines der häufigsten TradingMuster. Diese Strategie kann man auch für
Retracements auf 33% oder 67% anwenden. Wenn man sie mit vorangegangenen
langfristigen Böden, Balance Points oder GannWinkeln kombiniert, können
RetracementVerkäufe massgebliche Einstiegs oder Ausstiegspunkte liefern, bei
denen der Markt kippt bzw. der Trend von unten nach oben dreht.
Diese beiden Ausnahmen zur StandardStopRegel, Signaltops und
Signalböden, sind für aggressive Trader geeignet, die Gewinne sichern wollen,
bevor der Markt wieder ein Swing Top oder einen Swing Bottom erreicht. Dabei
ist zu beachten, dass beim Einsatz dieser Stops keine Trendwende vorliegt. Sie
sind vielmehr massgebliche Indikatoren dafür, dass in absehbarer Zukunft eine
Trendwende bevorsteht. Sie sind besonders effektiv in umsatzstarken,
schnelllebigen Märkten, die in kurzer Zeit mehrere deutliche Schwingungen
durchlaufen.
Der Chart zeigt einen Schluss bei einem Tief. Obwohl der
Wochenschlusskurs auf dem Tief lag, hat ein Anstieg eingesetzt. Das
abschliessende Tief war ein Signalboden.
WEITERE WICHTIGE FORMATIONEN
Neben der Bildung von Signaltops und Signalböden weist der
Markt auch dadurch auf bevorstehende Trendwenden hin, dass er auf oder bei
einem Tief oder Hoch schliesst.
Schluss bei einem Tief
Nach einer ausgeprägten Abwärtsbewegung von Kurs und Zeit
oder wenn Trading auf einem historisch niedrigen Niveau stattdessen,
verzeichnet ein Markt oft einen in Abwärtsrichtung weiterten Balken und
schliesst beim Tief oder ein, zwei Preiseinheiten davon entfernt . Im nächsten
Zeitintervall eröffnet der Markt stärker und gerät nicht unter den Schluss des
tiefen Tages.
Dadurch kommt es nicht zu einer Trendwende, aber dies ist
ein aussagekräftiges Indiz dafür, dass der Markt sich auf eine Trendwende
vorbereitet oder sich eine Unterstützung herausbildet.
Schluss bei einem Hoch
Nach einer ausgeprägten Aufwärtsbewegung von Kurs und Zeit
oder wenn Trading auf einem historisch hohen Niveau stattfindet, verzeichnet
ein Markt oft einen in Aufwärtsrichtung erweiterten Balken und schliesst beim
Hoch oder ein, zwei Preiseinheiten davon entfernt. Im nächsten Zeitintervall
eröffnet der Markt schwächer und gerät nicht über den Schluss des hohen Tages.
Dadurch kommt es nicht zu einer Trendwende, doch es ist ein
aussagekräftiges Indiz dafür, dass der Markt sich auf eine Trendwende
vorbereitet oder sich ein Widerstand herausbildet. Diese TopFormationen sollte
man daraufhin untersuchen, wie genau ihre prognostischen Möglichkeiten sind.
ZUSAMMENFASSUNG
Viele Trader wünschen sich rein mechanische Tradingsysteme,
um mit dem Trend zu traden, doch es gibt Umstände, unter denen ein Trader bei
minimalem Risiko seinen Gewinn maximieren kann. Genau hier greifen meiner
Ansicht nach die Ausnahmen zu den TrendindikatorRegeln. Ein Trader, der nur auf
Grundlage von Trendindikatoren agiert, kann sich darin verfangen. Er muss
wissen, dass manchmal Abwandlungen nötig sind, wenn das Trading erfolgreich
sein soll. Ein Trader, der bestimmte Signale wie Doppelböden, Doppeltops,
ausgeprägte Kursbewegungen, SwingKonsolidierung und Signaltops und böden
ausmachen kann, kann bevorstehende Trendwenden erkennen, bevor der
Trendindikator darauf hinweist.
Damit sind wir am Ende des Kapitels über Chartformationen
angelangt, die Ausnahmen zu den Swing ChartRegeln bilden. Wenn Sie sich mit
dieser Thematik befassen, sollten Sie besonders auf Signaltops und Signalböden
achten, da die meisten signifikanten Tops und Böden sich nach diesem Muster
entwickeln.
Swing Chart Trading
Nach der Konstruktion eines TrendindikatorCharts und der
Beobachtung des Marktverhaltens folgt der nächste Schritt: Sie lernen, wie man
ein einfaches TradingSystem entwickelt. Vom Aufbau her sind solche Systeme am
einfachsten, bei denen der Trader mechanisch in eine Position gebracht wird.
Eine Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Einsatz der Swing TradingTechnik
fürs Ein und Aussteigen ist, dass man mit den Merkmalen eines Marktes und denen
jedes Trendindikators vertraut sein muss. Gegenstand dieses Kapitels sind
Methoden zur Entwicklung von TradingStrategien auf Grundlage von Swing Charts,
darunter die Initiierung von Trades auf extremem Niveau, die Initiierung von
Trades auf einen Umkehrstop hin und verschiedene Methoden des Pyramidisierens.
Der TertiärtrendindikatorChart zeigt, dass der
Tertiärtrendindikator oder der EinTagesSwing Chart die Marktbewegungen eines
Tages vollzieht.
ÜBERBLICK ÜBER DIE INDIKATORCHARTS
TertiärtrendindikatorCharts
Der Tertiärtrend oder EinTagesTrendindikatorChart ist leicht zu konstruieren, da er einfach die
Auf und Abwärtsbewegungen des Marktes über einen Tag verfolgt.
Wird ein höheres Hoch als das des vorangegangenen Balkens
erreicht, führt die Tertiärtrendlinie von einem Kurstief aus nach oben. In
diesem Fall wird eine Linie gezogen vom Tief des vo'angegangenen Balkens zum
Kurshoch des aktuellen Balkens. So wird aus dem Tief des vorangegangenen
Balkens ein kurzfristiger Boden. Bewegt sich der Markt weiter nach oben, wird
die Trendlinie jeweils zum nächsten neuen Hoch weitergeführt so lange, bis der Markt einen Kurs
verzeichnet, der unter dem vorangegangenen Tief liegt. Wenn das eintritt, führt
die Tertiärtrendlinie dann vom Hoch des vorangegangenen Balkens hinunter zum
Tief des aktuellen Balkens. So wird aus dem letzten Hoch ein kurzfristiger
Gipfel. Das sind die Grundlagen fürs Trading mit dem EinTages oder
Tertiärtrendindikator.
SekundärtrendindikatorCharts
Der Sekundärtrend oder ZweiTagesTrendindikatorChart ist ebenfalls leicht zu konstruieren. Im
Grunde gleicht er dem Tertiärtrend oder EinTagesTrendindikatorChart, nur
verfolgt er die Auf und Abwärtsbewegungen des Marktes über zwei Tage.
Werden zwei höhere Hochs als das des vorangegangenen Balkens
in Folge erreicht, führt die Sekundärtrendlinie von einem Kurstief aus nach
oben. In diesem Fall wird eine Linie gezogen vom Tief des vorvorigen Balkens
zum Kurshoch des aktuellen Balkens. So wird aus dem Tief des vorvorigen Balkens
ein mittelfristiger Boden. Um die Trendlinie weiter nach oben zu ziehen, sind
nun keine zwei höheren Hochs in Folge mehr erforderlich. Bewegt sich der Markt weiter
nach oben, wird die Trendlinie jeweils zum nächsten neuen Hoch
weitergeführt so lange, bis der Markt
zwei tiefere Tiefs in Folge verzeichnet. Wenn das eintritt, führt die
Sekundärtrendlinie zum tieferen Tief des aktuellen Balkens hinab. So wird aus
dem Hoch des vorvorigen Balkens ein mittelfristiger Gipfel. Das sind die
Grundlagen fürs Trading mit dem ZweiTages oder Sekundärtrendindikator.
PrimärtrendindikatorCharts
Der Primärtrend oder DreiTagesTrendindikatorChart ähnelt den
EinTages und ZweiTagesTrendindikatorCharts, nur verfolgt er die Auf und
Abwärtsbewegungen des Marktes über drei Tage. Werden drei höhere Hochs als das
des vorangegangenen Balkens in Folge erreicht, führt die Primärtrendlinie von
einem Kurstief aus nach oben. In diesem Fall wird eine Linie gezogen vom drei
Balken zurückliegenden Tief zum Kurshoch des aktuellen Balkens. So wird aus dem
ursprünglichen, drei Balken zurückliegenden Tief ein langfristiger Boden. Um
die Trendlinie weiter nach oben zu ziehen, sind nun keine drei höheren Hochs in
Folge mehr erforderlich. Bewegt sich der Markt weiter nach oben, wird die
Trendlinie jeweils zum nächsten neuen Hoch weitergeführt so lange, bis der
Markt drei tiefere Tiefs in Folge verzeichnet. Wenn das eintritt, führt die
Primärtrendlinie zum tieferen Tief des aktuellen Balkens hinab. So wird aus dem
drei Balken zurückliegenden Hoch ein langfristiger Gipfel. Das sind die
Grundlagen fürs Trading mit dem DreiTages oder Primärtrendindikator.
Der PrimärtrendindikatorChart zeigt, dass der Primärtrendindikator
oder der DreiTagesSwing Chart die Marktbewegungen über drei Tage nachvollzieht.
Gemeinsamkeiten
Diese drei Trendindikatoren zeichnet man am besten von dem
Tag an auf, an dem der zugrunde liegende Kontrakt in den Handel kommt. So hält
der Trader alle Kursschwingungen charttechnisch fest, und der Trend ist zu
erkennen, bevor der Kontrakt mit höheren Umsätzen gehandelt wird. In Zeiten, in
denen gar kein Trading stattfindet oder die Umsätze gering sind, etwa in den
ersten paar TradingMonaten, liefert der Markt oft nur den Schlusskurs. Diesen
Kurs verwenden Sie dann als Hoch oder Tief, je nachdem, ob er über oder unter
der Handelsspanne des vorangegangenen TradingTages liegt. Bei der Konstruktion
dieses Charts notieren Sie die jeweiligen Kurse und Daten oberhalb der Swing
Tops und unterhalb der Swing Bottoms. Diese Informationen sind wichtig, da der
Trader daraus jederzeit ersehen kann, wo bei dem jeweiligen Kontrakt in der
Vergangenheit langfristige Tops und Böden aufgetreten sind. Übertragen Sie diese
historischen Daten in eine Tabelle, damit Sie die Abstände in Kurs und Zeit
berechnen können. Der Trader muss diese Informationen aufzeichnen, damit er die
Veränderungen von TopzuBoden, BodenzuTop, TopzuTop und BodenzuBoden feststellen
kann. Diese Daten sollten für Kurs und Zeit ermittelt werden, damit der Trader
über Dauer und Abstand jeder Schwingung informiert ist, um zukünftige
Marktschwingungen prognostizieren zu können. Eine lückenlose Aufzeichnung der
Tops und Böden ist nützlich im Hinblick auf Zyklen und historische Gipfel und
Böden.
Daneben sollte der Trader auch über das Marktverhalten auf
verschiedenen Kursniveaus im Bilde sein. So sollten Ausmass und Dauer der
Schwingungen auf besonders hohem und besonders niedrigem Niveau registriert
werden. Die wahrscheinlichste Variante ist hier, dass die Handelsspannen in der
Umgebung von Tiefs kleiner und in der Umgebung von Hochs grösser sind. Das gibt
dem Trader einen Hinweis darauf, in welcher Phase einer Bewegung sich der Markt
befindet. Durch das Sammeln von Schwingungsdaten und das Erfassen von Ausmass
und Dauer der Schwingungen von TopzuTop kann der Analyst anhand der typischen
Merkmale eines bestimmtes Marktes bei einem Top erkennen, wann ein Anstieg dem
Ende zu geht. Das verhindert ein Einsteigen auf zu hohem Niveau oder am Ende
einer signifikanten Schwingung. Ähnliche Informationen liefert das Studium von
Ausmass und Dauer der Schwingungen von BodenzuBoden. Sie verhindern den
Einstieg auf extrem niedrigem Niveau oder am Ende einer signifikanten zyklischen
Abwärtsbewegung.
Bei diesen drei Trendindikatoren gelten für Einstieg und
Ausstieg dieselben Regeln. So steigt ein Trader vielleicht in eine LongPosition
ein, wenn der Markt das letzte Swing Top überkreuzt, und behält diese Position
bei, solange der Markt weiter höhere Tops und höhere Böden verzeichnet, wobei
er unter den letzten Swing Bottom einen schützenden UmkehrStop platziert. Für
eine ShortPosition gilt das umgekehrt: Man nimmt eine ShortPosition ein, wenn
der Markt den letzten Swing Bottom kreuzt. Diese TradingMethode ist besonders
empfehlenswert, wenn der Markt sich auf extremem Kurs und Zeitniveau bewegt.
GRUNDSÄTZLICHE HINWEISE ZUM
TRADING
Kauf und Verkaufspunkte
Hat der Trader die TrendindikatorCharts konstruiert und die
Swing Tops und Bottoms und die StopPlatzierung studiert, kann er mit diesem
TradingWerkzeug ganz leicht Trades initiieren. Hier nun eine generelle
Erläuterung zur Anwendung des Trendindikators für den Einstieg in den Markt.
Verwendet der Trader ausschliesslich den Trendindikator zum
Einsteigen, wird er von Trendwenden hinein oder herausdirigiert . Nach der
korrekten Konstruktion der TrendindikatorCharts müssen Sie die aktuelle
Position des Marktes im Hinblick auf seine historische Spanne oder die Spanne
des nächstfälligen Kontrakts ermitteln.
Dieses TradingWerkzeug funktioniert am besten, wenn der
Markt sich auf einem historischen Hoch oder Tief befindet oder gerade eine
ausgeprägte Auf oder Abwärtsbewegung vollzogen hat.
Der Trendindikator kann an jedem beliebigen Punkt des Charts
eingesetzt werden, doch es hat sich erwiesen, dass bestimmte Niveaus besonders
erfolgversprechend sind. Setzt man den Indikator auf extremem Niveau ein, ist
er nützlicher als in der Mitte einer grösseren Bewegung. Es folgen
Erläuterungen zu Trades auf Grundlage des Einsatzes von Trendindikatoren auf
vier üblichen Kursniveaus.
Initiierung eines TrendindikatorKaufsignals von einem
extremen Tief aus. Aus einer Seitwärtsbewegung heraus platzieren Sie nach einer
ausgeprägten Abwärtsbewegung von Kurs und Zeit, wenn der Markt ein extrem
niedriges Kursniveau erreicht hat, einen Kaufstop für einer Kontrakt oberhalb
des letzten Swing Tops. Dann warten Sie, bis der Markt den Stop erreicht und
die Order ausgeführt wird.
Ist das geschehen, platzieren Sie eine VerkaufsStop Order
unter den letzten Swing Bottom. Legt der Markt weiter zu, halten Sie Ihre
Position, solange immer höhere Hochs und höhere Tiefs erreicht werden. Der
Verkaufsstop bleibt unter dem letzten Swing Bottom. Im Laufe des Anstiegs
bildet der Markt möglicherweise eine Reihe immer höherer Gipfel aus. In diesem
Fall folgen Sie dem Markt nach oben und verschieben den Verkaufsstop unter den
jeweils letzten Swing Bottom. So sichern Sie sich fortlaufend Gewinne. Bildet
der Markt ein Swing Top und durchbricht danach den letzten Swing Bottom, werden
Sie ausgestoppt und Ihre Position ist aufgelöst.
Initiierung eines TrendindikatorVerkaufssignals von einem
extremen Hoch aus. Aus einer Seitwärtsbewegung heraus platzieren Sie nach einer
ausgeprägten Aufwärtsbewegung von Kurs und Zeit, wenn der Markt ein extrem
hohes Kursniveau erreicht hat (Abbildungen 8.98.11), einen Verkaufsstop für
einen Kontrakt unterhalb des letzten Swing Bottoms. Dann warten Sie, bis der
Markt den Stop erreicht und die Order ausgeführt wird. Ist das geschehen,
platzieren Sie eine KaufStop Order über das letzte Swing Top. Gibt der Markt
weiter nach, halten Sie Ihre Position, solange immer tiefere Tiefs und tiefere
Hochs erreicht werden. Der Kaufstop bleibt über dem letzten Swing Top. Im Laufe
des Rückgangs bildet der Markt möglicherweise eine Reihe immer tieferer Gipfel
aus. In diesem Fall folgen Sie dem Markt nach unten und verschieben den
Kaufstop über das jeweils letzte Swing Top. So sichern Sie sich fortlaufend
Gewinne. Bildet der Markt einen Swing Bottom und durchbricht danach das letzte
langfristige Swing Top, werden Sie ausgestoppt und Ihre Position ist aufgelöst.
UmkehrStops
Initiierung eines Kaufsignals mit einem UmkehrStop. Wie
Dereds erwähnt, liegt der sicherste Zeitpunkt zur Initiierung eines Kaufs nach
einer ausgeprägten Abwärtsbewegung von Kurs und Zeit oder wenn der Markt ein
historisch niedriges Kursniveau erreicht. Dies ist das wohl
erfolgversprechendste TradingSchema, doch aktivere Trader kaufen vielleicht
nach Glattstellung einer ShortPosition. Ist ein Kaufstop und eine Umkehr
erreicht, folgt der Trader einfach den Aufwärtsbewegungen des Marktes und
verschiebt die Verkaufs und Umkehrstops, sobald sich ein neuer Swing Bottom
herausbildet. Er hält seine LongPosition, solange der Markt weiter höhere Tops
und höhere Böden zeigt. Er verkauft und nimmt eine Gegenposition ein, wenn der
letzte Swing Bottom durchstossen und der Verkaufsstop erreicht wird.
Eine von einem Kaufstop und einer Umkehr initiierte
LongPosition ist oft riskanter als ein Kaufsignal, das nach einer ausgeprägten
Abwärtsbewegung von Kurs und Zeit oder auf einem extrem niedrigen Kursniveau
generiert wird. Der Grund dafür ist, dass der Kauf oft bei einem ungünstigen
Kursniveau erfolgt, etwa in der Mitte der Kontraktspanne. Auf diesem Niveau
kann es zu wechselhaftem TradingVerhalten in beide Richtungen kommen. Die Folge
sind Schaukelbörsen. Hier häufen sich Verluste, zum einen durch misslungene
Trades, zum anderen durch hohe TradingKosten. Allerdings gilt das besonders für
den Tertiärtrendindikator, weniger für den Sekundär und Primärtrendindikator.
Durch weiterführende Studien wird jeder Trader feststellen, welcher
Trendindikator sich für seinen TradingStil am besten eignet. Dieses Thema wurde
in den vorangegangenen Kapiteln bereits näher erläutert.
Die einzige Situation, in der ein KaufUmkehrSignal empfohlen
wird, ist die nach einer ausgeprägten Abwärtsbewegung von Kurs und Zeit, die
den Markt auf ein historisch niedriges Kursniveau gedrückt hat, wenn der Trader
in ShortPosition mit dem Trendindikator abwärts geht. In diesem Fall steht dem
Trader das nötige ExtraKapital zur Verfügung, da er von einer lukrativen
ShortPosition ausgehen kann. Er arbeitet sozusagen mit dem Geld des Marktes.
Die Initiierung eines Verkaufssignals mit einem UmkehrStop.
Wie beim gerade erläuterten Kaufsignal mit UmkehrStop ist die Initiierung eines
Verkaufssignals mit einem UmkehrStop riskanter als die Initiierung einer
ShortPosition auf extrem hohem Niveau. Auch hier hat der Trader nicht in der Hand,
auf welchem Kursniveau die Position initiiert wird. Wird der Verkauf auf oder
in der Umgebung einer historischen Unterstützung ausgelöst oder in einem
signifikanten PercentageRetracementBereich, wird sich der Trader womöglich über
mehrere Zeitintervalle hinweg auf beiden Seiten des Marktes wiederfinden, bis
der Markt sich von der Unterstützung löst. Dieses Signal wird aggressiven
Tradern empfohlen, die keine Gelegenheit auslassen wollen und mit
Schaukelbewegungen und erhöhten TradingKosten leben können.
Die einzige Situation, in der ein VerkaufsUmkehrSignal
empfohlen wird, ist die nach einer ausgeprägten Aufwärtsbewegung von Kurs und
Zeit, die den Markt auf ein historisch hohes Kursniveau getrieben hat, wenn der
Trader in LongPosition mit dem Trendindikator aufwärts geht. In diesem Fall
steht dem Trader das nötige ExtraKapital zur Verfügung, da er von einer
lukrativen LongPosition ausgehen kann. Er arbeitet sozusagen mit dem Geld des
Marktes.
PYRAMIDISIEREN:
EINE ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
Ist ein Swing Chart erstellt und ein Eindruck vom
Marktverhalten gewonnen, liebäugeln viele Trader mit dem Gedanken, beim Swing
Trading zu pyramidisieren. Pyramidisieren ist heute nicht mehr so populär wie
früher, aufgrund der stärkeren Volatilität und der kürzeren Schwingungen der
modernen Märkte. Die Angst davor, mit einer grossen Position in eine
Schaukelbörse zu geraten, hält viele Trader davon ab. Um richtig zu
pyramidisieren, muss ein Trader den Markt gründlich erforschen und studieren.
Für eine solche Transaktion im grösseren Stil sind ausserdem ein korrekt
konstruierter Swing Chart sowie gutes Timing vonnöten.
Viele Trader erleiden heute beim Pyramidisieren Schiffbruch,
weil sie dem Markt nicht die Zeit lassen, seinen langfristigen Trend zu
entfalten. Sie achten nur auf das vordere Ende des Marktes und vernachlässigen
dabei die hinteren Liefermonate in der Ansicht, ein Markt mit wenig offenen
Positionen sei fürs Trading ungeeignet. Auf welchem Markt man sich engagiert,
hängt vom individuellen TradingStil ab. So muss der kurzfristig orientierte Day
Trader einen Markt mit hoher Liquidität wählen. Die hinteren Liefermonate
dagegen werden von vielen Tradern gemieden, weil sie befürchten, ihre Orders
könnten ungünstig ausgeführt werden.
Wer pyramidisieren will, muss sich mit hinteren
Liefermonaten befassen und darf keine kalten Füsse bekommen, wenn ein Kontrakt
noch sechs Monate oder ein Jahr läuft. Den Mut dazu bekommt man, wie schon
gesagt, durch genaue Kenntnis des Marktes. Um erfolgreich zu pyramidisieren,
muss der Trader also über die Möglichkeit einer kurzfristig ungünstigen
Situation hinwegsehen und sich auf die langfristigen Aussichten konzentrieren.
Jeder Trader beurteilt das Marktverhalten anders. Der
kurzfristig orientierte Trader freut sich über einen schnelllebiger Markt, denn
er will rasch ein und aussteigen, und dafür braucht er Volatiliät. Der
pyramidisierende Trader dageger weiss, dass der Markt Zeit braucht, sich zu
entwickeln, unc kümmert sich weniger um die kurzfristigen Marktaktivitäten.
Wollen Sie Ihr Trading langfristig gestalten, müssen Sie sich die
entsprechenden Daten beschaffen und Charts erstellen und studieren.
Aus Platzgründen können die Börsendienste nicht alle Märkte
abdecken, auf denen Trading stattfindet. Sie liefern also den Chart des
meistgehandelten Kontrakts. Um seine Pyramide zu planen, sollte der Trader
allerdings langfristige Charts konsultieren. Die besten Hinweise darauf, auf
welchen Märkten Pyramidisieren lohnt, bieten normalerweise Monats und
Wochencharts. Aus diesen Charts kann der Trader ersehen, welche Märkte sich auf
extremem Niveau befinden und so die besten Voraussetzungen für eine Erfolg
versprechende, langfristige Pyramide bieten.
Wie bereits erwähnt, ist die Technik des Pyramidisierens
heute selten erfolgreich, weil die Trader dem Trend nicht die Zeit lassen, sich
zu entfalten. Wird bei einem vorderen Kontrakt pyramidisiert, geht das oft
daneben, weil es zu früh zum Rollover kommt. Wenn sich jemand beispielsweise in
Sojabohnen engagiert und im Oktober mit Sojabohnen mit Laufzeit November zu
pyramidisieren beginnt, kommt ihm der Rollover zu Sojabohnen mit Laufzeit
Januar dazwischen. Der Übergang von einem Kontrakt auf den anderen wirft den
Trader oft aus der Bahn, insbesondere beim Übergang von auf die alte Ernte
bezogenen Kontrakten zu auf die neue Ernte bezogenen. Der ständige Rollover
kann dazu führen, dass sich der Analyst zu sehr auf den reibungslosen Übergang
von einem Kontrakt zum nächsten konzentriert, statt auf das eigentliche
Trading.
Wer also erfolgreich auf Grundlage des langfristigen
Markttrends pyramidisieren will, muss einen hinteren Kontrakt traden, das
Risiko einer kurzfristig ungünstigen Erfüllung aufgrund geringer Liquidität in
Kauf nehmen und seine TradingStrategie sorgfältig vorbereiten und planen.
DIE KAUFPYRAMIDE
Wer auf eine langfristige Kaufpyramide spekuliert, muss sich
einen Markt auf historisch niedrigem Niveau suchen. Bei solchen Extremen ist
die Volatilität meist gering, insbesondere, wenn der Markt gerade eine
ausgeprägte Abwärtsbewegung vollendet. Bei geringer Volatilität und knappen
Handelsspannen sind StopLoss Orders leichter zu kontrollieren.
Pyramidisieren auf Grundlage des Tertiärtrendindikators
Beim Trading auf Grundlage des Tertiärtrendindikators gibt
es zwei Möglichkeiten zum Pyramidisieren:
1 Kauf bei Überkreuzung des TertiärtrendTops.
2 Kauf in festen Abständen in Richtung des Tertiärtrends.
Kaufpyramide ausschliesslich auf Grundlage kurzfristiger
Schwingungen. Die LongPyramide kann bei der einfachen Überkreuzung eines
kurzfristigen Tops nach einer ausgeprägten Abwärtsbewegung von Kurs und Zeit
beginnen. Natürlich ergibt sich eine LongPyramide nicht zufällig, sondern muss
geplant sein. Hat der Trader den ersten Trade ausgeführt, mit dem er seine
Pyramide beginnt, folgt er einfach den Schwingungen des Marktes, indem er seine
Position aufstockt, während der Markt anzieht und kurzfristige Tops erreicht .
Bei dieser Methode muss man in Stärke hinein kaufen. Dem
Trader muss klar sein, dass es nach der Generierung von Kaufsignalen im Markt
zu normalen Schwingungen nach unten kommt. Aufgrund der vorherigen teureren
Zukäufe verwandeln sich GewinnPositionen oft in neutrale oder sogar
VerlustPositionen.
Kaufpyramide zu festgelegten Kursniveaus auf Grundlage des
Tertiärtrendindikators. Eine Kaufpyramide kann man auch aufbauen, wenn man sich
zu festgelegten Kursniveaus nach Generierung des ersten Kaufsignals eindeckt.
Am sichersten bestimmt man die Kaufabstände, indem man sich die vergangenen
kurzfristigen Schwingungen des Kontrakts ansieht. Vergessen Sie nicht: Bei
einer Pyramide, die von einem Boden ausgeht, kauft der Trader in Stärke hinein.
Wenn der durchschnittliche Anstieg bei Sojabohnen 20 Cents beträgt, stocken Sie
Ihre Pyramide nicht nach einem Anstieg um 20 Cents auf. Suchen Sie statt dessen
die Mitte der durchschnittlichen Aufwärtsbewegung, von der aus der Markt
wahrscheinlich noch weiter steigen wird. Die Absicht ist, mit dem Trend zu
kaufen, aber zu einem günstigeren Kurs als über einem Swing Top. Dieser
günstigere Kurs ergibt sich aus einem vorher festgelegten Kurszuwachs, einem
Percentage RetracementPunkt etwa oder einem GannWinkel. (Diese beiden Begriffe
werden in späteren Kapiteln noch näher erläutert). Die Kenntnisse, die man aus
Konstruktion und Studium der vergangenen Schwingungen eines bestimmten Marktes
gewinnt, sind für den erfolgreichen Aufbau einer Pyramide erforderlich. Machen
Sie sich anhand der historischen Daten mit den charakteristischen
Schwingungsmerkmalen vertraut.
Auch bei dieser Pyramidisiertechnik kann sich eine
GewinnPosition aufgrund der vorherigen teureren Zukäufe in eine neutrale oder
eine VerlustPosition verwandeln, doch die Gefahr ist geringer als bei der
ersten Methode.
Kaufpyramide mit festgelegten Zeitintervallen auf Grundlage
des kurzfristigen Swing Charts. Der Ausdruck „to beat the market" („den
Markt schlagen") wird von Tradern häufig verwendet. Beim Trading in
festgelegten Zeitintervallen geht man jedoch eher mit dem Rhythmus des Marktes
als gegen ihn. Ergeben die gesammelten Daten über vorangegangene Schwingungen,
dass der Markt normalerweise eine bestimmte Anzahl von Zeitintervallen von
einem Top entfernt eine Korrektur durchmacht, kauft man, wenn der Markt eine
dem vorangegangenen Rückgang entsprechende Zeit schwächer tendiert hat. Hat
beispielsweise die erste kurzfristige Schwingung 10 Auf und 4 Abwärtstage und
die zweite 15 Auf und 4 Abwärtstage, kaufen Sie möglichst in den nächsten auf
einen Anstieg folgenden 4TagesEinbruch hinein.
Damit diese Pyramide funktioniert, muss der Markt sich
unbedingt weiterhin so verhalten. Entspricht ein Anstieg zeitlich nicht dem
vorigen oder ist der folgende Einbruch grösser als der vorangegangene, spricht
der zeitliche Aspekt für eine bevorstehende Trendwende. Sie sollten unbedingt
versuchen, mit der zeitlichen Entwicklung des Marktes mitzugehen. Läuft die
Zeit ab oder das Muster ändert sich, betrachten Sie das als Trendwende.
Pyramidisieren auf Grundlage des Sekundärtrendindikators
Beim Trading auf Grundlage des Sekundärtrendindikators gibt
es drei Möglichkeiten zum Pyramidisieren:
1 Kauf bei Überkreuzung des SekundärtrendTops.
2 Kauf in festen Abständen in Richtung des Sekundärtrends.
3 Kauf auf Grundlage einer Kombination von Tertiär und
Sekundärtrend.
Auch hier sollten Sie auf einem extremen Kursniveau mit dem
Trading beginnen. Diesen Bereich ermittelt man mit Hilfe historischer Daten
oder aufgrund der Erkenntnisse aus der Betrachtung vergangener Schwingungen.
Kaufpyramide ausschliesslich auf Grundlage mittelfristiger
Schwingungen. Die erste Möglichkeit des Pyramidisierens ist, mit dem
Sekundärtrendindikator zu kaufen (Abbildung 8.13). Kaufen Sie von einem extrem
niedrigen Niveau ausgehend, sobald der Markt ein mittelfristiges Swing Top
überkreuzt, und platzieren Sie einen StopLoss unterhalb des letzten
mittelfristigen Swing Bottoms. Aufgestockt wird erstmals, wenn der Markt das
nächste mittelfristige Top erreicht. Traden Sie nach diesem Schema weiter, bis
der Markt ein oberes Extrem erreicht oder den letzten mittelfristigen Swing
Bottom kreuzt.
Kaufpyramide zu festgelegten Kursniveaus auf Grundlage des
mittelfristigen Swing Charts. Die zweite Methode des Dynamidsierens ist, bei
festgelegten Kursniveaus zu kaufen . Mit dieser Pyramide beginnen Sie wie bei
der ersten. Im Laufe der Bewegung stocken Sie Ihre Position dann bei festgelegten
Kursniveaus auf. Wann ein festgelegtes Kursniveau gut ist, ermittelt man anhand
der Analyse vorangegangener Schwingungen. Zeigt der Markt die deutliche Tendenz
zu 10CentSprüngen, versuchen Sie, in Erwartung eines Sprungs um 10 Cents alle 5
Cents zu kaufen.
Achten Sie dabei auch auf vorangegangene Einbrüche des
Marktes, die nicht zu einer Trendwende geführt haben. Zeigt der Markt zum
Beispiel die Tendenz zu Einbrüchen um 5 Cents nach Tops, kaufen Sie in diese
5CentEinbrüche hinein. Diese Einbrüche können auf Percentage RetracementNiveaus
erfolgen oder in aufwärts tendierende GannWinkel hinein. Die Absicht ist, auf
festgelegten Kursniveaus günstiger zu kaufen als in Ausbrüche nach dem letzten
mittelfristigen Swing Top hinein. Diese TradingTechnik erfordert Hintergrundwissen
und Übung.
Kaufpyramide zu festgelegten Zeitintervallen auf Grundlage
des mittelfristigen Swing Charts. Der Ausdruck „den Markt schlagen" wird
von Tradern häufig verwendet. Beim Trading in festgelegten Zeitintervallen geht
man jedoch eher mit dem Rhythmus des Marktes als gegen ihn. Ergeben die
gesammelten Daten über vorangegangene Schwingungen, dass der Markt
normalerweise eine bestimmte Anzahl von Zeitintervallen von einem Top entfernt
eine Korrektur durchmacht, kauft man, wenn der Markt eine dem vorangegangenen
Rückgang entsprechende Zeit schwächer tendiert hat. Hat beispielsweise die
erste Schwingung 10 Auf und 4 Abwärtstage, und die zweite 15 Auf und 4
Abwärtstage, kaufen Sie möglichst in den nächsten auf einen Anstieg folgenden
4TagesEinbruch hinein.
Damit diese Pyramide funktioniert, muss der Markt sich
unbedingt weiterhin so verhalten. Entspricht ein Anstieg zeitlich nicht dem
vorigen oder ist der folgende Einbruch grösser als der vorangegangene, spricht
der zeitliche Aspekt für eine bevorstehende Trendwende. Sie sollten unbedingt
versuchen, mit der zeitlichen Entwicklung des Marktes mitzugehen. Läuft die
Zeit ab oder das Muster ändert sich, betrachten Sie das als Trendwende.
Kaufpyramide auf Grundlage der Kombination von Tertiärtrendindikator
und Sekundärtrendindikator. Die dritte Einstiegsmöglichkeit haben Sie bei der
Überkreuzung des letzten mittelfristigen Swing Tops. Aufgestockt wird diese
LongPosition dann auf Grundlage des Tertiärtrend oder EinTagesSwing Charts.
Alle vom kurzfristigen Swing Chart initiierten Trades gehen dabei in Richtung
des mittelfristigen Trends. Schützende Stops für die LongPositionen im
mittelfristigen Trend werden dabei unter mittelfristige Böden platziert, solche
für LongPositionen im kurzfristigen Trend unter kurzfristige Böden. Bei einer
Abwandlung dieser Methode werden alle Stops unter den mittelfristigen Boden
gesetzt.
Hier haben wir es mit einem aggressiven TradingStil zu tun,
der nur bei einem extremen Tief oder auf einem historisch niedrigen Kursniveau
zum Einsatz kommen sollte. Diese TradingMethode erinnert an eine Pyramide, weil
sie sich von Boden zu Top hin verjüngt. Der Trader hat ja die Möglichkeit,
Positionen glattzustellen, je stärker der Markt anzieht.
Pyramidisieren auf Grundlage des Primärtrendindikators
Beim Trading auf Grundlage des Primärtrendindikators gibt es
vier Möglichkeiten zum Pyramidisieren:
1 Kauf bei Überkreuzung des PrimärtrendTops.
2 Kauf in festen Abständen in Richtung des Primärtrends.
3 Kauf auf Grundlage einer Kombination von Tertiär und
Primärtrend.
4 Kauf auf Grundlage einer Kombination von Sekundär und
Primärtrend.
Auch hier sollten Sie auf einem extremen Kursniveau mit dem
Trading beginnen. Diesen Bereich ermittelt man mit Hilfe historischer Daten
oder aufgrund der Erkenntnisse aus der Betrachtung vergangener Schwingungen.
Kaufpyramide ausschliesslich auf Grundlage langfristiger
Schwingungen. Die erste Möglichkeit des Pyramidisierens ist, mit dem
Primärtrendindikator zu kaufen. Kaufen Sie von einem extrem niedrigen Niveau ausgehend,
sobald der Markt ein langfristiges Swing Top überkreuzt, und platzieren Sie
einen StopLoss unterhalb des letzten langfristigen Swing Bottoms. Aufgestockt
wird erstmals, wenn der Markt das nächste langfristige Top erreicht. Traden Sie
nach diesem Schema weiter, bis der Markt ein oberes Extrem erreicht oder den
letzten langfristigen Swing Bottom kreuzt.
Kaufpyramide zu festgelegten Kursniveaus auf Grundlage des
PrimärtrendCharts. Die zweite Methode des Pyramidisierens ist, bei festgelegten
Kursniveaus zu kaufen. Mit dieser Pyramide beginnen Sie wie bei der ersten. Im
Laufe der Bewegung stocken Sie Ihre Position dann bei festgelegten Kursniveaus
auf. Wann ein festgelegtes Kursniveau gut ist, ermittelt man anhand der Analyse
vorangegangener Schwingungen. Zeigt der Markt die deutliche Tendenz zu
30CentSprüngen, versuchen Sie, in Erwartung eines Sprungs um 30 Cents alle 15
Cents zu kaufen.
Achten Sie dabei auch auf vorangegangene Einbrüche des
Marktes, die nicht zu einer Trendwende geführt haben. Zeigt der Markt zum
Beispiel die Tendenz zu Einbrüchen um 20 Cents nach Tops, kaufen Sie in diese
20CentEinbrüche hinein. Diese Einbrüche können auf Percentage
RetracementNiveaus erfolgen oder in aufwärts tendierende GannWinkel hinein.
Die Absicht ist, auf festgelegten Kursniveaus günstiger zu
kaufen als in Ausbrüche nach dem letzten mittelfristigen Swing Top hinein.
Diese TradingTechnik erfordert Hintergrundwissen und Übung.
Kaufpyramide zu festgelegten Zeitintervallen auf Grundlage
des PrimärtrendCharts. Der Ausdruck „den Markt schlagen" wird von Tradern
häufig verwendet. Beim Trading in festgelegten Zeitintervallen geht man jedoch
eher mit dem Rhythmus des Marktes mit als gegen ihn. Ergeben die gesammelten
Daten über vorangegangene Schwingungen, dass der Markt normalerweise eine
bestimmte Anzahl von Zeitintervallen von einem Top entfernt eine Korrektur
durchmacht, kauft man, wenn der Markt eine dem vorangegangenen Rückgang
entsprechende Zeit lang schwächer tendiert hat. Hat beispielsweise die erste
langfristige Schwingung 20 Zeitintervalle in Aufund 7 Zeitintervalle in
Abwärtsrichtung, und die zweite 25 Zeitintervalle in Auf und 7 Zeitintervalle
in Abwärtsrichtung, kaufen Sie möglichst in den nächsten auf einen Anstieg
folgenden Einbruch über 7 Zeitintervalle hinein.
Damit diese Pyramide funktioniert, muss der Markt sich
unbedingt weiterhin so verhalten. Entspricht ein Anstieg zeitlich nicht dem
vorigen oder ist der folgende Einbruch grösser als der vorangegangene, spricht
der zeitliche Aspekt für eine bevorstehende Trendwende. Sie sollten unbedingt
versuchen, mit der zeitlichen Entwicklung des Marktes mitzugehen. Läuft die
Zeit ab oder das Muster ändert sich, betrachten Sie das als Trendwende.
Kaufpyramide auf Grundlage der Kombination von
Tertiärtrendindikator und Primärtrendindikator. Die dritte Einstiegsmöglichkeit
haben Sie bei der Überkreuzung des letzten langfristigen Swing Tops.
Aufgestockt wird diese LongPosition dann auf Grundlage des Tertiärtrend oder
EinTagesSwing Charts. Alle vom kurzfristigen Swing Chart initiierten Trades
gehen dabei in Richtung des langfristigen Trends. Schützende Stops für die
LongPositionen im langfristigen Trend werden dabei unter langfristige Böden
platziert, solche für LongPositionen im kurzfristigen Trend unter kurzfristige
Böden. Bei einer Abwandlung dieser Methode werden alle Stops unter den
langfristigen Boden gesetzt.
Bei dieser TradingMethode wird der Trader dazu angehalten,
unter Ausnutzung der kurzfristigen Aufwärtsbewegungen innerhalb langfristiger
Aufwärtsbewegungen mit dem Primärtrend zu gehen. Bei dieser Technik bleibt der
Trader im Markt, solange der Primärtrend weiter aufwärts tendiert, verkleinert
seine Position jedoch, wenn der Tertiärtrendindikator Schwäche zeigt.
Hier haben wir es mit einem aggressiven TradingStil zu tun,
der nur bei einem extremen Tief oder auf einem historisch niedrigen Kursniveau
zum Einsatz kommen sollte. Diese TradingMethode erinnert an eine Pyramide, weil
sie sich von Boden zu Top hin verjüngt. Der Trader hat ja die Möglichkeit,
Positionen glattzustellen, je stärker der Markt anzieht.
Kaufpyramide auf Grundlage der Kombination von
Sekundärtrendindikator und Primärtrendindikator. Die vierte
Einstiegsmöglichkeit haben Sie bei der Überkreuzung des letzten langfristigen
Swing Tops. Aufgestockt wird diese LongPosition dann auf Grundlage des
Sekundärtrend oder ZweiTagesSwing Charts. Alle vom mittelfristigen Swing Chart
initiierten Trades gehen dabei in Richtung des langfristigen Trends. Schützende
Stops für die LongPositionen im langfristigen Trend werden dabei unter
langfristige Böden platziert, solche für LongPositionen im mittelfristigen
Trend unter mittelfristige Böden. Bei einer Abwandlung dieser Methode werden
alle Stops unter den langfristigen Boden gesetzt.
Bei dieser TradingMethode wird der Trader dazu angehalten.
unter Ausnutzung der mittelfristigen Aufwärtsbewegungen innerhalb langfristiger
Aufwärtsbewegungen mit dem Primärtrend zu gehen. Bei dieser Technik bleibt der
Trader im Markt. solange der Primärtrend weiter aufwärts tendiert, verkleinert
seine Position jedoch, wenn der Sekundärtrendindikator Schwäche zeigt.
Hier haben wir es mit einem aggressiven TradingStil zu tun.
der nur bei einem extremen Tief oder auf einem historisch niedrigen Kursniveau
zum Einsatz kommen sollte. Diese TradingMethode erinnert an eine Pyramide, weil
sie sich von Boden zu Top hin verjüngt. Der Trader hat ja die Möglichkeit,
Positionen glattzustellen, je stärker der Markt anzieht.
Die echte Kaufpyramide
Je nachdem, wie aggressiv ein Trader ist und wie sicher er
anhand der Marktanalyse bestimmen kann, ob wirklich ein extremes Niveau
erreicht ist, kann er auch mit der Methode einsteigen, die ich als echte
Pyramide bezeichne.
Eine echte Pyramide wird durch ein LongSignal ausgelöst und
zeichnet sich durch eine grosse Position in Bodennähe und eine kleinere beim
Top aus. Wer dieses Verfahren anwendet, muss sich mit der Berechnung von
Widerständen auskennen, um auf den richtigen Kursniveaus Positionen glattstellen
zu können. Solche Widerstandspunkte können sich aus verschiedenen Kombinationen
vergangener mittelfristiger Tops ergeben, insbesondere, wenn dem Anstieg ein
drastischer Einbruch vorausging. Weitere Zielzonen zur Gewinnmitnahme sind
Percentage RetracementPunkte und von früheren Tops ausgehende GannWinkel, falls
man solche feststellen kann. Diese zusätzlichen Widerstandspunkte werden in
späteren Kapiteln näher erläutert.
DIE VERKAUFSPYRAMIDE
Wer auf eine langfristige Verkaufspyramide spekuliert, muss
sich einen Markt auf historisch hohem Niveau suchen. Bei solchen Extremen ist
die Volatilität meist hoch, insbesondere, wenn der Markt gerade eine
ausgeprägte Aufwärtsbewegung vollendet. Bei hoher Volatilität und grossen
Handelsspannen sollte man StopLoss Orders genau im Auge behalten, um die
Risiken besser kontrollieren zu können.
Pyramidisieren auf Grundlage des Tertiärtrendindikators
Beim Trading auf Grundlage des Tertiärtrendindikators gibt
es zwei Möglichkeiten zum Pyramidisieren:
1 Verkauf bei Überkreuzung des TertiärtrendBodens.
2 Verkauf in festen Abständen in Richtung des Tertiärtrends.
Verkaufspyramide ausschliesslich auf Grundlage kurzfristiger
Schwingungen. Die ShortPyramide kann bei der einfachen Überkreuzung eines
kurzfristigen Bodens nach einer ausgeprägten Aufwärtsbewegung von Kurs und Zeit
beginnen. Natürlich ergibt sich eine ShortPyramide nicht zufällig, sondern muss
geplant sein. Hat der Trader den ersten Trade ausgeführt, mit dem er seine
Pyramide beginnt, folgt er einfach den Schwingungen des Marktes, indem er seine
Position aufstockt, während der Markt nachgibt und kurzfristige Böden erreicht.
Bei dieser Methode muss man in Schwäche hinein verkaufen.
Dem Trader muss klar sein, dass es nach der Generierung von Verkaufssignalen im
Markt zu normalen Schwingungen nach oben kommt (Abbildung 8.16). Durch das
vorherige Abstossen zu niedrigeren Kursen verwandeln sich GewinnPositionen oft
in neutrale oder sogar VerlustPositionen.
Verkaufspyramide zu festgelegten Kursniveaus auf Grundlage
des Tertiärtrendindikators. Eine Verkaufspyramide kann man auch aufbauen, wenn
man auf festgelegten Kursniveaus nach Generierung des ersten Verkaufssignals
verkauft. Am sichersten bestimmt man die Verkaufsabstände, indem man sich die
vergangenen kurzfristigen Schwingungen des Kontrakts ansieht. Vergessen Sie
nicht: Bei einer Pyramide, die von einem Top ausgeht, verkauft der Trader in
Schwäche hinein. Wenn der durchschnittliche Rückgang bei Silber 20 Cents
beträgt, stocken Sie ihre Pyramide nicht nach einem Einbruch um 20 Cents auf.
Suchen Sie statt dessen einen Durchschnittswert, von dem aus der Markt
wahrscheinlich noch weiter nachgeben wird. Er könnte 5 oder 10 Cents darunter
liegen. Die Absicht ist, mit dem Trend zu verkaufen, aber zu einem noch
günstigeren Kurs als unter einem Swing Bottom. Dieser günstigere Kurs ergibt
sich aus einer vorher festgelegten Kursveränderung. Bei dieser Methode kann es
erforderlich werden, 50%Punkte oder aufsteigende Winkel zu berechnen.
Die Kenntnisse, die man aus Konstruktion und Studium der
vergangenen Schwingungen eines bestimmtes Marktes gewinnt, sind für den
erfolgreichen Aufbau einer Pyramide erforderlich. Machen Sie sich anhand der
historischen Daten mit den charakteristischen Schwingungsmerkmalen vertraut.
Auch bei dieser Pyramidisiertechnik kann sich eine GewinnPosition durch das
vorherige Abstossen zu niedrigeren Kursen in eine neutrale oder eine
VerlustPosition verwandeln, doch die Gefahr ist geringer als bei der ersten
Methode.
Verkaufspyramide mit festgelegten Zeitintervallen auf
Grundlage des kurzfristigen Swing Charts. Der Ausdruck „den Markt
schlagen" wird von Tradern häufig verwendet. Beim Trading in festgelegten
Zeitintervallen geht man jedoch eher mit dem Rhythmus des Marktes als gegen
ihn. Ergeben die gesammelten Daten über vorangegangene Schwingungen, dass der
Markt normalerweise eine bestimmte Anzahl von Zeitintervallen von einem Boden
entfernt eine Korrektur durchmacht, verkauft man, wenn der Markt eine dem
vorangegangenen Anstieg entsprechende Zeit lang stärker tendiert hat. Hat
beispielsweise die erste kurzfristige Schwingung 10 Ab und 4
Aufwärtsintervalle, und die zweite 15 Ab und 4 Aufwärtsintervalle verkaufen Sie
möglichst in den nächsten auf einen Rückgang folgenden 4TagesAnstieg hinein.
Damit diese Pyramide funktioniert, muss der Markt sich
unbedingt weiterhin so verhalten. Entspricht ein Einbruch zeitlich nicht dem
vorigen oder ist der folgende Anstieg grösser als der vorangegangene, spricht
der zeitliche Aspekt für eine bevorstehende Trendwende. Sie sollten unbedingt
versuchen, mit der zeitlichen Entwicklung des Marktes mitzugehen. Läuft die
Zeit ab oder das Muster ändert sich, betrachten Sie das als Trendwende.
Pyramidisieren auf Grundlage des Sekundärtrendindikators
Beim Trading auf Grundlage des Sekundärtrendindikators gibt
es drei Möglichkeiten zum Pyramidisieren:
1 Verkauf bei Überkreuzung des Sekundärtrendbodens.
2 Verkauf in festen Abständen in Richtung des
Sekundärtrends.
3 Verkauf auf Grundlage einer Kombination von Tertiär und
Sekundärtrend.
Auch hier sollten Sie auf einem extremen Kursniveau mit dem
Trading beginnen. Diesen Bereich ermittelt man mit Hilfe historischer Daten
oder der Erkenntnisse aus der Betrachtung vergangener Schwingungen.
Verkaufspyramide ausschliesslich auf Grundlage mittelfristiger
Schwingungen. Die erste Möglichkeit des Pyramidisierens ist, mit dem
Sekundärtrendindikator zu verkaufen. Verkaufen Sie von einem extrem hohen
Niveau ausgehend, sobald der Markt einen mittelfristigen Swing Bottom
überkreuzt, und platzieren Sie einen StopLoss über das letzte mittelfristige
Swing Top.
Aufgestockt wird erstmals, wenn der Markt den nächsten
mittelfristigen Boden erreicht. Traden Sie nach diesem Schema weiter, bis der
Markt ein unteres Extrem erreicht oder den letzten mittelfristigen Swing Bottom
kreuzt.
Verkaufspyramide zu festgelegten Kursniveaus auf Grundlage
des mittelfristigen Swing Charts. Die zweite Methode des Pyramidisierens ist,
bei festgelegten Kursniveaus zu verkaufen. Mit dieser Pyramide beginnen Sie wie
bei der ersten. Im Laufe der Bewegung stocken Sie Ihre Position dann bei
festgelegten Kursniveaus auf. Wann ein festgelegtes Kursniveau gut ist,
ermittelt man anhand der Analyse vorangegangener Schwingungen. Zeigt der Markt
die deutliche Tendenz zu 10CentEinbrüchen, versuchen Sie, in Erwartung eines
Einbruchs von 10 Cents alle 5 Cents zu verkaufen.
Achten Sie dabei auch auf vorangegangene Sprünge des
Marktes, die nicht zu einer Trendwende geführt haben. Zeigt der Markt zum
Beispiel die Tendenz zu Sprüngen um 5 Cents nach Böden, verkaufen Sie in diese
5CentSprünge hinein. Diese Sprünge können auf Percentage RetracementNiveaus
erfolgen oder in abwärts tendierende GannWinkel hinein. Die Absicht ist, auf
festgelegten Kursniveaus günstiger zu verkaufen als in Einbrüche unter den
letzen mittelfristigen Swing Bottom hinein. Diese TradingTechnik erfordert
Hintergrundwissen und Übung.
Verkaufspyramide zu festgelegten Zeitintervallen auf
Grundlage des mittelfristigen Swing Charts. Der Ausdruck „den Markt
schlagen" wird von Tradern häufig verwendet. Beim Trading in festgelegten
Zeitintervallen geht man jedoch eher mit dem Rhythmus des Marktes als gegen
ihn. Ergeben die gesammelten Daten über vorangegangene Schwingungen, dass der
Markt normalerweise eine bestimmte Anzahl von Zeitintervallen von einem Boden entfernt
eine Korrektur durchmacht, verkauft man, wenn der Markt eine dem
vorangegangenen Anstieg entsprechende Zeit lang stärker tendiert hat. Hat
beispielsweise die erste Schwingung 10 Ab und 4 Aufwärtstage und die zweite 15
Ab und 4 Aufwärtstage, verkaufen Sie möglichst in den nächsten auf einen
Einbruch folgenden 4TagesSprung hinein.
Damit diese Pyramide funktioniert, muss der Markt sich
unbedingt weiterhin so verhalten. Entspricht ein Einbruch zeitlich nicht dem
vorigen oder ist der folgende Anstieg grösser als der vorangegangene, spricht
der zeitliche Aspekt für eine bevorstehende Trendwende. Sie sollten unbedingt
versuchen, mit der zeitlichen Entwicklung des Marktes mitzugehen. Läuft die
Zeit ab oder das Muster ändert sich, betrachten Sie das als Trendwende.
Verkaufspyramide auf Grundlage der Kombination von
Tertiärtrendindikator und Sekundärtrendindikator. Die dritte
Einstiegsmöglichkeit haben Sie bei der Überkreuzung des letzten mittelfristigen
Swing Bottoms. Aufgestockt wird diese ShortPosition dann auf Grundlage des
Tertiärtrend oder EinTagesSwing Charts. Alle vom kurzfristigen Swing Chart
initiierten Trades gehen dabei in Richtung des mittelfristigen Trends.
Schützende Stops für die ShortPositionen im mittelfristigen Trend werden dabei
über mittelfristige Tops platziert, solche für ShortPositionen im kurzfristigen
Trend über kurzfristige Tops. Bei einer Abwandlung dieser Methode werden alle
Stops über das mittelfristige Top gesetzt.
Hier haben wir es mit einem aggressiven TradingStil zu tun,
der nur bei einem extremen Hoch oder auf einem historisch hohen Kursniveau zum
Einsatz kommen sollte. Diese TradingMethode erinnert an eine umgekehrte
Pyramide, weil sie sich von Top zu Boden hin verjüngt. Der Trader hat ja die
Möglichkeit, Positionen glattzustellen, je schwächer der Markt tendiert.
Pyramidisieren auf Grundlage des Primärtrendindikators
Beim Trading auf Grundlage des Primärtrendindikators gibt es
vier Möglichkeiten zum Pyramidisieren:
1 Verkauf bei Überkreuzung des Primärtrendbodens.
2 Verkauf in festen Abständen in Richtung des Primärtrends
3 Verkauf auf Grundlage einer Kombination von Tertiär und
Primärtrend.
4 Verkauf auf Grundlage einer Kombination von Sekundärund
Primärtrend.
Verkaufspyramide ausschliesslich auf Grundlage von
langfristigen Schwingungen. Die erste Möglichkeit des Pyramidisierens ist, mit
dem Primärtrendindikator zu verkaufen. Verkaufen Sie von einem extrem hohen
Niveau ausgehend, sobald der Markt einen langfristigen Swing Bottom überkreuzt,
und platzieren Sie einen StopLoss oberhalb des letzten langfristigen Swing
Tops. Aufgestockt wird erstmals, wenn der Markt den nächsten langfristigen
Swing Bottom erreicht. Traden Sie nach diesem Schema weiter, bis der Markt ein
unteres Extrem erreicht oder das letzte langfristige Swing Top kreuzt.
Verkaufspyramide zu festgelegten Kursniveaus auf Grundlage
des PrimärtrendCharts. Die zweite Methode des Pyramidisierens ist, bei
festgelegten Kursniveaus zu verkaufen. Mit dieser Pyramide beginnen Sie wie bei
der ersten. Im Laufe der Bewegung stocken Sie Ihre Position dann bei
festgelegten Kursniveaus auf. Wann ein festgelegtes Kursniveau gut ist,
ermittelt man anhand der Analyse vorangegangener Schwingungen. Zeigt der Markt
die deutliche Tendenz zu 40CentEinbrüchen, versuchen Sie, in Erwartung eines Einbruchs
um 40 Cents alle 5 Cents zu verkaufen.
Achten Sie dabei auch auf vorangegangene Sprünge des
Marktes, die nicht zu einer Trendwende geführt haben. Zeigt der Markt zum
Beispiel die Tendenz zu Sprüngen um 15 Cents nach Böden, verkaufen Sie in diese
15CentSprünge hinein. Diese Sprünge können auf Percentage RetracementNiveaus
erfolgen oder in abwärts tendierende GannWinkel hinein.
Die Absicht ist, auf festgelegten Kursniveaus günstiger zu
verkaufen als in Einbrüche unter den letzten mittelfristigen Swing Bottom
hinein. Diese TradingTechnik erfordert Hintergrundwissen und Übung.
Verkaufspyramide zu festgelegten Zeitintervallen auf
Grundlage des PrimärtrendCharts. Der Ausdruck „den Markt schlagen" wird
von Tradern häufig verwendet. Beim Trading in festgelegten Zeitintervallen geht
man jedoch eher mit dem Rhythmus des Marktes als gegen ihn. Ergeben die
gesammelten Daten über vorangegangene Schwingungen, dass der Markt
normalerweise eine bestimmte Anzahl von Zeitintervallen von einem Boden
entfernt eine Korrektur durchmacht, verkauft man, wenn der Markt eine dem
vorangegangenen Anstieg entsprechende Zeit stärker tendiert hat. Hat
beispielsweise die erste langfristige Schwingung 10 Zeitintervalle in Ab und 4
Zeitintervalle in Aufwärtsrichtung und die zweite 15 Zeitintervalle in Ab und 4
Zeitintervalle in Aufwärtsrichtung, verkaufen Sie möglichst in den nächsten auf
einen Einbruch folgenden Anstieg über 4 Zeitintervalle hinein.
Damit diese Pyramide funktioniert, muss der Markt sich
unbedingt weiterhin so verhalten. Entspricht ein Einbruch zeitlich nicht dem
vorigen oder ist der folgende Anstieg grösser als der vorangegangene, spricht
der zeitliche Aspekt für eine bevorstehende Trendwende. Sie sollten unbedingt
versuchen, mit der zeitlichen Entwicklung des Marktes mitzugehen. Läuft die
Zeit ab oder das Muster ändert sich, betrachten Sie das als Trendwende.
Verkaufspyramide auf Grundlage der Kombination von
Tertiärtrendindikator und Primärtrendindikator. Die dritte Einstiegsmöglichkeit
haben Sie bei der Überkreuzung des letzten langfristigen Swing Bottoms.
Aufgestockt wird diese ShortPosition dann auf Grundlage des Tertiärtrend oder
EinTagesSwing Charts. Alle vom kurzfristigen Swing Chart initiierten Trades
gehen dabei in Richtung des langfristigen Trends. Schützende Stops für die
ShortPositionen im langfristigen Trend werden dabei über langfristige Tops
platziert, solche für ShortPositionen im kurzfristigen Trend über kurzfristige
Tops. Bei einer Abwandlung dieser Methode werden alle Stops über das
langfristige Top gesetzt.
Hier haben wir es mit einem aggressiven TradingStil zu tun,
der nur bei einem extremen Hoch oder auf einem historisch hohen Kursniveau zum
Einsatz kommen sollte. Diese TradingMethode erinnert an eine umgekehrte
Pyramide, weil sie sich von Top zu Boden hin verjüngt. Der Trader hat ja die
Möglichkeit, Positionen glattzustellen, je stärker der Markt nachgibt.
Verkaufspyramide auf Grundlage der Kombination von
Sekundärtrendindikator und Primärtrendindikator. Die vierte
Einstiegsmöglichkeit haben Sie bei der Überkreuzung des letzten langfristigen
Swing Bottoms. Aufgestockt wird diese ShortPosition dann auf Grundlage des
Sekundärtrend oder ZweiTagesSwing Charts. Alle vom mittelfristigen Swing Chart
initiierten Trades gehen dabei in Richtung des langfristigen Trends. Schützende
Stops für die ShortPositionen im langfristigen Trend werden dabei über
langfristige Tops platziert, solche für ShortPositionen im mittelfristigen
Trend über mittelfristige Tops. Bei einer Abwandlung dieser Methode werden alle
Stops über das langfristige Top gesetzt.
Hier haben wir es mit einem aggressiven TradingStil zu tun,
der nur bei einem extremen Hoch oder auf einem historisch hohen Kursniveau zum
Einsatz kommen sollte. Diese TradingMethode erinnert an eine umgekehrte
Pyramide, weil sie sich von Top zu Boden hin verjüngt. Der Trader hat ja die
Möglichkeit, Positionen glattzustellen, je stärker der Markt nachgibt.
Die umgekehrte Verkaufspyramide
Je nachdem, wie aggressiv ein Trader ist und wie sicher er
anhand der Marktanalyse bestimmen kann, ob wirklich ein extremes Niveau
erreicht ist, kann er auch mit der Methode einsteigen, die als umgekehrte
Pyramide bezeichnet wird.
Eine echte Pyramide wird durch ein LongSignal ausgelöst und
zeichnet sich durch eine grosse Position in Bodennähe und eine kleinere beim
Top aus. Eine umgekehrte Pyramide wird durch ein ShortSignal ausgelöst und
zeichnet sich durch eine grosse Position beim Top und eine kleinere in
Bodennähe aus. Wer dieses Verfahren anwendet, muss sich mit der Berechnung von
Unterstützungen auskennen, um auf den richtigen Kursniveaus Positionen
glattstellen zu können.
Solche Unterstützungspunkte können sich aus verschiedenen
Kombinationen vergangener mittelfristiger Böden ergeben, insbesondere, wenn dem
Anstieg ein drastischer Einbruch vorausging. Weitere Zielzonen zur
Gewinnmitnahme sind Percentage RetracementPunkte und von früheren Böden
ausgehende GannWinkel, falls man solche feststellen kann. Diese zusätzlichen
Widerstandspunkte werden in späteren Kapiteln näher erläutert.
NACHTEILE DES SWING CHARTS
Die Schaukelbörse
Der grösste Nachteil, den der Swing Chart Trader in Kauf
nehmen muss, ist die Schaukelbörse. Eine Schaukelbörse ist eine Reihe unechter
Trendwenden. Diese zeichnen sich aus durch Kurssprünge in beide Richtungen, die
keine nachhaltigen Aufoder Abwärtsbewegungen nach sich ziehen und ein oder zwei
Balken nach der letzten Trendwende ihre Richtung wieder ändern.
Um sich davor zu schützen, kann man Filter einbauen. Eine
einfache Variante ist, die Entfernung der oberhalb von Tops oder unterhalb von
Böden platzierten Stops zu verändern. Dann müsste der Markt erst eine minimale
Kursbewegung zeigen, bevor der Trendlinienindikator verschoben oder der
Tertiärtrendindikator von einem Tag auf zwei oder drei Tage verändert wird.
Beim Einsatz von Filtern ist das Kursniveau zu
berücksichtigen, auf dem sich der Markt aktuell bewegt. Auf hohem Kursniveau
etwa sind aufgrund der grösseren Volatilität und Spannen grosszügigere Stops
oberhalb von Swing Tops angezeigt, auf niedrigem Kursniveau sind die Spannen
dagegen kleiner und die Volatilität weniger ausgeprägt.
Lost Motion
Wer sich mit Filtern zu Swing Charts befasst, stösst früher
oder später auf ein Phänomen, das Gann als „lost motion" bezeichnet hat.
Unter Lost Motion versteht man das Mass,
in dem ein Markt ein Swing Top überschreiten oder einen Swing Bottom
unterschreiten darf, ohne dass eine Trendwende erfolgt. Wie schon bei den
allgemeinen Beispielen zur Funktionsweise von Swing Charts erwähnt, sollten Sie
kaufen, wenn der Markt ein Swing Top kreuzt, und verkaufen, wenn er einen Swing
Bottom kreuzt. Die Formulierung „kreuzt" ist jedoch bislang nicht näher
erklärt worden. Das liegt daran, dass jeder Markt seinen spezifischen
LostMotionWert hat (Abbildung 8.19).
Beim Markt für Sojabohnen etwa erfolgt die Wende hin zum
Abwärtstrend häufig 3 bis 5 Cents nach Überschreiten des Tops. Ein 1 bis 3
Cents oberhalb eines Swing Tops platzierter Stop kann also erreicht werden und
reicht daher vollkommen aus (Abbildung 8.20).
Das Gleiche gilt für unter Swing Bottoms platzierte Stops.
Der Markt kann einen Swing Bottom um bis zu 5 Cents durchstossen, bevor er nach
oben dreht und wieder ein langfristiger Aufwärtstrend einsetzt.
Wichtig ist dabei, dass der Trader das Auftreten von Lost
Motion verfolgt, damit er seine Stops strategisch so platzieren kann, dass mit
Erreichen des Stops eine Trendwende erfolgt. Das bewirkt man durch penible
charttechnische Darstellung „falscher Durchbrüche". Markieren Sie das
Auftreten von falschen Durchbrüchen auf dem Chart. Sie kommen meist in der
Umgebung von extremen Tops und extremen Böden vor. Jeder Analyst sollte diese
Zahlen über einen langen Zeitraum hinweg sammeln, um einen grossen Datenbestand
über solche Phänomene anzulegen und als Referenzmaterial aufzubewahren. Auf
Grundlage dieser Daten sollte der Analyst die maximale, minimale und
durchschnittliche Lost Motion für jeden Markt ermitteln können.
Neben der historischen Perspektive sollte der Chartist auch
Buch führen über die Lost Motion, die dem Chart des nächstfälligen Kontrakts
eigen ist. Wenn ein Trader die Schwingungen eines Marktes vom ersten TradingTag
an charttechnisch festhält, verfügt er über genaue Aufzeichnungen zur Lost
Motion, bevor der Kontrakt zum umsatzstärksten Markt wird.
Swing Chart mit Lost Motion
Ausserdem sollte der Trader auch die Lost Motion eines
Marktes auf einem bestimmten Kursniveau beachten. So ist die Lost Motion beim
Sojabohnenmarkt weit grösser, wenn sich der Markt zwischen $8 und $9 je Bushel
bewegt, als zwischen $6 und $5 je Bushel.
Das Konzept von Lost Motion ist so bedeutsam, weil es bei
der Anwendung von Percentage Retracements und GannWinkeln zur Ermittlung von
Unterstützung und Widerstand zum Tragen kommt. So kommt es häufig vor, dass ein
Markt die 50%Marke oder einen GannWinkel durchbricht, dann aber abdreht und den
Trend wieder aufnimmt. Die durch Analyse der Swing Charts ermittelte Lost
Motion ist häufig eine gute Ausgangsbasis zur Untersuchung dieses Phänomens bei
Percentage Retracement oder GannWinkelCharts.
ZUSAMMENFASSUNG
Das Thema Swing Charts und ihre Verwendung fürs Trading ist
damit abgehandelt. Die Swing ChartTechnik ist ein Kernstück der GannAnalyse, da
alle anderen Charts auf der Konstruktion des Swing Charts beruhen. Um
GannWinkel korrekt zeichnen zu können, braucht man klar definierte Tops und
Böden, ebenso für die Ermittlung von Percentage RetracementNiveaus. Und
schliesslich dienen die Swing Tops und Bottoms auch als Ausgangspunkte zur
Messung von Zeitintervallen für Zyklen.
Preis
HORIZONTALE UNTERSTÜTZUNG UND HORIZONTALER WIDERSTAND
Zur Ermittlung von Unterstützung und Widerstand verwendete
Gann verschiedene Methoden. Damit kam er zu dem Schluss, dass Unterstützung und
Widerstand horizontal und diagonal existieren. Eine horizontale Unterstützung
besteht aus Swing Tops, Swing Bottoms und Percentage RetracementPunkten. Sie
werden als horizontale Unterstützungs und Widerstandspunkte bezeichnet, da sie
sich weit nach rechts erstrecken, wenn man sie in einen Chart einzeichnet.
Unterstützung und Widerstand auf einem Swing Chart sind theoretisch unendlich,
während die RetracementNiveaus solange Bestand haben, wie der Markt innerhalb
der Spanne bleibt, in der sie entstanden sind. Diagonale Unterstützung und
diagonaler Widerstand dagegen werden von den GannWinkeln geschaffen.
Überschneiden sich die beiden, gilt das als besonders starkes Unterstützungs
oder Widerstandsniveau.
DIE SWING CHARTS
Aus dem Kapitel über Trendindikatoren wissen wir, wie Swing
Charts für Tertiär, Sekundär und Primärtrend konstruiert werden. Auf jedem
dieser Charts haben wir Tops und Böden identifiziert. Wenn wir uns nun
komplizierteren Preis und Zeitstudien zuwenden, werden wir erfahren, dass diese
Kurse nicht nur kurzfristig von Bedeutung sind, sondern buchstäblich bis in
alle Ewigkeit.
Swing Tops
Sobald ein Markt ein Top aufweist, sollte dieses Top auf dem
Chart nach rechts fortgeschrieben werden. Zu diesem Zweck ziehen wir eine rote
Linie vom Top aus nach rechts. Sie stellt die zeitliche Verlängerung dieses
Tops dar. Beim nachfolgenden Trading kann der Markt diese Linie mehrfach
erreichen oder überschreiten. Erreicht der Markt dieses Top zum ersten Mal, ist
mit Verkaufsdruck zu rechnen. Achten Sie hier darauf, ob sich ein Doppeltop
oder ein Signaltop ausbildet.
Bei Überkreuzung des Tops dreht der Trend entweder nach oben
oder der aktuelle Trend setzt sich fort. Das Niveau des gerade überkreuzten
Tops muss jetzt auf Bodenbildung hin beobachtet werden. Eine von Ganns
Lieblingsregeln war: „Aus alten Tops werden neue Böden." Hier muss man
genau hinschauen, denn oft überkreuzt ein Markt ein Top, erreicht die Stops und
fällt dann auf das Top zurück. Bei echter Gipfelbildung sollte dieses alte Top
sich als neuer Boden erweisen.
Jedes Top muss genau verfolgt werden, denn es hat
Auswirkungen auf zukünftige Tops. Darum sollte man Tops bis in die
Unendlichkeit fortschreiben bis in die
Zukunft also. Bei kurzfristigen Tops ist das schwer möglich, ohne den Überblick
zu verlieren, doch mittelfristige und vor allem langfristige sollten unbedingt
fortgeschrieben werden.
Swing Bottoms
Sobald ein Markt einen Boden aufweist, sollte dieser Boden
auf dem Chart nach rechts fortgeschrieben werden. Zu diesem Zweck ziehen wir
eine rote Linie vom Boden aus nach rechts. Sie stellt die zeitliche
Verlängerung dieses Bodens dar. Beim folgenden Trading kann der Markt diese
Linie mehrfach erreichen oder unterschreiten. Erreicht der Markt diesen Boden
zum ersten Mal, ist mit Kaufdruck zu rechnen. Achten Sie hier darauf, ob sich
ein Doppelboden oder ein Signalboden ausbildet.
Bei Überkreuzung des Bodens dreht der Trend entweder nach
unten oder der aktuelle Trend setzt sich fort. Das Niveau des gerade
überkreuzten Bodens muss jetzt auf Gipfelbildung hin beobachtet werden. Eine
von Ganns Lieblingsregeln war: „Aus alten Böden werden neue Tops." Hier
muss man genau hinschauen, denn oft überkreuzt ein Markt einen Boden, erreicht
die Stops und steigt dann wieder bis zum Boden an. Bei echter Bodenbildung
sollte dieser alte Boden sich als neues Top erweisen.
Jeder Boden muss genau verfolgt werden, denn er hat
Auswirkungen auf zukünftige Böden. Darum sollte man Böden bis in die
Unendlichkeit fortschreiben. Bei kurzfristigen Böden ist das schwer möglich,
ohne den Überblick zu verlieren, doch mittelfristige und vor allem langfristige
sollten unbedingt fortgeschrieben werden.
Die Swing Charts dienen nicht nur zur Ermittlung zukünftiger
Tops und Bottoms, sondern auch zur Prognose zukünftiger Kursbewegungen anhand
der Marktschwingungen. Um die Richtung zu prognostizieren, in die sich der Kurs
entwickeln wird, muss man festhalten, wie gross die jeweiligen Kurssprünge
sind. Für die Vorhersage zukünftiger Aufwärtsschwingungen ist die Analyse der
vergangenen äusserst wichtig. Entsprechend zieht man zur Prognose zukünftiger
Abwärtsschwingungen die vergangenen Abwärtsschwingungen heran.
Die Konstruktion des Swing Charts ist der erste Schritt zur
Analyse von Preis und Zeit, denn darauf basieren alle weiteren Werkzeuge der
technischen Analyse. Aus einem Swing Bottom und einem Swing Top ergibt sich
eine Handelsspanne. Innerhalb dieser Spanne liegen Unterstützungs und
Widerstandspunkte, deren Ermittlung die Voraussetzung für erfolgreiches Trading
ist. Die nächsten beiden Abschnitte dieses Kapitels sind der Betrachtung dieser
Unterstützungs und Widerstandspunkte gewidmet. Im ersten Abschnitt wird
beschrieben, wie GannWinkel zu zeichnen und zu interpretieren sind, im zweiten,
wie Percentage RetracementNiveaus zu berechnen und zu interpretieren sind.
GANN ANGLES
Dieser Teil der GannTheorie ist wohl der bekannteste, denn
viele Trader stützen sich beim persönlichen Trading und bei der Prognose auf
GannWinkel. Diese werden oft mit Trendlinien gleichgesetzt fälschlicherweise. Ein GannWinkel ist eine
diagonale Linie mit konstanter Steigung. Eine Trendlinie besteht beim
Aufwärtstrend aus den Verbindungen von Böden mit Böden, beim Abwärtstrend aus
den Verbindungen von Tops mit Tops.
Beim Erstellen von Gann Angle Charts sind wieder einmal die
Swing Charts gefragt, da ein GannWinkel in Abwärtskonstruktion von einem Swing
Top ausgeht, ein GannWinkel in Aufwärtskonstruktion von einem Swing Bottom. Für
die Ermittlung der genauen Position eines Winkels kann jeder beliebige der drei
TrendindikatorCharts herangezogen werden. Wie beim Trading auf Grundlage von
Swing Charts können zu viele Winkel den Trader allerdings verwirren. Daher ist
es nicht ratsam, Gann Angles von kurzfristigen Tops oder Böden aus zu
konstruieren. Daraus würde sich eine zu grosse Zahl von Winkeln ergeben,
geradezu ein Spinnennetz. Das birgt die Gefahr der sogenannten Analyseparalyse,
bei der der Trader förmlich gelähmt ist, weil Unterstützungen und Widerstände
in der ungeheuren Menge von Winkeln untergehen.
GannWinkel konstruiert man besser auf Grundlage von Sekundär
und PrimärtrendCharts, wobei der mittelfristige Chart optimal ist. Damit ergibt
sich genau die richtige Anzahl von GannWinkeln zur Ermittlung und Prognose von
Unterstützung und Widerstand. Auch die auf Grundlage von
PrimärtrendindikatorCharts gezeichneten GannWinkel sind von Bedeutung, doch sie
sind seltener. Ihre Aussagekraft beruht auf der Signifikanz der zugrunde
liegenden Böden und Tops, doch aufgrund ihrer geringen Zahl auf dem Chart ist
der Trader unnötigen Risiken ausgesetzt.
Die Bedeutung von Gann Angles
Die Winkeltheorie lässt sich im Grunde anhand von 18
geometrischen Formen erklären (siehe Abbildungen 9.39.21). Diese Formen kommen
vergleichsweise häufig vor und sind so bedeutsam, weil sie langfristig
Gültigkeit haben.
1 Quadratur der Spanne von einem Kurstief aus.
2 Quadratur der Spanne von einem Kurshoch aus.
3 Starker Bullenmarkt auf der Oberseite eines 1x1Winkels.
4 Schwacher Bullenmarkt auf der Unterseite eines 1x1Winkels.
5 Starker Bärenmarkt auf der Unterseite eines 1x1Winkels.
6 Schwacher Bärenmarkt auf der Oberseite eines 1x1Winkels.
7 Swing Chart und Winkel von einem Top aus.
8 Swing Chart und Winkel von einem Boden aus.
9 Winkel bei altem Top, neue Unterstützung.
10 Winkel bei altem Boden, neuer Widerstand.
11 Winkel von Doppeltops aus.
12 Winkel von Doppelböden aus.
13 Aufwärtskanal von einem Doppelboden aus.
14 Abwärtskanal von einem Doppeltop aus.
15 NullWinkel von einem Kurshoch aus.
16 NullWinkel von einem Kurstief aus.
17 Winkel von einem Top aus prognostiziert ein zukünftiges
Top.
18 Winkel von einem Boden aus prognostiziert einen
zukünftigen Boden.
19 Winkel wiederholen sich, solange der Markt innerhalb der
Spanne bleibt.
Wochenchart eines GannWinkels in Aufwärtskonstruktion für
Zucker .
Starker Bullenmarkt auf der Oberseite eines 1 x 1Winkels.
Schwacher Bullenmarkt auf der Unterseite eines ' x 1Winkels.
Schwacher Bärenmarkt auf der Oberseite eines 1 x 1Winkels.
Swing Chart mit Winkeln von einem Top aus. Auf Grundlage von
Swing Charts und Winkeln werden Kursbewegungen prognostiziert. Hier ist zu
beachten, dass eine Kombination aus Swing ChartZiel und Gann Angle die
Unterstützung bildet.
Swing Chart und Winkel von einem Boden aus. Achten Sie
darauf, wo ein Swing ChartZiel auf einem Winkel kompensiert wird. Beachten Sie
die Kombination von Swing ChartZiel und Gann Angle.
Winkel bei altem Top, neue Unterstützung
Winkel bei altem Boden, neuer Widerstand
Winkel von Doppeltops aus
Winkel von Doppelböden aus.
Aufwärtskanal von einem Doppelboden aus. Doppelböden bilden
Aufwärtskanäle, die den Markt nach oben steuern.
Abwärtskanal von einem Doppeltop aus. Doppeltops bilden
Abwärtskanäle, die den Markt nach unten steuern.
NullWinkel von einem Kurshoch aus. Das Kurshoch bildet mit
der Zeit eine Quadratur, wenn der Winkel von Null das Kurshoch erreicht.
NullWinkel von einem Kurstief aus. Das Kurstief bildet mit
der Zeit eine Quadratur, wenn der Winkel von 0 das Kurstief erreicht.
Winkel von einem Top aus prognostiziert ein zukünftiges Top.
Ein von einem Top ausgehender 1 x 1Winkel kann ein zukünftiges Top
prognostizieren.
Winkel von einem Boden aus prognostiziert einen zukünftigen
Boden. Ein von einem Boden ausgehender 1 x 1Winke kann einen zukünftigen Boden
prognostizieren.
Winkel wiederholen sich, solange der Markt innerhalb der
Spanne bleibt.
GannWinkel haben im Grunde den folgenden Zweck: Weiss man,
welche Winkel vermutlich auf zukünftige Tops und Böden hinweisen, und zwar
Wochen oder Monate bevor sie entstehen, kann man bessere TradingErfolge
erzielen. Die geometri schen Winkel prognostizieren die Tops und Böden nämlich
sehr genau. Bevor Sie diese Technik anwenden, sollten Sie die folgenden
wichtigen Punkte berücksichtigen:
• Jede
Commodity ist einzigartig. Um ihre charakteristischen Merkmale kennenzulernen,
muss man die Winkel für jeden Markt, auf dem man sich engagieren will,
gründlich analysieren und austesten. Finden Sie den richtigen Massstab für die
jeweilige Commodity. Wer willkürlich einen beliebigen Massstab einsetzt, macht
den ganzen Chart unbrauchbar.
• Die Märkte
sind in Aufbau und Funktion geometrisch. Jeder Punkt eines Charts ist auf einen
anderen Punkt des Charts ausgerichtet. Daher richtet sich der Markt nach den
Gesetzen der Geometrie, die sich in geometrischen Winkeln ausdrücken.
• Für
prognostische Zwecke sind Wochencharts ideal, gefolgt von Monatscharts. Tagescharts
eignen sich am besten für volatile, umsatzstarke Märkte.
Die Konstruktion von Gann Angle Charts
Wie bereits erwähnt, muss der Trader zunächst einen
TrendindikatorChart konstruieren, um einen GannWinkelChart erstellen zu können.
In diesem Abschnitt werden wir uns in erster Linie mit dem
SekundärtrendindikatorChart befassen. Die besten Gann Angle Charts lassen sich
nämlich anhand der Marktschwingungen über zwei Zeitintervalle konstruieren.
Massstab
GannWinkel bewegen sich mit einer gleichbleibenden Veränderungsrate.
Deshalb reagieren GannWinkelCharts so sensibel auf den Preismassstab.
Voraussetzung für einen aussagekräftigen, korrekt konstruierten Chart ist der
richtige Massstab. Wie bereits dargelegt, hat jeder Markt seinen spezifischen
Preismassstab. Die Märkte sind in Aufbau und Funktion geome
\:(\%Z\\•\3eS\1\X\Ze 'Zlee Z\YeA\UXeUhe
\$'2LX%\%\\\M\9
die Regeln der Geometrie.
Die Durchsicht von W. D. Ganns Charts und Manuskripten
zeigt, dass die von ihm gewählten Massstäbe einem geometrischen Aufbau oder
einer geometrischen Formel entsprachen. Wenn sich ein Markt auf niedrigerem
Niveau bewegte, verwendete er eine kleinere Preiseinheit. Bewegte er sich auf
höherem Niveau, verwendete er eine grössere Preiseinheit.
Grundsätzlich gilt: Es ist ein Preismassstab zu wählen, der
einer geometrischen Progression unterliegt und einen direkten Bezug zum
Kursniveau hat. Unter diesen Voraussetzungen werden geometrische Winkel Preis
und Zeit korrekt wiedergeben. Geometrisch aufgebaute Preiseinheiten für Tages,
Wochen oder Monatscharts sind beispielsweise:
124
148
248
4816
1/81/41/2
0,100,200,40 0,200,400,80 0,1250,250,50 0,250,501
4/328/3216/32
Dabei ist zu beachten, dass Gann zum Zeichnen von Charts von
1904 an bis zu seinem Tod 1955 ausschliesslich Papier mit acht Kästchen pro
Zoll verwendete, bei dem jede vierte Linie hervorgehoben war. Er wählte dieses
Papier, weil es geometrisch aufgebaut war. Andere Papiersorten mit
Unterteilungen nach 5 oder 10 Linien waren ungeeignet. Bei der Entwicklung der
Software Ganntrader 2 ist dieses spezifische geometrische Gesetz berücksichtigt
worden.
GannWinkel sind eine Funktion von Preis und Zeit. Daher ist
der Preismassstab so wichtig. Die Winkel haben prognostischen Wert, weil sie
sich mit einer gleichbleibenden Veränderungsrate bewegen. Auch deshalb muss der
korrekte Massstab verwendet werden, denn wenn der Massstab nicht stimmt, wird
die Prognose falsch.
Die Tabelle enthält
die für die jeweiligen FuturesMärkte am besten geeigneten Massstäbe. Sie
sollten bei der Konstruktion von Charts nach der GannMethode verwendet werden.
Sie haben sich durch korrekte Testergebnisse bewährt. Befassen Sie sich mit
diesen Massstäben in Theorie und Praxis, um herauszufinden, welche Ihrem
TradingStil entsprechen. Wenn Sie Ihre eigenen Massstäbe entwickeln wollen,
lesen Sie die folgenden Unterabschnitte.
So wird der Massstab für einen Freiverkehrsmarkt entwickelt.
Am leichtesten lässt sich der Massstab eines Marktes bestimmen, indem man die
Differenz zwischen TopzuTop und BodenzuBoden bildet und durch die Zeit teilt,
die der Markt brauchte, um von TopzuTop und BodenzuBoden zu gelangen.
Tabelle Optimale
Preismassstäbe
Diese Gleichung liefert die Veränderungsrate der auf und
absteigenden Linien. Ist die Differenz zwischen TopzuTop und BodenzuBoden 50
und der Zeitraum 27 Tage, verändert sich die Trendlinie, die diese beiden
Punkte verbindet, mit einer Rate von 1,85. Die durchschnittliche
Veränderungsrate der Trendlinie erhält man, wenn man diese Berechnung mehrmals
wiederholt. Hat man die durchschnittliche Veränderungsrate der Trendlinie
ermittelt, wird sie auf die nächste ganze Zahl gerundet. In unserem Beispiel
verändert sich die aufsteigende Trendlinie mit einer Durchschnittsrate von 1,95
am Tag. Der Massstab nach Gann wäre dann 2. Diese Methode sollte aber nur auf
Märkte angewandt werden, die nicht in der Liste der Massstäbe in Tabelle 9.1
enthalten sind.
Gleichung zur Ermittlung des korrekten Massstabes eines
Marktes. Der Abstand zwischen zwei langfristigen Böden, geteilt durch die Zeit,
die von einem zum nächsten Boden vergangen ist, ergibt die Veränderungsrate
oder den Massstab des Winkels. Die gleiche Formel kann man auch für zwei
langfristige Tops verwenden. Hat der Trader auf diese Weise mehrere Werte
ermittelt, kann er die durchschnittliche Veränderungsrate ausrechnen und auf
die nächste ganze Zahl runden.
1. Beispiel: Tageschart für Sojabohnen mit Laufzeit Juli 1997
Langfristiger Boden am 7. Februar 1997 bei 7,281/2. Langfristiger Boden am 15.
April 1997 bei 8,25. Die Zeitdifferenz betrug 45 Börsentage.
8,25 7,281/2 961/2
Cents 2,14 Cents/Tag
45 Tage 45 Tage
Das entspricht fast exakt dem vorgeschlagenen Tagesmassstab
von 2 Cents pro Tag.
2 Beispiel: Tageschart für Kanadische Dollar mit Laufzeit
Juni 1997
Langfristiges Top am 22. Januar 1997 bei 7568. Langfristiges
Top am 13. März 1997 bei 7403. Die Zeitdifferenz betrug 36 Börsentage.
Das entspricht fast exakt dem vorgeschlagenen Tagesmassstab
von 5 Cents pro Tag (Abbildung 9.22).
Stehen die Daten von BodenzuBoden und TopzuTop in der in den
Kapiteln zum Thema Trendindikator vorgeschlagenen Form zur Verfügung, sind die
nötigen Informationen für Research und korrekte Analyse des Marktmassstabs
vorhanden. Wer mit dem Massstab experimentieren will, darf sich nicht scheuen,
eine ganze Reihe von Charts zu erstellen. Am leichtesten lässt sich der
korrekte Massstab eines Marktes mathematisch ermitteln.
Die Berechnung von Gann Angles
GannWinkel sind leicht zu konstruieren. Da sie eine Funktion
von Preis und Zeit darstellen, braucht man zu ihrer korrekten Einzeichnung in
einen korrekt konstruierten Chart lediglich einen grünen Stift, einen roten
Stift, einen Taschenrechner und ein Lineal.
Ein korrekt konstruierter Chart berücksichtigt
ausschliesslich Börsentage. Feiertage und Wochenenden dürfen nicht einbezogen
werden, denn während dieser Zeiten finden keine Kursbewegungen statt. Jedes
Kästchen entspricht einem bestimmten Punktwert. Leere Kästchen würden den
Winkel ablenken er wäre dann steiler oder flacher, als er sein dürfte.
Die Gleichung, die der Berechnung von GannWinkeln zugrunde
liegt, lautet:
Preis x Zeit
Mit algebraischen Grundkenntnissen können wir Preis oder
Zeit berechnen, wenn zwei Variablen gegeben sind. Kennen wir den korrekten
Massstab und haben einen Ausgangskurs und einen zukünftigen Kurs, können wir
vorhersagen, wann der Markt diesen Kurs wohl erreichen wird. Kennen wir den zu
verwendenden Massstab und haben einen Ausgangskurs und ein zukünftiges Datum,
können wir vorhersagen, wo der Winkel im fraglichen Zeitraum liegen wird.
Die Berechnung von Winkeln in Aufwärtskonstruktion
GannWinkel von einem mittelfristigen Boden aus Starker Markt
auf der Oberseite des 1 x 1Winkels
Erster wichtiger Winkel: 1 x 1
Der erste und wichtigste Winkel, den es einzuzeichnen gilt,
ist der 1 x 1Winkel, der sich aus einer Preiseinheit je Zeiteinheit ergibt.
1 Schritt: Auf einem korrekt konstruierten Chart wird in
roter Farbe eine Linie vom mittelfristigen Boden nach rechts gezogen. Diese
Linie kann bis zum Ende des Charts fortgeschrieben werden. Zählen und
nummerieren Sie nun die Balken vom mittelfristigen Boden bis zum Chartende. Am
besten zählt es sich in Viererschritten.
2 Schritt: Zeichnen Sie vom mittelfristigen Boden aus den 1
x 1Winkel ein.
Die zugrunde liegende Formel ist: Massstab multipliziert mit
Zeit plus mittelfristiger Boden.
Beispiel: Tageschart des Marktes für Mastvieh mit Laufzeit
Juni 1997 im Massstab 10 Punkte pro Tag mit mittelfristigem Boden bei 6300 am
8. April 1997.
Vom mittelfristigen Boden bei 6300 am 8. April 1997 ziehen
Sie in roter Farbe eine Linie nach rechts. Diese Linie schreiben sie fort bis
zum Erfüllungstermin des Kontraktes.
Zählen Sie die Börsentage vom 8. April 1997 an. Tragen Sie
jeden vierten oder achten Tag auf dem Chart ab (Abbildung 9.23).
Da der Kontrakt am 20. Juni 1997 fällig wird, beträgt der
zeitliche Abstand vom Boden am 8. April 1997 aus 52 Börsentage.
Bei einem Massstab von 10 Punkten pro Börsentag ergeben 52
Börsentage mal 10 Punkte je Börsentag 520 Punkte. Diese Zahl addieren Sie zu
dem mittelfristigen Boden. In diesem Fall wird der 1 x 1GannWinkel, der sich
aus 6300 plus 520 Punkten errechnet, bei 6820 liegen. Zeichnen Sie nun in grüner
Farbe den 1 x 1Winkel vom Boden bei 6300 zu 6820. Dieser Winkel gibt für jeden
Tag einen exakten Punkt auf dem Chart an. Am 9. Mai 1997 beträgt der Abstand
vom mittelfristigen Boden bei 6300 23 Börsentage. Der 1 x 1Winkel vom Boden bei
6300 aus liegt am 9. Mai 1997 bei 6530 (Abbildung 9.24).
Alternative Methode zur Berechnung des 1 x 1Winkels oder zur
Ermittlung des Kurses
Sind mittelfristiger Boden und Massstab bekannte Grössen,
ist es möglich, das Datum zu bestimmen, an dem der Markt wahrscheinlich einen
bestimmten Kurs verzeichnen wird. Für den Markt für Mastvieh mit Laufzeit Juni
1997 wissen wir, dass bei 6300 ein mittelfristiger Boden liegt. Die Frage ist
nun: „Wann erreicht der Markt angesichts des vorliegenden Massstabs nach dem 1
x 1Winkel einen Kurs von 6582?".
Diese Frage ist leicht zu beantworten: Ziehen Sie einfach
den mittelfristigen Boden vom Kursziel ab und teilen Sie den Wert durch den
Massstab. So erhalten Sie den Börsentag, an dem der 1 x 1Winkel den fraglichen
Kurs schneidet. Suchen Sie nun den bewussten Börsentag auf dem Chart und
ermitteln Sie das zugehörige Datum. Das heisst nicht, dass der Markt an diesem
Datum diesen Kurs verzeichnen wird. Es heisst lediglich. dass der Markt, wenn
er dem 1 x 1Winkel folgt, mindestens diesen Kurs erreicht haben wird.
Lösung
6582 — 6300 = 282
282 : 10 Punkte = 28,2
28,2 Börsentage entsprechen auf dem Chart dem 16. Ma 1997.
GannWinkel von einem mittelfristigen Boden aus Starker Markt
auf der Oberseite des 1 x 1Winkels
Zweiter wichtiger Winkel: 2 x 1
Der zweite Winkel, den es einzuzeichnen gilt, ist der 2 x
1Winkel, der sich aus zwei Preiseinheiten je eine Zeiteinheit ergibt.
1 Schritt: Zeichnen Sie den 1 x 1Winkel in den Chart ein und
fügen Sie dann den 2 x 1 Winkel hinzu.
2 Schritt: Zeichnen Sie vom mittelfristigen Boden aus den 2
x 1Winkel ein.
Die zugrunde liegende Formel ist: Massstab multipliziert mit
Zeit plus mittelfristiger Boden.
Beispiel: Tageschart des Marktes für Mastvieh mit Laufzeit
Juni 1997 im Massstab 10 Punkte pro Tag mit mittelfristigem Boden bei 6300 am
8. April 1997.
Berechnung von Winkeln in Aufwärtskonstruktion: Bereiten Sie
die Einzeichnung des 1 x 1Winkels durch Abtragen jedes vierten oder achten
Tages auf dem Chart vor.
Vom mittelfristigen Boden bei 6300 am 8. April 1997 aus zählen
Sie die Börsentage vom 8. April 1997 an. Tragen Sie jeden vierten oder achten
Tag auf dem Chart ab (Abbildung 9.26).
Bei diesem Beispiel wurde der 15. Börsentag vom Top aus als
Bezugspunkt gewählt.
Bei einem Massstab von 10 Punkten pro Börsentag ergeben 15
Börsentage mal 10 Punkte je Börsentag 150 Punkte. (Bis hierher ist die
Berechnung identisch mit der des 1 x 1Winkels). Multiplizieren Sie nun 150 mit
2, denn Sie suchen ja einen Winkel, der sich doppelt so schnell verändert wie
der
1 x 1Winkel. So ergibt sich ein Wert von 300 Punkten. Diese
Zahl addieren Sie zu dem mittelfristigen Boden. In diesem Fall wird der 2 x
1GannWinkel, der sich aus 6300 plus 300 Punkten errechnet, bei 6600 liegen.
Zeichnen Sie nun in roter Farbe den 2 x 1Winkel vom Boden bei 6300 zu 6600.
Dieser Winkel gibt für jeden Tag einen exakten Punkt au= dem Chart an. Am 9.
Mai 1997 beträgt der Abstand vom mittelfristigen Boden bei 6300 23 Börsentage.
Der 2 x 1Winke' vom Boden bei 6300 aus liegt am 9. Mai 1997 bei 6760
Alternative Methode zur Berechnung des 2 x 1Winkels oder zur
Ermittlung des Kurses
Sind mittelfristiger Boden und Massstab bekannte Grössen,
is: es möglich, das Datum zu bestimmen, an dem der Markt wahrscheinlich einen
bestimmten Kurs verzeichnen wird. Für de' Markt für Mastvieh mit Laufzeit Juni
1997 wissen wir, dass be 6300 ein mittelfristiger Boden liegt. Die Frage ist
nun: „Wann erreicht der Markt angesichts des vorliegenden Massstabs nachdem 2 x
1Winkel einen Kurs von 6582?"
Diese Frage ist leicht zu beantworten: Ziehen Sie einfach
der mittelfristigen Boden vom Kursziel ab und teilen Sie den Wer durch den
Massstab. Diese Zahl teilen Sie dann durch 2, um den 2 x 1Winkel zu ermitteln.
So erhalten Sie den Börsentag.
an dem der 2 x 1Winkel den fraglichen Kurs schneidet. Suchen
Sie nun den bewussten Börsentag auf dem Chart und ermitteln Sie das zugehörige
Datum (Abbildung 9.28). Das heisst nicht, dass der Markt an diesem Datum diesen
Kurs verzeichnen wird. Es heisst lediglich, dass der Markt, wenn er dem 2 x
1Winkel folgt, mindestens diesen Kurs erreicht haben wird.
Lösung
6582 6300 = 282
282 : 10 Punkte = 28,2
28,2 : 2 = 14,1
14,1 Börsentage entsprechen auf dem Chart dem 28. April
1997.
GannWinkel von einem mittelfristigen Boden aus Starker Markt
auf der Oberseite des 1 x 1Winkels
Dritter wichtiger Winkel: 1 x 2
Der dritte Winkel, den es einzuzeichnen gilt, ist der 1 x
2Winkel, der sich aus einer Preiseinheit je zwei Zeiteinheiten ergibt.
1 Schritt: Zeichnen Sie den 1 x 1Winkel in den Chart ein und
fügen Sie dann den 1 x 2 Winkel hinzu.
2 Schritt: Zeichnen Sie vom mittelfristigen Boden aus den 1
x 2Winkel ein.
Die zugrunde liegende Formel ist: Massstab multipliziert mit
Zeit plus mittelfristiger Boden.
Beispiel: Tageschart des Marktes für Mastvieh mit Laufzeit
Juni 1997 im Massstab 10 Punkte pro Tag mit mittelfristigem Boden bei 6300 am
8. April 1997.
Berechnung von GannWinkeln von einem mittelfristigen Boden
aus:
Berechnung von GannWinkeln von einem mittelfristigen Boden
aus: Ermittlung eines bestimmten Datums über den 2 x 1Winkel.
Vom mittelfristigen Boden bei 6300 am 8. April 1997 aus
zählen Sie die Börsentage vom 8. April 1997 an. Tragen Sie jeden vierten oder
achten Tag auf dem Chart ab (Abbildung 9.29).
Da der Kontrakt am 20. Juni 1997 fällig wird, beträgt der
Abstand vom Boden am 8. April 1997 aus 52 Börsentage. Bei einem Massstab von 10
Punkten pro Börsentag ergeben 52 Börsentage mal 10 Punkte je Börsentag 520
Punkte. (Bis hierher ist die Berechnung identisch mit der des 1 x 1Winkels).
Teilen Sie nun 520 durch 2, denn Sie suchen ja einen Winkel, der sich halb so
schnell verändert wie der 1 x 1Winkel. So ergibt sich ein Wert von 260 Punkten.
Diese Zahl addieren Sie zu dem mittelfristigen Boden. In
diesem Fall wird der 1 x 2GannWinkel, der sich aus 6300 plus 260 Punkten
errechnet, bei 6560 liegen. Zeichnen Sie nun in roter Farbe den 1 x 2Winkel vom
Boden bei 6300 zu 6560. Dieser Winkel gibt für jeden Tag einen exakten Punkt
auf dem Chart an. Am 9. Mai 1997 beträgt der Abstand vom mittelfristigen Boden
bei 6300 23 Börsentage. Der 1 x 2Winkel vom Boden bei 6300 aus liegt am 9. Mai
1997 bei 6415.
Alternative Methode zur Berechnung des 1 x 2Winkels oder zur
Ermittlung des Kurses
Sind mittelfristiger Boden und Massstab bekannte Grössen,
ist es möglich, das Datum zu bestimmen, an dem der Markt wahrscheinlich einen
bestimmten Kurs verzeichnen wird. Für den Markt für Mastvieh mit Laufzeit Juni
1997 wissen wir, dass bei 6300 ein mittelfristiger Boden liegt. Die Frage ist
nun: „Wann erreicht der Markt angesichts des vorliegenden Massstabs nach dem 1
x 2Winkel einen Kurs von 6440?".
Diese Frage ist leicht zu beantworten: Ziehen Sie einfach
den mittelfristigen Boden vom Kursziel ab und teilen Sie den Wert durch den
Massstab. Diese Zahl multiplizieren Sie dann mit 2. um den 1 x 2Winkel zu
ermitteln. So erhalten Sie den Börsentag, an dem der 1 x 2Winkel den fraglichen
Kurs schneidet
Berechnung von GannWinkeln von einem mittelfristigen Boden
aus: 1 x 2.
Alternative Methode zur Berechnung des 1 x 2Winkels.
Suchen Sie nun den bewussten Börsentag auf dem Chart und
ermitteln Sie das zugehörige Datum. Das heisst nicht, dass der Markt an diesem
Datum diesen Kurs verzeichnen wird. Es heisst lediglich, dass der Markt, wenn
er dem 1 x 2Winkel folgt, mindestens diesen Kurs erreicht haben wird.
Lösung
6440 6300 = 140 140:
10 Punkte = 14 14 x 2 = 28
28 Börsentage entsprechen auf dem Chart dem 16. Mai 1997.
Die Berechnung von Winkeln in Abwärtskonstruktion
GannWinkel von einem mittelfristigen Top aus Starker Markt
auf der Unterseite des 1 x 1Winkels
Erster wichtiger Winkel: 1 x 1
Der erste und wichtigste Winkel, den es einzuzeichnen gilt,
ist der 1 x 1Winkel, der sich aus einer Preiseinheit je Zeiteinheit ergibt.
1 Schritt: Auf einem korrekt konstruierten Chart wird in
roter Farbe eine Linie vom mittelfristigen Top nach rechts gezogen. Diese Linie
kann bis zum Ende des Charts fortgeschrieben werden. Zählen und nummerieren Sie
nun die Balken vom mittelfristigen Top bis zum Chartende. Am besten zählt es
sich in Viererschritten.
2 Schritt: Zeichnen Sie vom mittelfristigen Top aus den 1 x
1Winkel ein.
Die zugrunde liegende Formel ist: mittelfristiges Top minus
Zeit, multipliziert mit dem Massstab.
Beispiel: Tageschart des Marktes für Silber mit Laufzeit
Juli 1997 im Massstab 1 Cent pro Tag mit mittelfristigem Top bei 493 am 12. Mai
1997.
Vom mittelfristigen Top bei 493 am 12. Mai 1997 ziehen Sie
in roter Farbe eine Linie nach rechts. Diese Linie schreiben sie fort bis
beispielsweise zum 1. Liefertag.
Zählen Sie die Börsentage vom 12. Mai 1997 an. Tragen Sie
jeden vierten oder achten Tag auf dem Chart ab.
Da der 1. Liefertag der 1. Juli 1997 ist, beträgt der
Abstand vom Top am 12. Mai 1997 aus 35 Börsentage (Abbildung 9.31).
Bei einem Massstab von 1 Cent pro Börsentag ergeben 35
Börsentage mal 1 Cent je Börsentag 35 Cents.
Diese Zahl ziehen Sie vom mittelfristigen Top ab. In diesem
Fall wird der 1 x 1GannWinkel, der sich aus 493 minus 35 Cents errechnet, bei
458 liegen. Zeichnen Sie nun in grüner Farbe den 1 x 1Winkel vom Top bei 493 zu
458.
Dieser Winkel gibt für jeden Tag einen exakten Punkt auf dem
Chart an. Am 10. Juni beträgt der Abstand vom mittelfristigen Top bei 493 20
Börsentage. Der 1 x 1Winkel vom Top bei 493 am 12. Mai 1997 aus liegt bei 473.
Alternative Methode zur Berechnung des 1 x 1Winkels oder zur
Ermittlung des Kurses
Sind mittelfristiges Top und Massstab bekannte Grössen, ist
es möglich, das Datum zu bestimmen, an dem der Markt wahrscheinlich einen
bestimmten Kurs verzeichnen wird. Für den Markt für Silber mit Laufzeit Juli
1997 wissen wir, dass bei 493 ein mittelfristiges Top liegt. Die Frage ist nun:
„Wann erreicht der Markt angesichts des vorliegenden Massstabs nach dem 1 x
1Winkel einen Kurs von 463?" .
Berechnung von Winkeln in Abwärtskonstruktion: Bereiten Sie
die Einzeichnung des 1 x 1Winkels durch Abtragen jedes vierten oder achten
Tages auf dem Chart vor.
Alternative Methode zur Berechnung des 1 x 1Winkels.
Diese Frage ist leicht zu beantworten: Ziehen Sie einfach
das Kursziel vom mittelfristigen Top ab und teilen Sie den Wert durch den
Massstab. So erhalten Sie den Börsentag, an dem der 1 x 1Winkel den fraglichen
Kurs schneidet. Suchen Sie nun den bewussten Börsentag auf dem Chart und
ermitteln Sie das zugehörige Datum. Das heisst nicht, dass der Markt an diesem
Datum diesen Kurs verzeichnen wird. Es heisst lediglich, dass der Markt, wenn
er dem 1 x 1Winkel folgt, mindestens diesen Kurs erreicht haben wird.
Lösung
493 463 = 30
30 : 1 Cent = 30
30 Börsentage entsprechen auf dem Chart dem 24. Juni 1997.
GannWinkel von einem mittelfristigen Top aus Starker Markt
auf der Unterseite des 1 x 1Winkels
Zweiter wichtiger Winkel: 2 x 1
Der zweite Winkel, den es einzuzeichnen gilt, ist der 2 x
1Winkel, der sich aus zwei Preiseinheiten je eine Zeiteinheit ergibt.
1 Schritt: Zeichnen Sie den 1 x 1Winkel in den Chart ein und
fügen Sie dann den 2 x 1 Winkel hinzu.
2 Schritt: Zeichnen Sie vom mittelfristigen Top aus den 2 x
1Winkel ein.
Die zugrunde liegende Formel ist: mittelfristiges Top minus
Massstab, multipliziert mit der Zeit.
Beispiel: Tageschart des Marktes für Silber mit Laufzeit
Juli 1997 im Massstab 1 Cent pro Tag mit mittelfristigem Top bei 493 am 12. Mai
1997.
Vom mittelfristigen Top bei 493 am 12. Mai 1997 aus zählen
Sie die Börsentage vom 12. Mai 1997 an. Tragen Sie jeden vierten oder achten
Tag auf dem Chart ab.
Da der 1. Liefertag der 1. Juli 1997 ist, beträgt der
Abstand vom Top am 6. Juni 15 Börsentage (Abbildung 9.34).
Bei einem Massstab von 1 Cent pro Börsentag ergeben 15
Börsentage mal 1 Cent je Börsentag 15 Cents. (Bis hierher ist die Berechnung
identisch mit der des 1 x 1Winkels). Multiplizieren Sie nun 15 mit 2, denn Sie
suchen ja einen Winkel, der sich doppelt so schnell verändert wie der 1 x
1Winkel. So ergibt sich ein Wert von 30 Cents.
Diese Zahl ziehen Sie vom mittelfristigen Top ab. In diesem
Fall wird der 2 x 1GannWinkel, der sich aus 493 minus 30 Cents errechnet, bei
463 liegen. Zeichnen Sie nun in roter Farbe den 2 x 1Winkel vom Boden bei 493
zu 463.
Dieser Winkel gibt für jeden Tag einen exakten Punkt auf dem
Chart an. Am 21. Mai 1997 beträgt der Abstand vom mittelfristigen Top bei 493
sieben Börsentage. Der 2 x 1Winkel vom Top bei 493 am 12. Mai 1997 aus liegt
bei 479.
Alternative Methode zur Berechnung des 2 x 1Winkels oder zur
Ermittlung des Kurses
Sind mittelfristiges Top und Massstab bekannte Grössen, ist
es möglich, das Datum zu bestimmen, an dem der Markt wahrscheinlich einen
bestimmten Kurs verzeichnen wird. Für den Markt für Silber mit Laufzeit Juli
1997 wissen wir, dass bei 493 ein mittelfristiges Top liegt. Die Frage ist nun:
„Wann erreicht der Markt angesichts des vorliegenden Massstabs nach dem
2 x 1Winkel einen Kurs von 463?" (Abbildung 9.35).
Diese Frage ist leicht zu beantworten: Ziehen Sie einfach
das Kursziel vom mittelfristigen Top ab und teilen Sie den Wert durch den
Massstab. Diese Zahl teilen Sie dann durch 2, um den
2 x 1Winkel zu ermitteln. So erhalten Sie den Börsentag, an
dem der 2 x 1Winkel den fraglichen Kurs schneidet. Suchen Sie nun den bewussten
Börsentag auf dem Chart und ermitteln Sie das zugehörige Datum. Das heisst
nicht, dass der Markt an diesem Datum diesen Kurs verzeichnen wird. Es heisst
lediglich, dass der Markt, wenn er dem 2 x 1Winkel folgt, mindestens diesen
Kurs erreicht haben wird.
Lösung:
493 463 = 30 30 : 1
Cent = 30
30 : 2 = 15
15 Börsentage entsprechen auf dem Chart dem 3. Juni 1997.
GannWinkel von einem mittelfristigen Top aus Starker Markt
auf der Unterseite des 1 x 1Winkels
Dritter wichtiger Winkel: 1 x 2
Der dritte Winkel, den es einzuzeichnen gilt, ist der 1 x
2Winkel, der sich aus einer Preiseinheit je zwei Zeiteinheiten ergibt.
1 Schrift: Zeichnen Sie den 1 x 1Winkel in den Chart ein und
fügen Sie dann den 1 x 2 Winkel hinzu.
2 Schritt: Zeichnen Sie vom mittelfristigen Top aus den 1 x
2Winkel ein.
Die zugrunde liegende Formel ist: mittelfristiges Top minus
Massstab, multipliziert mit der Zeit.
Beispiel: Tageschart des Marktes für Silber mit Laufzeit
Juli 1997 im Massstab 1 Cent pro Tag mit mittelfristigem Top bei 493 am 12. Mai
1997.
Vom mittelfristigen Top bei 493 am 12. Mai 1997 aus zählen
Sie die Börsentage vom 12. Mai 1997 an. Tragen Sie jeden vierten oder achten
Tag auf dem Chart ab.
Da der 1. Liefertag der 1. Juli 1997 ist, beträgt der
Abstand vom Top am 1. Juli 35 Börsentage (Abbildung 9.36).
Bei einem Massstab von 1 Cent pro Börsentag ergeben 35
Börsentage mal 1 Cent je Börsentag 35 Cents. (Bis hierher ist die Berechnung
identisch mit der des 1 x 1Winkels). Teilen Sie nun 35 durch 2, denn Sie suchen
ja einen Winkel, der sich halb so schnell verändert wie der 1 x 1Winkel. So
ergibt sich ein Wert von 17,5 Cents.
Diese Zahl ziehen Sie vom mittelfristigen Top ab. In diesem
Fall wird der 1 x 2GannWinkel, der sich aus 493 minus 17,5 Cents errechnet, bei
475,5 liegen. Zeichnen Sie nun in roter Farbe den 1 x 2Winkel vom Top bei 493
zu 475,5.
Dieser Winkel gibt für jeden Tag einen exakten Punkt auf dem
Chart an. Am 10. Juni 1997 beträgt der Abstand vom mittelfristigen Top bei 493
20 Börsentage. Der 1 x 2Winkel vom Top bei 493 am 12. Mai 1997 aus liegt bei
483.
Alternative Methode zur Berechnung des 1 x 2Winkels oder zur
Ermittlung des Kurses
Sind mittelfristiges Top und Massstab bekannte Grössen, ist
es möglich, das Datum zu bestimmen, an dem der Markt wahrscheinlich einen
bestimmten Kurs verzeichnen wird. Für den Markt für Silber mit Laufzeit Juli
1997 wissen wir, dass bei 493 ein mittelfristiges Top liegt. Die Frage ist nun:
„Wann erreicht der Markt angesichts des vorliegenden Massstabs nach dem 1 x
2Winkel einen Kurs von 480?".
Diese Frage ist leicht zu beantworten: Ziehen Sie einfach
das Kursziel vom mittelfristigen Top ab und teilen Sie den Wert durch den
Massstab. Diese Zahl multiplizieren Sie dann mit 2, um den 1 x 2Winkel zu
ermitteln. So erhalten Sie den Börsentag, an dem der 1 x 2Winkel den fraglichen
Kurs schneidet. Suchen Sie nun den bewussten Börsentag auf dem Chart und
ermitteln Sie das zugehörige Datum. Das heisst nicht, dass der Markt an diesem
Datum diesen Kurs verzeichnen wird. Es heisst lediglich, dass der Markt, wenn
er dem 1 x 2Winkel folgt, mindestens diesen Kurs erreicht haben wird.
Lösung 493 480 = 13
13 : 1 Cent = 13
13 x 2 = 26
26 Börsentage entsprechen auf dem Chart dem 18. Juni 1997.
Mit Hilfe dieser Gleichungen sollten Sie auch den 8 x 1, den
4 x 1, den 1 x 4 und den 1 x 8Winkel berechnen.
NullWinkel
Winkel, die vom Kurswert 0 ausgehen, sind äusserst
signifikant und auf dem von Ihnen erstellten Chart problemlos zu konstruieren.
Allerdings sind hier Monats und Wochencharts besser geeignet als
Tagescharts wegen der längeren
Zeitintervalle. Wenn ein Tageschart nicht gerade auf Daten aus zwei oder drei
Jahren basiert, hat der 0Winkel möglicherweise gar nicht die Möglichkeit,
Wirkung zu zeigen.
Beispiel: Befindet sich bei 100 ein signifikantes Tief, und
Sie wollen alle Ihre aussagekräftigen Winkel parallel zum Erreichen von 100 von
0 ausgehen lassen, zählen Sie vom eigentlichen Boden bei 100 einfach 100
Zeitkästchen nach rechts und beginnen bei Null mit dem 1 x 1Winkel in
Aufwärtskonstruktion. Für den 2 x 1Winkel zählen Sie 50 Kästchen ab, für den 1
x 2Winkel 200. Das gilt natürlich nur bei einem Massstab von einem Punkt. Haben
Sie einen anderen Massstab zugrunde gelegt, müssen Sie entsprechend vorgehen.
Hauptzweck dieser Art des Chartings ist, festzustellen, wo
Preis und Zeit zusammenfallen oder eine Quadratur bilden. Das versteht man
unter squaring a low der Quadratur eines
Tiefs, wie in Kapitel 10 näher beschrieben.
Beispiel: Befindet sich bei 500 ein signifikantes Hoch, und
Sie wollen alle Ihre aussagekräftigen Winkel parallel zum Erreichen von 500 von
0 ausgehen lassen, zählen Sie bei einem Massstab von 5 vom eigentlichen Top bei
500 einfach 100 Zeitkästchen nach rechts und beginnen bei Null mit dem 1 x
1Winkel in Aufwärtskonstruktion. Für den 2 x 1Winkel zählen Sie 50 Kästchen ab,
für den 1 x 2Winkel 250.
Hauptzweck dieser Art des Chartings ist, festzustellen, wo
Preis und Zeit zusammenfallen oder eine Quadratur bilden. Das versteht man
unter squaring a high der Quadratur
eines Hochs, wie in Kapitel 10 näher beschrieben.
Die praktische Anwendung von Gann Angles
So bauen Sie GannWinkel in Ihr TradingSystem ein. Wenn
Analysten GannChinesisch sprechen, hört sich das etwa so an: „Bleibe long, bis
der 1 x 1Winkel durchbrochen wird" oder „Wenn die 50%Marke nicht hält,
stell' dich auf eine Trendwende ein."
Am Anfang können Sie damit sicher nicht viel anfangen. Was
meint denn ein Trader, wenn er vom „Durchbruch des 1 x 1" spricht, was
meint er mit „nicht halten"? Ausserdem, wenn es doch bei Gann soviel um
den Übergang von einem Winkel auf den nächsten geht: Wie weit muss denn ein
Winkel vom Markt durchwandert werden, damit man von einem signifikanten
Durchbruch sprechen kann?
Die Identifizierung einer Trendwende anhand geometrischer
Winkel ist eine knifflige Aufgabe. Gann selber hat seine Regeln zu den
geometrischen Winkeln nie als fest betrachtet, denn für ihn lag der Schlüssel
zu ihrem Verständnis im Forschen, im Testen und in ihrer praktischen Anwendung
am Markt. Seine Bücher und Seminare sind als grobe Richtlinien zu verstehen
Experimentierfreudigkeit hat er stets unterstützt.
Die Konstruktion geometrischer Winkel ist einfach. Ihre
Interpretation ist schon schwieriger, jedoch nicht unmöglich. Dieser Abschnitt
ist eventuellen Fragen zu den Winkeln und zum Aufbau eines TradingSystems
gewidmet.
Die Entwicklung eines TradingSystems verläuft in drei
Schritten:
1. Entscheiden Sie sich für einen Systemtyp: Trendfolge oder
UnterstützungWiderstand.
Die meisten auf Trendfolge basierenden Systeme sind für
grössere Bewegungen
ausgelegt. Die grösste Angst des Traders bei ihrer Anwendung
ist, „the big one" zu verpassen den
ganz grossen Wurf. Das gannsche System ist eine Kombination aus Trendfolge und
UnterstützungWiderstand. Demnach ist es praktisch nie zu spät, um auf ein klar
definiertes Signal hin einzusteigen. Auch wenn Sie den Boden oder das Top
verpasst haben, bringt Sie der geometrische Winkel in die richtige Position.
Die geometrischen Winkel liefern ausserdem laufend
zuverlässige Unterstützungs und Widerstandspunkte, wenn sich der Markt von
diesem Boden oder Top aus auf oder abwärts bewegt. Die geometrischen Winkel,
die von einem Boden oder Top ausgehen, sind ja im Grunde nichts anderes als die
jeweilige Verlängerung dieses Bodens oder Tops, die sich mit gleichbleibender
Veränderungsrate bewegt. Und hier nähern wir uns dem Kernstück der GannTheorie:
Tops und Böden können zukünftige Tops und Böden prognostizieren.
2. Legen Sie Einstiegskriterien fest.
Bei der Entwicklung der Einstiegsmechanismen dominiert die
am heissesten diskutierte Regel Ganns: Kaufe bzw. verkaufe, wenn der Markt
einen Winkel berührt.
Der wichtigste Winkel ist der 1 x 1Winkel. Nach Gann ist es
dieser Winkel, der die Stärke und Richtung des Marktes bestimmt. An sich könnte
man sich beim Trading ausschliesslich auf ihn stützen und einfach jedes Mal
kaufen, wenn der Kurs die 45GradLinie erreicht.
Ein Kontrakt gilt dann als stark, wenn er sich oberhalb des
von einem Boden ausgehenden 1 x 1Winkels hält, und als schwach, sobald er unter
die von einem Top ausgehende 1 x 1Linie gerät.
Bei einem schwachen Markt verkauft man am besten, wenn er
auf, aber nicht über die von einem ZweiTagesTop aus abwärts verlaufende 1 x
1Linie steigt. Kaufen sollte man, wenn der Markt auf der von einem Boden
ausgehenden 1 x 1Linie liegt. Das ist während einer ausgeprägten Bewegung meist
mehrmals der Fall.
Halten Sie sich stets vor Augen, dass die Winkel lediglich
Verlängerungen von Böden oder Tops sind. Wenn Sie kaufen, wenn der Markt auf
einem Winkel liegt, kaufen Sie im Grunde bei dem Boden, von dem der jeweilige Winkel
ausgeht. Eben darum ist es praktisch nie zu spät zum Einsteigen, selbst wenn
man das Top oder den Boden verpasst hat.
Je signifikanter der Boden, desto signifikanter auch der
Winkel, der davon ausgeht. Kaufen Sie am besten bei Winkeln, die von mittel
oder langfristigen Böden ausgehen, statt von EinTagesBöden. Je ausgeprägter der
Boden, desto stärker die fortgeschriebenen Winkel.
Die Gesetzmässigkeiten aller GannWinkel (Rule of All
Angles). Besonders wichtig sind auch die von Gann als „Gesetzmässigkeiten aller
Winkel" bezeichneten Richtlinien: Durchbricht ein Markt einen Winkel,
bewegt er sich auf den nächsten zu. Im Laufe der Zeit nimmt die Bedeutung eines
Winkels ab, und so wird ihn der Markt früher oder später durchbrechen. Ein
Markt, der den 2 x 1Winkel durchbrochen hat, bewegt sich nun auf den 1 x
1Winkel zu. Hat er den 1 x 1Winkel durchbrochen, wird er irgendwann den 1 x
2Winkel erreichen. Für eine Aufwärtsbewegung gilt analog: Bleibt ein Markt über
dem 1 x 2Winkel, wird er wohl zum 1 x 1Winkel steigen. Überschreitet er diesen,
steuert er wohl auf den 2 x 1Winkel zu.
Primärtrendwinkel und DreiMonatsSwings auf dem Monatschart
für Zucker mit Laufzeit Juli 1997.
Bildet sich ein Boden aus, ist zu beachten, dass der Preis
der Zeit voraus ist, solange der Markt oberhalb der 1 x 1Winkellinie bleibt.
Ist der Markt unter der 1 x 1Linie, ist die Zeit dem Preis voraus. Liegt der
Markt auf der 1 x 1Linie, sind Zeit und Preis im Gleichgewicht (Abbildung
9.38).
Kreuzt auf einem Tageschart der Kurs die von einem Boden
ausgehende 1 x 1Linie, reicht die Kraft möglicherweise nicht zum
„Überholen" der Zeit. Dann bleibt der Markt oft auf der 1 x 1Linie oder
fällt darunter, wo er bei der 1 x 2Linie auf eine Unterstützung trifft. Ist der
Zeitpunkt gekommen und der Zyklus geht zu Ende, wird sich der Markt
normalerweise auf einem der Winkel 1 x
2, 1 x 1 oder 2 x 1 wiederfinden. Im Idealfall folgt er dem 1 x 1Winkel.
Zu Beginn einer Hausse steigen die Kurse meist langsam, mit
geringfügigen Korrekturen. Hier arbeitet nicht nur die Zeit gegen den Markt,
auch die von Tops über ein oder zwei Intervalle ausgehenden Winkel bieten
Widerstand.
Verfolgt man von diesen Tops ausgehende gedachte Linien,
zeigt sich, dass diese die von mittel und langfristigen Böden emporkletternden
Kurse aufhalten. Zu den stärksten Bewegungen kommt es, wenn der Markt
gleichzeitig von einem mittelfristigen Top und von einem mittelfristigen Boden
ausgehende Winkel kreuzt. Zum Durchbruch einer Trendlinie über zwei Intervalle
ist mehr Kraft erforderlich als für eine über ein Intervall.
Erwartungsgemäss stellt man bei der Arbeit mit geometrischen
Winkeln fest, dass die Winkel weiter auseinander liegen, je höher der Markt
steigt (Abbildung 9.39). Doch je höher er steigt, desto weiter ist er vom Boden
entfernt, und daher auch empfänglicher für Korrekturen.
Setzt man das in Beziehung zur „Rute of All Angles",
ist es nicht überraschend, dass auf den Durchbruch eines 2 x 1Winkels ein
drastisches Selloff folgt, auf das Erreichen des 1 x 1Winkels dagegen ein
rascher Anstieg. Für Rallies gilt das entsprechend.
. Legen Sie die StopPlatzierung fest.
Ausgestoppt werden wollen Sie nur im Falle einer Trendwende.
Hier muss man wissen, wie weit ein Winkel durchstossen werden muss, damit eine
Trendwende erfolgt. Gann hat verschiedene Möglichkeiten entwickelt, dies zu
ermitteln.
Die Regel zur Bestimmung einer Trendwende auf ein Top hin
verlangt, dass ein Rückgang erfolgen muss, der die vorangegangene Reaktion
übertrifft. Die Regel zur Bestimmung einer Trendwende auf einen Boden hin
verlangt, dass ein Kurssprung erfolgen muss, der den grössten Anstieg einer
vorangegangenen Rally übertrifft. Durchstösst der Kurs einen Winkel stärker als
bei einem vorangegangenem Durchbruch, deutet dies auf eine bevorstehende
Trendwende hin (Abbildung 9.40).
Das sagt uns, wo StopLossOrders zu platzieren sind. Durch
Analyse vergangener Bewegungen können Sie ermitteln, wie der
„durchschnittliche" Durchbruch eines Winkels aussieht, den wir auch als
Lost Motion bezeichnen. Dieses Phänomen wird im folgenden Abschnitt näher
erläutert. Es wurde bereits in Kapitel 8 angesprochen und gilt im Zusammenhang
mit Winkeln gleichermassen.
Je höher das Niveau des Marktes, desto weiter auseinander
liegen die Winkellinien.
Lost Motion
Im Zusammenhang mit Winkeln sprechen wir von Lost Motion,
wenn ein Kurs einen signifikanten Unterstützungs oder Widerstandswinkel
durchstösst, um dann abzudrehen und den ursprünglichen Trend wiederaufzunehmen.
In einem Aufwärtstrend folgt der Markt einem aufwärts tendierenden Winkel mit konstanter
Steigung. Manchmal kommt es zu einem Einbruch unter einen Winkel, der oft nur
ein oder zwei Tage währt. Hier gilt es nun zu ermitteln, wie weit der Markt den
Winkel durchbricht, wenn er danach wieder darauf zurückfällt. Das erleichtert
die Platzierung von StopLoss Orders bei Käufen in aufwärts tendierende Winkel
hinein. Die Analyse lässt sich in zwei Schritte unterteilen: das historische
Verhalten der Lost Motion bei einem bestimmten Winkel und das unmittelbare
Verhalten der Lost Motion bei einem bestimmten Winkel auf dem aktuellen Chart.
Will man das historische Verhalten der Lost Motion bei einem
bestimmten Winkel feststellen, muss eine Sammlung von Daten über solche
Durchbrüche zur Verfügung stehen. Anhand dieser Daten ermittelt der Trader den durchschnittlichen
Mindestwert des Durchbruchs. Seinen Stop setzt er dann bei diesem Wert
plus/minus mindestens einer Preiseinheit über oder unter einen Winkel. Bei
einem aufwärts tendierenden Markt setzt er den Stop bei dem Lost MotionWert
minus einer Preiseinheit unter den steigenden Winkel. Bei einem abwärts
tendierenden Markt setzt er den Stop bei dem Lost MotionWert plus einer
Preiseinheit über den fallenden Winkel.
Lost Motion bei Winkeln. Bestimmen Sie den Wert der Lost
Motion und platzieren Sie auf dieser Grundlage Ihre Stops.
Lost Motion beim 1 x 2Winkel
Beispiel: Markt im Aufwärtstrend mit einem GannWinkel bei
$8,00. Die durchschnittliche Lost Motion lag in der Vergangenheit bei 5 Cents.
Platzieren Sie den Stop mindestens 6 Cents unter den steigenden Winkel
(Abbildung 9.43).
Beispiel: Markt im Abwärtstrend mit GannWinkel bei 10815.
Die durchschnittliche historische Lost Motion beträgt 7 Ticks. Platzieren Sie
den Stop mindestens 8 Ticks über den fallenden Winkel.
Beim aktuellen Einsatz von Lost Motion kann man nicht stur
nach einem bestimmten Schema verfahren. Da die GannTheorie von der Sache her
adaptiv ist, müssen die Stops häufig an aktuelle Marktgegebenheiten angepasst
werden. Es werden also keine DollarStops verwendet, sondern Stops auf Grundlage
von langfristigen Böden, langfristigen Tops, Percentage RetracementPunkten und
GannWinkeln. Wird im Zusammenhang mit aktuellen Marktentwicklungen ein Stop auf
Grundlage eines GannWinkels gesetzt, muss der Trader die vorangegangenen
Durchbrüche des Winkels aufzeichnen, nach dem er sich bei Kauf oder Verkauf
richten will. Ist der entsprechende Wert bekannt, wird der Stop dort platziert
plus/minus mindestens eine Preiseinheit. So wird bei einem Markt im
Aufwärtstrend und einem vorangegangenen Durchbruch des Winkels um 5 Cents der
Stop mindestens 6 Cents unterhalb des steigenden Winkels platziert. Bei einem
Markt im Abwärtstrend und einem vorangegangenen Durchbruch von 20 Ticks wird
der Stop mindestens 21 Ticks oberhalb des fallenden Winkels gesetzt.
Beispiel: Markt im Aufwärtstrend mit GannWinkel bei $6,80.
Vorangegangener Durchbruch beträgt 5 Cents. Platzieren Sie den Stop mindestens
6 Cents unter den steigenden Winkel.
Beispiel: Markt im Abwärtstrend mit GannWinkel bei 800,25.
Vorangegangener Durchbruch beträgt 100 Punkte. Platzieren Sie den Stop
mindestens 105 Punkte über den fallenden Winkel.
Die der Lost Motion und den GannWinkeln zugrunde liegende
Überlegung ist, so lange mit dem Winkel zu gehen, bis der Markt ein
historisches oder das aktuelle Muster durchbricht. Wird der Winkel stärker
durchbrochen als in der Vergangenheit, schützt die StopLoss Order den Trader
vor grösseren Verlusten. Beachten Sie dabei, dass nach den Gesetzmässigkeiten
aller GannWinkel der Durchbruch eines Winkels für das Ansteuern des nächsten
spricht.
Die Lost Motion kann variieren je nach dem zugrunde liegenden Winkel und der
Marktposition. So zeigen 4 x 1, 2 x 1, 1 x 1, 1 x 2 und 1 x 4Winkel hier ganz
verschiedene Werte. Auch das Kursniveau des Marktes beeinflusst die Lost Motion.
Bei niedrigen Kursen ist sie geringer als bei hohen.
Ein Analyst, der die Lost Motion für viele langfristige Tops
und Böden, Percentage Retracements und Winkel untersucht hat, wird
höchstwahrscheinlich zu dem Schluss kommen, dass sie im Durchschnitt immer
gleich ist. Das ist ein wichtiger Aspekt, denn er weist darauf hin, dass die
Kombinationen dieser verschiedenen Kursniveaus mit den anhand der Lost Motion
ermittelten, korrekt platzierten Stops der Schlüssel zu erfolgreicherem Trading
sind.
Bedenken Sie dabei auch, dass die Reaktionen unter oder über
GannWinkeln, die keine Trendwenden darstellen, generell unter den GannBegriff
Lost Motion fallen. Unter Lost Motion versteht man den geringfügigen Durchbruch
eines Winkels, verursacht durch MarktMomentum. Zu Zeiten Ganns etwa betrug die
durchschnittliche Lost Motion für Getreide beispielsweise 13/4 Cents. Deshalb
empfahl er in seinen Büchern und Seminaren so häufig StopLoss Orders im Abstand
von 3 Cents. Jeder Trader sollte die Lost Motion des Marktes ermitteln und
analysieren, auf dem er sich engagieren will, und zwar im Hinblick auf das
aktuelle Kursniveau des fraglichen Marktes. Der Lost MotionWert sollte so
gewählt werden, dass es möglichst selten zur irrtümlichen Auslösung des Stops
kommt.
Durch theoretische und praktische Übung kann man die Lost
Motion ermitteln. Sie findet sich beim Durchbruch von Tops, Böden,
50%RetracementNiveaus und geometrischen Winkeln. Jedes System, auch die
geometrischen Winkel, erfordert spezielle Regeln in Bezug auf Lost Motion, nach
denen man sich bei der Platzierung von Stops richten kann.
Damit ist das Thema GannWinkel abgeschlossen. Nun sollten
Ihnen die Grundlagen zur korrekten Berechnung der wichtigsten GannWinkel für
Marktanalyse und Trading vertraut sein. GannWinkel haben zwar einen
beträchtlichen Anteil an der Bestimmung der Stärke des Trends und der
Unterstützungsund Widerstandskurse und können allein als Grundlage für ein
TradingSystem dienen, doch sie sind am effektivsten, wenn sie mit Swing Tops
und Bottoms und Percentage RetracementNiveaus kombiniert werden. Im folgenden
Abschnitt werden massgebliche Percentage RetracementNiveaus erläutert. Sie
lernen darin, wie man RetracementNiveaus korrekt zeichnet und berechnet.
PERCENTAGE RETRACEMENTKURSNIVEAUS
Das wichtigste Percentage RetracementNiveau liegt bei 50%
der Spanne. Das ist der Kurs, zu dem das meiste Trading stattfindet, während
sich der Markt in der jeweiligen Spanne aufhält. Bei einem Markt im
Aufwärtstrend bietet dieser Kurs Unterstützung, wenn sich der Markt darüber
bewegt. Durchbricht der Markt dieses Niveau, spricht das für Schwäche und
weiteren Rückgang. Eine Trendwende nach unten wie beim Überkreuzen eines Swing
Bottoms erfolgt aber nicht.
Im Abwärtstrend stösst der Markt bei der 50%Marke auf
Widerstand, wenn er sich unterhalb dieses Kurses bewegt. Überschreitet er
dieses Niveau, spricht das für Stärke und einen weiteren Anstieg. Eine
Trendwende nach oben wie beim Überkreuzen eines Swing Tops erfolgt aber nicht.
Der Markt kann sich aber auch über mehrere Zeitintervalle
auf beiden Seiten der 50%Marke bewegen, während er sich in einer Spanne
befindet. Dieses Verhalten verdient besondere Aufmerksamkeit, da solche
Schwingungen oft Lost Motion oder das MarktMomentum repräsentieren (Abbildung
9.44). Lost Motion ist bereits im Zusammenhang mit Swing Chart Trading und
StopPlatzierung definiert worden. Hier verstehen wir darunter den
durchschnittlichen Durchbruch eines Kurses durch ein Percentage
RetracementNiveau, den ein Markt verzeichnet, bevor er das Percentage RetracementNiveau
wieder erreicht. Anders ausgedrückt: Sie gibt an, wieviel der Markt
durchschnittlich im Kurs über oder unter einen Percentage RetracementPunkt
gerät, bevor dieser Punkt wieder erreicht wird.
Nehmen wir an, der Markt befindet sich im Aufwärtstrend und
der Swing Chart zeigt eine langfristige Spanne, deren 50%Marke bei $10,00
liegt. Am ersten Tag der Woche fällt der Markt auf ein Kurstief von $9,90. Am
zweiten Tag erfolgt ein Anstieg auf ein Hoch bei $10,12 und dann ein Tief bei
$10,01. Dadurch entsteht bei $9,90 ein kurzfristiger Boden. Die Lost Motion
dieser Spanne ist die Differenz zwischen dem Percentage RetracementPunkt und
dem Tief, das der Bildung des kurzfristigen Bodens und dem Wiedererlangen des
PercentageKurses vorangegangenen ist:
$10,00 $9,90 = 10
Cents
Der Wert der Lost Motion ist eine wichtige Information, die
die Platzierung von Stops erleichtert, wenn man in einem aufwärts tendierenden
Markt bei der 50%Marke kauft. Ein unter den durch die Lost Motion bestimmten
Kurs platzierter Stop wird kaum erreicht, und wenn doch, ist die
Wahrscheinlichkeit gross, dass es weiter bergab geht.
Damit haben Sie eine vereinfachtes Beispiel dafür, wie man
den Lost MotionWert für einen Markt ermittelt. Es gibt auch anspruchsvollere
Methoden, bei denen etwa der Durchschnitt einer Reihe von Lost MotionPunkten
bei ein und derselben 50%Marke oder generell allen 50%Kursen errechnet wird.
Dabei ist zu beachten, dass der Lost MotionWert je nach Kursniveau des Marktes
variiert. Auf niedrigem Kursniveau etwa ist die Volatilität meist gering, so
dass der Lost MotionWert im Verhältnis niedriger ist als auf hohem Kursniveau,
wenn die Volatilität gewöhnlich hoch ist.
Besonders wichtig ist hier, genau Buch zu führen über das
Ausmass der Lost Motion jeder Commodity bei verschiedenen Kursniveaus. Im Laufe
der Zeit bekommt der Analyst so einen tieferen Einblick in das Verhalten eines
Marktes beim Durchbruch der 50%Marke. Dieses Wissen ist von unschätzbarem Wert
für die Entwicklung eines TradingSystems und die Platzierung von Stops zur
Verlustbegrenzung.
Wie bereits am Anfang dieses Abschnitts erwähnt, liegt der
wichtigste RetracementPunkt bei 50% einer signifikanten Spanne. Diese
signifikante Spanne ist entweder die Gesamtspanne oder die folgenden zwei oder
drei historischen Spannen. Kombiniert man die 50%Marke einer Kontraktspanne mit
der 50%Marke der langfristigen Spanne auf einem Monats, Wochen oder Tageschart,
kann man wertvolle Unterstützungs oder Widerstandsniveaus ermitteln. Wie bei
anderen Preis und Zeitkonzepten, die Sie in diesem Buch erläutert finden,
weisen auch hier Cluster solcher 50%Marken auf Richtung sowie auf zuverlässige
Unterstützungs und Widerstandswerte hin.
Je grösser die Spanne, desto effektiver die 50%Marke, da der
Markt sich in grösseren Spannen normalerweise über längere Zeit aufhält. Je
länger der Markt innerhalb einer Spanne bleibt, desto mehr erfährt der Trader
über die 50%Marke. Das ist besonders nützlich für die Sammlung von Daten über
Lost Motion. PreisCluster, die durch „Spannen in der Spanne" gebildet
werden, sind äusserst aussagekräftig, da die 50%Marken meist nahe beieinander
liegen und ausgesprochen stabile Unterstützungs und Widerstandspunkte bilden,
nach denen man sich bei Kauf oder Verkauf richten kann.
Während die 50%Marke das wichtigste Unterstützungsniveau
innerhalb einer Spanne darstellt, sind auch das 25% oder 1/4RetracementNiveau
und das 75% oder 3/4RetracennentNiveau von Bedeutung. Bieten diese zur
korrekten Ermittlung von Unterstützung oder Widerstand zu wenig Informationen, kann
der Trader auch mit 1/3 oder 2/3RetracementNiveaus arbeiten (siehe Abbildung
9.45).
Bei der Arbeit mit Percentage Retracements geht es in erster
Linie darum, sich von signifikanteren Spannen zu weniger signifikanten
vorzuarbeiten. Konzentrieren Sie sich zunächst auf historische, signifikante
Spannen, um signifikante Percentage RetracementPunkte von historischer
Bedeutung auszumachen. So haben Sie ein besseres Bild von der massgeblichen
Position des Marktes im Hinblick auf die Zeit. Ein Markt, der sich unterhalb
der 50%Marke der Gesamtspanne bewegt, bildet möglicherweise einen Boden,
während ein Markt oberhalb der 50%Marke der Gesamtspanne vielleicht ein Top
verzeichnet. Wenn Sie prognostizieren wollen, wo signifikante Bewegungen
einsetzen, achten Sie auf die Gesamtspannen. Planen Sie einen Trade,
konzentrieren Sie Ihre Bemühungen auf die aktuellen signifikanten Spannen, die
Sie den Monats, Wochen und Tagescharts entnehmen. Achten Sie unbedingt auf
Cluster von Unterstützungs und Widerstandspunkten, da diese Punkte bei der
Einnahme einer Long oder ShortPosition von grosser Bedeutung sind.
Beim Trading auf Grundlage der 50%Marke muss immer in
Richtung des langfristigen Trends agiert werden. Tendiert er aufwärts, kaufen
Sie möglichst in Einbrüche unter die 50%Marke hinein, tendiert er abwärts,
verkaufen Sie möglichst in Sprünge über die 50%Marke hinein. Schliesslich muss
noch das Mindestniveau der Lost Motion jedes Marktes bei verschiedenen
Kursniveaus bestimmt werden. Das ist das wohl wertvollste Analysewerkzeug zur
Platzierung schützender Stops.
Die Percentage RetracementNiveaus sind horizontale
Unterstützungs und WiderstandsKursniveaus. Sind Sie einmal identifiziert,
gelten Sie unveränderlich, solange der Markt sich innerhalb der Spanne bewegt,
in der sie entstanden sind. Deshalb ist es so wichtig, mit Gesamtspannen zu
arbeiten und die aktuellen Charts „von oben nach unten" zu analysieren.
Haben sich diese Kurse einmal herausgebildet, wird sie der Markt kaum
durchbrechen. Daher sind die Percentage RetracementNiveaus so langlebig. Je
länger sie bestehen, desto mehr wertvolle Informationen über Lost Motion und
StopPlatzierung kann man daraus beziehen. Diese Informationen begünstigen den
Aufbau eines erfolgreichen TradingSystems.
Neben den Percentage RetracementKursniveaus sind auch die
Swing Tops und Bottoms wichtige Unterstützungs und Widerstandspunkte, die man
auf den Charts in die Zukunft fortschreiben kann. Auch wenn ein Markt einen
Gipfel oder einen Boden durchbricht, hat dieser noch Bedeutung: Oft werden alte
Tops im Aufwärtstrend zu neuen Böden, alte Böden in Abwärtstrends zu neuen
Tops. Aus diesem Grund sollte man auch alte Tops und Böden in die Zukunft
verlängern .
Die Lost MotionRegel gilt auch für das TradingSzenario alte
Unterstützung/neuer Widerstand bzw. alter Widerstand/neue Unterstützung.
Ebenfalls sollten Sie erforschen und aufzeichnen, wie weit ein Markt ein altes
Top nach unten durchbrechen kann, bevor eine Erholung bis auf das Top erfolgt
und sich wieder Unterstützung bildet. Untersuchen Sie und zeichnen Sie auch
auf, wie weit ein Markt einen alten Boden nach oben durchbrechen kann, bevor er
darauf zurückfällt und sich wieder Widerstand bildet. Sichere Stops ermitteln
wir am besten und genauesten mit Hilfe von Lost Motion.
Horizontale Unterstützungs und Widerstandspunkte sind am
stärksten, wenn ein alter Gipfel oder Boden gleichzeitig auch ein Percentage
RetracementKurs ist. Diese Kombination garantiert solide Unterstützung bzw.
kräftigen Widerstand. Als einfachste Grundregel im Aufwärtstrend gilt, bei
einem Einbruch auf ein altes Top bei der 50%Marke zu kaufen. Für eine
Abwärtsbewegung gilt analog: Verkaufen Sie bei einem Anstieg auf einen alten
Boden bei der 50%Marke. Vergleichen und kombinieren Sie nach Möglichkeit die
Stopauswahl, für die Sie sich beim Trading auf Grundlage dieser Kombination
entschieden haben. Geben Sie dabei dem Markt genügend Spielraum, ohne unnötige
Risiken einzugehen.
KOMBINATION DER HORIZONTALEN UND DIAGONALEN PREISINDIKATOREN
Zwar kann jeder dieser Preisindikatoren für sich allein
verwendet werden, doch in Kombination sind sie im effektivsten. Hier ein paar
Beispiele für Unterstützungskombinationen:
• GannWinkel in
Aufwärtskonstruktion und Percentage RetracementKurs. Eine besonders effektive
Unterstützung liegt vor, wenn es sich um eine 50%Marke und einen steigenden 1 x
1Winkel handelt (Abbildung 9.47 und 9.48).
• GannWinkel in
Aufwärtskonstruktion und altes Top. Eine besonders effektive Unterstützung
liegt vor, wenn es sich um einen steigenden 1 x 1Winkel handelt.
• GannWinkel in
Aufwärtskonstruktion und alter Boden (Abbildung 9.49).
• Swing
ChartUnterstützungskurs und GannWinkel in Aufwärtskonstruktion. Eine besonders
effektive Unterstützung liegt vor, wenn es sich um den 1 x 1Winkel handelt.
• Percentage
RetracementKurs und altes Top.
• Percentage
RetracementKurs und Swing ChartZiel.
• Altes Top und
Swing ChartZiel.
Hier ein paar Beispiele für Widerstandskombinationen:
• GannWinkel in
Abwärtskonstruktion und Percentage RetracementKurs. Ein besonders effektiver
Widerstand liegt vor, wenn es sich um eine 50%Marke und einen fallenden 1 x
1Winkel handelt.
• GannWinkel in
Abwärtskonstruktion und alter Boden. Ein besonders effektiver Widerstand liegt
vor, wenn es sich um einen fallenden 1 x 1Winkel handelt.
• GannWinkel in
Abwärtskonstruktion und altes Top.
• Swing
ChartWiderstandskurs und GannWinkel in Abwärtskonstruktion. Ein besonders
effektiver Widerstand liegt vor, wenn es sich um den 1 x 1Winkel handelt.
• Percentage
RetracementKurs und alter Boden.
• Percentage
RetracementKurs und Swing ChartZiel.
• Alter Boden
und Swing ChartZiel.
Die beste Unterstützung liefert die Kombination aus drei
Preisindikatoren. Diese Formation besteht aus einem 1 x 1Winkel in
Aufwärtskonstruktion, der einen 50%RetracementKurs und ein Swing ChartZiel
schneidet. Die Unterstützung ist hier so stark, weil drei Analysemethoden
unabhängig voneinander auf dasselbe Kursniveau hinweisen.
Daher ist es so wichtig, die Kombination von
Preisindikatoren zu beherrschen. Damit hat man auch die Platzierung von StopLoss
Orders besser im Griff. Beim Trading auf Grundlage von GannWinkeln mit
entsprechend platzierten Stops kann es passieren, dass der StopLoss auf einer
Ebene mit der 50%Marke zu liegen kommt. Dann würde der Stop erreicht, sobald
der Kurs auf Unterstützung trifft. Oder der Stop könnte auf einen GannWinkel zu
liegen kommen, wenn man sich bei der 50%Marke eindecken möchte. Eine weitere
Möglichkeit ist, dass der Swing Chart eine Abwärtskorrektur signalisiert für
den Punkt, an dem Sie Ihren Stop für einen Kauf auf Percentage
RetracementNiveau oder bei einem GannWinkel platziert haben. Kombinieren Sie
zwei oder sogar drei Preisindikatoren, können Sie effektivere Stops platzieren,
die zwar seltener erreicht werden, doch dann wirklich für eine Trendwende sprechen.
Für Verkaufssignale gelten diese Konstellationen
entsprechend. Statt einzelne Verkaufssignale zu beachten, sollten Sie sich beim
Trading nach Kombinationen richten, um Ihre Stops strategisch günstiger
platzieren zu können.
Nach der Berechnung effektiver Unterstützungs und
Widerstandsniveaus gilt es zu bestimmen, ob die Zeit als Faktor von Bedeutung
ist. Mit diesem Thema befasst sich das folgende Kapitel. Darin werden nicht nur
verschiedene Arten der Zeitanalyse vorgestellt, sondern auch ihre Umsetzung im
Rahmen einer TradingStrategie.
Zeit
Für Gann war die Zeit der wichtigste Faktor bei der
Bestimmung von Trendwenden. Zur Zeitmessung bediente er sich verschiedener
Methoden, darunter Naturzyklen, zyklische Daten, Saisonalität,
Schwingungszyklen und Quadraturdaten. In diesem Kapitel werden verschiedene
Varianten zur Bestimmung von Tops, Böden und Trendwenden auf Grundlage der Zeit
besprochen, ausgehend von der schwierigsten (Naturzyklen) bis hin zur
beliebtesten Methode (Quadratur der Zeit). Die Naturzyklen gelten als
kompliziertestes Konzept, weil sie das komplexe Thema Finanzastrologie
berühren, das zeitaufwendige fachfremde Recherchen erfordert, bevor es
erfolgversprechend eingesetzt werden kann. Die Quadratur der Zeit ist die
beliebteste Methode, weil hier Tops, Böden und Trendwenden auf der Grundlage
von Charts prognostiziert werden. Dabei finden viele der in Kapitel 9
beschriebenen Verfahren Anwendung. Dementsprechend sind im Rahmen dieser
TimingMethode verstärkt Informationen gefragt, die durch Analyse der
Kursbewegungen auf dem Chart gewonnen werden. Die Zeitanalyse wird auch im
Hinblick auf saisonale Charts und Swing Charts untersucht. Diese Konzepte
basieren zum Teil auf Erkenntnissen aus Charts erstellt wurden.
NATURZYKLEN
Ein Naturzyklus ist ein Zeitraum, der von einem Naturgesetz
gemessen und prognostiziert werden kann und vom Menschen nicht beeinflussbar
ist.
Himmelsphänomene
Die Planeten. Die von den Planeten geschaffenen Phänomei
oder Muster sind von grösster Bedeutung, da sich die Planet bewegen und
Stellungen einnehmen wie Konjunktion, Quadri Trigon und Opposition. Wenn sich
zwei oder mehr Planeten a demselben Grad befinden, sprechen wir von
Konjunktion. Li gen zwei oder mehr Planeten in einem Winkel von 90 Gra
zueinander, sprechen wir von Quadrat. Liegen zwei oder me Planeten in einem
Winkel von 120 Grad zueinander, sprech' wir von Trigon. Liegen zwei oder mehr
Planeten in einem Wi kel von 180 Grad zueinander, sprechen wir von Oppositic
Diese Aspekte wurden von Finanzastrologen als bullish bz bearish klassifiziert:
Als bullish gelten Konjunktion und Trigc als bearish Quadrat und Opposition.
Gann hat wie andE Finanzastrologen die Ephemeriden (astronomische Tafeln den
Planetenbewegungen) auf für die Prognose von Toi Böden und Marktrichtung relevante
planetarische Formation hin untersucht. Da anhand von Ephemeriden die zukünftig
Positionen von Planeten vorherbestimmt werden können, v es Gann möglich,
Marktprognosen um Jahre im Voraus erstellen, wobei er die planetarischen Kräfte
als Wegweit benutzte.
Generell gelten Jupiter und Saturn als die
wirtschaftsrelevant Planeten. Jupiter ist dabei bullish, Saturn bearish.
Jupiter w den in der Regel expansive Wirkungen zugeschrieben, und I einer
Hausse expandiert ja der Markt. Saturn wird dagegen restriktiv gedeutet und
daher mit einem Bärenmarkt in Verb dung gebracht. Uranus und Mars werden mit
Volatilität u unberechenbarem Trading assoziiert. Die Planeten und il
Relationen zur Marktrichtung muss man zunächst gründ studieren und analysieren,
bevor man sie beim Trading eins zen kann .
Einflussbereiche der Planeten. Die Kenntnis der Einfluss
reiche der Planeten ist ein weiterer Schlüssel zur Erstellung einer Prognose.
Der Finanzastrologe muss die verschiedenen Märkte in Beziehung setzen zu dem
oder den Planeten, die der Finanzastrologie nach diese Märkte regieren. Zur
näheren Bestimmung dieser Beziehungen gibt es Bücher, die allerdings nur als
grobe Richtlinien verwendet werden sollten. Zwar sind diese allgemein
anerkannten Beziehungen ein guter Ausgangspunkt, doch es erfordert theoretische
und praktische Übung, diese Verbindungen und Beziehungen nachzuweisen, bevor
ein wirksames Prognose oder TradingWerkzeug entwickelt werden kann. Dennoch
spielt die Kenntnis der Einflussbereiche der Planeten beim Erstellen einer
Prognose eine wichtige Rolle. Gann hat nicht nur auf Grundlage der Bewegungen
der grösseren Planeten signifikante Marktbewegungen vorhergesagt, sondern auch
kurzfristige Zyklen wie die Mondphasen für den 7TagesZyklus und die Bewegung
der Sonne für den 30TagesZyklus verwendet. Die signifikanten Bewegungen
ermittelte er in erster Linie auf Grundlage der Zyklen und Phänomene der
grossen Planeten. Der ZweiJahresZyklus etwa könnte mit der Umlaufbahn des Mars
assoziiert werden, der zwei Jahre braucht, um die Sonne zu umkreisen; der
84JahresZyklus entspräche dem Uranus, der 84 Jahre braucht, um die Sonne zu
umkreisen. Schliesslich verwendete Gann noch die Zyklen der planetarischen
Phänomene, um zukünftige Marktbewegungen zu prognostizieren. So wird die
Konjunktion von Jupiter und Saturn häufig mit dem 20JahresZyklus in Verbindung
gebracht.
Der 30Tages oder Sonnenzyklus. Der Sonnenzyklus ist ein
Naturzyklus, da er vom Menschen nicht beeinflusst werden kann. Der tatsächliche
Sonnenzyklus beträgt circa 365 Tage, entspricht also fast exakt einem Kreis
oder 360 Grad. Ein vollständiger Jahreszyklus wird in 360 Grad oder 365 Tagen
gemessen. Ein Grad entspricht also etwa einem Tag. Das ist die Grundlage für
Ganns Zyklentheorie.
Neben dem vollständigen Sonnenzyklus von 365 Tagen sind auch
die Unterteilungen des Jahreszyklus von Bedeutung.
Diese Unterteilungen liegen zum Beispiel bei 1/4, 1/3, 1/2 ,
2/3 und 3/4 des Jahres und sind signifikante Punkte für Tops, Böden oder
Trendwenden. In Grad ausgedrückt wären das 90 Grad, 120 Grad, 180 Grad, 240
Grad und 270 Grad. Das entspräche 90 Tagen, 120 Tagen, 180 Tagen, 240 Tagen und
270 Tagen.
In manchen Anwendungsbeispielen für Naturzyklen wird auch
die FrühlingsTagundnachtgleiche (21. März), die Sommerson nenwende (21. Juni),
die HerbstTagundnachtgleiche (21. Sep tember) und die Wintersonnenwende (21.
Dezember) berück sichtigt. Diese „saisonalen Daten" werden von der
Bewegung des Sonnenzyklus gemessen und liegen etwa 90 Kalendertage auseinander.
Obwohl diese Daten vierteljährlich auftreten bemisst sich das kalendarische
Quartal nach dem 31. März, 30. Juni, 30. September und 31. Dezember und damit
nicht nach natürlichen Quartalen oder Daten. Diese Zeitintervalle geben von
einem Top oder Boden aus die aussagekräftigste! Hinweise auf die Lage des
nächsten prognostizierten Gipfels oder Bodens.
In Einklang mit dem natürlichen Sonnenzyklus hielt Gann aucl
den 30TagesZyklus für wichtig (Abbildung 10.2 und 10.3). Ei entspricht dem
natürlichen Zyklus der Sonne auf ihrem Weh durch jedes Zeichen des Tierkreises.
Der 7Tages oder Mondzyklus. Ein weiterer Zyklus, der nach
Gann verfolgt werden sollte, ist der Mondzyklus. Der Mondzyklus ist der
28TagesZyklus von Neumond zu Neumond. DiE siebentägigen kurzfristigen
Schlüsselzyklen innerhalb des 28 TagesZyklus sind die verschiedenen Mondphasen.
So entspricht etwa der 14TagesZyklus dem Zyklus von Neumono bis Vollmond oder
von Vollmond bis Neumond.
Natürliche Zyklen der Planeten und der Tageschart des
Marktes für Sojabohnen mit Laufzeit November 1997. (Heliozentrische
90GradAspekte zu Merkur mit dem Planetenwinkel = 0,5.)
Finanzastrologie. Die Analyse dieser Zyklen fällt unter der
Oberbegriff Finanzastrologie ein Thema,
das den Rahmer dieses Buches sprengt. Um zu verstehen, wie diese MethodE in der
Praxis zur Prognose von Tops, Böden und Trendwender verwendet werden kann, sind
tiefgehende Recherchen und Analysen erforderlich. In diesem Zusammenhang sollte
erwähnt werden, dass Ganns Formulierungen zu diesem Thema oft unklar und
verschleiert waren. Wer über fundiertes astrologisches Hintergrundwissen
verfügt, wird möglicherweise den versteckten Hinweisen auf astrologische Zyklen
in Ganns Originalbüchern und Seminaren auf die Spur kommen.
Ganns Ansatz
Gann hat sich ausgiebig mit den planetarischen Zyklen und Phänomenen
beschäftigt. Er forschte nach Zusammenhängen zwischen den Auf und Abwärtszyklen
des Marktes und den Auf und Abwärtsbewegungen der Planeten. Nach Jahren
intensiver Recherchen kam er zu dem Schluss, dass von den astronomischen
Koordinaten der Planeten Kräfte ausgehen, die Kursveränderungen verursachen,
und dass Aspekte wie Quadrat oder Trigon zu Kursanstieg und rückgang führen.
An dieser Stelle ist zu beachten, dass Gann gleichzeitig
aktiver Trader und Forscher war. Er hatte zwar Zugang zu langfristigen
Marktprognosen und erstellte sie auch, doch er aktualisierte diese Prognosen
laufend und passte sie an die kurzfristigen Marktentwicklungen an. Hinweise
darauf finden sich in seinen Prognosen. Er wies seine Abonnenten an,
ursprünglich von ihm prognostizierte Tops und Böden abzuwandeln, wenn es der
Markt verlangte. Ein Beispiel: Gann hatte vielleicht für den 8. Januar ein Top
und für den 10. Februar einen Boden vorausgesagt. Wenn sich statt dessen am 8.
Januar ein Boden ausbildete, empfahl er dem Trader, sich für den 10. Februar
statt des Bodens auf ein Top einzustellen. Ich entnehme daraus, dass ihm das
prognostizierte Datum wichtiger war als der Umstand. welche Konstellation
prognostiziert wurde. Obwohl seine Prognosen im Allgemeinen wohl ausgesprochen exakt
waren, will ich doch betonen, dass es ihm mehr darum ging, sich auf dem Markt
in der Praxis richtig zu engagieren, als um die korrekte Prognose der
Marktrichtung.
Die praktische Umsetzung von Naturzyklen im Marktgeschehen
Wer mit Naturzyklen arbeiten will, muss sich zunächst mit
Ephemeriden vertraut machen. Aufgrund der Gesetzmässigkeiten, denen die
Planeten unterliegen, lassen sich ihre Bewegungen und daher auch ihre
Positionen weit in die Zukunft vorherbestimmen. Ephemeriden enthalten daneben
die verschiedenen Aspekte wie Konjunktion, Quadrat, Trigon und Opposition. Auch
die Bewegungen der Planeten von einem Haus des Tierkreises ins nächste sowie
die Mondphasen sind darin zu finden. Schliesslich geben sie noch die exak+.en
astronomischen Koordinaten der Planeten an .
Gann hat auf dieser Grundlage nicht nur Tops und Böden
prognostiziert, sondern auch die Stärke von Hausse oder Baisse. Anhand von
Ephemeriden sagte er die Stärke und Richtung eines Marktes über Jahre hinweg
voraus.
Sann hat sich viele Jahre mit Finanzastrologie beschäftigt
und sich dabei auf Bücher aus seinem eigenen Fundus und andeen Bibliotheken
gestützt. Nach seinem Tod wurde eine Litera.urliste veröffentlicht. Viele
dieser Bücher sind heute in Neuaufage wieder erhältlich. Ausserdem ist die
charttechnische Darstellung von Planeten durch Programme wie Ganntrader 2
vieles einfacher geworden. Heute sind finanzastrologische
Programme auf dem Markt, die bereits computertechnische Ephemeriden enthalten.
Kurz, die zur Prognose benötigten Daten liegen heute in leicht zugänglicher
Form vor. Ein Punkt ist dabei jedoch zu berücksichtigen.
Auch die jederzeit verfügbare Informationsfülle macht aus
der Kunst der Marktprognose noch keine Wissenschaft. Die Interpretation
astrologischer Daten erfordert fundierte Kenntnis und Erfahrung und geht weit
über das blosse Ablesen von Zahlen aus einem Buch oder von einem
Computerbildschirm hinaus. Um finanzastrologische Studien zu betreiben, muss
man die charakteristischen Merkmale der Planeten kennen, die Einflussbereiche
der Planeten im Hinblick auf die einzelnen Märkte und die planetarischen
Phänomene.
Es läuft also darauf hinaus, dass die Marktprognose anhand
von Naturzyklen Grundkenntnisse in Finanzastrologie erfordert: das Lesen von
Ephemeriden, die Kenntnis planetarischer Einflussbereiche und die Fähigkeit,
planetarische Phänomene zu interpretieren. Wer diese Voraussetzungen erfüllt,
muss lernen, diese Informationen theoretisch und praktisch auf den FuturesMarkt
anzuwenden. An Prognosen und Trades auf Grundlage der Interpretation von
Naturdaten sollten Sie sich erst wagen, wenn Sie die praktische Umsetzung Ihrer
Erkenntnisse wirklich beherrschen.
Viele der Prognosen und Trades von Gann beruhen auf seiner
Auslegung der Naturzyklen und der Finanzastrologie. Er wendete sie an auf die
Prognose von Tops und Böden, Trendwenden und Unterstützung und Widerstand.
Seine Auslegung der Naturzyklen basiert auf gründlichen Recherchen und Analysen
verschiedener finanzastrologischer Ansätze. Gleichzeitig war Gann aber auch Trader.
Er verwendete die Prognosen als Wegweiser für sein Marktengagement,
berücksichtigte jedoch stets die aktuellen Marktgegebenheiten.
ZYKLISCHE DATEN
Die Naturzyklen gelten, etwa bei Sonnen und Mondzyklen, für
feste, über das Jahr verteilte Daten (Abbildung 10.6) oder für bestimmte
Zeitintervalle, etwa bei Aspekten wie Konjunktion, Quadrat, Trigon und
Opposition. Beim Erstellen von Prognosen von Tops, Böden oder Trendwenden auf
Grundlage dieser Zyklen stützt sich der Trader auf exakte, im Voraus bekannte
Daten.
Zyklische Daten.
Zyklische Daten beruhen auf dem gleichen Konzept wie die
Naturzyklen, werden jedoch erst bekannt, wenn sich ein Top oder Boden gebildet
hat. Unter dem Begriff „zyklische Daten" versteht man im Grunde einen von
einem signifikanten Top oder Boden ausgehenden EinJahresZyklus. Ein
signifikantes Top am 1. Juni 1996 etwa hat einen Jahreszyklus bis 1. Juni 1997,
1. Juni 1998, usw. zur Folge. In Zukunft wird jedes Jahr am 1. Juni der
Jahrestag dieses signifikanten Tops anstehen. Das gilt auch für das zyklische
Datum eines signifikanten Bodens.
Kürzere zeitliche Unterteilungen
Zu Abwandlungen des Jahreszyklus kommt es, wenn er in 3/4
unterteilt wird (Abbildung
Zeit
abschnitte von 1/4, 1/3, 2/3
und
10.8). Da ein Jahreszyklus etwa 365 Tage umfasst, entspricht
eine Unterteilung in 1/4 9091 Kalendertagen, eine Unterteilung in 1/3 120122
Kalendertagen, eine Unterteilung in 1/2 180182 Kalendertagen, eine Unterteilung
in 2/3 240244 Kalendertagen und eine Unterteilung in 3% 270274 Kalendertagen.
Diese Unterteilungen geben die wichtigsten zyklischen Erscheinungen wieder.
Kombination des Jahreszyklus mit seinen Unterteilungen
Eine weitere Abwandlung des Jahreszyklus ist die Kombination
der zyklischen Daten für ein Jahr und für die durch die Unterteilung
entstehenden Zeitintervalle. So kann das aktuelle Zeitintervall vielleicht 1
1/4 Jahreszyklen oder auch 2'/2 Zeitzyklen vom langfristigen Gipfel oder Boden
entfernt liegen. Es ist sehr wichtig, über diese zyklischen Daten genau Buch zu
führen, denn sie erstrecken sich in die Zukunft. Das Studium dieser Zyklen
dient der Ermittlung von ClusterBildung bei zyklischen Daten in der Zukunft,
die auf ein Top, einen Boden oder eine Trendwende hinweisen.
Mais mit Laufzeit September, zyklischer Monatschart für Mai
Nummer Monat Monatshoch und tief mit Datum
Datum Kurs Datum Kurs
1 5 600520 120,87 600502 117,25
2 5 610515 121,00 610523 116,25
3 5 620504 119,62 620529 114,50
4 5 630531 121,00 630501 117,25
5 5 640506 123,87 640515 120,37
6 5 650505 129,75 650525 124,75
7 5 660531 125,75 660504 122,62
8 5 670526 138,62 670518 132,50
9 5 680508 120,62 680522 117,37
10 5 690521 132,12 690526 124,50
11 5 700501 129,13 700518 126,13
12 5 710528 148,38 710519 139,75
13 5 720524 129,50 720531 126,75
14 5 730530 213,62 730502 165,00
15 5 740501 269,00 740507 238,00
16 5 750520 272,25 750528 251,00
17 5 760527 284,75 760503 269,00
18 5 770503 256,00 770520 242,00
19 5 780530 271,50 780502 241,50
20 5 790502 280,00 790517 263,75
21 5 800505 298,00 800529 284,50
22 5 810501 377,00 810526 349,00
23 5 820503 289,75 820528 276,00
24 5 830503 312,75 830527 290,50
25 5 840525 330,00 840514 314,00
26 5 850501 269,50 850529 256,50
27 5 860509 220,00 860530 199,75
28 5 870512 205,50 870501 183,75
29 5 880531 234,50 880513 211,25
30 5 890505 268,25 890530 239,00
31 5 900511 286,00 900522 268,50
32 5 910506 254,25 910530 241,00
33 5 920515 267,25 920501 247,50
34 5 930503 238,75 930526 228,50
Zyklischer Monatschart
Zyklische Daten und zeitliche Unterteilung.
Praktische Anwendung der zyklischen Daten beim Trading
Mit der korrekten Konstruktion eines
PrimärtrendindikatorCharts verfügt der Trader über einen Chart voller
langfristiger Gipfel und Böden und über die Kurse und Daten, die diesen Tops
und Böden entsprechen. Diese Daten sollten in einer Tabelle festgehalten
werden, aus der das Datum jedes langfristigen Tops oder Bodens ersichtlich ist.
PrimärtrendMonatschart. Bei der Analyse zyklischer Daten
gilt: je mehr Daten, desto besser. Der Trader hält Ausschau nach zukünftig
relevanten Zyklen, um bevorstehende Tops, Böden und Trendwenden exakt
prognostizieren zu können. Wie bereits erwähnt, fertigt man solche
Aufzeichnungen am besten an, indem man mit dem PrimärtrendindikatorChart
beginnt und alle langfristigen Tops und Böden in eine Tabelle einträgt. Der
beste Ausgangszeitraum ist dabei der Monatschart. Der Monatschart eines
Primärtrends enthält normalerweise mindestens zwei signifikante Tops oder Böden
innerhalb der Laufzeit eines bestimmten Kontrakts. Stehen dem Trader die
Monatscharts über 10 bis 20 Jahre zur Verfügung, kann er auf Grundlage der
Clusterbildung um bestimmte Kalenderdaten herum zuverlässige Prognosen
zukünftiger Tops und Böden stellen.
PrimärtrendWochenchart. Der zweite wichtige Trendindikator,
der zur Ermittlung signifikanter zyklischer Daten konstruiert und analysiert
werden muss, ist der PrimärtrendWochenchart. Dieser Chart bietet dem Trader
mehr zyklische Daten für Prognosen. Er enthält auch die KontraktHochs und Tiefs
und alle langfristigen Tops und Böden, die auf dem PrimärtrendMonatschart
vorkommen. Für Prognosen sind jene Daten besonders interessant, bei denen es zu
Überschneidungen kommt. Auch hier spielt eine Rolle, bei welchen Kalenderdaten
sich Cluster langfristiger Tops und Böden bilden. Die langfristigen Tops und
Böden aus Wochencharts über fünf bis zehn Jahre liefern genügend Beispiele für
solche zyklischen Daten.
PrimärtrendTageschart. Der dritte wichtige Trendindikator,
der zur Ermittlung signifikanter zyklischer Daten konstruiert und analysiert
werden muss, ist der PrimärtrendTageschart. Dieser Chart bietet dem Trader noch
mehr zyklische Daten für Prognosen als der PrimärtrendWochenchart. Er enthält
die KontraktHochs und Tiefs und alle langfristigen Tops und Böden, die auf
PrimärtrendMonats und Wochencharts vorkommen. Ausserdem enthält er langfristige
Tops und Böden, die zwar auf dem Wochenchart, nicht aber auf dem Monatschart
vorkommen.
Kurzfristig orientierte Trader sollten ihren Schwerpunkt auf
die Zyklen des Tagescharts legen. Stellt der Trader den Kontrakt vom ersten
TradingTag an dar, sollten sich bis zu der Phase, in der der Kontrakt zum
umsatzstärksten Markt wird, eine Reihe 90TagesZyklen etabliert haben. Diese
Daten sind für die Prognose zukünftiger Tops und Böden interessant.
Ausgeprägte zeitliche Bewegungen
Wer lernen will, wie man einen Swing Chart konstruiert,
sollte damit möglichst nach einer ausgeprägten zeitlichen Bewegung beginnen.
Bei näherer Betrachtung der kurzfristigen Marktzy klen zeigt sich, dass eine
ausgeprägte Bewegung von TopzuTop, TopzuBoden, BodenzuBoden oder BodenzuTop oft
einem 90TagesZyklus entspricht. Ist der Markt also 90 Kalendertage von einem
langfristigen Top entfernt und befindet sich gerade im Abwärtstrend, ist 90
Tage nach diesem Top mit den ersten Anzeichen für Bodenbildung zu rechnen. Von
BodenzuTop gilt das umgekehrt.
Der Trader kann damit nicht nur Schwingungen nach oben und
unten prognostizieren, sondern darf mit Gipfelbildung rechnen, wenn sich ein
Markt 90 Kalendertage von einem vorangegangenen langfristigen Top oder Boden
entfernt befindet. Dabei ist zu beachten, dass dieser Zyklus zur Prognose
zukünftiger Tops und Böden verwendet wird, nicht zur Prognose von Trendwenden.
Sie wissen ja, eine Trendwende erfolgt nur, wenn der Markt
einen langfristigen Gipfel oder Boden überkreuzt, nicht bei der Ausbildung
eines langfristigen Tops oder Bodens. Auch wenn sich also ein langfristiger
Gipfel oder Boden gebildet hat, kann dieser Vorgang in Kombination mit der
Zyklenanalyse nur ein Hinweis auf eine möglicherweise bevorstehende Trendwende
sein.
Die Bedeutung des 90TagesZyklus
Sinn und Zweck der Analyse von zyklischen Daten ist in
erster Linie die Ermittlung der Daten, an denen der Markt wohl in Zukunft ein
Top oder einen Boden bilden wird. Der gebräuchlichste Zyklus ist dabei der
90TagesZyklus. Nähert sich der Markt einem 90TagesTop, sollte der Trader darauf
achten, ob sich ein Signaltop ausbildet, die optimale Kombination von Zeit und
Formation für die Prognose eines Tops. Steuert der Markt dagegen auf einen
90TagesBoden zu, sollte der Trader auf Anzeichen für die Bildung eines
SignalBodens achten, der optimalen Kombination von Zeit und Formation für die
Prognose eines Bodens.
Kombination der drei PrimärtrendCharts zur Prognose von Tops
und Böden
Die Kombination der drei PrimärtrendCharts macht diese
Technik zu einer effektiven Methode zur Prognose zukünftiger Tops und Böden. Es
ist sehr wichtig, auf den Monat, die Woche und den Tag genau vorhersagen zu
können, wann sich ein signifikanter Gipfel oder Boden ausbilden wird. Nach
eingehender Betrachtung von Monatsdaten über 10 Jahre kann der Trader
beispielsweise mit grosser Genauigkeit bestimmen, in welchem Monat der Kontrakt
ein Top oder einen Boden ausbilden wird. Er kann sogar bestimmen, in welcher
Woche dieses Monats der Gipfel oder Boden auftreten wird und an welchem Tag des
Monats und der Woche.
Je nach Aggressivität wird der Trader statt des
PrimärtrendMonatscharts als Prognosegrundlage den Sekundär oder
TertiärtrendMonatschart verwenden. Diese Charts bieten ihm eine grössere
Auswahl an Gipfel und Bodendaten und weisen auch eher Cluster auf, weil sie so
viele Daten enthalten. Auf Wochenund Tagescharts ist diese Praxis ebenfalls
anwendbar.
Prognose von Tops und Böden auf Grundlage zyklischer Daten
Auf Grundlage zyklischer Daten kann man wohl zukünftige Tops
und Böden leichter ermitteln, nicht jedoch Trendwenden. Zu einer Trendwende
kommt es nur dann, wenn ein Swing Top oder Bottom überkreuzt wird. Eine solche
Wende kann mehrere Tage oder Wochen nach der Ausbildung eines zyklischen
Gipfels oder Bodens erfolgen. Die intensive Analyse des Zeitraums, der zwischen
zyklischem Gipfel oder Boden und Trendwende liegt, erleichtert dem Trader eine
genauere Prognose, wann in Zukunft eine echte Trendwende zu erwarten ist. Zu
diesem Zweck sammelt man Informationen über die Daten von Trendwenden und
projiziert sie in die Zukunft nach dem
glei chen Schema wie bei der Prognose von Swing Tops und Bottoms. Anschliessend
achtet man auf Clusterbildung bei den zyklischen Daten, die anzeigt, wann
solche Trendwenden in der Vergangenheit stattgefunden haben. Auf diese Weise
kann der Trader zukünftige Trendwenden mit grosser Genauigkeit vorhersagen.
Neben der Kombination von Swing Charts zur Verbindung von
Zeit und Formation gibt es auch die Möglichkeit, zukünftige Trendwenden durch
Kombinieren von zyklischen Daten, insbesondere auf Grundlage des 90TagesZyklus
mit Signaltop bzw. boden zu prognostizieren. Wie in Kapitel 37 dargestellt, ist
nach einer ausgeprägten zeitlichen Bewegung auf ein Signaltop oder einen
Signalboden als Indiz für eine bevorstehende Trendwende zu achten.
Sicher erinnern Sie sich an die Formulierung „nach einer
ausgeprägten Bewegung von Kurs und Zeit" aus der Definition des Signaltops
bzw. Signalbodens. Anhand des 90TagesZyklus kann der Trader ein solches
Signaltop bzw. einen Signalboden leichter ermitteln. Da viele zyklische Tops
und Böden mit dem 90TageZyklus korrelieren, kann er als ausgeprägte zeitliche
Bewegung bezeichnet werden. Achten Sie auf Signaltops und böden, wenn ein
90TagesZyklus ansteht.
Obwohl der 90TagesZyklus bevorzugter Gegenstand von
Forschungen und Abhandlungen ist, kann man auch den 180Tages, den 270Tages und
den 1JahresZyklus verwenden. Zusammenfassend kann man sagen, dass das Ziel der
Prognose anhand von zyklischen Daten die möglichst exakte Ermittlung des
Monats, der Woche und des Tages ist, an dem ein zyklischer Gipfel oder Boden
auftreten wird. Es ist daher wichtig, möglichst viele Informationen über
vergangene Gipfel und Böden zu sammeln, da diese Daten für die Prognose
zukünftiger Gipfel und Böden von Nutzen sein können. Deshalb sollte der Trader
den PrimärtrendChart mit dem grössten Zeitintervall zu Rate ziehen. Mit der
Kombination von Monats. Wochen und TagesSwing Charts lässt sich der zukünftige
Gipfel oder Boden dann genauer bestimmen.
SAISONALITÄT
Den zyklischen EinJahresChart kann man auch als
Saisonalchart bezeichnen. Dieser Chart unterscheidet sich jedoch von der
herkömmlichen Saisontechnik, wie sie von zahlreichen Analysten angewandt wird:
Diese ermittelt die Zeiträume für einen wahrscheinlichen Anstieg oder Einbruch
anhand der grössten Dollarbewegungen, die in der Vergangenheit im Laufe eines
Jahres stattgefunden haben.
Konstruktion einer einfachen Jahresprognose von Tops und
Böden auf Grundlage des Monatscharts
Für eine einfache Prognose von Tops und Böden ist es
erforderlich, die vorangegangenen langfristigen Tops und Böden zum Zeitpunkt
ihres Auftretens auf BlankoChartpapier einzuzeichnen (Tabelle 10.2). Die Daten
können einem PrimärtrendMonats, Wochen oder Tageschart entnommen werden ein weiterer Grund dafür, über diese Daten
sorgfältig Buch zu führen.
Um eine einfache Jahresprognose von Tops und Böden zu
konstruieren, braucht der Analyst ein leeres Blatt Chartpapier, einen grünen
Stift, einen roten Stift, ein Lineal und eine Sammlung von Daten über
langfristige Tops und Böden inklusive der zugehörigen Kurse und Zeitpunkte. Das
Chartpapier muss so lang sein, dass der Trader die Prognose für ein ganzes Jahr
darauf unterbringen kann.
Als erster Schritt werden die zu prognostizierenden
Zeitintervalle am unteren Rand des Charts abgetragen. Auf einem Monatschart
führen Sie hier die Monate auf, auf einem Wochenchart die Wochenenddaten und
auf einem Tageschart die Kalendertage .
Original Gann_Chart. Saisonchart füpr Weizen 1847 bis 1937
Der Kurs spielt für diesen einfachen PrognoseChart keine
Rolle, doch es erleichtert die Sache, wenn Sie auf der linken Seite des Charts
die Gesamtkursspanne oder zumindest die
Kalenderjährliche Hochs und Tiefs für Sojabohnen mit
Laufzeit November
Nummer Jahr Kurs Datum Kurs Datum
1 1960 220,00 600811 206,12 600121
2 1961 263,50 610425 215,75 610103
3 1962 250,00 621024 229,25 620806
4 1963 291,50 631108 240,12 630109
5 1964 282,50 641002 237,62 640721
6 1965 259,75 651214 242,25 650526
7 1966 334,50 660719 258,00 660103
8 1967 291,37 670605 261,25 671002
9 1968 273,25 680315 239,25 681202
10 1969 248,00 691024 233,12 690729
11 1970 310,25 701028 242,37 700106
12 1971 342,25 710716 278,00 710104
13 1972 386,75 721115 295,75 720113
14 1973 929,00 730814 345,25 730112
15 1974 956,00 741004 506,00 740408
16 1975 699,00 750102 464,00 751118
17 1976 777,25 760707 483,00 760127
15 1977 797,50 770607 497,00 770816
19 1978 731,00 781030 554,00 780117
20 1979 833,00 790622 625,00 791029
21 1980 930,50 801105 631,00 800402
22 1981 871,00 810409 625,00 811116
23 1982 708,00 820201 518,00 821004
24 1983 968,50 830913 585,25 830104
25 1984 771,00 840620 568,50 840921
26 1985 624,00 850121 488,00 851118
27 1986 552,25 860430 465,25 860825
28 1987 624,50 870616 460,25 870217
29 1988 1046,00 880623 608,50 880104
30 1989 760,50 890320 540,00 891016
31 1990 682,00 900501 552,00 901114
32 1991 650,00 910802 517,00 910710
33 1992 651,00 920601 524,50 921005
34 1993 757,50 930719 576,00 930616
10JahresSpanne angeben. Der Kurs ist erst für den Aufbat
eines komplexeren PrognoseCharts ein massgeblicher Aspekt Sind die
Zeitintervalle auf dem Chart eingetragen, kann de Analyst anhand seiner
Datensammlung die langfristigen Swin Tops und Bottoms für den fraglichen Markt
ermitteln.
Im zweiten Schritt werden zur Identifikation der
langfristiger Tops über den Monatsbezeichnungen Pfeile eingezeichnet Dafür
benutzen Sie den roten Stift. Markieren Sie das Zeitinter vall auf dem Chart für
den Monat, in dem ein langfristiges Toi aufgetreten ist. Ist etwa im Januar ein
langfristiges Top zr erkennen, zeichnen Sie einen roten Pfeil oben auf den Char
über das Zeitintervall, das den Monat Januar angibt. Ist da nächste
langfristige Top im März aufgetreten, zeichnen Sie der Pfeil oben auf den Chart
über das Zeitintervall, das den Mona März angibt. Diesen Vorgang wiederholen
Sie für alle in Ihre Datensammlung enthaltenen Jahre.
Als nächstes zeichnen Sie zur Identifikation langfristiger
Böder Pfeile unten über die Monatsbezeichnungen auf den Chart Benutzen Sie
dafür den grünen Stift und markieren Sie da Zeitintervall auf dem Chart für den
Monat, in dem ein langfristi ger Boden aufgetreten ist. Ist etwa im Februar ein
langfristige Boden zu erkennen, zeichnen Sie mit grüner Farbe einen Pfe unten
auf den Chart über das Zeitintervall, das den Mona Februar angibt. Ist der
nächste langfristige Boden im Juli auf getreten, zeichnen Sie einen Pfeil unten
auf den Chart über da Zeitintervall, das den Monat Juli angibt. Diesen Vorgang
wie derholen Sie für alle in Ihrer Datensammlung enthaltene Jahre.
Der vierte Schritt ist die Identifikation der Monate, in
denen sic gehäuft Tops und Böden ausgebildet haben sogenannt Cluster. Dieser Chart soll dem
Trader einen allgemeine Überblick über den Markt verschaffen, denn er enthält
die lang_ fristigen Tops und Böden der Monatscharts. Sinn und Zweck ist, die
Monate zu ermitteln, in denen der Markt in der Vergangenheit zu Gipfel bzw.
Bodenbildung neigte.
Konstruktion einer einfachen Jahresprognose von Tops und
Böden auf Grundlage des Wochencharts
Als erstes werden die ermittelten Wochenenddaten am unteren
Rand des Charts abgetragen.
Der Kurs spielt für diesen einfachen PrognoseChart keine
Rolle, doch es erleichtert die Sache, wenn Sie auf der linken Seite des Charts
die Gesamtkursspanne oder zumindest die 10JahresSpanne angeben. Der Kurs ist
erst für den Aufbau eines komplexeren PrognoseCharts ein massgeblicher Aspekt.
Sind die Zeitintervalle auf dem Chart eingetragen, kann der
Analyst anhand seiner Datensammlung die langfristigen Swing Tops und Bottoms
für den fraglichen Markt ermitteln.
Im zweiten Schritt werden zur Identifikation der
langfristigen Tops über den jeweiligen Wochenbezeichnungen Pfeile
eingezeichnet. Dafür benutzen Sie den roten Stift. Markieren Sie das
Zeitintervall auf dem Chart für die Woche, in der ein langfristiges Top
aufgetreten ist. Ist etwa in der Woche bis 4. Januar ein langfristiges Top zu
erkennen, zeichnen Sie einen roten Pfeil oben auf den Chart über das
Zeitintervall, das die Woche bis 4. Januar angibt. Ist das nächste langfristige
Top in der Woche bis 10. März aufgetreten, zeichnen Sie den Pfeil oben auf den
Chart über das Zeitintervall, das die Woche bis 10. März angibt. Diesen Vorgang
wiederholen Sie für alle in Ihrer Datensammlung enthaltenen Jahre.
Als nächstes zeichnen Sie zur Identifikation langfristiger
Böden Pfeile unten über die Wochenbezeichnungen auf den Chart. Benutzen Sie
dafür den grünen Stift und markieren Sie das Zeitintervall auf dem Chart für
die Woche, in der ein langfristiger Boden aufgetreten ist. Ist etwa in der
Woche bis 10. Februar ein langfristiger Boden zu erkennen, zeichnen Sie mit
grüner Farbe einen Pfeil unten auf den Chart über das Zeitintervall. das die
Woche bis 10. Februar angibt. Ist der nächste langfristige Boden in der Woche
bis 16. Juli aufgetreten, zeichnen Sie einen Pfeil unten auf den Chart über das
Zeitintervall, das die Woche bis 16. Juli angibt. Diesen Vorgang wiederholen
Sie für alle in Ihrer Datensammlung enthaltenen Jahre.
Der vierte Schritt ist die Identifikation der Wochen, in
denen sich gehäuft Tops und Böden ausgebildet haben sogenannte Cluster. Dieser Chart soll dem
Trader einen detaillierteren Überblick über den Markt verschaffen als der
Monatschart, jedoch noch nicht so genau wie beim Tageschart, denn er enthält
lediglich die langfristigen Tops und Böden der Wochencharts. Sinn und Zweck
ist, die Wochen zu ermitteln, in denen der Markt in der Vergangenheit zu Gipfel
bzw. Bodenbildung neigte.
Konstruktion einer einfachen Jahresprognose von Tops und
Böden auf Grundlage des Tagescharts
Der erste Schritt ist die Konstruktion eines Charts für das
ganze Kalenderjahr.
Der Kurs spielt für diesen einfachen PrognoseChart keine
Rolle, doch es erleichtert die Sache, wenn Sie auf der linken Seite des Charts
die Gesamtkursspanne oder zumindest die 10JahresSpanne angeben. Der Kurs ist
erst für den Aufbau eines komplexeren PrognoseCharts ein massgeblicher Aspekt.
Sind die Zeitintervalle auf dem Chart eingetragen, kann der Analyst anhand
seiner Datensammlung die langfristigen Swing Tops und Bottoms für den
fraglichen Markt ermitteln.
Im zweiten Schritt werden zur Identifikation der
langfristigen Tops über den jeweiligen Tagesbezeichnungen Pfeile eingezeichnet.
Dafür benutzen Sie den roten Stift. Markieren Sie das Zeitintervall auf dem
Chart für den Tag, an dem ein langfristiges Top aufgetreten ist. Ist etwa am 5.
März ein langfristiges Top zu erkennen, zeichnen Sie einen roten Pfeil oben auf
den Chart über das Zeitintervall, das den 5. März angibt. Ist das nächste
langfristige Top am 10. April aufgetreten, zeichnen Sie den Pfeil oben auf den
Chart über das Zeitintervall, das den 10. April angibt. Diesen Vorgang
wiederholen Sie für alle in Ihrer Datensammlung enthaltenen Jahre.
Statt zur Identifikation langfristiger Tops rote Pfeile oben
auf den Chart zu zeichnen, markiert der Analyst den Kurs, bei dem sich das Top
gebildet hat, im entsprechenden Monatsintervall auf dem Chart mit einem
„X".
Ist etwa für Sojabohnen mit Laufzeit November im Juni 1988
bei $10,46 ein langfristiges Top zu erkennen, würde der Analyst auf dem
saisonalen Monatschart von Preis und Zeit ein rotes ..X" auf die Zeitlinie
machen, die dem Monat Juni entspricht, und auf die Kurslinie, die $10,46 entspricht
(Abbildung 10.13). Auch zur Ermittlung von Böden entspricht diese Technik im
Wesentlichen der eben beschriebenen. Statt zur Identifikation langfristiger
Böden grüne Pfeile unten auf den Chart zu zeichnen, markiert der Analyst den
Kurs, bei dem sich der Boden gebildet hat, im entsprechenden Monatsintervall
auf dem Chart mit einem „X".
Ist etwa für Mais mit Laufzeit Dezember im Juli 1988 bei
$2,72 1/2 ein langfristiger Boden zu erkennen, würde der Analyst auf dem
saisonalen Monatschart von Preis und Zeit ein grünes „X" auf die Zeitlinie
machen, die dem Monat Juli entspricht, und auf die Kurslinie, die $2,72'/2
entspricht.
Das Gleiche wiederholt sich für den Wochenchart. Hier ist
für Sojabohnen mit Laufzeit November in der Woche bis 24. Juni 1988 bei $10,46
ein langfristiges Top zu erkennen. Der Analyst macht nun auf dem saisonalen
Wochenchart von Preis und Zeit ein rotes „X" auf die Zeitlinie, die der
Woche bis 24. Juni entspricht, und auf die Kurslinie, die $10,46 entspricht.
Für Mais mit Laufzeit Dezember ist in der Woche bis 29. Juli
1988 bei $2,72'/2 ein langfristiger Boden zu erkennen. Der Analyst macht nun
auf dem saisonalen Wochenchart von Preis und Zeit ein grünes „X" auf die
Zeitlinie, die der Woche bis 29. Juli entspricht, und auf die Kurslinie, die $2,72'/2
entspricht.
Das Gleiche wiederholen Sie nun noch für den Tageschart.
Hier ist für Sojabohnen mit Laufzeit November am 23. Juni 1988 bei $10,46 ein
langfristiges Top zu erkennen. Der Analyst macht nun auf dem saisonalen
Tageschart von Preis und Zeit ein rotes .,X" auf die Zeitlinie, die dem
23. Juni entspricht, und auf die Kurslinie, die $10,46 entspricht.
Für Mais mit Laufzeit Dezember ist am 28. Juli 1988 bei
$2,72 1/2 ein langfristiger Boden zu erkennen. Der Analyst macht nun auf dem
saisonalen Tageschart von Preis und Zeit ein grünes „X" auf die Zeitlinie,
die dem 28. Juli entspricht, und auf die Kurslinie, die $2,72'/2 entspricht.
Der Wert des saisonalen Charts von Preis und Zeit
Der Wert des saisonalen Charts von Preis und Zeit liegt
darin, dass der Analyst daraus ersehen kann, auf welchem Kursniveau der Markt
Gipfel und Böden ausbildet. Das ist deshalb so wichtig, weil saisonale
Tendenzen manchmal nicht greifen. Das passiert gewöhnlich, wenn sich ein Markt
im saisonalen Aufwärtstrend auf historisch hohem Kursniveau bewegt, oder wenn
ein Markt im saisonalen Abwärtstrend ein historisch tiefes Kursniveau
verzeichnet.
So zeigen Sojabohnen mit Laufzeit November nach dem 23. Juni
eine saisonale Tendenz zur Schwäche. Das ist ein nützlicher Hinweis, wenn der
Markt sich auf hohem Kursniveau befindet, jedoch ein weitgehend unbrauchbarer,
wenn auf niedrigem Kursniveau gehandelt wird. Durch die saisonale Analyse von
Preis und Zeit kann der Trader erkennen, bei welchen Kursniveaus oder bereichen
der Markt in Bestätigung des saisonalen Trends zur Ausbildung von Gipfeln oder
Böden neigt, und bei welchen Kursniveaus oder bereichen der Markt traditionell
gegenläufige Tendenzen zeigt.
Abwandlungen des saisonalen Charts
In den bisherigen Abschnitten wurden langfristige Tops bzw.
Böden zur Ermittlung zukünftiger langfristiger Tops bzw. Böden benutzt. In
Abwandlung dieser Methode kann man statt langfristiger auch monatliche Tops und
Böden verwenden.
Bei dieser Methode betrachtet der Analyst einen bestimmten
Kalendermonat und stellt fest, an welchen Kalendertagen der Markt ein
Monatshoch oder tief verzeichnet hat. Im Unterschied zum Monatschart werden
hier nicht die langfristigen Tops und Böden ermittelt, denn ein Monatshoch oder
tief ist nicht unbedingt auch ein langfristiger monatlicher Gipfel oder Boden.
So kann ein langfristiger Gipfel oder Boden vor dem Beginn des neuen Monats
auftreten und während des ganzen Monats seine Richtung beibehalten.
Mit dieser Methode kann man feststellen, ob der Markt am
Anfang, in der Mitte, oder gegen Ende des Monats zur Gipfelbildung neigt.
Saisonaler Monatschart. Bei diesem Chart wird der Vormonat D
ei Null angesetzt. Dann werden Auf und Abwärtsbewegungen verfolgt (Abbildung
10.14). Der Trader kann daraus erseen, wie weit über den Schluss des Vormonats
der Markt wohl steigt, und wie weit unter den Schluss des Vormonats der Markt
wohl einbricht.
Saisonaler 10JahresChart. Einer von Ganns bevorzugten Charts
war der saisonale 10JahresChart. Er zeigt dem Trader die saisonalen Tendenzen
eines Marktes auf der Grundlage eines 10JahresZyklus. Auf diesem Chart beginnt
der Analyst bei Null mit der Darstellung des neuen Jahres und verfolgt dann die
Schwingungen, die der Markt in der Vergangenheit in zehehrkgen Abständen
gezeigt hat.. Für eine Prognose für 1997 etwa würde der Analyst die
Schwingungen des Marktes für 1987 einzeichnen, für 1977, 1967, 1957, 1947 und
jedes weitere Jahr, das auf 7 endet. Der Trader erhält dadurch Gelegenheit, das
TradingVerhalten des Marktes in 10JahresZyklen zu beobachten (Abbildung 10.15).
Auf Grundlage dieses Charts kann die Richtung der Böden und Gipfel von Markt
und Zeit prognostiziert werden.
SWING CHARTS
Grundlagen der Anwendung
Swing oder TrendindikatorCharts wurden bereits an anderer
Stelle ausführlich besprochen (Kapitel 37). Aus einem korrekt konstruierten
Swing Chart kann der Trader wertvolle TimingInformationen beziehen. Diese
Informationen können dem Trader die Prognose der Dauer von Aufwärtsbewegungen
und Korrekturen in einem Aufwärtstrend und Abwärtsbewegungen und Korrekturen in
einem Abwärtstrend erleichtern.
Per definitionem sollten die Anstiegsphasen in einem
aufwärts tendierenden Markt im Verlauf des Aufwärtstrends länger andauern. Eins
der ersten Anzeichen für Gipfelbildung ist ein Anstieg, der weniger lange
andauert als der vorangegangene Anstieg. Ausserdem sollten die Anstiegsphasen
länger anhalten als die Korrekturen. Weitere Anzeichen für ein bevorstehendes
Top sind eine Korrektur, die länger dauert als die vorangegangene
Aufwärtsbewegung, und eine Korrektur, die länger dauert als eine vorangegangene
Korrektur. Ein deutliches Indiz für eine bevorstehende Trendwende ist
schliesslich die Kombination aus einer Aufwärtsbewegung, die nicht so lange
dauert wie erwartet, und einer Korrektur, die länger andauert als erwartet.
Für einen abwärts tendierenden Markt gilt das Gegenteil. Per
definitionem sollten die Einbrüche in einem abwärts tendierenden Markt im
Verlauf des Abwärtstrends länger andauern. Eins der ersten Anzeichen für
Bodenbildung ist ein Einbruch, der weniger lange anhält als der vorangegangene.
Ausserdem sollten die Einbruchsphasen länger andauern als die Korrekturen.
Weitere Anzeichen für einen bevorstehenden Boden sind eine
Korrektur, die länger dauert als die vorangegangene Abwärtsbewegung, und eine
Korrektur, die länger dauert als eine vorangegangene Korrektur. Ein deutliches
Indiz für eine bevorstehende Trendwende ist schliesslich die Kombination aus
einer Abwärtsbewegung, die kürzer ist, und einer Korrektur, die länger dauert
als erwartet.
Sie sehen einen Markt im Abwärtstrend. Ein Einbruch vom 13.
März 1997 bis zum 21. März umfasste sechs Börsentage. Die Korrektur umfasste
drei Börsentage. Der nächste Einbruch ging wieder über sechs Börsentage, die
folgende Korrektur über drei Börsentage. Die nächste Abwärtsbewegung nahm
sieben Börsentage in Anspruch, gefolgt von einem drei Tage währenden Anstieg.
Prognostiziert wird ein weiterer Einbruch von sechs
Börsentagen oder mehr nach dem letzten Top. Ein Einbruch, der den
vorangegangenen nicht erreicht oder überschreitet, ist ein
Anzeichen für einen Boden. Ausserdem gilt, wenn der Markt nicht mindestens
sechs Börsentage fällt und die folgende Korrektur mehr als drei Börsentage in
Anspruch nimmt, steht eine Trendwende nach oben bevor.
Platzierung von Zeitzielen und Zeitstops anhand des Swing
Charts
Der Swing Chart kann auch zur Platzierung von Zeitzielen und
Zeitstops verwendet werden. Dieser Chart bietet dem Trader die Gelegenheit, mit
dem Markt zu gehen, statt gegen ihn.
So könnte ein Trader etwa im Aufwärtstrend den Swing Chart
zur Prognose der Dauer der nächsten Aufwärtsbewegung heranziehen. Hat er eine
LongPosition in Trendrichtung eingeommen, sollte er ernsthaft an Glattstellung
denken, wenn ein Zeitziel oder ein Zeitstop erreicht wird.
Ein Zeitziel gilt dann als erreicht, wenn der Trader mit
einem Trade Gewinn gemacht hat und der Markt das Datum erreicht, an dem nach
dem Swing Chart eine Korrekturbewegung fällig wäre . An diesem Tag sollte der
Trader den Gewinn bei Eröffnung, bei Schluss oder bei einem durch Percentage
Retracement oder GannWinkel ermittelten Kurs mitehmen. Es geht einfach darum,
die Position an dem Tag glattzustellen, für den der Swing Chart den nächsten
Gipfel oder Boden ankündigt. Bei dieser Art der Gewinnmitnahme kann der T•ader
auf der Grundlage zeitlicher Vorgaben mit dem Markt :ehen. Löst er die Position
nicht auf, zeigt das, dass er gegen den Markt arbeitet. In diesem Fall kann er
sein Ziel erreichen, dem er solange bei der Stange bleibt, bis ein starker
Ausschlag erfolgt, der länger anhält als der vorangegangene. Das st mit höheren
Risiken verbunden, denn wenn die Schwingung das vorgegebene Ziel exakt trifft,
büsst der Trader seinen Gewinn ganz oder teilweise ein.
Ein Zeitstop gilt dann als erreicht, wenn der Trader mit
einem Trade Verlust gemacht hat und der Markt das Datum erreicht, an dem nach
dem Swing Chart eine Korrekturbewegung fällig wäre. An diesem Tag sollte der
Trader den Verlust bei Eröffnung, bei Schluss oder bei einem durch Percentage
Retracement oder GannWinkel ermittelten Kurs mitnehmen. Es geht einfach darum,
die Position an dem Tag glattzustellen, für den den Swing Chart den nächsten
Gipfel oder Boden ankündigt.
Bei dieser Art des Ausstoppens eines verlustbringenden
Trades kann der Trader auf der Grundlage zeitlicher Vorgaben mit dem Markt
gehen. Löst er die Position nicht auf, zeigt das, dass er gegen den Markt
arbeitet. In diesem Fall kann er sein Ziel erreichen, indem er länger bei der
Stange bleibt, als die Schwingung anzeigt, und auf einen starken Ausschlag wartet,
der länger anhält als der vorangegangene. Das ist mit höheren Risiken
verbunden, denn wenn die Schwingung exakt am ermittelten Punkt zu Ende geht,
kann sich der Verlust durch das Beibehalten der Position noch vergrössern.
Kapitel 37 sollten gründlich studiert werden, denn ein
korrekt konstruierter Swing Chart liefert wertvolle Informationen fürs
MarktTiming. Die Dauer der Auf und Abwärtsschwingungen sollte festgehalten und
analysiert werden, um Marktstärke und rhythmus zu ermitteln. Der Swing Chart gibt
Hinweise darauf, wann sich ein Gipfel oder Boden oder eine Trendwende
abzeichnet. In erster Linie ist dabei zu beachten, dass im Aufwärtstrend
Anstiegsphasen zeitlich vorangegangenen Aufwärtsschwingungen entsprechen oder
diese überschreiten sollten, und im Abwärtstrend Einbrüche zeitlich
vorangegangenen Abwärtsschwingungen entsprechen oder diese überschreiten
sollten. Auf Grundlage der Schwingungsdauer kann dann Gewinn mitgenommen oder
Verlust begrenzt werden.
QUADRATURCHARTS
Die Quadratur einer Spanne
Das Kapitel über GannWinkel hat dem Analysten die Bedeutung
der Spanne des Marktes für die Ermittlung von Unterstützung und Widerstand vor
Augen geführt. In diesem Kapitel wurden unter anderem die durch Quadratur nach
Gann gebildeten Kursbereiche erläutert. Doch die Quadratur nach Gann hat auch
einen massgeblichen zeitlichen Aspekt, der hier geschildert werden soll. Beim
gannschen „Square Chart" werden auf Grundlage von Spannen und
massgeblichen Zeiteinteilungen innerhalb der Spanne weitere Tops und Böden ermittelt.
Konstruktion des QuadraturCharts mit Zeiteinteilungen. Bei
der Konstruktion der GannQuadratur fürs Timing sind die gleichen Schritte zu
vollziehen wie bei der GannQuadratur zut Ermittlung von Unterstützungs und
Widerstandskurs.
1 Schritt: Finden Sie eine langfristige Spanne. (Eine
langfristige Spanne wird gebildet aus einem langfristigen Top unc einem
langfristigen Boden.)
2 Schritt: Unterteilen Sie die Spanne vertikal in
Zeitintervalle.
Die massgeblichen Zeitintervalle sind hier 25, 50 und 75% de
Spanne . Diese Punkte entsprechen jeweil: einem zeitlichen Retracement auf 'A
,'/2 und 3/4. Bei einer Span ne von 50 zum Beispiel sind 25% der ZeitQuadratur
gleicl Spanne mal 0,25. Bei diesem Beispiel sind das:
50 x 0,25 = 12,5
Das Zeitintervall entspricht dabei dem zugrunde liegendes
Charttyp Monats, Wochen oder Tageschart.
In diesem Fa ergäben 25% der Zeit also 12,5 Monate, Wochen oder Tage. Fünfzig
Prozent der ZeitQuadratur sind gleich Spanne me 0,50. Bei diesem Beispiel sind
das:
50 x 0,50 = 25
Quadratur einer Spanne, Zeiteinteilungen. Top 1472, Boden =
884, Spanne = 588; 1/2 Quadratur = 29,4 Monate 1/4 Quadratur = 14,7 Monate. Mit
Tops, Böden oder Trendwenden is bei den Zeiteinteilungen 1/4 und 1/2 zu
rechnen.
Das Zeitintervall muss dabei dem zugrunde liegenden Chartty
entsprechen also dem Monats, Wochen oder
Tageschart. I diesem Fall ergäben 50% der Zeit also 25 Monate, Woche oder Tage
Fünfundsiebzig Prozent der ZeitQuadratur sind gleich Spanne
mal 0,75. Bei diesem Beispiel sind das:
50 x 0,75 = 37,5
Das Zeitintervall muss dabei dem zugrunde liegenden Charttyp
entsprechen also Monats, Wochen oder
Tageschart (Abbildung 10.20).
3 Schritt: Identifizieren Sie diese Zeitintervalle auf dem
Chart.
Es ist wichtig, diese Zeitintervalle auf dem Chart zu markieren,
da sie die Daten darstellen, an denen der Markt möglicherweise ein Top oder
einen Boden bildet. Oft zeigt der Markt an diesen Daten starke Volatilität.
Diese Zeitintervalle behalten ihre Gültigkeit, solange der
Markt innerhalb der Spanne bleibt, auf deren Grundlage sie ermittelt wurden.
Sobald die Spanne gesprengt wird, sind die Daten für Tops und Böden nicht mehr
zuverlässig. Es ist ratsam, hier auf signifikante Spannen wie Gesamtspannen
oder die zweit oder drittgrösste Spanne zurückzugreifen, denn diese Spannen
werden über einen längeren Zeitraum eingehalten. Ausserdem ist hier die
Wahrscheinlichkeit höher, Signale für die Bildung signifikanter Gipfel oder
Böden zu erhalten. Man kann auch diE Kontraktspanne zugrunde legen oder die
grossen Spannen au. dem Tageschart, sollte dabei jedoch bedenken, dass diesE
Spannen während der Laufzeit des Kontraktes oft überschritten werden.
Weitere Zeiteinteilungen, die für die Ermittlung zukünftiger
Topf und Böden herangezogen werden können, sind die 33% unc die 67%Intervalle.
Sie entsprechen 1/3 bzw. 2/3 ZeitRetracements. Ein 33%ZeitRetracement wird
ermittelt, indem mar die Spanne mit 0,33 multipliziert, ein 67%ZeitRetracement
indem man die Spanne mit 0,67 multipliziert. Bei unserem Beispiel mit einer
Spanne von 50 läge ein ZeitRetracement auf 33% bei 16,5 Monaten, Wochen oder
Tagen. Ein ZeitRetracement auf 67% läge bei einer Spanne von 50 bei 33,5
Monaten, ,"lochen oder Tagen.
ZeitCluster. Wie bereits erwähnt, kann man bevorstehende
Tops oder Böden mit grösster Sicherheit ermitteln, wenn zwei Dder mehr
TimingDaten auf dieselben Zeitintervalle fallen. Der Markt besteht aus mehreren
langfristigen Spannen, die zusammen die Kontraktspanne oder die Gesamtspanne
ergeben. Aufgrund dieser Überschneidungen gilt der Zeitpunkt als Desonders
aussagekräftig, auf den mehrere QuadraturDaten
eichzeitig hinweisen.
So kann es beispielsweise vorkommen, dass 1/4 einer Quadra
auf die gleichen Wochen trifft wie 1/2 der Quadratur einer
anderen Spanne (Abbildung 10.21). Solche Phänomene sind pesonders zu beachten,
da sie oft auf die Bildung signifikanter Tops oder Böden hinweisen. Das gilt
insbesondere, wenn der Markt sich auf oder in der Umgebung von einem
historischen Gipfel oder Boden befindet .
Quadratur eines Kurshochs
Eine von Gann verwendete Methode ist die Quadratur eines
K.Jrshochs. Durch die Quadratur eines Marktes auf Grundlage e nes Kurshochs
ergeben sich zusätzliche Zeitintervalle, die auf Gipfel oder Bodenbildung hin
zu beobachten sind. Diese Methode ist besonders effektiv beim Wochenchart. Für
die DJadratur eines Hochs muss der Analyst den langfristigen Gip
und den dem jeweiligen Markt entsprechenden Massstab Kennen.
Auch hier eignen sich das historische Hoch oder das zweit oder dritthöchste
Hoch besonders gut für die Prognose zukünftiger Tops und Böden. Im Gegensatz
zur Quadratur einer Spanne erstreckt sich die Quadratur eines Kurshochs in die
Jnendlichkeit, denn jedes vergangene Hoch hat eine mathematische Korrelation zu
jedem zukünftigen Hoch oder Tief.
Quadratur einer Spanne, »Quadratur in der Quadratur
Quadratur einer Spanne. Top = 749, Boden = 5971/2, Spanne =
151 1/2; 1/2 = 18,94 Monate, 1/4 = 9,47 Monate.
Nehmen wir an, Sojabohnen mit Laufzeit November haben bei
10,46 1/2 ein historisches Hoch. Der Massstab für Sojabohnen beträgt 4 Cents
pro Woche. Auf dieser Grundlage wurde, ausgehend vom signifikanten Gipfel in
der Woche bis 24. Juni 1988, alle 262 Wochen ein Top oder Boden projiziert. Die
Quadratur des Hochs erhielten wir durch Division des historischen Hochs von
10,46'/2 durch 4 Cents pro Woche. Das ergab einen Zyklus von 262 Wochen. Alle
262 Wochen, also etwa alle 5 Jahre, sollte der Trader, ausgehend von der Woche
bis 24. Juni 1988, in Zukunft mit einem Top oder Boden rechnen.
Zwar wird die Quadratur eines Hochs bevorzugt auf
Wochencharts angewandt, doch es können auch andere Charts zugrunde gelegt
werden, vor allem der Monatschart. Betrachten wir noch einmal den Markt für
Sojabohnen mit Laufzeit November mit dem historischen Hoch bei 10,46 1/2 im
Juni 1988. Bei einem Massstab von 8 Cents pro Monat käme es auf dem Monatschart
für Sojabohnen mit Laufzeit November alle 131 Monate zur Quadratur. Also ist
von diesem Hoch aus alle 131 Monate
knapp 11 Jahre mit einem
signifikanten Gipfel oder Boden zu rechnen. In unserem Fall wäre der Juni 1999
ein interessantes Zeitintervall für die Bildung eines signifikanten Gipfels
oder Bodens.
Quadratur eines Kurstiefs
Eine weitere von Gann verwendete Methode ist die Quadratur
eines Kurstiefs. Durch die Quadratur eines Marktes auf Grundlage eines
Kurstiefs ergeben sich zusätzliche Zeitintervalle, die auf Gipfel oder
Bodenbildung hin zu beobachten sind. Diese Methode ist besonders effektiv beim
Wochenchart. Für die Quadratur eines Tiefs muss der Analyst den langfristigen
Boden und den dem jeweiligen Markt entsprechenden Massstab kennen. Auch hier
eignen sich das historische Tief oder das zweit oder dritttiefste Tief
besonders gut für die Prognose zukünftiger Tops und Böden. Im Gegensatz zur
Quadratur einer Spanne erstreckt sich die Quadratur eines Kurstiefs in die
Unendlichkeit, denn jedes vergangene Tief hat eine mathematische Korrelation zu
jedem zukünftigen Hoch oder Tief (Abbildung 10.23).
Nehmen wir an, Mais mit Laufzeit Juli hat bei 1,54 ein
signifikantes Tief, ausgehend vom 17. Februar 1987. Der Massstab für Mais
beträgt 2 Cents pro Woche. Auf dieser Grundlage wurde, ausgehend vom
langfristigen Boden in der Woche bis 21. Februar 1988, alle 77 Wochen ein Top
oder Boden projiziert. Die Quadratur des Tiefs erhielten wir durch Division des
Tiefs bei 1,54 durch 2 Cents pro Woche. Das ergab einen Zyklus von 77 Wochen.
Alle 77 Wochen, also etwa 1 1/2 Jahre, sollte der Trader, ausgehend von der
Woche bis 21. Februar 1987, in Zukunft mit einem Top oder Boden rechnen.
Zwar wird die Quadratur eines Tiefs bevorzugt auf
Wochencharts angewandt, doch es können auch andere Charts zugrunde gelegt
werden, vor allem der Monatschart. Betrachten wir noch einmal den Markt für
Mais mit Laufzeit Juli mit dem signifikanten Tief bei 1,54 im Februar 1987. Bei
einem Massstab von 8 Cents pro Monat käme es auf dem Monatschart für Mais mit
Laufzeit Juli alle 19 Monate zur Quadratur. Also ist von diesem Tief aus alle
19 Monate mit einem signifikanten Gipfel oder Boden zu rechnen. In unserem Fall
wäre der März 1998 ein interessantes Zeitintervall für die Bildung eines
signifikanten Gipfels oder Bodens.
Damit ist das Thema QuadraturCharts abgeschlossen. Die
Quadratur der Spanne, die Quadratur des Hochs und die Quadratur des Tiefs sind
wohl die drei wichtigsten TimingWerkzeuge, die Gann zur Prognose von Tops und
Böden einsetzte. Sie ermitteln auf der Grundlage von Kursen, wann mit Tops und
Böden zu rechnen ist. Die Anwendung dieser Methode erfordert viel theoretische
und praktische Übung. Um damit exakte Ergebnisse zu erzielen, ist sorgfältige
Analyse unerlässlich. E5 kommt hier auf Genauigkeit an. Quadraturen können
aussagefähige Hinweise darauf geben, wo ein Top oder Boden auftreten wird.
Machen Sie sich mit den Eigenheiten dieses Timing Werkzeugs vertraut und mit den
Eigenheiten des Marktes, auf den sie es anwenden wollen. So nutzen Sie es
optimal zur Prognose von Tops und Böden.
ZUSAMMENFASSUNG
Eine wichtige Feststellung ist, dass Märkte einen zeitlichen
und einen preislichen Aspekt haben. Die Voraussetzung für erfolgreiches Trading
ist die Ausgewogenheit der beiden. Die Zeit hat hat dabei im Zweifelsfall mehr
Aussagekraft. Jeder Trader sollte wissen, dass es zur Ermittlung von Tops oder
Böden auf Grundlage der Zeit verschiedene Methoden gibt: Timing kann auf Grundlage
von Zyklen erfolgen, die naturgegeben oder abgewandelt sind. Zyklen können in
Form von natürlichen Phänomenen vorkommen, die Bewegungen der Planeten etwa,
oder sie können direkt aus vergangenen Marktbewegungen abgeleitet werden, auf
Grundlage von zyklischen Daten oder Zeiteinteilungen. Eine andere TimingMethode
ist adaptiver Natur und beruht auf den aktuellen Kursbewegungen des Marktes zur
Ermittlung und Prognose zukünftiger Tops und Böden die Quadratur einer Spanne beispielsweise
oder die Quadratur des Hochs oder des Tiefs. Ausserdem kann auch die Dauer von
Auf und Abwärtsschwingungen zur Prognose zukünftiger Tops und Böden
herangezogen werden. Schliesslich sollte darauf hingewiesen werden, dass es in
jedem Fall empfehlenswert ist, verschiedene TimingMethoden zu kombinieren. Die
Erfahrung zeigt, dass sich Marktgipfel und böden bevorzugt dort ausbilden, wo
„Cluster" von Zeitindikatoren auftreten.
Die Grundlagen der Analyse nach Gann haben Sie damit
kennengelernt. Im folgenden Kapitel finden Sie reale Beispiele für die
Anwendung dieser Methoden am Markt.
Die praktische Anwendung
der GannTechnik
TAGESCHART FÜR KANADISCHE DOLLAR MIT LAUFZEIT JUNI 1997
Der Sekundärtrendindikator
Wir beginnen mit der Analyse des Tagescharts für Kontrakte
auf den Kanadischen Dollar mit Laufzeit Juni (Abbildung 11.1) auf einem
extremen Niveau: kurz unterhalb des Kontrakthochs bei 76,35. Am 22. Januar 1997
zeigte der Sekundärtrend bei 7568 ein Hoch, und zwar nach zwei aufeinander
folgenden Tagen mit tieferen Tiefs. Der erste ZweiTagesBoden war am 24. Januar
bei 7475 aufgetreten. Das nächste tiefere ZweiTagesTop bildete sich am 28.
Januar bei 7545. Der Sekundärtrend drehte am 6. Februar 1997 nach unten, als
der Markt den Swing Bottom bei 7475 überkreuzte. Ein ShortSignal wurde generiert,
und ein schützender Stop über das letzte Swing Top bei 7523 platziert. Der
Markt zeigte immer tiefere Tops und tiefere Böden, und der Trendindikator
bewegte sich dementsprechend abwärts. Auch die Stops wurden verlagert, jeweils
immer knapp über ein neues Swing Top. Der Abwärtstrend hielt an bis zum 13.
März 1997, als das Swing Top bei 7387 vom 6. März 1997 überkreuzt und die
Position ausgestoppt wurde. Der Anstieg kreuzte nicht nur das Swing Top,
sondern übertraf in Kurs und Zeit den vorangegangenen. Beim Ausbruch wurde ein
Kaufsignal ausgelöst fälschlicherweise,
wie das Überkreuzen des Swing Bottoms bei 73,35 zeigen sollte. Ein Hinweis auf
das Misslingen der Rally war das kurzfristige Signaltop, das sich am 13. März
1997 gebildet hatte. Dem war zwar keine ausgeprägte Aufwärtsbewegung
vorangegangen, doch der Markt konnte den Aufwärtstrend trotzdem nicht
beibehalten und generierte ein Verkaufssignal nach dem Einbruch unter den Boden
vom 10. März bei 7335.
Die nächste Abwärtsschwingung führte von 7403 (13. März) zu
7277 (21. März). Das machte 126 Punkte in sechs Tagen. Die anschliessende
Korrektur von 7277 (21. März) auf 7331 (26. März) betrug 54 Punkte in drei
Börsentagen. Die Prognose sprach für einen Einbruch um 126 Punkte über sechs
Börsentage. Der Markt gab von 7331 (26. März) auf 7202 (4. April) nach. Das war
ein Rückgang von 129 Punkten über sechs Börsentage. Zeitlich war damit die
vorangegangene Bewegung exakt kompensiert worden, doch der Kurs lag um drei
Ticks daneben. Der Markt war ausgeglichen, so dass alles für eine Korrektur um
54 Punkte über drei Tage sprach. Die nächste Korrektur von 7202 (4. April) auf
7262 (9. April) betrug 60 Punkte in drei Börsentagen. Auch hier war die
Bewegung zeitlich kompensiert, der Kurs lag um sechs Ticks daneben. Die
Prognose liess einen Einbruch von 126129 Punkte über sechs Börsentage erwarten.
Der Markt brach von 7262 auf 7160 ein, also um 102 Punkte in sieben
Börsentagen. Von der Dauer her war der Einbruch nur einen Tag zu lang, doch der
Kurs lag weit über dem vom Zielbereich von 71397136. Das war das erste
Anzeichen für eine bevorstehende Trendwende.
Der Markt befand sich durch ein neues Kontrakttief auf
extremem Niveau, was für Bodenbildung sprach. Bei 7160 am 18. April bildete
sich ein Signaltief ein weiteres Indiz
dafür, dass sich der Markt auf Bodenbildung oder eine Trendwende vorbereitete.
Die anschliessende Korrektur von 7160 auf 7215 betrug 55 Punkte in drei Tagen.
Sie entsprach damit den vorangegangenen Korrekturen, ein Hinweis darauf, dass
der Markt möglicherweise zusammenbrechen und der Boden bei 7160 nicht halten
würde. Beim nächsten Einbruch ging es abwärts bis auf 7155 am 29. April, und
ein weiteres Signaltief trat auf. Generell gilt, dass zwei Signaltiefs
innerhalb von sieben Tagen normalerweise ein deutliches Zeichen dafür sind,
dass sich in Kürze ein abschliessendes Tief bilden dürfte. Von 7155 machte der
Markt einen Sprung, und der Sekundärtrendindikator drehte nach oben, als das
letzte Swing Top bei 7215 überkreuzt wurde.
Der Einbruch von 7160 auf 7155 betrug noch einmal 5 Punkte,
bevor der Trend nach oben drehte. Diesen Einbruch könnte man als Lost Motion
deuten. Nun tendierte der Primärtrend nach oben, und der Markt zeigte alle
Merkmale einer Hausse. Die Anstiegsphasen waren in Kurs und Zeit ausgedehnter
als die vorangegangenen Korrekturen. Wer sich in LongPosition im langfristigen
Aufwärtstrend befand, brauchte nun eine Prognose. Das erste Aufwärtsbein von
7155 auf 7295 betrug 140 Punkte in sechs Börsentagen. Der erste Einbruch nach
der Trendwende betrug 108 Punkte in drei Tagen. Dieses Verhalten wies auf einen
Anstieg um 140 Punkte über sechs Börsentage vom Boden bei 7187 hin. Die
Prognose sprach für einen Anstieg auf 7327 am 20. Mai 1997. Der Markt zog zwar
an bis auf 7350 am 16. Mai, doch der Kurs war der Zeit voraus, und so kam es zu
einer Korrektur auf 7327 am 20. Mai. Der Schlusskurs lag exakt bei 7329. Dieses
Verhalten zeigte, dass Preis und Zeit kompensiert waren.
Die Kombination von GannWinkeln und Percentage
RetracementNiveaus
Die Rally von 7155 aus verebbte, als der Markt am 21. Mai '
1997 den Kurs 7362 erreichte. Es kam zu einem Selloff nach Erreichen einer
signifikanten Widerstandszone. Die langfristige Spanne vom Top am 22. Januar
zum Boden am 29. April reichte von 7568 bis 7155. Die 50%Marke dieser Spanne
lag bei 7362. Ein 1 x 2GannWinkel mit einer Veränderungsrate von 2'/2 Punkten
am Tag lag am 21. Mai bei 7358. Daraus ergab sich eine Widerstandszone bei
73587362. Deshalb fiel der Markt nach einem gescheiterten Durchbruchsversuch zurück.
Zeitanalyse. Das erste mittelfristige Top hatte sich am 22.
Januar 1997 gebildet. Der 90TagesZyklus sprach für einen nächsten signifikanten
Boden oder eine Trendwende am 22. April 1997. Der erste Boden wurde am 18.
April erreicht, zwei Börsentage vor dem zyklustechnisch ermittelten Termin. Das
abschliessende Tief bei 7155 war am 29. April zu verzeichnen. Dieser Boden
bildete sich mit fünf Börsentagen Verspätung.
Formationsanalyse. Die beiden Böden bei 7160 und 7155
bildeten Signaltieftage im Anschluss an eine ausgeprägte Abwärtsbewegung von
Kurs und Zeit bei einem neuen Kontrakttief
auf einem extremen Kursniveau also. Nach einer Bestätigung dieser Böden
durch einen fortgesetzten Anstieg erfolgten die ersten Kaufsignale konträr zum
Trend nach Korrekturen um 50% auf das erste Aufwärtsbein nach den Umkehrböden.
TAGESCHART FÜR PLATIN MIT LAUFZEIT JULI 1997
Kombination von Sekundärtrendindikator und GannWinkeln
Nach einem Top am 28. Februar 1997 bei 403,50 brach der
Markt auf 364,00 ein (Abbildung 11.2). Der erste Anstieg von diesem Boden aus
wurde bei 377,50 am 11. April 1997 gebremst. Anschliessend rutschte der Markt
über zwei Tage auf 364,50 am 15. April 1997 ab. Am 17. April drehte der
Primärtrend nach oben, als der Markt das Swing Top bei 377,50 überkreuzte.
Der Markt geriet aber auch nach der Trendwende nach oben
nicht in eine fortgesetzte Aufwärtsbewegung. Der folgende Einbruch bildete eine
kurzfristige Spanne von 364,50 bis 384,50 mit der 50%Marke bei 374,50. Die
Unterstützung in Form eines GannWinkels in Aufwärtskonstruktion vom Boden bei
364,50 kreuzte die 50%Marke am 29. April 1997. Angesichts des aufwärts
tendierenden Primärtrends wurde bei 374,50 ein Kaufsignal ausgelöst mit Stops
unter dem letzten Swing Bottom bei 364,50. Hier lag auch der stärkste
Unterstützungsbereich. Beim Test von 374,50 reagierte der Markt jedoch nicht
rasch und entschieden, sondern gab auf 369,00 nach. Dieser Kurs lag auf einem
aufwärts verlaufenden Unterstützungswinkel vom Kontrakttief bei 353,00.
Ausserdem liess sich ein Signalboden erkennen.
Nachdem der Markt sich fünf Tage in Folge unterhalb der
50%Marke bei 374,50 gehalten hatte, kam es am 8. Mai zum Durchbruch nach oben.
Der Aufwärtstrend wurde am 9. Mai bestätigt, als es zur Überkreuzung des
letzten Tops bei 384,50 kam. Der Markt zog stark an bis auf 387,50 und bildete
dort einen Gipfel. Der nächste Einbruch wurde bei 385,50 abgefangen und blieb
damit knapp oberhalb des alten Tops bei 384,50. Das war quasi eine Bestätigung
unserer „altes Top/neuer Boden"Regel. Der nächste Anstieg trieb den Markt
knapp über das alte Top bei 397,50, jedoch nicht weiter nach oben. Dadurch
bildete sich ein neuer Boden bei 385,50.
Nach einem Rückgang von 397,90 aus hat sich eine
langfristige Spanne zwischen 369,00 und 397,90 gebildet. Die 50%Marke ag bei
383,50. Am 23. Mai lag ein von 369,00 ausgehender GannWinkel mit einer
Veränderungsrate von $1,00 pro Tag bei 383,00. Aus Percentage RetracementPunkt
und GannWinkel in Aufwärtskonstruktion ergab sich am 23. Mai eine Spanne von
383,50383,00. Angesichts des Aufwärtstrends wurde nach einem Test dieses
Niveaus ein Kaufsignal generiert.
Am 23. Mai überkreuzte der Markt den Trendindikator um
ledig!ich $2,00 und verhielt bei 383,50. Technisch war das eine Trendwende,
doch für ein Verkaufssignal reichte das nicht, denn es lag noch innerhalb der
typischen Grössenordnung von Lost Motion bei Platin. Die Kombination aus altem
Top/neuem Boden (384,50) und 50%Kurs (383,50) und aufwärts verlaufendem
GannWinkel (383,00) bot starke Unterstützung, und der Markt hob ab.
Tageschart für Platin mit Laufzeit Juli 1997.
Der erste Anstieg von 369,00 auf 397,50 betrugt $28,50 in
fünf Börsentagen. Vom Boden bei 383,50 wurde ein Anstieg um $28,50 über fünf
Börsentage prognostiziert. Das Ziel in Aufwärtsrichtung lag folglich bei 412,00
am 2. Juni. Am 28. Mai schloss der Markt bei 411,00. Am 29. Mai stieg er auf
420,50 und bildete ein Signaltop. An diesem Punkt war der Kurs der Zeit voraus.
Das sprach für eine bevorstehende Korrektur auf 412,00 am 2. Juni.
Doch nicht nur der Swing Chart deutete auf ein Kurs und
Zeitziel von 412,00 am 2. Juni hin, der Markt erreichte darüber hinaus am 28.
Mai auch den Stichtag des 90TagesZyklus. Die Kurs und ZeitCluster für den
Zeitraum von 28. Mai bis 2. Juni und das neue Kontrakthoch sprachen für die
Bildung eines Tops. Das Signaltop am 29. Mai und der anschliessende
bestätigende Einbruch am 30. Mai waren deutliche Anzeichen für die Entwicklung
eines signifikanten Tops. Hier musste man sich auf einen erneuten Anstieg auf
412,00 zur Kompensation von Kurs und Zeit auf dem Swing Chart und einen
einsetzenden Rückgang einstellen. Auf Grundlage der ersten Abwärtsbewegung vom
Top bei 420,50 auf das Tief bei 399,20 ermittelt man die 50%Marke dieser Spanne
bei 409,90. Der Bereich von 409,90 bis 412,00 ist die nächste Widerstandszone
und das richtige Niveau für Verkäufe konträr zum Trend.
Tageschart für Mastschweine mit Laufzeit Juni 1997.
TAGESCHART FÜR MASTSCHWEINE MIT LAUFZEIT JUNI 1997
Nach einer ausgeprägten Aufwärtsbewegung von Kurs und Zeit
nach dem Boden bei 7565 am 11. März 1997 bildete sich auf dem Tageschart für
Mastschweine mit Laufzeit Juni am 24. April 1997 ein ZweiTagesHoch bei 8660
(Abbildung 11.3). Dieses Top lag fast auf dem vom Top vom 27. Januar 1997
ausgehenden 90TagesZyklus. Der anschliessende Einbruch von 8660 aus durchstiess
einen Swing Bottom bei 8435, der Sekundärtrend drehte infolgedessen nach unten.
Da dieses Top ein Kontrakthoch war und auf extremem Preisniveau lag, wurde an
diesem Punkt ein ShortSignal ausgelöst, mit einem Stop oberhalb des Tops.
Nach einem Einbruch auf 8270 am 5. Mai legte der Markt zu.
Das erste Ziel in Aufwärtsrichtung lag bei der 50%Marke der ersten Spanne. Bei
einer Spanne von 8669 bis 8270 lag die 50%Marke bei 8465. Der Primärtrend
tendierte abwärts, so dass auf den Verkauf in die 50%Marke am Tag, als der 1 x
1Winkel in Abwärtskonstruktion kreuzte, ein weiteres ShortSignal bei 84658480
am 7. Mai ausgelöst wurde. Der Markt gab jedoch nicht sofort nach und stieg bis
in den 1 x 2Winkel vom Top bei 8540 am 12. Mai hinein, bevor sich das
abschliessende Hoch bildete. Dieses abschliessende Hoch war, verbunden mit
einer OutsideBewegung nach unten und einem SignalTop. Nachdem der Trend bereits
abwärts tendierte, war dies ein deutliches Zeichen für ein Top von besonderer
Signifikanz.
Der erste Einbruch von 8660 auf 8270 vom 24. April bis zum
5. Mai betrug 390 Punkte in sieben Tagen. Dementsprechend war mit einem
Einbruch von 8577 auf 8187 für den 21. Mai zu rechnen. Tatsächlich hatte der
Markt am 21. Mai auf 8050 nachgegeben in
zeitlicher Hinsicht eine Kompensation. An diesem Tag zeigte der Markt ein
Signaltief und stieg dann einen Tag lang an.
WOCHENCHART FÜR TREASURY BONDS MIT LAUFZEIT JUNI 1997
Die langfristige Spanne beträgt 10409 bis 11600, die
50%Marke liegt bei 11004 (Abbildung 11.4). In der Woche bis zum 16. Mai 1997
erreicht der Winkel in Abwärtskonstruktion vom Top bei 11600 aus 11008. Daraus
ergibt sich eine starke Widerstandszone bei 11004 bis 11008.
Der Primärtrend tendiert nach dem ZweiTagesTrendindikator
abwärts. Dadurch ergibt sich bei 11004 bis 11008 eine Verkaufsgelegenheit. Die
erste Rally ging durch den 1 x 1Winkel auf 11325 am 18. Februar 1997. Der
Winkel lag bei 11308, das Top bei 11325. Es lag eine Lost Motion von 17/32 vor.
Das bedeutet, dass der nächste Verkauf in diesen Winkel hinein von einem mehr
als 17/32 entfernten Stop abgesichert werden sollte.
Am 13. Mai lag der Markt bei 11022 und damit 18/32 über der
50%Marke und 14/32 über dem 1 x 1Winkel. Wollte man in diesen Winkel hinein
verkaufen, wäre ein Stop am Lost MotionWert von 17/32 plus mindestens zwei
Ticks erforderlich.
Der Markt testete diese Widerstandszone, bildete daraufhin
auf Tages und Wochenchart ein Signaltop und korrigierte dann bis hinunter auf
10817.
Das ist ein gutes Beispiel für die kombinierte Anwendung von
50%Marke und Widerstandswinkel in Abwärtskonstruktion.
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