Donnerstag, 2. September 2010

Birkhuhn Tiere Animals Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Birkhuhn Tiere Animals Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video
http://www.youtube.com/watch?v=-4pf6fIbP4Y

Das Birkhuhn (Lyrurus tetrix oder auch Tetrao tetrix) gehört zur Familie der Fasanenartigen (Phasianidae). Innerhalb dieser Familie gehört es zu den Raufußhühnern, die früher nach einer heute überholten Klassifikation als eine eigene Familie Tetraonidae behandelt worden sind. Der Birkhuhn ist ein Brutvogel der borealen und subarktischen Waldzone sowie entsprechender (sub-)alpiner und postglazialer Landschaften von Großbritannien bis nach Ostsibirien.
Das Birkhuhn kommt in Mitteleuropa in mehreren voneinander getrennten Populationen als Brut- und Jahresvogel vor. Die Populationen im Tiefland sind mittlerweile sehr klein und vollständig von den alpinen Vorkommen isoliert und stark gefährdet.[1]


Birkhahn im Gebirge
Das Birkhuhn besiedelt Moore, offene Heiden und mit Kiefern und Birken bestandene Heiden. Die Nester werden in Heidekrautbüschen angelegt. Das etwa haushuhngroße Birkhuhn ist fast überall verschwunden. In Mitteleuropa findet man es noch in einigen Alpenregionen, in der Rhön, im Hohen Venn, im Bayerischen Wald bei Haidmühle und im NSG Bergwiesen im Osterzgebirge, dort speziell in der Nähe der Fürstenauer Heide. Im Nordwestdeutschen Tiefland, wo das Birkhuhn zu Anfang des 20. Jahrhunderts noch sehr häufig war, sind die Bestände fast überall erloschen. Lediglich in der Lüneburger Heide bieten verschiedene Gebiete auf Grund ihrer Struktur, ihrer Abgeschiedenheit und weil sie zum größten Teil für die Öffentlichkeit gesperrt sind, einen geeigneten Lebensraum für das Birkhuhn.


Birkhuhn (Lyrurus tetrix o. Tetrao tetrix)
• das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide[2] (23.440 ha) ist hierbei der einzige noch erhaltene Bereich, der frei zugänglich ist. Die anderen großteils noch zusammenhängenden Gebiete sind:
• der Truppenübungsplatz Munster (17.600 ha),
• der Truppenübungsplatz Bergen (28.400 ha),
• der Schießplatz Unterlüß der Firma Rheinmetall,
• die Große Heide bei Unterlüß,
• das Große Moor bei Becklingen (850 ha)
• das Kiehnmoor (440 ha),
• das Brambosteler Moor (105 ha),
• die Moore bei Sittensen (1.929 ha),
• das Ostenholzer Moor
• und die Meißendorfer Teiche mit dem Bannetzer Moor (815 ha)
Diese Teile der Lüneburger Heide beherbergen den größten zusammenhängenden Birkhuhnbestand des mitteleuropäischen Tieflands.
Das Birkhuhn ist dort zu Hause, wo sich der Wald lichtet und Sträucher und Kiefern wachsen. Erwachsene Birkhühner nehmen fast ausschließlich pflanzliche Nahrung zu sich. Sie fressen junge Sprossen von Sträuchern, Blätter, Blüten, Knospen und Beeren. Die Küken sind in den ersten Lebenswochen auf tierische Nahrung in Form von Insekten angewiesen.
Laut IUCN besteht der europäische Bestand aus 5,1 bis 6,4 Millionen Tieren. Trotz eines leichten Bestandsrückgangs wird die Art insgesamt als "nicht gefährdet" eingestuft. Dennoch wurden in Deutschland 2005 nur 1000-1400 Brutpaare gezählt.
Der prächtige Birkhahn (auch Spielhahn genannt) ist blauschwarz gefärbt, hat weiße Unterschwanzdecken sowie ein weißes Flügelband. Die Hennen sind schlicht braun und schwarz gefleckt. Als Bodenbrüter müssen sie gut getarnt sein.
Die Hennen polstern eine Bodenmulde gut versteckt im Heidekraut aus und legen dort 6-10 gelblichweiße, schwach gefleckte Eier ab. Nur das Weibchen übernimmt die Brut. Nach 24-29 Tagen schlüpfen die Küken, nach weiteren 15-20 Tagen sind sie bereits flugfähig. Dort wo auch das nah verwandte Auerhuhn vorkommt, kommt es gelegentlich zur Ausbildung von Bastarden, die man als Rackelhühner bezeichnet.
Von März bis April, in den Alpen auch noch deutlich später (in manchen Jahren bis in den Juni (!) hinein), führen die Birkhähne ihren Balztanz an ganz bestimmten Balzplätzen vor, die sie jedes Jahr aufsuchen. Sie plustern sich auf, springen in die Höhe und tragen Scheinkämpfe aus. Dabei geben sie zischende und gluckernde Laute von sich. "... Männer treffen sich im Frühling auf den Freiflächen, tanzen umeinander und ziehen eine riesige Schau ab. Die Damen sitzen in den Birken, schauen zu und suchen aus", erklärt die Natur-Wanderführerin Aggi Majewsky. "Im Winter flattern alle Birkhühner in die Birken und lassen sich von dort in den Schnee plumpsen. In diesen selbst geschaffenen Iglus verbleiben sie, bis sie Hunger bekommen und sich etwas zu essen suchen müssen." [3]


Birkhuhnsymbol im Naturpark Hohes Venn-Eifel
• Als Wappentier erscheint der Birkhahn gelegentlich in seinem ehemaligen Verbreitungsgebiet, so z.B. im Ortswappen von Hohne, Wiesmoor, Hanstedt oder Twist.
• Der Birkhahn ist das Symbol der schwedischen, 1726 gegründeten, Eisen- und Glashütte Orrefors.
• 1940/41 wurde in Bad Tölz und Umgebung aus Einheimischen die 97. Jägerdivision aufgestellt. Als taktisches Abteilungszeichen der Division fand eine Feder des Spielhahns Verwendung, was den Spitznamen Spielhahnjäger veranlasste.
• Das Birkhuhn ist Symbol des Naturparks Hohes - Venn - Eifel.

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