Samstag, 17. Oktober 2009

Pinguine Kaiserpinguine

Pinguine Kaiserpinguine
Film und Author D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=1mHDpTM5nuU


Die Filmbilder hat der Author Selzer-McKenzie selbst in der Antarktis gedreht.
Der Kaiserpinguin (Aptenodytes forsteri) ist die größte Art aus der Familie der Pinguine (Spheniscidae) und zählt zusammen mit dem Königspinguin (Aptenodytes patagonicus) zur Gattung der Großpinguine (Aptenodytes).
Der Kaiserpinguin kann bis zu 1,30 Meter groß werden und wiegt bis zu 50 Kilogramm. Sein rundlicher Leib, der kleine Kopf und die kleinen Füße dienen dazu, aufgrund der vergleichsweise geringen Oberfläche Energie zu sparen – diesbezüglich dient er als Lehrbeispiel. Er besitzt ein Federkleid, das oben schwarz und unten weiß ist. So ist er bei der Jagd von der Beute von unten und von seinen Feinden von oben nur schwer zu sehen. Nur unter dem Hals und an den Wangen hat er eine gelb-orange Färbung.
Der Kaiserpinguin ist der am südlichsten lebende Pinguin und das einzige Wirbeltier, das im antarktischen Inlandeis lange verweilen kann. Es leben heute geschätzte 300.000 Exemplare, die auf dem Packeis im Südpolarmeer rund um die Antarktis leben. Zur Fortpflanzung verlassen sie das Packeis und verbringen mehrere Wochen auf bis zu 200 Kilometer langen Wanderungen zu den Paarungs- und Brutplätzen auf dem sicheren Festland. Die Männchen verbringen die Wintermonate dort in einer äußerst unwirtlichen Umgebung
Der Kaiserpinguin ist ein Seevogel und jagt ausschließlich im Meer. Er ernährt sich von Fischen, Tintenfischen und Krill. Die Kaiserpinguine jagen in Gruppen. Diese Gruppen schwimmen direkt in einen Fischschwarm hinein und bewegen sich dort schnell hin und her. Dabei schnappen sie nach allem, was vor ihre Schnäbel kommt. Kleinere Beutetiere fressen sie direkt im Wasser, mit größeren Beutetieren müssen sie an die Wasseroberfläche kommen, um sie dort zu zerteilen. Bei der Jagd legen die Kaiserpinguine große Entfernungen zurück und erreichen dabei Geschwindigkeiten von bis zu 36 km/h und Tiefen von bis zu 535 Metern. Im Notfall können sie bis zu zwanzig Minuten unter Wasser bleiben. Je heller es ist, desto tiefer tauchen sie, denn sie sind Sichtjäger, das heißt, sie spüren die Beute nicht durch ihr Gehör oder Echolot auf, sondern sie müssen die Beute sehen, um sie zu fangen.
Pinguine haben ein Gefieder, welches sich im Lauf der Evolution speziell angepasst hat. Sie besitzen viele kurze Federn, die zusammen ein dichtes Gefieder bilden. Mit Hilfe des Schnabels und der Füße reiben die Pinguine ihr Gefieder mit einem ölig-tranigen Drüsensekret ein, welches von der Bürzeldrüse (Hautdrüse) gebildet wird. Das Gefieder wird dadurch vollständig wasserdicht. Das Sekret hält die Federn weich und geschmeidig und hemmt außerdem das Wachstum von Pilzen und Bakterien. An der Bürzeldrüse scheidet ein Pinguin täglich bis zu einhundert Gramm Sekret aus. Pinguine wenden täglich viel Zeit für die Gefiederpflege auf. Während der einmal im Jahr auftretenden Mauser ist eine weitere Besonderheit zu beobachten. Während bei vielen anderen Vögeln sich bei der Mauser das Gefieder ausdünnt oder kahle Stellen sichtbar werden, ist dies bei Pinguinen nicht der Fall. Bei ihnen wachsen die neuen Federn unterhalb der Federschäfte des alten Gefieders. Wenn die neuen Federn größer werden, drücken sie die alten Schäfte schrittweise nach außen, bis die alten Federn abfallen. Dann kommt darunter bereits eine neue Feder zum Vorschein, die die Lücke sofort schließt und damit den Wärmeschutz aufrechterhält.
Unter dem Pinguingefieder haben Pinguine außerdem noch eine dicke Fettschicht, die jedoch außer beim Kaiserpinguin nicht signifikant zum Kälteschutz beiträgt. Das Gefieder macht rund 90 Prozent der Isolierung bei einem Pinguin aus. Im Gegensatz zu Walen oder Robben dient die Fettschicht des Pinguins hauptsächlich als Nährstoffvorrat und kaum zum Kälteschutz. Wie effizient das Gefieder verhindert, dass Körperwärme nach außen dringt, zeigt sich bei Kaiserpinguinen, die nach Schneestürmen zum großen Teil mit Schnee bedeckt sind. Der Schnee beginnt praktisch nicht zu schmelzen, weil die Temperatur an der Körperoberfläche nur unwesentlich über 0 °C liegt.
Die Füße der Kaiserpinguine sind an der Unterseite nur sehr gering durchblutet und geben wenig Wärme an das Bodeneis ab. Die Füße der Männchen sind an der Oberseite, auf der das Ei liegt, stark durchblutet.
Kaiserpinguine pflanzen sich im Alter von drei bis sechs Jahren erstmalig fort. Sie wandern bis zu 200 Kilometer landeinwärts über das gefrorene Meer zu ihren Brutplätzen. Diese müssen in Gegenden liegen, in denen im antarktischen Sommer das Eis nicht schmilzt. Im April beginnt die Paarungszeit mit der Balz und im Mai/Juni (antarktischer Winter) fangen sie mit der Brut an. Sie bauen kein Nest wie andere Pinguinarten, sondern bilden gemeinsam in Talsenken oder im Windschatten von Anhöhen gelegene Kolonien, in denen die Tiere oft den Ort wechseln. An warmen Tagen ziehen sich die Kolonien weitläufig auseinander. Die Paarungspartner erkennen sich an stimmlichen Merkmalen, wobei die oft überzähligen Weibchen um die Gunst der Männchen buhlen. Das Weibchen legt ein einziges Ei, welches rund 450 Gramm wiegt, verlässt nach der Ablage die Brutkolonie und kehrt ins Meer zurück, wo es auf Nahrungssuche geht. Das Männchen legt sich das Ei auf die Füße, bedeckt es mit seiner Bauchfalte und trägt es so umher. Um sich vor dem eisigen Wind zu schützen, wechseln die Tiere ständig ihre Plätze, so dass jedes Tier mal am Rand und mal im wärmeren Inneren der kreisförmig zusammengezogenen Kolonie steht.
Die Küken schlüpfen, nach etwa 64 Tagen Brutzeit, ab Mitte Juli und haben bis zum Januar (Sommer auf der Südhalbkugel) Zeit, flügge zu werden. Sie tragen einen feinen grauen Flaum. Ihr Köpfchen ist schwarz, und rund um die Augen haben sie einen weißen Ring. Zunächst verbleiben sie in der Bauchfalte der Männchen. Die Männchen füttern ihre Jungen mit einer milchigen Substanz, wobei sie während der Brutphase ein Drittel ihres Körpergewichtes verlieren.
Die Weibchen kehren mit rund drei Kilogramm vorverdautem Fisch zum Küken zurück. Das Küken bekommt vom Weibchen seinen ersten Fisch. Nun wandern die Männchen zum Meer, um ihre Reserven aufzufüllen. Die Alttiere wechseln sich danach ständig mit der Fütterung ab. Da inzwischen Sommer in der Antarktis herrscht, zeigt sich der Vorteil dieser Brutstrategie: Das Küken benötigt viel Nahrung, um zu wachsen, und der Weg zum Meer ist nun viel kürzer, weil viel vom Packeis geschmolzen ist.
Während die Küken auf ihre Eltern warten, schließen sie sich zu einem Kindergarten zusammen. Sie stehen dicht beieinander, um sich vor der antarktischen Kälte zu schützen.
Bei der ersten Mauser verliert der Nachwuchs das Flaumfederkleid und bekommt das Federkleid der Erwachsenen. Im Alter von etwa sechs Monaten verlassen die Jungtiere die Pinguinkolonie und kehren erst drei bis sechs Jahre später dorthin zurück, um selbst zu brüten
Kaiserpinguine haben nur wenige Feinde und können bis zu 50 Jahre alt werden, auch wenn sie normalerweise nach etwa 20 Jahren sterben. Die einzigen Raubtiere, die einen erwachsenen Kaiserpinguin im Wasser oder in der Nähe des Wassers töten, sind Seeleoparden und Orcas.
Auf dem Packeis kommt es vor, dass Raubmöwen und Riesensturmvögel Küken der Kaiserpinguine erbeuten. Die größte Bedrohung geht dabei vom Riesensturmvogel aus, der für bis zu einem Drittel der Verluste unter den jungen Kaiserpinguinen verantwortlich ist.

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