Carl Peters der Schlächter von Deutsch-Ostafrika Spielfilm
Video-Spielfilm: https://youtu.be/Ngh2ahtLXdg
Carl Peters (Vorname auch: Karl;[1] * 27. September 1856 in
Neuhaus/Elbe, Königreich Hannover; † 10. September 1918 in Bad Harzburg,
Herzogtum Braunschweig, Deutsches Reich)[2] war ein deutscher Politiker,
Publizist, Kolonialist und Afrikaforscher mit stark ausgeprägter rassistischer
Einstellung. Er gilt als Begründer der Kolonie Deutsch-Ostafrika.
Carl Peters wurde als achtes von elf Kindern des
evangelischen Pastors Johann Peters und dessen Ehefrau Elisabeth geb. Engel
geboren. Er besuchte die Gymnasien Johanneum Lüneburg sowie Ilfeld und galt als
intelligent wie auch sportlich. Nach bestandener Reifeprüfung 1876 studierte er
an den Universitäten Göttingen, Tübingen und Berlin, u. a. bei den Historikern
Carl Heinrich Weizsäcker, Bernhard von Kugler, Georg Waitz, Theodor Mommsen, Gustav
Droysen, Heinrich von Treitschke und Karl Wilhelm Nitzsch sowie dem Geographen
Heinrich Kiepert, und verdiente sich ein Zubrot mit journalistischen Beiträgen.
Während seines Studiums wurde er 1879 Mitglied der Burschenschaft Primislavia
Berlin. Peters gewann 1878 die „Goldene Ehrenmedaille für Kunst und
Wissenschaft“ und promovierte 1879 zum Doktor der Philosophie mit der Arbeit
Untersuchungen zum Frieden von Venedig. Eine anschließende Referendarstelle als
Gymnasiallehrer für Geographie und Geschichte kam für ihn trotz seines
bestandenen Oberlehrerexamens (1880) nicht in Frage.
Begegnung mit dem Britischen Empire
Carl Peters, 1882
1881 zog Peters nach London zu seinem vermögenden und in der
englischen Hauptstadt angesehenen Onkel Karl Engel (1818–1882), einem
Komponisten, Pianisten sowie Musikschriftsteller, und führte das Leben eines
englischen Gentleman. In diesen Jahren beschäftigte sich Carl Peters intensiv
mit der Philosophie seines Lieblingsphilosophen Arthur Schopenhauer und hielt
sich zu diesem Zweck in Eastbourne, Boulogne-sur-Mer, Paris und Tunbridge Wells
auf. Nach der Rückkehr nach Deutschland waren die Laufbahnen eines Dozenten für
Philosophie und die eines Parlamentariers geplant. 1882 erschien sein von
Schopenhauer inspiriertes, wenig erfolgreiches Buch Willenswelt und Weltwille.
Das Anerbieten seines Onkels, sich als Engländer
naturalisieren zu lassen und dadurch in den Genuss zahlreicher Privilegien zu
gelangen, wies er als Preußenfreund von sich. Nach dem Selbstmord von Karl
Engel – Peters hielt sich zu diesem Zeitpunkt bereits wieder in Deutschland auf
– erbte er dessen Vermögen und verkaufte einen großen Teil des Besitzes. In
diesen Jahren kam er nach eigenen Angaben erstmals mit dem britischen
Kolonialismus und der britischen Weltmachtpolitik in Berührung, die von nun an
sein Weltbild beeinflussten. In Deutschland war gleichzeitig eine frühe
Kolonialbewegung durch Wilhelm Hübbe-Schleiden, Robert Jannasch und Friedrich
Fabri entstanden, die Peters mit großer Anteilnahme verfolgte. Peters
veröffentlichte als Korrespondent in mehreren deutschen Zeitungen Beiträge über
das öffentliche Leben und die ökonomischen Verhältnisse in Großbritannien,
wobei ihm die britische Kolonialpolitik als eine der Quellen des Wohlstandes
und der Unabhängigkeit fortwährend ins Auge stach. Die Engländer, so
kritisierte er, verfügten über ein größeres Selbstbewusstsein und einen
stärkeren Nationalstolz als die Deutschen (Das Deutschtum in London, 1883).
Nach der Rückkehr aus der britischen Hauptstadt ließ Peters
sich in dem von ihm zunächst ungeliebten Berlin nieder, gründete gemeinsam mit
Felix von Behr-Bandelin im März 1884 die „Gesellschaft für Deutsche
Kolonisation“ (GfdK), übersiedelte zwischendurch nach Hannover und habilitierte
im Sommer an der Universität Leipzig bei Wilhelm Wundt in Philosophie (Thema:
Inwieweit ist Metaphysik als Wissenschaft möglich?). Noch vor seiner ersten
Probevorlesung befand er sich bereits auf dem Weg nach Afrika. Von der GfdK
hatte er zusammen mit Karl Ludwig Jühlke und Joachim Graf von Pfeil den Auftrag
erhalten, Gebiete in Ostafrika zu erwerben, und dabei Schützenhilfe von dem
Chefredakteur der Täglichen Rundschau, Friedrich Lange erhalten. Seinen
ursprünglichen Plan, im Mashonaland (heute in Simbabwe) Land zu erwerben, um
Gold zu schürfen, gab Peters auf, da das Gebiet sich im Bereich der britischen
Interessenssphäre befand. Auf Anregung von Pfeil kamen sie stattdessen im
November 1884 in Sansibar an. Die Reichsregierung hatte abgelehnt, die
Expedition unter den Schutz des Reiches zu stellen, was Peters bei seiner
Ankunft in Sansibar vom deutschen Konsul deutlich zu spüren bekam.[4]
Auf dem Festland gegenüber der Insel Sansibar begann er
dann, „Schutzverträge“ abzuschließen. Das Ziel seiner Reise war die Region
Usagara, mit dessen Herrscher Muini-Sagara am 4. Dezember 1884 ein Vertrag
geschlossen wurde.[5] Auf dem Hinweg wurden in der Küstenlandschaft Useguha und
auf dem Rückweg in den Regionen Nguru und Ukami ebenfalls Verträge
abgeschlossen.[6] Die Vertragsabschlüsse bestanden darin, dass Peters örtliche
Häuptlinge aufsuchte und ihnen – oft nach reichlichem Alkoholgenuss –
deutschsprachige Schriftstücke vorlegte, auf die sie dann Kreuze als
Unterschrift zeichneten. Darin wurde ihnen Schutz vor Feinden zugesagt,
umgekehrt wurden die Rechte der Kolonisationsgesellschaft so beschrieben, dass
sie das alleinige und uneingeschränkte Recht, Zölle und Steuern zu erheben
hätten, eine Justiz und Verwaltung einzurichten, bewaffnete Truppen ins Land zu
bringen und Siedlern, die „Berge, Flüsse, Seen und Forsten“ zur beliebigen
Nutzung zu überlassen. Eine Prüfung, ob die afrikanischen Vertragspartner
verstanden, was sie vorgelegt bekamen, oder ob sie überhaupt eine Vollmacht
hatten, über die angesprochenen Befugnisse zu verfügen, wurde nicht
vorgenommen.
Peters wollte dann Schutzbriefe des Reiches für die
„erworbenen“ Gebiete. Reichskanzler Bismarck äußerte sich abschätzig über das,
was Peters nach seiner Rückkehr der Reichsregierung vorlegte: „ein Stück Papier
mit Neger-Kreuzen drunter“. Peters drohte damit, dass auch König Leopold von
Belgien, der nach der Kongokonferenz gerade sein Reich in Zentralafrika
ausbaute, auch an Ostafrika Interesse hätte [7]. Bismarck lenkte ein, auch aus innenpolitischer
Rücksicht gegenüber seinen nationalliberalen Verbündeten im Reichstag, und
ließ, nach Vorbild britischer Charters, der neu gegründeten
Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft (DOAG) einen kaiserlichen Schutzbrief
über die Landschaften Usagara, Nguru, Useguha und Ukami ausstellen.[8] Damit
hatte Peters in „Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft“ umbenannte
Kolonialvereinigung den nötigen Rückhalt zur weiteren Ausdehnung.
1887 erreichte er ein Abkommen mit dem Sultan von Sansibar,
das den sansibarischen Küstenstreifen von Umba bis zum Rovuma der Verwaltung
der Gesellschaft unterstellte. 1889/90 befand sich Peters zusammen mit Adolf
von Tiedemann auf einer Expedition, die er deutsche Emin-Pascha-Expedition
nannte und die ihn durch Kenia bis nach Uganda führte.[9][10] Das Ziel war die
Einbeziehung von Uganda sowie der ehemals ägyptischen Äquatoria-Provinz in das
deutsche Kolonialreich. König Mwanga II. von Buganda konnte durch Peters zu
einem Freundschafts- und Wirtschaftsabkommen bewogen werden, dem sogenannten
Uganda-Vertrag. Durch den Abschluss des Helgoland-Sansibar-Vertrags wurden
seine diesbezüglichen Bestrebungen jedoch zunichtegemacht. Aus Protest gegen
dieses, von ihm als Verzicht empfundenen Abkommen engagierte sich Peters von
nun an für den Alldeutschen Verband, der auf seine Initiative hin gegründet
wurde.
Reichskommissar am Kilimandscharo
Der Versuch, Ostafrika durch die private
„Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft“ zu beherrschen, brach im Aufstand der
ostafrikanischen Küstenbevölkerung 1888/89 zusammen. Das Deutsche Reich
übernahm die unmittelbare Kontrolle. 1891 wurde Peters zum Reichskommissar für
das Kilimandscharogebiet ernannt. Hier kümmerte er sich um die Festlegung der
Grenze gegenüber dem britischen Ostafrika (Kenia). Sein brutales Vorgehen aus
persönlichen Gründen gegen einen Aufstand der afrikanischen Bevölkerung kostete
Peters sein Amt. Peters hatte sich afrikanische Mädchen als Geliebte gehalten.
Als er entdeckte, dass seine Konkubine Jagodia ein Verhältnis mit seinem Diener
hatte, ließ er beide öffentlich aufhängen.[11] Dies führte zu bewaffneter
Gegenwehr der Tschagga, die über Monate niedergekämpft wurde.
Unehrenhafte Entlassung
Peters wurde 1892 nach Deutschland zurückbeordert, wo man
ihn von 1893 bis 1895 im Kolonialministerium beschäftigte, während gegen ihn
Ermittlungen durchgeführt wurden. In der Zeit war er der Mittelpunkt eines
Streits im Reichstag und trat dort auch selbst auf. Der sozialistische
Abgeordnete August Bebel griff die Kolonialpolitik des Reichs grundsätzlich
wegen ihrer Unrechtmäßigkeit an und trieb Peters unter anderem mit
Augenzeugenberichten eines britischen Missionars in die Enge.
Die Ermittlungen des kaiserlichen Disziplinargerichts
endeten 1897 mit der unehrenhaften Entlassung aus dem Reichsdienst unter
Verlust seines Titels und seiner Pensionsansprüche. Diese Verurteilung wurde
1937 durch willkürlichen Erlass von Adolf Hitler persönlich postum aufgehoben;
bereits 1905 war ihm von Kaiser Wilhelm II. der Titel eines „Reichskommissars
a.D.“ verliehen worden, ab 1914 erhielt er auch eine jährliche Pension.[12]
Unternehmungen in England und im südlichen Afrika
Peters wich dem Verfahren durch erneuten Umzug nach London
aus und lebte von 1896 bis 1914 in England. Er gründete in London die Dr. Carl
Peters Estates and Exploration Co., die spätere South East Africa Ltd., die den
Goldbergbau in Südafrika betrieb. In mehreren Reisen erkundete er weitere
Goldlagerstätten in Südrhodesien und Angola.
1899 führte er eine Forschungsreise an den Sambesi. Er
wollte beweisen, dass das biblische Goldland Ophir in Südostafrika gelegen
hatte. Aufgrund seiner rassistischen Einstellung konnte Peters sich nicht
vorstellen, dass die Ruinen von Groß-Simbabwe sowie anderer alter Orte in
Rhodesien, die er selbst aufspürte, afrikanischen Ursprungs waren, und suchte
deshalb nach Baumeistern aus dem Nahen Osten, wobei die Phönizier eine zentrale
Rolle spielten. In erster Linie ging es Peters darum, mit Hilfe seiner Theorie,
Aktionäre für seine Kapitalgesellschaft zu gewinnen, die Land in
Portugiesisch-Moçambique erwerben und dort nach Gold schürfen sollte. Seine
Ophir-Theorie reicherte Peters mit heftigen Diffamierungen gegenüber den
Schwarzafrikanern an und forderte die Einführung der allgemeinen Zwangsarbeit
in den Kolonien.
Carl Peters Grab auf dem Stadtfriedhof Engesohde
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges kehrte Peters nach
Deutschland zurück, wo er 1918 starb. Sein Grab befindet sich auf dem
Stadtfriedhof Engesohde in Hannover.
Stimmen über Peters
Vertreter des Kolonialwesens feierten Peters als
weitblickendes Genie, als tatkräftigen Helden, als um sein Vaterland
hochverdienten Kolonialpolitiker. „Der ebenso geniale wie tatkräftige Carl
Peters trat in schärfster Weise gegen jene weltfremde Kreise, die in der
Kolonialfrage immer nur theoretisch herumreden, aber nie praktisch handeln
wollten.“ Während des „Dritten Reichs“ wurde Peters als geistiger Vater des
Nationalsozialismus „wiederentdeckt“ und in zahlreichen Büchern, auf einer
Briefmarke sowie in dem gleichnamigen Spielfilm mit Hans Albers in der
Titelrolle geehrt. In zahlreichen Städten wurden Straßen nach ihm benannt. Auch
das Schnellbootbegleitschiff der Kriegsmarine Carl Peters trug seinen Namen.
Hitler hob die Verurteilung des Jahres 1897 postum wieder auf. Die „Reichsstelle
zur Förderung des deutschen Schrifttums“ lobte 1938, dass Peters „den
Gedankengängen des Dritten Reiches bereits vor fünfzig Jahren“ nahestand.
Sein zeitweiliger Mitarbeiter Oscar Baumann schrieb 1892:
„Übrigens ist Peters halb verrückt. Alles um ihn herum geht krumm vor Hieben.
100 bis 150 sind an der Tagesordnung. Es ist kaum zu glauben, welche Angst die
Leute vor Peters und seinen Leuten haben“.
Das sozialdemokratische Zentralorgan Vorwärts nannte Peters
einen „grimmigen Arier, der alle Juden vertilgen will und in Ermangelung von
Juden drüben in Afrika Neger totschießt wie Spatzen und zum Vergnügen
Negermädchen aufhängt, nachdem sie seinen Lüsten gedient.“ 1899 schrieb es:
„Peters ist der
Typus eines renommistischen Scheusals. Seine Schändlichkeiten sind freilich
schlimm genug, aber noch nicht so schlimm, wie er sie selbst reklamehaft
übertreibt. Er will vor allem der interessante Ueberkerl sein, der frei von
jeglichem moralischem Skrupel nur seine große Persönlichkeit auslebt.“
– Vorwärts, 2. Februar 1899
Unter Afrikanern war einer seiner Spitznamen mkono wa damu
(„blutige Hand“). Die kolonialkritische Presse Deutschlands verlieh ihm den Beinamen
„Hänge-Peters“.
Der Historiker Gordon A. Craig charakterisiert ihn 1978 als
„eine eigentümliche Mischung aus Marktschreier, Patriot und Judenfresser, der
von dem Wunsch beseelt war, es den englischen Erfolgen in der überseeischen
Welt gleichzutun“.[13] Sebastian Conrad bescheinigt ihm einen „gleichsam
spätfeudalen Habitus“ und ein „Herrenmenschentum“, das er „ohne Rücksicht auf
die einheimische Bevölkerung brutal auslebte“.[14]
Vor allem zwischen 1935 und 1943 erschienen in Deutschland
eine Reihe von Büchern (einschl. eines Theaterstücks), in denen Carl Peters
Rolle als ideologischer Vorläufer des Dritten Reichs gefeiert wurde. Eine
Veröffentlichung, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügen würde, liegt aus
dieser Zeit nicht vor. Die auf acht Bände konzipierte Gesamtausgabe von Peters’
Gesammelten Schriften durch den NS-Parteihistoriker Walter Frank ist nicht
vollendet worden.
1941 wurde ein Propagandafilm „Carl Peters“ gedreht, der
nach 1945 lange als Vorbehaltsfilm deklariert war. Die Regie führte Herbert
Selpin, Ernst von Salomon war Verfasser des Drehbuchs. Hans Albers, der auch
als Produzent auftrat, spielte einen direkten, tatendurstigen Patrioten
norddeutschen Zungenschlags. Der Film entfernt sich – basierend auf Peters
Erinnerungen – teilweise von historischen Begebenheiten. Nachdem er bei der
etablierten Kolonialbewegung mit seinem Tatendrang auf taube Ohren stieß und
Erfahrungen in England gesammelt hatte, macht sich Peters auf eigene Rechnung
nach Afrika auf. Dort rettet er mit seinen beiden Jugendfreunden einen
afrikanischen Stamm vor arabischen Sklavenhändlern und schließt mit diesem und
mit weiteren Stämmen „Schutzverträge“ ab. Als Peters Widersacher treten die
Engländer und auch der deutsch-jüdischstämmige kaiserliche, hohe Beamte Leo
Kayser auf, dessen Bruder Vorwärts-Journalist und Mitglied des Reichstags für
die SPD ist. Wilhelm I. und Bismarck hingegen zeigen sich im Film von Peters
Leistungen beeindruckt, wenngleich Bismarck dessen rüde Art rügt.
Die Hinrichtung zweier Schwarzer durch den Strang wird im
Film als Reaktion auf einen von England gelenkten Aufstand dargestellt, dem
einer seiner Jugendfreunde zum Opfer fällt; vom tatsächlichen Zusammenhang, dem
Verhältnis seiner Geliebten zu seinem Diener, ist im Film nicht die Rede. Am
Ende des Films rechtfertigt Peters die ungesetzliche Hinrichtung im Reichstag
als notwendige Maßnahme, um weitere Aufständische zu entmutigen. Die
Abgeordneten des Reichstags, vor allem der Bruder Kaysers, verlangen jedoch
über alle Fraktionsgrenzen hinweg seinen Rücktritt und lehnen überhaupt den
Kolonialismus ab, was zu Tumulten unter den Anwesenden führt. Entsprechend der
nationalsozialistischen Feindschaft gegenüber demokratischen Institutionen und
Verfahren wird ein völlig verzerrtes Bild des Reichstags und des
Parlamentarismus gezeichnet. Tatsächlich hat Peters, der weder Mitglied des
Parlaments noch der Regierung war, niemals vor dem Reichstag gesprochen,
sondern war vom Disziplinarhof für die Schutzgebiete abgeurteilt worden.
Diskussion um Straßenbenennungen
Straßenschild der ehemaligen Carl Peters Straße in Bad
Hersfeld
Carl-Peters-Gedenkstein am früheren Karl-Peters-Platz, jetzt
Bertha-von-Suttner-Platz in der Hannoverschen Südstadt (2010).
Nach Peters wurden in verschiedenen deutschen Städten Plätze
und Straßen benannt, meist zur Zeit des Nationalsozialismus. Seit den 1980er
Jahren wurden sie allerdings teilweise wegen Peters’ rassistischer Haltung
wieder umbenannt, so in Karlsruhe,[15] Hannover,[16] Hildesheim,[17]
Albstadt-Ebingen,[18] Köln-Nippes,[19] München,[20]
Bietigheim-Bissingen,[21]Mannheim,[22] Korntal,[23] Lüneburg, Soltau, Bonn,[24]
Bad Hersfeld[25], Kiel-Neumühlen-Dietrichsdorf[26] und Mülheim an der Ruhr.[27]
In manchen Fällen wurde der bisherige Straßenname lediglich durch Zuschreibung
zu einer anderen Person mit Namen Peters umgewidmet, so in Siegburg,[28]
Berlin-Wedding,[29] Bremen,[30] Neustadt an der Weinstraße[31] und Ludwigshafen
am Rhein.[32] Das gleiche Vorgehen wurde in Ludwigsburg kontrovers
diskutiert.[33] Der Antrag der CDU-Fraktion auf eine solche Umwidmung der
Person Karl Peters wurde am 29. Juli 2015 vom Ludwigsburger Gemeinderat
abgelehnt und eine reale Änderung des Straßennamens beschlossen.[34] In
Ravensburg gibt es fortgesetzte Debatten.[35] In Kaiserslautern wurde der
Straßenname beibehalten. Die Straße wurde aber dem Astronomen gleichen Namens
(Carl Friedrich Wilhelm Peters) gewidmet, worauf Zusatzschilder unter dem
Straßennamen hinweisen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.