Zwergdommel
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=txYjm7nUNbA
Author D.Selzer-McKenzie
Die Zwergdommel (Ixobrychus minutus) ist ein verborgen lebender Vogel ausgedehnter Röhrichte aus der Familie der Reiher (Ardeidae).
Die Zwergdommel entspricht in ihrer Körpergröße von 27 bis 36 Zentimeter in etwa einem Eichelhäher. Sie ist damit die kleinste Reiherart, die in Mitteleuropa vorkommt. Rücken, Schultern und der Schwanz sind beim männlichen Vogel grünlich-schwarz gefiedert. Am Nacken, an der Brust sowie an der übrigen Körperunterseite ist das Gefieder von gelblicher Farbe. Das Weibchen hat ein ähnliches Gefieder, es ist jedoch weniger kontrastreich. Rücken und Schultern zeigen nicht das kontrastreiche Grünlich-Schwarz des Männchens, sondern eher ein Dunkelbraun, wie auch Hals, Brustseite und Flanken eher bräunlich sind. Im Flug wird der Hals S-förmig gekrümmt.
Jungvögel haben ein hell-dunkel geflecktes Federkleid, der Rücken ist bräunlich
Zwergdommeln leben in Teilen Europas, im westlichen Asien und in Afrika südlich der Sahara. Sie sind als Zugvögel so genannte Langstreckenzieher, denn in Europa brütende Populationen ziehen zur Überwinterung bis ins südliche Afrika.
Der Lebensraum der Zwergdommel umfasst Süßwassersümpfe, Auwälder, Torfmoore, verlassene Tongruben und ähnliche Habitate mit dichter Vegetation und hohem Schilf. Sie brütet dort vor allem in der Verlandungszone.
Die Zwergdommel ist ein scheuer Vogel, der tag- und dämmerungsaktiv ist. Er fliegt ungern auf, streicht dann meist niedrig über das Schilf und fällt nach kurzer Flugstrecke meist wieder in Deckung ein. Üblicherweise erstarrt er ähnlich wie die Rohrdommel bei Störung in einer Pfahlstellung, in der die Tarnung der schilfgelb und braun gestrichelten Brust zum Tragen kommt.
Zwergdommeln fressen Fische, Insekten, Frösche und Kaulquappen sowie Würmer und Mollusken. Diese erbeuten sie, indem sie bedächtig durch das Schilf klettern oder bewegungslos darauf warten, dass eine Beute sich zeigt
Die Bestandssituation der Zwergdommel in Mitteleuropa ist besorgniserregend. Die Abnahme in Deutschland ist so stark, dass sie wohl vom Aussterben bedroht ist. Der Brutbestand wurde 1985 mit nur noch 460 Paaren geschätzt, die jedoch so isoliert voneinander lebten, dass ein gegenseitiger Austausch wohl nicht mehr möglich ist. Für 2005 wird der Bestand an Brutpaaren mit 97 bis 150 angegeben. In der Schweiz wurde der Brutbestand in den 80er Jahren auf 45 Paare geschätzt.
Die Ursache des Rückgangs ist vor allem der Verlust an geeigneten Lebensräumen. Sowohl Feuchtgebiete als auch Schilfbestände sind entweder zerstört oder sie unterliegen durch Wassersport, Badende, Angler einer so hohen Störung, dass sie als Brutgebiet von den Zwergdommeln nicht mehr angenommen werden.
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Freitag, 23. Oktober 2009
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