George Mallory 1886-1924 Andrew Irvine 1902-1924 Bergsteiger SelMcKenzie Selzer-McKenzie
George Mallory 1886-1924 Andrew Irvine 1902-1924 Bergsteiger SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
George Herbert Leigh Mallory (* 18. Juni 1886 in Mobberley, Cheshire, England; lange verschollen; † ab 8. Juni 1924 bei dem Versuch, den Mount Everest zu besteigen) war ein englischer Bergsteiger. Seine Leiche wurde 1999 am Everest von einem Suchtrupp aufgefunden. Er lag in der Bergflanke unterhalb des Fundortes des Pickels seines Partners Andrew Irvine.
Er gilt bis heute als einer der Wegbereiter des Bergsteigens am Everest.
George Leigh Mallory war der ältere Bruder des späteren Luftmarschalls Trafford Leigh-Mallory. Er studierte Literatur am Magdalene College in Cambridge und wurde Lehrer. Von seiner Kindheit an war er begeistert vom Klettern und Bergsteigen.
1914, kurz bevor er als Freiwilliger in den Ersten Weltkrieg zog, heiratete er seine große Liebe Ruth Turner, mit der er drei Kinder hatte: Clare, Beridge und John.
Everest-Expeditionen [Bearbeiten]
Aufgrund seiner Leistungen in den Alpen wurde Mallory zur britischen Everest-Expedition von 1921 eingeladen. Diese Erforschungsmission der Royal Geographical Society und des berühmten Alpine Club hatte die Erforschung des Massivs und das Auskundschaften einer möglichen Route auf den Gipfel zum Ziel. Ein erfolgversprechender Aufstiegsweg auf der tibetischen Nordseite wurde ausfindig gemacht.
Auch bei der zweiten Expedition von 1922 war Mallory mit von der Partie. Diesmal sollte der Gipfel versucht werden. Hierbei wurde eine Höhe von über 8300 m erreicht. Ein schweres Lawinen-Unglück, bei dem sieben Träger starben, führte zum Ende dieser Expedition.
1924 wurde Mallory zusammen mit den anderen Teilnehmern dieser Expedition im Rahmen der Olympischen Winterspiele in Chamonix mit dem erstmals verliehenen Olympischen Bergsteigerpreis Prix olympique d'alpinisme ausgezeichnet.
Der Versuch von 1924 [Bearbeiten]
Nordwand des Mt.Everest
grün: Normalweg Nord, Hochlager bei 7700 und 8300 m
1922/24 ging die Route über das linke der Lager bei 8300m
(a) Finch 1922 ca. 8325m
(b) Norton 1924 ca. 8573m
?: Second Step, Schlüsselstelle auf dem oberen Nordostgrat
†1 = Fundort G. Mallory
→ Hauptartikel: Britische Mount-Everest-Expedition 1924
1924 war George Mallory erneut am Berg. Bei seinem letzten Versuch, den Gipfel noch zu erreichen, wurden er und sein Begleiter Andrew Irvine angeblich vom britischen Geologen Noel Odell am 8. Juni auf einer Höhe von ca. 8500 m erkannt und verschwanden dann im Nebel. Danach wurden sie nie wieder lebend gesehen. Bis heute halten sich die Spekulationen, ob einer der beiden den Gipfel erreichte.
Fund des Leichnams und Rekonstruktion des Bergunfalls [Bearbeiten]
Am 1. Mai 1999, nach 75 Jahren, wurde die konservierte Leiche Mallorys in 8150 m Höhe auf einem geneigten Schneehang von dem amerikanischen Bergsteiger Conrad Anker aufgefunden.
Mallory hatte seine Schneebrille in der Tasche. Daraus kann nicht gefolgert werden, dass er bei Nacht abstieg, da auf dem Foto von seinem Aufbruch am 8. Juni 1924 am Nordsattel seine Ersatzbrille am Gürtel zu erkennen ist. Das angeblich stets am Körper getragene Foto seiner Frau Ruth war nicht mehr bei ihm. Er hatte es am Gipfel ablegen wollen. Eine Sauerstoffausrüstung trug Mallory nicht mehr. Er wird sie mutmaßlich, leer und nutzlos geworden, hoch am Berg abgelegt haben. Auch eine Kamera fand man nicht bei ihm. Sein Körper wies zwei Sturzverletzungen auf: einen Unterschenkelbruch und eine schwere Kopfwunde. Er wird wohl nur eine kurze Strecke gefallen sein; sein Körper ist nicht zerschmettert, wie es bei einem Absturz vom Grat zu erwarten wäre.
Es ist offenkundig, dass Mallory einen anderen Weg abstieg, als er zum Aufstieg nahm. Dass er im Aufstieg über die Gratroute stieg, scheint mittlerweile gesichert, wann und warum er den Grat verließ und in die Flanke des Berges hineinstieg, konnte bisher nicht geklärt werden.
Medienresonanz und Rezeption [Bearbeiten]
Berühmt geworden ist die Antwort von George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen wolle: “Because it is there.” (deutsch: „Weil es ihn gibt.“)
Der britische Autor Jeffrey Archer machte das Leben George Mallorys zum Thema seines 2009 erschienenen Romans Paths of Glory.
Das Doku-Drama The Wildest Dream von Anthony Geffen (der erste Kino-Film, der auf dem Mount Everest gedreht wurde) thematisiert Mallorys letzten Aufstieg zum Gipfel von Mount Everest, und Conrad Ankers Fund des Leichnams
Am 15. Mai 1995 erreichte sein Enkel George Mallory II den Gipfel des Mount Everest auf der gleichen Nordroute.
Andrew „Sandy“ Comyn Irvine (* 8. April 1902 in Birkenhead, England; † 8. Juni 1924 auf dem Mount Everest) war ein britischer Bergsteiger. Er kam beim Versuch der Erstbesteigung des Mount Everest um. Bis heute wird spekuliert, ob er den Gipfel erreichte, bevor er starb.
Andrew Irvine besuchte die Birkenhead- und die Shrewsbury-Schule und wechselte später auf das Merton College, Oxford. Er war ein begeisterter Sportler und vor allem ein exzellenter Ruderer. 1923 gewann er mit seiner Universitätsmannschaft die begehrte Trophäe des Oxford and Cambridge Boat Race.
Als ihm 1924 die Teilnahme an einer Mount-Everest-Expedition angeboten wurde, hatte der damals 22-Jährige sein Studium noch nicht abgeschlossen. Die Besteigung war damals der zweite ernsthafte Versuch, den Mount Everest zu besteigen. Ebenfalls Teilnehmer dieser Expedition war George Mallory, der bis heute als einer der Pioniere des Alpinismus gilt. Dieser war auch zwei Jahre zuvor bei der gescheiterten Expedition 1922 dabei.
Mit Andrew Irvine wählte man zwar nicht einen der erfahrensten Alpinisten aus, allerdings hatte der angehende Ingenieur und Hobbyfotograf in England durch seine körperliche Fitness und unkonventionelle Art zu klettern bei einer Spitzbergen-Expedition auf sich aufmerksam machen können. Hinzu kam, dass er sich auf Grund seines Studiums äußerst gut im Umgang mit den damals neu entwickelten Atemgeräten und Sauerstoffflaschen verstand. Noch während des Anmarsches und auch in den Hochlagern befasste sich Irvine mit Reparaturen und Verbesserungen an den damals noch recht neuen Ausrüstungen.
Am Morgen des 8. Juni 1924 machten sich Mallory und Irvine vom letzten Hochlager (ca. 8.300 m) auf den Weg zum Gipfel. Zeit- und Erfolgsdruck ließ die beiden trotz nicht perfekten Wetters ihren Angriff starten. Das letzte Mal gesehen wurden sie vermutlich von Noel Odell gegen ca. 13 Uhr, mit großer Verspätung, an einer Felsstufe. Alles, was danach passierte, ist bis heute unbekannt. Andrew Irvine und George Mallory verschwanden in einer aufkommenden Wolke und kamen nie wieder zurück. Dadurch wurden sie wohl zu den ersten tragischen Helden des Mount Everest.
Die Frage, ob es die beiden auf den Gipfel schafften und somit 29 Jahre vor Tenzing Norgay und Edmund Hillary den Mount Everest erstbestiegen hätten, gilt als ein Mysterium und gibt der Welt des Alpinismus bis heute Anlass zu unzähligen Debatten und Diskussionen. Nahezu sämtliche führende Alpinisten spekulieren, ob es den beiden zur damaligen Zeit, mit den damaligen technischen Möglichkeiten und unter den bekannten Bedingungen überhaupt möglich gewesen sei, den Aufstieg zu bewältigen. Sir Edmund Hillary äußerte sich dahingehend nur einmal mit der Aussage, es sei Tatsache, dass er in jedem Fall der Erste gewesen sei, der auch wieder lebend vom Gipfel des Mount Everest zurückkehrte.
Erhoffte Aufklärung [Bearbeiten]
In den 1960er Jahren – nach der chinesischen Besetzung Tibets – begann man von chinesischer Seite aus, den Nordgrat zu erschließen und den Gipfel zu ersteigen, unter anderem mit einer 1975 angebrachten Leiter am sogenannten Second Step, dem schwierigsten, nach Einschätzung damaliger Kletterfertigkeiten vielleicht unüberwindlichen Hindernis dieser Route. Der Chinese Wang Hongbao sah westlich des Grates angeblich die Leiche eines Bergsteigers. Dieser konnte in dieser Höhe nur Irvine oder Mallory sein, denn vor der chinesischen Expedition waren nur diese beiden so hoch gelangt und dann am Berg verschollen.
1986 und 1999 starteten Expeditionen nach Tibet in der Hoffnung, z. B. die Kamera Andrew Irvines zu finden und damit die Fragen um die beiden Bergsteiger zu klären. Am 1. Mai 1999 wurde in einer Höhe von 8.150 m George Mallorys durch die dünne Luft und die Kälte gut konservierte Leiche gefunden. Der Fund war eine weltweite Sensation. Ein Beweis, der wesentliche Fragen beantwortet hätte, blieb jedoch aus und man fand bei Mallorys Leiche keine Kamera.
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