Montag, 5. September 2011

Apfelwickler Larven Tiere Animals SelMcKenzie Selzer-McKenzie


Apfelwickler Larven Tiere Animals SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie

Der Apfelwickler (Cydia pomonella, Synonyme: Carpocapsa pomonella) ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Wickler (Tortricidae). Die Raupen des Apfelwicklers werden im Obstbau und Hausgarten als Schädling angesehen.

Der Apfelwickler ist gräulich mit hellgrauen Streifen und kupferfarbenem Fleck am Ende der Flügel. Die Flügelspannweite beträgt 1,4 bis 2,2 cm. Ruhend ist der Apfelwickler 1 cm lang. Die abgelegten Eier sind sehr flach, rund und in der Höhe halb-linsenartig geformt. Die Farbe ist weiß-transparent. Ihre Größe beträgt 1 mm. Die geschlüpften Raupen sind 2 mm lang und das letzte Larvenstadium 1,5 bis 2 cm groß. Die Larven sind weißlich/gelblich mit schwarzem Kopf und werden mit der Zeit immer rötlicher. Die gebildete Puppe ist braun mit etwa 1 cm Länge.
Lebensweise [Bearbeiten]
Die entwickelte Larve verlässt die Frucht

Der Apfelwickler bildet eine Generation im Jahr, die hauptsächlich im Mai und Juni fliegt. Optimale Bedingungen für den Flug ist die Zeit der Dämmerung abends. Vor allem an warmen, windstillen Abenden um 20 °C und feuchtem Wetter sind die Apfelwickler besonders aktiv. Die weiblichen Falter legen 30 bis 60 Eier auf den Früchten oder den Blättern der Obstbäume ab. Fallen die Temperaturen unter 15 °C, wird die Eiablage unterbrochen. Denn unter 10 °C ist die Eientwicklung nicht möglich. Die Eiablage erfolgt auf plane Oberflächen. Anfangs, bis Juni, sind dies Blätter und später, ab Juli, die Früchte, wenn diese ihren Flaum verloren haben. Für die Entwicklung von der Eiablage bis zum Schlüpfen benötigt der Apfelwickler 7 bis 15 Tage. Die Schädlinge befallen die Frucht als L1-Larve (erstes Larvenstadium) und sie ernähren sich von dieser für etwa drei Wochen. Die Larven ernähren sich sowohl vom Fruchtfleisch als auch von den Samen.[1] Für die Entwicklung vom Schlüpfen bis zur voll ausgewachsenen Larve benötigt die Raupe 3 bis 4 Wochen. Danach verlassen die Larven die Frucht, um sich zu verpuppen oder verpuppt zu überwintern. Entscheidend dafür ist die Genetik. So verpuppt sich die Hälfte sofort. Die anderen 50 % verpuppen sich nur, wenn klimatisch günstige Bedingungen für eine zweite Generation bestehen. Günstig sind die Umstände noch im Juni, während Mitte Juli sich nur noch wenige verpuppen. Ende Juli verpuppen sich alle und suchen den Überwinterungsplatz unter der Rinde auf. Unter günstigen Bedingungen fliegt eine zweite Generation im August und September.[2] In wärmeren Klimaten sind bis zu vier Generationen pro Jahr möglich. Die Überwinterung erfolgt im Kokon, entweder in der Rinde der Bäume oder im Boden.
Vorkommen und Verbreitung [Bearbeiten]

Ursprünglich nur in Europa verbreitet findet man ihn inzwischen weltweit. Neben Äpfeln (Malus spec.) werden vor allem unter klimatisch günstigeren Bedingungen (warme Jahre) auch Birnen (Pyrus spec.), Quitte (Cydonia oblonga), Aprikose, Pfirsiche (Prunus), Pflaume, Kirsche, Weißdorn, Edelkastanie (Castanea sativa), Echte Walnuss (Juglans regia) und Feige (Ficus carica) befallen.[3]
Pflanzenschäden [Bearbeiten]
Symptome [Bearbeiten]
Apfelwickler-Larve am Apfelkerngehäuse
Imago des Apfelwicklers (Zeichnung)

Die geschlüpfte Raupe frisst sich über die Fruchtspitze oder direkt in die Frucht zum Kerngehäuse vor. Zuerst legt sie einen spiralförmigen Gang an und dringt anschließend direkt zum Fruchtinnern ein. Schließlich ernährt sie sich vom Kernhaus mitsamt den Samen (Kernen). Beim Fressen wird der Kot in der Form von Mehl ähnlich gemahlenem Kaffee über die Eintrittsstelle ausgeschieden und entsorgt.
Gegenmaßnahmen [Bearbeiten]

Bei der biologischen Schädlingsbekämpfung setzt man auf die Verwirrmethode, das Apfelwicklergranulovirus und verschiedene natürliche Gegenspieler wie Ohrwürmer (findet man häufig in den Fraßgängen der Apfelwicklerlarve), Wanzen und Schlupfwespen wie z. B. Elodia tragica, Trichomma enecator, Ascogaster quadridentatus und Hyssopus pallidus. Die Larven stellen auch eine willkommene Nahrung für Vögel dar. Zur biologischen Bekämpfung der Larven des Apfelwicklers eignet sich auch das Baculovirus, inzwischen sind jedoch auch Apfelwickler entdeckt worden, die resistent gegen dieses Virus sind. Alle Maßnahmen, die diese Nützlinge fördern, tragen zur Regulierung des Schädlings bei.

Prognosen zum Schädlingsaufkommen werden mit Pheromonfallen durchgeführt und das Schlüpfen der Eier mit Gradzahlen berechnet. Dabei werden alle Temperatursummen über 10 °C zusammengezählt. Dies gibt einen Anhaltspunkt für das Fortschreiten der Entwicklung, denn diese verhält sich proportional zur Temperatursumme. Letzteres wird heute mit Wetterstation und Computer automatisch ermittelt.

Für präzise chemische Behandlungen wird die Populationsstärke mit Pheromonfallen bestimmt und dann der Befall gezielt mit weniger Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bekämpft. Bekämpft wird der Apfelwickler durch eine Spritzung mit Insektiziden, die ohne Kontrolle des Schädlingsaufkommens präventiv eingesetzt werden müssen.

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