Dienstag, 17. Mai 2011

Pannonien Burgenland Ungarn Österreich Reise Travel Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Pannonien  Burgenland Ungarn Österreich  Reise Travel Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Ein Reisebericht von D.Selzer-McKenzie

Mit einem Arm voller giftgrüner Sicherheits¬hemden wartet Christian Brandmayr vor der Szent Istvän Basilika in der City von Budapest auf seine Radlkunden. Der junge Deutsche erzählt, er habe sich vor drei Jahren einfach in Budapest verliebt und sein Studium vorerst an den Nagel gehängt, um hier mit Touristen die Stadt, die Umgebung und das ganze Land zu erradeln.
Egal, ob Stadtrundfahrt mit unterschiedlichen The-men oder eine mehrtätige Tour rund um den Balaton, seine Räder und Tourguides sind bestens gebucht. Denn im Sattel eines „Budabikes" wird die Stadt zum einmaligen Erlebnis. „Als Radler ist man viel näher am Geschehen als mit Bus oder Auto und man kommt viel schneller voran als zu Fuß", sagt er. Wer einmal so ganz nahe am historischen Parlamentsgebäude vorbeigefahren ist oder die brei¬ten Donaubrücken per Rad überquert hat, gewinnt seine eigenen Perspektiven und spürt das Flair der Stadt viel intensiver.
Gesundes Quellwasser
Dieses Prinzip gilt auch für die zahlreichen Bäder der Donaumetropole. Über 120 Quellen liefern hier täglich 30.000 Kubikmeter mineralstoffreiches Was¬ser. Wer sich in den Wellen des Quellwassers bewegt,

kann genießen und einen gesunden Effekt spüren. Das berühmte „Gell6rt" zum Beispiel wurde 1927 als Bad mit dem ersten Wellenbetrieb und als Welt¬neuheit gefeiert. Nach einer Komplettsanierung im Jahr 2008 rangiert der berühmte Badetempel im Jugendstil mit seinen prachtvollen, blauen

Mosaiken mittlerweile wieder als echtes Nobelbad Sogar noch zu vorgerückter Stunde bis 22 Uhr hai das Sz6chenyi Heil- und Freibad mitten in der Stadi geöffnet. Wer dann in einem der Bassins — draußer in warmen Dampf gehüllt — den klaren Sternen-himmel genießen kann, entspannt und fühlt sict wohlig und gut.
Blick auf den Königspalast
Ganz neu und ein Superlativ unter den Budapestei Bädern ist das Räcz Hotel & Thermal Spa, das di( Messlatte noch höher legt. Schon die exklusive Lag am Gell6rt Hügel, nahe der Elisabeth Brücke mii Blick auf den Königspalast, symbolisiert der Standard. Das Thermalbad mit 8000 Quadratme¬tern Spa, 13 Becken, 21 Behandlungsräumen unc vier Saunen ist aufwendig im türkisch-arabischer Stil gebaut und ausgestattet. „Zum dazugehöriger Fünf-Sterne-Boutiquehotel gehören vorn Superioi Zimmer bis hin zur Presidenten Suite mit 115 Qua¬dratmetern und eigener Terrasse der Traumbild über die ungarische Metropole dazu", erklär Hoteldirektor Tibor Horvath.
Gemütlichkeit, typisch ungarische Weine und kuli
narische Spezialitäten erwarten den Gast in
Weinlokal Bock Bisztrö. Die gute Stimmung, dix
dort herrscht, liegt nicht nur an den vorzüglichen Tropfen und der feinen raffinierten Küche, sondern ganz besonders an Lajos Birö. „Niemand geht zu Grunde, der einem Gast etwas Gutes tut", so lautet sein Credo, und mit ungarischem Charme und viel guter Laune kümmert er sich ganz persönlich um seine Gäste. Er trägt so manchen Teller selbst aus der Küche und freut sich, wenn er ihn dem erwartungs-vollen Gast servieren kann. Als neue Kreation des Hauses gibt es zum Beispiel ungarische Sushi, wo¬bei Ingwer mit Aal kunstvoll auf Gänseleberpastete

boten. Der fünf Hektar große und 38,5 Meter tiefe Thermalsee gilt als Naturwunder. Das warme, leicht radioaktive, alkalische Wasser enthält neben Kali¬umsalzen auch Schwefel, was besonders bei Erkran¬kungen des Bewegungsapparates, also gegen Arthro¬se und Rheuma, helfen soll.
Bei Erdölbohrungen 1961 wurde man in der Region um Särvär fündig. Aber nicht das flüssige Gold, son¬dern wertvolles Heilwasser sprudelte aus der Erde. In der romantischen Kleinstadt Särvär entstanden daraufhin verschiedene Hotels mit Badeeinrichtun

linge durchtrennt. Heute feiert man hier wie in Paris, Berlin, London, Seoul und sogar in Peking den 200. Geburtstag von Franz Liszt. Der berühm¬te Komponist, Pianist und Dirigent ging mit seinen Werken in die Musikgeschichte ein. Die Barock¬stadt Sopron will den Künstler und Ehrenbürger Franz Liszt mit Konzerten ehren. Und im soge¬nannten Liszt-Salon der Stadt wird es nach den musikalischen Darbietungen dann Kaffee und Liszttorte geben. Die süße Verführung aus Schoko¬laden- und Nougatcreme ist rundherum schwarz-



An der Südspitze des ungarischen Meers, Balaton genannt, verspricht das Heilbad Häviz Erholung.
drapiert ist. Bio-Schinken und Schmalz von der un-garischen Wollschweinrasse namens Mangalica fol¬gen, bevor ein deftiges und schmackhaftes Wild¬gericht den Hauptgang abschließen. Von den 200 Weinsorten, die in der Gourmet-Wein-Bar angebo¬ten werden, findet sich mit Sicherheit der dazu pas¬sende Tropfen. Zu Käse und einem Mohncreme-Des¬sert danach schenkt Birö den heimischen Kadarka¬Rotwein in die Gläser. Dessen vollmundiger Ge-schmack harmoniert bestens.
Der Balaton, auch das ungarische Meer genannt, ist heute mehr denn je ein beliebter Freizeittreffpunkt. Für die Radlfahrer wurde eigens ein Rundweg um den See angelegt, auf dem sich vom Sattel aus die abwechslungsreiche Landschaft erkunden lässt.
Badehäuser am Ufer
An der Südwestspitze des Sees erreicht man das Heilbad Hdviz. Obwohl bereits die Römer die gesunde Wirkung des Wassers erkannt hatten, dauerte es noch bis 1795, bis der Gutsherr György Festetics das Heil¬potenzial des Sees zu nutzen begann. Er ließ die Badehäuser am Ufer errichten. Eine ärztliche Inspek-tion kontrollierte das Wasser auf seine Heilkraft.
Heute werden zahlreiche attraktive Dienstleistungen und Heilbehandlungen für die ganze Familie ange

Schön ist das Radfahren auf dem Donauradweg. Bei herrlichem Wetter kreisen die Beine noch schneller.
gen, die heute gerne für eine Kur gebucht werden. Er war zwar kein Kurgast. Dennoch muss Prinz¬regent Ludwig III. von Bayern diese westungarische Gegend sehr geliebt haben. Denn nach seiner Ab¬dankung 1918 wählte er Särvär als letzte Residenz und lebte dort bis zu seinem Tod 1921.
Idyllische Parklandschaft
Vor zwei Jahren hat unweit davon das Spirit Hotel mit Thermal Spa seine Tore geöffnet. Umgeben von einer idyllischen Parklandschaft bietet das neue Fünf-Sterne-Hotel Komfort und Luxus. Zum bes¬ten Spa-Hotel Ungarns ernannt, können sich hier die Gäste auf der 10.000 Quadratmeter großen Spa¬Oase relaxen, baden, saunen und schwimmen. Schönheit, Gesundheit und Entspannung kommen gleichermaßen zu ihrem Recht. Und kulinarisch sorgt Meisterkoch Farkas Bälint, zuvor Küchenchef im „Gelldrt", für eine fantasievolle und schmack¬hafte Küche.
Kaffee und Liszttorte
Noch etwas westlicher nahe der Grenze zu Österreich
liegt die Stadt Sopron, auf Deutsch Ödenburg. 1989
wurde hier der Eiserne Vorhang für DDR-Flücht

Unverfälschte regionale Fischgerichte und
die hiesigen Sortenweine harmonieren vorzüglich.
weiß wie mit Klaviertasten aus Marzipan verziert. Das heutige Grenzland zwischen Ungarn und Öster¬reich im Südwesten bietet eine abwechslungsreiche und fruchtbare Landschaft. Josef Horvath, der seit 1994 im ländlichen Fertöräkos in der Nähe des Neusiedler Sees einen Landgasthof der besonderen Art führt, nutzt diese natürlichen Gegebenheiten mit großem Respekt. „Ich lehne jegliche künstliche Zutaten ab", sagt er überzeugt. Bei ihm kommen nur frisch gepresste Säfte aus 20 verschiedenen Blüten- und Obstsorten auf den Tisch.
Herrliche Kräuteraromen
Das übernommene elterliche Weingut mit 21 Hektar machte er schon bald landesweit mit seinen natür¬lichen typischen Sortenweinen bekannt. Und wer einmal das Vergnügen hatte, in den gemütlichen Gasträumen an den liebevoll eingedeckten Tischen speisen zu können, wird die herrlichen Aromen der Kräuter und den unverfälschten Geschmack der re¬gionalen Fisch- und Fleischgerichte so schnell nicht vergessen.
Ungarns Westen hat neben reizvollen Landschaften, seinem vielfältigen Bäderwesen, reicher Kultur und Kulinarik vor allem auch sein unverwechselbares Flair zu bieten.

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