Donnerstag, 2. September 2010

Steinbock Tiere Animals Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Steinbock Tiere Animals Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video
http://www.youtube.com/watch?v=qB2tQWCsokA

Als Steinbock werden mehrere Tierarten aus der Gattung der Ziegen (Capra) benannt:
• Alpensteinbock (Capra ibex)
• Äthiopischer Steinbock (Capra walie)
• Iberiensteinbock (Capra pyrenaica)
• Ostkaukasischer Steinbock (Capra cylindicornis)
• Sibirischer Steinbock oder Asiatischer Steinbock (Capra sibirica)
• Syrischer Steinbock oder Nubischer Steinbock (Capra nubiana)
• Westkaukasischer Steinbock (Capra caucasica)
Die Ziegen sind eine Gattung mit äußerst komplizierter interner Systematik. Einige Ziegenarten wie Alpen-, Sibirischer und Syrischer Steinbock sehen sehr ähnlich aus und galten als besonders nah verwandt. Rätselhaft blieb dabei die Tatsache, dass die Verbreitungsgebiete dieser drei Formen jeweils durch die von anderen Wildziegenarten getrennt sind. Neueren genetischen Studien zufolge bilden diese als Steinböcke bezeichneten Arten aber offenbar keine natürliche Verwandtschaftsgruppe. Diese Untersuchungen deuten stark darauf hin, dass der Sibirische Steinbock und der Syrische Steinbock jeweils eigene Arten darstellen, wobei der Sibirische Steinbock an der Basis der Gattung Capra steht. Die äußerlichen Ähnlichkeiten zum Alpensteinbock und zum Syrischen Steinbock wären demnach kein Zeichen enger Verwandtschaft, sondern Plesiomorphien. Der Alpensteinbock gleicht dagegen in genetischer Hinsicht sehr dem äußerlich recht verschiedenen Iberiensteinbock, der ihm geographisch auch am nächsten steht. Der Westkaukasische Steinbock scheint eng mit der Wildziege und weniger mit dem Ostkaukasischen Steinbock verwandt zu sein, während die teilweise festgestellte genetische Nähe zu letzterem auf Hybridisierung beruhen dürfte. Der Markhor, der sich äußerlich stark von allen anderen Ziegenarten unterscheidet, divergiert genetisch weit weniger von den übrigen Arten als ursprünglich angenommen und bildet keine eigene Seitengruppe[1].
Der Alpensteinbock (Capra ibex) oder Gemeiner Steinbock – zur Abgrenzung von anderen Steinböcken – ist eine in den Alpen verbreitete Art der Ziegen. Ein weiblicher Steinbock wird Steingeiß genannt.
Ein Alpensteinbock hat im Durchschnitt eine Kopfrumpflänge von 150 cm und eine Schulterhöhe von 90 cm. Weibchen sind etwa 40 kg schwer, wohingegen Böcke über 100 kg wiegen können. Der Bock verfügt über ein imposantes, gebogenes Gehörn (bis zu 1 m Länge), während die Geiß nur kurze, kaum gebogene Hörner hat. Die Böcke besitzen einen Ziegenbart. Böcke haben im Sommer ein dunkelbraunes Fell; das Fell der Weibchen ist mehr rötlich oder goldbraun. Im Winter wird das Fell beider Geschlechter gräulich.
In den Alpen lebt der Steinbock auf der Höhe zwischen der Wald- und Eisgrenze. Dabei steigt er bis in Höhen von 3500 m auf. Im Winter bleibt er allerdings in tieferen Lagen als im Sommer, und auch im Sommer steigt er zum Fressen oft auf alpine Wiesen ab, während er zum Übernachten die großen Höhen aufsucht.
Eine Steinbockherde setzt sich aus zehn bis zwanzig Weibchen und Jungtieren zusammen. Daneben gibt es die weniger stabilen Junggesellenherden noch nicht ganz ausgewachsener Böcke sowie einzeln lebende alte Böcke. Zur Fortpflanzungszeit (in den Alpen Dezember/Januar) suchen die Böcke die Weibchen auf und versuchen, Kontrolle über die Herde zu erlangen. Zwischen konkurrierenden Böcken kommt es dabei zu Kämpfen. Ein Bock muss mindestens sechs Jahre alt sein, um eine Chance zu haben, diese Kämpfe zu überstehen und einen Harem zu gewinnen. Über den Winter bleibt der Bock bei der Herde und verlässt sie im Frühling.
Nach einer Tragzeit von fünf bis sechs Monaten kommt im Mai oder Juni ein Jungtier, selten auch zwei zur Welt. Das Junge kann vom ersten Tag an laufen, wird aber ein Jahr lang von der Mutter gesäugt. Die Lebensdauer eines Steinbocks kann über zwanzig Jahre betragen.
Die Wiedereinbürgerung des Steinwildes in den Alpen hat in einigen Regionen auch gezeigt, dass Steinwild einen großen Einfluss auf die sie umgebende Landschaft hat. Aufgrund der in den 1920er Jahren wieder eingebürgerten Steinböcke nahm im Bereich des Schafberg und des Piz Albris bei Pontresina im Oberengadin die Hangabtragung zu. Verantwortlich dafür waren die Vertritt-Schäden, die das Steinwild verursachte.
Der Steinbock wurde in der früheren Zeit stark mystifiziert, was dazu führte, dass fast alles Verwertbare des Steinbocks, vom Blut über die Haare bis hin zu den Exkrementen, als Medizin gegen alle möglichen Krankheiten eingesetzt wurde. Dies führte fast zum Aussterben der Art in Europa. Anfangs des 19. Jahrhunderts war der Steinbock im gesamten Alpenraum bis auf etwa 100 Tiere im italienischen Gran Paradiso ausgerottet. Der Förster Josef Zumstein und der Naturkundler Albert Girtanner konnten 1816 die Behörden dazu bewegen, die letzten Steinböcke im Gran Paradiso zu schützen. 1854 stellte König Viktor Emanuel II. von Piemont-Sardinien die Tiere unter seinen persönlichen Schutz. Dank eines erfolgreichen Wiederansiedlungsprogrammes aus diesem Restbestand von etwa 100 Tieren ist der Steinbock inzwischen wieder in weiten Teilen seines ursprünglichen Lebensraums verbreitet. Alle heute in den Alpen lebenden Steinböcke stammen von diesen 100 Tieren ab.
Obwohl von der Schweiz (deren Kanton Graubünden das Tier immerhin im Wappen trägt) wiederholt Gesuche für Steinböcke gestellt wurden, erlaubte Viktor Emanuel III. den Export von Steinböcken nicht. So wurden dann 1906 die ersten Tiere in die Schweiz geschmuggelt und in den Wildpark Peter und Paul bei St. Gallen gebracht, wo sie gezüchtet wurden. 1911 erfolgte mit diesen Tieren eine erste Aussetzungsaktion. Ab 1915 wurden zur Züchtung auch Steinböcke in den Alpenwildpark Harder bei Interlaken gebracht, zuerst ein Zuchtpaar aus dem Wildpark Peter und Paul, anschließend direkt aus dem Gran Paradiso. Sämtliche heute in der Schweiz lebenden Steinböcke stammen von Tieren aus den zwei Tierparks ab. Die Art gilt als gesichert; in der Schweiz wird der Bestand seit 1977 durch Jagd reguliert. In der Schweiz leben nun etwa 15.700 Steinböcke, in Österreich 4435 Tiere. Die gesamte Population in den Alpen umfasst 30.000 bis 40.000 Tiere. Die Wiederansiedlung von Alpensteinböcken findet in der Regel breite Unterstützung innerhalb der Bevölkerung und bei den Kommunen, da ein Bestand von Steinböcken häufig in der touristischen Vermarktung von alpinen Ferienorten genutzt wird.
In Deutschland gibt es fünf Populationen: zwei kleinere in der Nähe vom Graswangtal/Ammerwald sowie in der Nähe von Bayrischzell und drei größere in den Allgäuer Alpen, an der Benediktenwand und im Hagengebirge.
In den französischen Alpen leben circa 7300 Steinböcke, vor allem im Nationalpark Mercantour, auf dessen bis 1947 zu Italien gehörendem Gebiet in den Seealpen bereits im Jahr 1921 die Wiederansiedlung begann, und im Nationalpark Vanoise, der mit circa 2500 Tiere die größte französische Steinbockpopulation aufweist.
Der Alpensteinbock ist eine von mehreren als Steinböcke bezeichnete Art der Gattung der Ziegen (Capra). Früher wurde er aufgrund äußerer Merkmale mit dem Sibirischen Steinbock (C. sibirica) und dem Syrischen oder Nubischen Steinbock (C. nubiana) zu einer Art zusammengefasst.
Genetische Untersuchungen deuten allerdings stark darauf hin, dass der Alpensteinbock, der Sibirische Steinbock und der Nubische Steinbock jeweils eigene Arten darstellen, wobei der Sibirische Steinbock an der Basis der wilden Ziegenarten steht. Die äußerlichen Ähnlichkeiten zum Alpensteinbock und zum Nubischen Steinbock wären demnach kein Zeichen enger Verwandtschaft, sondern Plesiomorphien. Der Alpensteinbock gleicht dagegen in genetischer Hinsicht sehr dem äußerlich recht verschiedenen Iberiensteinbock, der ihm geographisch auch am nächsten steht.[1]

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