Montag, 5. September 2011

Blattlaus Blattläuse Larven Tiere Animals SelMcKenzie Selzer-McKenzie


Blattlaus Blattläuse Larven Tiere Animals SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie

Die Blattläuse oder Aphidoidea sind eine Gruppe der Insekten und gehören zu den Pflanzenläusen (Sternorrhyncha). Von den bekannten 3.000 Arten leben in Mitteleuropa etwa 850. Alle Blattläuse ernähren sich von Pflanzensaft. Eine Reihe von Arten gilt als Schädling von Nutz- oder Zierpflanzen.
Blattläuse sind kleine Insekten von wenigen Millimetern Größe, lediglich einige Arten erreichen eine Körperlänge von bis zu 5 bis 7 Millimetern. Als Pflanzensauger sind die Tiere mit einem Stechrüssel ausgestattet. Alle Arten besitzen sowohl ungeflügelte als auch geflügelte Formen, wobei die ersteren der Massenvermehrung durch Jungfernzeugung (Parthenogenese) und die letzteren der Verbreitung und dem Wirtswechsel dienen.
Ernährung [Bearbeiten]

Da sich Blattläuse von den kohlenhydratreichen Pflanzensäften ernähren, wobei sie allerdings hauptsächlich die im Saft auch enthaltenen Aminosäuren benötigen, scheiden sie typischerweise große Mengen zuckerhaltiger Lösung, den sogenannten Honigtau, wieder aus. Dies lockt oft diverse andere Insekten und Wirbeltiere an und dient auch als Nährboden für Pilze wie Schwärze- und Rußtaupilze.
Fortpflanzung [Bearbeiten]
Zeitlicher Verlauf der holozyklischen Generationsfolge der Buchenblattlaus in Mitteldeutschland.[1]

Die meisten Arten pflanzen sich über mehrere Generationen mittels Jungfernzeugung (Parthenogenese) fort, um dann eine geflügelte, sich geschlechtlich fortpflanzende Generation zu bilden. Dies geschieht bei wirtswechselnden Arten vor der Besiedelung der neuen Wirtspflanze oder bei einem zu schnellen Wachstum einer Blattlauskolonie und der damit verbundenen Überpopulation (Überbevölkerung) an einem Ort. Damit fördert diese Vermehrungsform zugleich auch die Verbreitung der Blattlaus, denn die geflügelten Individuen sind in der Lage, weite Strecken zu neuen Wirtspflanzen fliegend zu überwinden.
Blattläuse
Blattläuse befallen eine Rose
Larve der Florfliege (Chrysoperla carnea) erbeutet eine Blattlaus
REM-Anaglyphen-Darstellung von Blattläusen auf einer Blattunterseite, Vergrößerung 50x
REM-Anaglyphen-Darstellung von Blattläusen auf einer Blattunterseite, Vergrößerung 200x

Forscher der Universität Jena und des dortigen Max-Planck-Institut für chemische Ökologie haben 2005 herausgefunden, dass die Produktion des geflügelten Nachwuchses mit bis zu fünf Exemplaren pro Tag auch durch einen Alarm-Duftstoff ausgelöst wird, den die Blattläuse ausstoßen, wenn sie von Feinden wie beispielsweise dem Marienkäfer angegriffen werden. Der β-Farnesen genannte Alarm-Duftstoff bewirkt, dass in der Blattlauskolonie eine große Unruhe entsteht und alle Tiere sich deutlich mehr bewegen oder sich sogar vom Blatt fallen lassen. Diese derart ausgelöste gesteigerte Unruhe bewirkt nun wie bei einer Überpopulation die sofortige Erzeugung von geflügelten Nachkommen.
Die Blattlaus als Schädling [Bearbeiten]

Neben den immensen wirtschaftlichen Schäden, die Blattläuse in allen landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Kulturen verursachen können, stellen sie auch für den Hobbygärtner ein erhebliches Problem dar. Ihre Saugtätigkeit an den Pflanzen führt zu Ertrags- und Qualitätsverlusten bis hin zu vollständigem Ernteausfall. Daneben führen die klebrigen Ablagerungen durch den von den Läusen ausgeschiedenen Honigtau oft sekundär zur Ansiedelung von Schwärzepilzen, was auch ein ästhetisches Problem darstellen kann. Blattläuse sind die wichtigsten tierischen Überträger von Pflanzenviren. Die durch die Läuse verursachten direkten Schäden sind oftmals geringer als die durch die Übertragung der Viren und der dadurch bedingten Erkrankung der Pflanzen. Der Blattlausbefall beginnt meist unbemerkt, es folgt unter optimalen Voraussetzungen für den Schädling eine explosionsartige Vermehrung. Befallen werden praktisch alle Pflanzenarten. Meist findet man die Läuse in beschatteten Bereichen auf Blattunterseiten und in der Nähe von Blüten- und Blatt-Ansätzen sowie anderen Wachstumsknoten.

Zur Abwehr existieren neben den diversen Pflanzenschutzmitteln und den natürlichen Feinden auch mehrere Hausmittel. Blattläuse werden verspeist von: Marienkäfern und deren Larven, Schwebfliegenlarven, Florfliegenlarven, Schlupfwespenlarven, Raupenfliegen, Raubwanzen, Laufkäfern, Weichkäfern, Spinnen und Vögeln. Ameisen, Wespen, Hornissen, Hummeln, andere Insekten und selbst einige Wirbeltiere nutzen den von den Blattläusen ausgeschiedenen Honigtau als Nahrungsquelle. Ameisen unterstützen Blattläuse sogar bei deren Verbreitung (Symbiose zwischen Blattlaus und Ameise). Marienkäfer sind so populär als Blattlausfresser, dass sie gezüchtet werden und als Larven/Eier verkauft werden. Als Hausmittel soll insbesondere das Besprühen mit seifigen Lösungen sowie Brennnesselsud einen besonders schnellen und guten Erfolg erzielen.

Einige Arten der Baumläuse gelten nicht oder weniger als Schädlinge, sondern sind als Honigtau-Erzeuger für die Imkerei sehr wichtig.

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